VON CORLEONE NACH BROOKLYN - Umberto Lenzi

Harte Kerle, grobe Keilereien, heiße Feger und unbarmherzige Gangster.
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Richie Pistilli
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VON CORLEONE NACH BROOKLYN - Umberto Lenzi

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Von Corleone nach Brooklyn (D)
Da Corleone a Brooklyn (IT)
Corléone à Brooklyn (F)
Matar al testigo (ES)
From Corleone to Brooklyn
The Sicilian Boss

IT 1979

R: Umberto Lenzi
D: Maurizio Merli, Mario Merola, Van Johnson, Biagio Pelligra, Venantino Venantini, Laura Belli, Nando Marineo, Salvatore Billa, Fulvio Mingozzi, Bruno Di Luia, Ottaviano Dell'Acqua u.a.



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Deutsche Erstaufführung: 29.01.1982 (DDR)

Deutsche VHS-Premiere: 1986 (BRD)

Synchronkartei

Italo-Cinema.de

DEFA-Archiv

Score: Franco Micalizzi

OFDb



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"Wir müssen sofort mit New York Kontakt aufnehmen. Wir müssen nur etwas in der Hand haben für die Auslieferung, und ich werde Material auftreiben!"


Kaum in New York gelandet, wird der sizilianische Mafiaboss Michele Barresi (Mario Merola) gleich wegen seiner gefälschten Papiere von der Polizei gepiesackt, wobei ihm aber zunächst die Flucht gelingt. Angesichts des minderschweren Vergehens rät ihm sein Anwalt, sich der Staatsgewalt zu stellen, was Barresi dann auch tut. Dumm nur, dass sich die amerikanische Polizei bereits mit den Kollegen in Palermo kurzgeschlossen hat und somit sowohl über die wahre Identität als auch über das Vergehen im Bilde ist, wegen dem ihn die italienische Polizei vor den Kadi bringen möchte. Barresi hatte zusammen mit seinem Handlanger Scalia (Biagio Pelligra) und dessen Schwester Lilia (Sonia Viviani) in Rom einen gegnerischen Mafiaboss getötet, infolgedessen sich Kommissar Giorgio Berni (Maurizio Merli) an ihre Fersen heftete, um ihnen ihre gerechte Strafe zukommen zu lassen. Nachdem Barresi vom amerikanischen Gefängnis aus Lilia Scalia ermorden ließ, versucht Berni ihren Bruder dazu überreden, als Kronzeuge gegen Barresi auszusagen, denn nur dieser ist als der einzige überlebende Zeuge in der Lage, sowohl den Mord in Rom zu bezeugen als auch die wahre Identität des Mafiabosses zu bestätigen. Was folgt, ist eine turbulente Reise von Palermo über Rom nach New York, bei der die beiden aber stets von Mitstreitern des Barresi-Clans entdeckt und gejagt werden. Bleibt letztlich die Frage, ob es Berni und Scalia gelingen wird, unbeschadet in New York einzutreffen, um Barresi vor Gericht seines Vergehens zu überführen?


"Bleib ganz ruhig. Scalia ist wie eine Fliege, die direkt in einem Spinnennetz landen wird. Sobald sie das Spinnennetz berrührt, ist es schon mit ihr aus."


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VON CORLEONE NACH BROOKLYN stellt den letzten Poliziesco, den Umberto Lenzi im Rahmen seiner Karriere 1979 inszenierte. Obwohl der Film im Vergleich zu seinen rigorosen Vorgängern wie beispielsweise CAMMORRA - EIN BULLE RÄUMT AUF, DIE GEWALT BIN ICH oder DIE VIPER weniger rabiat daherkommt, ist es Lenzi dennoch gelungen, einen rasanten sowie mitreissenden Polizeifilm auf die Beine zu stellen, der den gesamten Handlungsverlauf über zu überzeugen weiß. Neben einer ausgeklügelteren Handlung weist VON CORLEONE NACH BROOKLYN auch eine tiefergehende Zeichnung seiner Charaktere auf, wobei die spannungsgeladene Action aber auch nicht zu kurz kommt. Hinzu kommt, dass der Film wie aus einem Guss heraus inszeniert wirkt.

Maurizio Merli verkörpert in gewohnter Manier einen gnadenlosen Kommissar, der im vorliegenden Fall auf den Namen Dr. Giorgio Berni hört und einen Kronzeugen (Biagio Pelligra) nach New York überführen soll, damit dieser vor dem amerikanischen gegen einen mächtigen Mafiaboss (Mario Merola) aussagt, der sich wegen Mordes von Italien aus mit falschen Papieren in die Vereingten Staaten abgesetzt hat. Nachdem es Berni gelang, Scalia zu seiner Aussage gegen Barresi zu überzeugen, beginnt eine hochriskante Reise, deren erste Etappe von Palermo nach Rom führt. Doch bereits nach wenigen Stunden hängen ihnen bereits die ersten Handlanger Barresis auf den Versen, die in dessen Auftrag nach ihren leben trachten. Was folgt, sind ständige Planänderungen, damit die beiden unbescholten ihr nächstes Teilziel erreichen. Infolge der ständigen Konfrontationen mit ihren Verfolgern müssen Berni und Scalia mehrfach notgedrungen Unterschlupf bei Vertrauten finden, was wiederum für diese fatale Folgen hat. Sogar seine eigene Familie bringt Berni in Gefahr, als er bei seiner Ex-Frau (Laura Belli) für eine Nacht um Unterschlupf bittet, denn kaum in ihrer Wohnung angekommen, meldet sich auch schon die Mafia per Telefonanruf zu Wort.

Neben Maurizio Merli, der den Ermittler in seiner unnachahmlichen Art und Weise spielt, sind es sowohl Salvatore Billa als auch Mario Merola, die in ihren Rollen durchweg überzeugen können. Venantino Venantini verkörpert den Vorgesetzten Merlis, wohingegen der US-amerikanische Schauspieler Van Johnson den amerikanischen Kommissar spielt, der den Mafiaboss aufgrund seiner falschen Papiere in New York inhaftierte. In kleineren Nebenrollen sind zudem Fulvio Mingozzi als Hotelportier sowie der Angehörige der neofaschistischen Putschorganisation 'Avanguardia Nazionale (AN)' Bruno DiLuia als Mafiakiller zu sehen. Etwas obskur entspuppt sich der Auftritt von Laure Batti als Ex-Ehefrau Bernis, denn obwohl Kommissar Eisen sie und ihre Tochter in Lebensgefahr bringt, scheint sie dieser Sachverhalt nicht groß zu stören. Abgerundet wird das rasant inszenierte Spektakel mit einer eingängigen Filmmusik von Franco Micalizzi, die ich mir auch immer wieder gerne zu Gemüte führe.

Leider wurde der Film nur in der DRR im Kino vorgeführt, denn die westdeutsche Auswertung fand erst 1986 auf VHS statt, die wiederum um zwei kurze Handlungsszenen geschnitten wurde. Daher wäre es mehr als wünschenswert, wenn VON CORLEONE NACH BROOKLY auch hierzulande endlich adäquat veröffentlicht würde - zumindest liegt dem Bundearchiv eine 35mm-Kopie (2622m) der DEFA-Fassung vor.


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Bildvergleich zwischen der italienischen DVD und der deutschen VHS-Fassung:
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Filmplakate:
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Open Credits & Score:
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Trailer:


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