Napoli... la camorra sfida, la città risponde (IT)
Naples... The Camorra Challenges, the City Hits Back
IT 1979
R: Alfonso Brescia
D: Mario Merola, Antonio Sabato, Jeff Blynn, Rik Battaglia, Sabrina Siani, Walter Ricciardi, Liana Trouche, Benito Artesi, Lucio Montanaro, Franco Angrisano, Antonio Ciarcia u.a.
Italienische Erstaufführung: 23.11.1979
Cinema-italiano-db.de
Score: Eduardo Alfieri
OFDb
Unter der Führung des einflussreichen Mafiosis und Rechtsanwalts Alberto Rampone (Rik Battaglia) setzt ein erbarmungsloser Schutzgelderpresserring die Geschäftsleute Neapels immens unter Druck, indem sie diesen die kostpieligen Schutzleistungen ihrer vermeintlichen Versicherungsgesellschaft 'La protect us' notfalls auch mit Nachdruck aufzwingen. Als das kriminelle Pack das Büro des Werft-Besitzers Francesco Gargiulo (Mario Merola) betritt, beißt deren Anführer Vito (Antonio Sabato) bei ihm auf Granit, denn Don Francesco denkt überhaupt nicht daran, dem hemmungslosen Racket etwas von seinem hart erarbeiteten Vermögen abzugeben. Was folgt, ist ein brutaler Übergriff der Bande auf den Werft-Besitzer, den dieser aber gekonnt abwehren kann. Zugleich ruft der Angriff den zuständigen Kommissar De Stefano (Jeff Blynn) auf den Plan, der das kriminelle Treiben von da an nicht mehr aus den Augen lässt. Dies verhindert jedoch nicht, dass sich die Bande als Rache Francescos Sohn Marco (Walter Ricciardi) vorknöpft, den sie dann nicht nur brutal verprügeln, sondern auch noch seine Verlobte Maria (Sabrina Siani) misshandeln. Als es Marco im Rahmen eines polizeilichen Verhörs schließlich gelingt, die betroffenen Geschäftsleute zu einer Aussage gegen die Schutzgelderpresser zu bringen, scheint das Fass endgültig überzulaufen, denn ab diesem Moment wird das Geschehen nur noch von Gewalt, unendlichem Leid und eiskalter Rache bestimmt.
Obwohl Alfonso Brescias Poliziottesco zunächst etwas durchschnittlich wirkt, entwickelt sich der Film in der zweiten allmählich zu einem mitreissenden Genrevertreter, bevor er schließlich mit einem ganz heftigen Knall zu Ende geht. Letztendlich ezählt der Film eine ähnliche Geschichte wie Castellari in RACKET, wobei sich Mario Merola in actionsbetonten Momenten wahrlich weniger filigran in Szene setzen kann, wie beispielsweise Fabio Testi. Dafür wirken die gezeigten Gewaltszenen in NAPOLI... LA CAMORRA SFIDA, LA CITTÀ RISPONDE ein wenig authentischer, obwohl auch Brescia die von Castellari häufig genutzte peckinpahsche Zeitlupentechnik zum Einsatz kommen lässt. Die Handlung dieser neapolitanischen Gangsterfilmfolklore erzählt letztendlich eine Rachegeschichte, in der die gebeutelten Geschäftsleute das Heft irgendwann selbst in die Hand nehmen und ein dermaßen heftiges Armageddon vom Zaun brechen, dass man meinen möchte, die biblische Apokalypse naht. So ist es auch kaum verwunderlich, dass der Verlierer des Endkampfes entsprechend 'erkreuzt' wird. Eine weitere heftige Szene betrifft die Zwangsinjektion einer nicht näher bezeichneten Droge, die daraufhin das hilfslose Opfer in einen bis dato noch nicht erlebten Wahnsinn abdriften lässt.
Neben soliden Leistungen der beteilgten Schauspieler und Schauspielerinnen zeichnet den Film auch eine sorgfältige Kameraarbeit sowie eine discobeatlastige Musik von Eduardo Alfieri aus. Eigentlich sollte NAPOLI... LA CAMORRA SFIDA, LA CITTÀ bereits im Herbst 2020 von Raro als BD veröffentlicht werden, was aber leider bis zum heutigen Tag noch nicht geschah. Zuletzt wurde als Veröffentlichungstermin der November 2022 angesetzt, doch anstatt den Film auf ihrer HP zur Vorbestellung anzubieten, wird dort seit einiger der status 'ausverkauft' angezeigt (?).
Fazit: Empfehlenswert!
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