BLUTIGER SCHWEIß - Michele Massimo Tarantini

Harte Kerle, grobe Keilereien, heiße Feger und unbarmherzige Gangster.
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Richie Pistilli
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BLUTIGER SCHWEIß - Michele Massimo Tarantini

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Blutiger Schweiß (D)
Ein Profi jagt die Killer (D) WA
Die Ratten von Milano (D) VHS
Poliziotti violenti (IT)
MKS... 118 (F)
Policías violentos (ES)
Crimebusters
Violent Cops


IT 1976

R: Michele Massimo Tarantini
D: Henry Silva, Antonio Sabato, Silvia Dionisio, Ettore Manni, Claudio Nicastro, Rosario Borelli, Calogero Caruana, Nicola D'Eramo, Daniele Dublino, Christian Mori, Thomas Rudy u.a.



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Deutsche Erstaufführung: 20.05.1982

Synchronkartei

Score: Guido & Maurizio De Angelis

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"Einfach lächerlich. Man will nur ordentliche Zustände haben und schon wird etwas von Polizeistaat gefaselt.
So was nennt man, glaube ich, Politik. Also bis später.
"


Als Paolo Altieri (Henry Silva), ein mit allen Wassern gewaschener Major des italienischen Fallschirmjägerbataillons, einem Korruptionsfall innerhalb der Armee auf die Schliche kommt, wird dieser auf Geheiß seines vorgesetzten Generals (Claudio Nicastro) schleunigst nach Rom strafversetzt. Kaum in Rom angekommen läuft er nicht nur der hübschen Anna (Silvia Dionisio) über den Weg, mit der er von da eine mehr als nur freundschaftliche Beziehung aufbauen wird, sondern wird auch hautnah Zeuge einer Kindesentführung, die er aber durch sein rabiat beherztes Eingreifen schlussendlich vereiteln kann. Zu seinem Entsetzen muss er während des Überfalls feststellen, dass die Täter im Besitz eines MK 1-18 waren, einem top aktuellen Maschinengewehr, das gerade erst an das Militär ausgeliefert wurde. Während Altieri noch darüber sinniert, wie die geheime Militärwaffe in die Hände der Kriminellen gelangt sein könnte, lauern diese ihn im Schutz der Dunkelheit in einer dunklen Gasse auf, wo sie den Major mit geballter Gewalt krankenhausreif schlagen. Kaum aus dem Genesungsschlaf erwacht, stellt sich ihm ein gewisser Kommissar Paolo Tosi (Antonio Sabato) am Krankenbett vor, den er aber zunächst als einen Unsympathen erachtet. Nachdem sich die beiden notgedrungen zusammengerauft haben, beginnen die beiden gemeinsam eine halsbrecherische Jagd nach den Verantwortlichen des Entführungsversuchs, bei denen es sich augenscheinlich um einen Teil eines kriminellen Netzwerks handelt, bei dem auch froh und munter offizielle Staatsstellen mitmischen. Ziel dieser Vereinigung ist es, die bestehende demokratische Ordnung mit Waffengewalt zu stürzen. Was folgt, sind teils unschöne Dinge, die sich im weiteren Verlauf aber auf beiden Seiten bemerkbar machen. Am eindringlichsten bekommt diese die unbeteiligte Anna zu spüren, was wiederum dazu führt, dass Altieri sein eigentliches Ziel neu definiert. Neben der Aufdeckung des staatsfeindlichen Netzwerkes steht für ihn ab jetzt auch gleichrangig die Befriedigung seiner Rachegelüste an oberster Stelle.



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BLUTIGER SCHWEIß ist ein von Michele Massimo Tarantini inszenierter Poliziottesco, den er gemeinsam 1976 mit den beiden Schauspielern Henry Silva und Antonio Sabato in Rom drehte. In Deutschland wurde der Film auch noch unter den Titeln EIN PROFI JAGT DIE KILLER im Rahmen der Wiederaufführung im Kino und DIE RATTEN VON MILANO (?) auf VHS veröffentlicht. Zwar gelingt es Tarantini mit seinem Film nicht so ganz den Lenzi-Polizeifilmproduktionen aus dieser Zeit das Wasser zu reichen, aber einen Platz im oberen Mittelfeld ist BLUTIGER SCHWEIß zumindest sicher, denn sowohl die inszenierte Action als auch Schnitt und Filmfluss wirken durchweg stimmig. Hervorzuheben sind dabei die beiden rasant inszenierten Verfolgungsjagden, die sich vor denen der Konkurrenz in keinster Weise zu verstecken brauchen. Was den Film bei vielen Kritikern in Verruf bringt, ist das comicartig wirkende Auftreten der beiden Hauptprotagonisten, denn Henry Silva und Antonio Sabato liefern sich mit versteinerten Mienen einen unerbittlichen Wettstreit darum, wer von beiden der härteste Mann im ganzen Land ist. Dabei kann sich das ungleiche Gespann bei ihrem ersten Zusammentreffen zunächst nicht riechen, was wiederum zu gegenseitigen Sticheleien führt, bei denen sich gegenseitig keiner etwas schenkt. Während Antonio Sabato als rabiater Kommissar mit den Ermittlungen zum Überfall auf seinen zukünftigen Hilfsheriff beauftragt wird, kommt Henry Silva als Major des Fallschirmjägerbataillons innerhalb des Militärs einem Skandal auf die Schliche, infolgedessen er von seinen korrupten Vorgesetzten strafversetzt wird. Doch leider haben diese nicht mit der Hartnäckigkeit des Majors gerechnet, der ungeachtet seines Versetzungsbefehls auch weiterhin aus Rom unbeirrt an der Sache dranbleibt. Was zunächst wie ein illegaler Waffenhandel zwischen organisierter Kriminalität und dem Militär scheint, bei dem ein brandfrisches, ausschließlich für die Armee produziertes Maschinengewehr bereits in den dunklen Kanälen krimineller Banden zirkulierte, entwickelt sich mit der Zeit zu einem weitreichenden Staatsskandal, denn ein Netzwerk von mächtigen Kriminellen, demokratiefeindlichen Politikern und Staatsbediensteten plant den gewaltsamen Sturz der Demokratie, was der Major und sein Kommissar von da an zu verhindern versuchen. Silvia Dionisio spielt eine junge Dame, die sich in den Major verliebt. Ein fataler Fehler, denn letztendlich muss sie als Unschuldige für die vermeintlichen Verfehlungen des Majors herhalten, die dieser der Ansicht seiner Gegner nach ständig begeht. Und zu guter Letzt wären da auch noch Claudio Nicastro, der mit der gewohnten Routine den korrupten Vorgesetzten des Majors verkörpert, und Ettore Mani, der die Rolle eines zwielichtigen Senators zum besten gibt.

Die deutsche Synchronfassung ist nicht nur ein Kind seiner Zeit, bei der beispielsweise Transmenschen völlig unkorrekt durch den Kakao gezogen werden, sondern fällt auch für eine Kinosynchro leider nur mittelprächtig aus. Dennoch wäre es wünschenswert, wenn der Film endlich mal in einer adäquaten Qualität veröffentlicht würde, denn das Bild der fragwürdigen Eyecatcher-DVD, die wiederum identisch mit der italienischen DVD von Alan Young zu sein scheint, empfand ich im Rahmen des gestrigen Film-Refreshs stellenweise grausam.


Fazit: "Ein Loblied auf den Einzelgänger, das unverhohlen mit Selbst- und Lynchjustiz liebäugelt und die brutalen Elemente der Story ungeniert ausbeutet." (Quelle)



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