Das Gesetz des Schweigens (D)
E venne il giorno dei limoni neri (IT)
Et vint le jour des citrons noirs (F)
C'est la loi des siciliens (F)
Llegará el día de los limones negros (ES)
Y llegó el día de la vendetta (ES)
Those Who Kill (UK)
Mafia Connection
Black Lemons
IT 1970
R: Camillo Bazzoni
D: Antonio Sabato, Florinda Bolkan, Peter Carsten, Silvano Tranquilli, Pier Paolo Capponi, María Luisa Sala, Don Backy, Didi Perego, Guido Lollobrigida u.a.
Deutsche TV-Erstaufführung: 05.09.1989 (Sat1)
Synchronkartei - #2
Cinema-Italiano-DB
Score: Carlo Rustichelli
OFDb
"Gegenseitige Hilfestellung in jeder Situation, und sei sie noch so aussichtslos. Dem Don absoluten Gehorsam zu leisten. Eine Beleidigung, die einem Mitglied der Bruderschaft zugefügt wird, wird als Beleidigung der ganzen Bruderschaft betrachtet und um jeden Preis gerächt. Um Gerechtigkeit zu erfahren wird nicht die Staatsgewalt angerufen. Es wird absolutes Stillschweigen gewahrt über die Namen der Mitglieder und über die Geheimnisse der ehrenwerten Gesellschaft - Das sind die grundsätzlichen Regeln der Cosa Nostra und sie bestimmen unsere Bruderschaft. Vergiss sie niemals..."
Nachdem der ehemalige Mafioso Rosario Inzulia (Antonio Sabato) in einem US-amerikanischen Straflager zu unrecht eine acht Jahre lange Haftstraße verbüßen musste, kehrt er nach seiner Entlassung geläutert in seine Heimatstadt Palermo zurück, wo ihn bereits die ersten Abgesandten der ehrenwerten Gesellschaft willkommen heißen. Doch Rosario zeigt keinerlei Bereitschaft mehr, an den kriminellen Machenschaften der Cosa Nostra mitzuwirken. Viel lieber möchte er wieder sein kleines LKW-Unternehmen zum Laufen bringen, um somit die Grundlage für ein straffreies Leben zu schaffen. Da Rosarios Entscheidung aber dem Ehrenkodex der ehrenwerten Gesellschaft widerspricht, machen ihm diese fortan das neue Leben schwer. Und als wäre das alles noch nicht genug, erfährt der tapfere Aussteiger eines schönen Tages ein dunkles Geheimnis, was ihn wiederum dazu veranlasst, gegen seine alten Freunde selbstjustiziell vorzugehen: Laut diversen Zeugenaussagen sollen diese nämlich für den Tod seiner geliebten Ehefrau verantwortlich gewesen sein. Was folgt, ist ein gnadenloser Rachefeldzug, bei dem Rosario seine Möglichkeiten ein wenig überschätzt und die Macht der ehrenwerten Gesellschaft etwas unterschätzt.
"Das Böse ist immer und überall!"
Nachdem Camillo Bazzoni seine Filmkarriere in den frühen 1960ern als Kamermann begann, folgten nach einigen Kurzfilmen mit dem Western ICH BIN EIN ENTFLOHENER KETTENSTRÄFLING sowie dem Kriegsfilm COMMANDO SUICIDA seine ersten beiden Regiearbeiten, bevor er sich mit DAS GESETZ DES SCHWEIGENS dem klassischen Mafia-Film zuwandte. Im Vergleich zu den gleichgelagerten Kalibern der damaligen Zeit gelang es Bazzoni nicht so ganz, einen sowohl überzeugenden als auch mitreißenden Mafia-Thriller auf die Beine zu stellen, aber dafür verfolgt er einen interessanten Ansatz, der den Film dann letztlich doch ein wenig von der einschlägigen Konkurrenz abhebt. Die Schwächen des Films resultieren einerseits aus dem vorhersehbaren Drehbuch als auch aus der unspektakulären Inszenierung Bazzonis, die stellenweise ein wenig vor sich hin plätschert. Dann gibt es aber wieder Momente, die es wahrlich in sich haben. Gegen Ende nimmt nicht nur der Spannungsbogen ungebremst an Fahrt auf, sondern auch das Finale endet in einem bleihaltigen Showdown. Hinzu gesellt sich eine exzellente Kamerarbeit von Sandro Mancori, die ihre Wirkung sogar im beschnittenen Bildformat der weltweit verfügbaren VHS-Fassungen entfaltet. Leider wurde der Film bis dato noch nirgends in einer ordentlichen Qualität veröffentlicht, da als Master offensichtlich nur VHS-Vorlagen zur Verfügung stehen.
Obwohl Antonio Sabato in seiner Rolle etwas ausdruckslos bleibt, macht es dennoch Freude, seinem selbstausgerufenen Rachefeldzug gegen die mächtige Cosa Nostra zuzusehen. Gemeinsam mit Don Backy, der übrigens die herausragendste Darbietung an den Tag legt, versucht er fortan, den oder die Schuldigen an dem Mord seiner Frau zu überführen. Moralische Unterstützung erhält er bei seinem riskanten Unterfangen von der Witwe eines getöteten Freundes, die von Florinda Bolkan verkörpert wird, sowie von seiner Schwester, für deren Darbietung sich wiederum die spanische Schauspielerin María Luisa Sala verantwortlich zeigt. Als weitere Highlights erweisen sich die Darbietungen Silvano Tranquillis alsermittelner Kommissars Modica als auch Peter Carsten in der Rolle des undurchsichtigen Mafiosos Orlando Lo Presti. Pier Paolo Capponi und Didi Perego wurden hingegen zwei nur sehr kurze Intermezzi zugesprochen, die obendrein für Beide ein schmerzhaftes Ende nehmen. Musikalisch abgerundet wird das Ganze mit einer gefühlvollen Partitur von Carlo Rustichelli.
Hierzulande wurde der Film weder auf der großen Leinwand aufgeführt, noch auf VHS veröffentlicht - die einzige Ausstrahlung fand 1989 auf Sat1 statt, die sich zugleich für das Bestehen der deutschen Synchronfassung verantwortlich zeigten.
Fazit: "Zwitschern verboten!"
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Bildvergleich zwischen der italienischen VHS-Fassung und des Sat1 TV-Mitschnitts:
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Score: