CANNE MOZZE - Mario Imperoli

Harte Kerle, grobe Keilereien, heiße Feger und unbarmherzige Gangster.
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Richie Pistilli
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CANNE MOZZE - Mario Imperoli

Beitrag von Richie Pistilli »

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Canne Mozze (IT)
4 lepta gia 4 ekatommyria dollaria (GR)


IT 1977


R: Mario Imperoli
D: Antonio Sabato, Ritza Brown, John Richardson, Attilio Dottesio, Roberto Panico, Claudio Cuomo, Maria Renata Franco, Domenico Bua, Piero Santi, Nestor Cavaricci, Luciano Bonanni, Settimio Scacco, Calogero Azzaretto


Score: Manuel De Sica

Italo-Cinema.de

OFDb



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Antonio Sabato spielt in dieser schießwütigen Polizeifilmproduktion einen rachesüchtigen Todesengel, der unabdinglich den Mördern seines jüngeren Bruders ein Einwegticket ins ewige Himmelreich verabreichen möchte. Dumm nur, dass er zu diesem Zeitpunkt wegen mehrfachen Mordes an Mitgliedern des verfeindeten Familienclans im Gefängnis festsitzt. Doch als er kurz darauf in eine milanesische Haftanstalt verlegt werden soll, nutzt Herr Sabato die erstbeste Möglichkeit zur Flucht und himmelt dabei einen der begleitschützenden Justizvollzugsbeamten in die ewigen Jagdgründe. Gehetzt von einer Meute verärgerter Dienstkollegen flüchtet Antonio daraufhin völlig planlos durch die sizilianische Einöde, bis er schließlich zu einem unbewohnten Ferienhaus gelangt, welches er dann auch sogleich besetzt. Nach einer Mütze erholsamen Schlafes startet er tagsdarauf eine ausgedehnte Erkundungstour durch sein neues Reich, wobei er auch sogleich sein zukünftiges Rachespielzeug vorfindet. Da sich die Flintenlauflänge aber noch im originalgetreuen Zustand befindet und somit die erwünschte und zugleich benötigte Durchschlagskraft missen lässt, macht sich Antonio in mühsamer Handarbeit am Flintenlauf zu schaffen, indem er diesen fein säuberlich mit einer kompakten Eisensäge auf das höchstmögliche Minimum zu stutzen versucht.

Doch plötzlich hält die Besitzerin mit ihrem frisch angetrauten Ehemann im Ferienhaus Einzug, wodurch es bei Antonio zu erheblichen Verzögerungen im geplanten Betriebsablauf kommt. Nachdem er in der Rolle eines miesgelaunten Alleinunterhalters das frisch vermählte Ehepaar zunächst ordentlich tollschocken und daraufhin einigermaßen ruhig stellen konnte, geht es voller Tatendrang mit der Bearbeitung des heißgeliebten Flintenlaufs weiter, bis er endlich eines schönen Tages seine prächtige Wuchtwumme mit der gewünschten Flintenlauflänge voller Stolz in den Händen hält. Was jetzt noch folgt, ist dann weniger schön.... und erst recht für die niedrig entlohnten Reinigungskräfte eines heruntergekommenen Schlachthofs am Rande der Stadt.


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In Mario Imperolis abgesägten Schrotflintendrama wird der durchschlagskräftige Filmtitel zwar leider erst zum Ende hin Programm, bietet dafür aber die restliche Laufzeit eine recht ansehnliche Mixtur aus Rache- und Homeinvasion-Movie, die dann zwar wiederum recht unspektakulär verläuft, dem geneigten Polizeifilmliebhaber aber nichtsdestotrotz einen Blick wert sein sollte. Denn nur ein Jahr nach seinen TOLLWÜTIGEN HUNDEN gelang es Signore Imperoli erneut, einen rohen, düsteren und zugleich kompromisslosen Genrevertreter auf die Beine zu stellen. Im Direktvergleich mit seinem Vorgänger entpuppen sich zwar die TOLLWÜTIGEN HUNDE als der größere Magengrubenkrauler und der gezeigte Exzess eskaliert dort auch viel heftiger, aber dennoch gelingt es ihm auch bei CANNE MOZZE ein ordentliches Maß an Unbehagen zu erzeugen. Am Drehbuch war übrigens auch mal wieder der gute Onkel George “Eastman” beteiligt, was man dieser schrothaltigen Günstigproduktion auch ein wenig anmerkt. Abgedreht wurde dieser düstere und rohe Polizeifilm in einer nicht näher bezeichneten Region Siziliens und erinnert dabei von seiner Optik her ein wenig an eine mittelprächtige Westernproduktion.


Eine etwas ausführlichere Vorstellung dieser schrothaltigen Polizeifilmsause mit verspäteter Wuchtwummgarantie steht auf Italo-Cinema.de zur Verfügung.


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Vorspann (inkl. der Eröffnungstötungsszene):







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(Beitrag aus dem alten Forum: 07.05.2016)

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