KILLER SIND UNSERE GÄSTE - Vincenzo Rigo

Harte Kerle, grobe Keilereien, heiße Feger und unbarmherzige Gangster.
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Prisma
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KILLER SIND UNSERE GÄSTE - Vincenzo Rigo

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KILLER SIND UNSERE GÄSTE


● GLI ASSASSINI SONO NOSTRI OSPITI / KILLER SIND UNSERE GÄSTE (I|1974)
mit Anthony Steffen, Margaret Lee, Luigi Pistilli, Gianni Dei, Sandro Pizzochero, Giuiseppe Castellano und Livia Cerini
eine Produktion der Lombarda Films | Produzione Palumbo
ein Film von Vincenzo Rigo

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»Diese Nutte!«


Eine Gangsterbande überfällt einen Juwelierladen in Mailand und diese Aktion endet trotz lückenloser Planung blutig. Schnell begeben sich die Kriminellen mit dem erbeuteten Schmuck auf die Flucht, doch ein Unfall mit ihrem Wagen fordert ein weiteres Todesopfer. Da einer der Gangster bei dem Raub schwer verletzt worden ist, sucht das Trio Unterschlupf in der feudalen Villa eines Arztes. Doktor Malerva (Anthony Steffen), der den schwer Verwundeten versorgen soll, wird zusammen mit seiner Frau Mara (Livia Cerini) als Geisel genommen. Nach kürzester Zeit stellt sich für die Ganoven heraus, dass sie in einer unerträglichen Ehehölle gelandet sind und es entsteht ein Nervenkrieg, der sich immer mehr zuzuspitzen droht. Elisa (Margaret Lee), die kühle Anführerin der Bande, kommt derweil der neurotischen Hausherrin näher, die allerdings Fluchtpläne schmiedet. Als die Situation völlig außer Kontrolle gerät, steht plötzlich auch noch die Polizei vor der Tür. Ist der Coup damit endgültig gescheitert..?

Bei eher in Vergessenheit geratenen Filmen stellt sich oft bereits im Vorfeld die Frage, ob die jeweiligen Produktionen zurecht in der Versenkung verschwunden sind, oder nicht. Bei "Killer sind unsere Gäste" hat man es mit einem hoch interessanten Beitrag des italienischen Regisseurs und Drehbuchautors Vincenzo Rigo zu tun, dessen Schaffensperiode lediglich drei Beträge umfasst. Als Debüt kann sich dieser rasante Polizeifilm durchaus sehen lassen und er braucht sich nicht vor übermächtig thronenden Klassikern zu verstecken, wenngleich er in vielerlei Hinsicht nicht an deren Intensität heran kommt. Dennoch überrascht das agile Konzept der Geschichte, da sie die womöglich niedriger angelegten Erwartungshaltungen bei Weitem übertreffen kann. Vom groben Handlungsgerüst her wirkt "Killer sind unsere Gäste" beinahe etwas unscheinbar und vielleicht sogar wenig originell, da immerhin eine Geschichte abgehandelt wird, die es bereits in zahllosen Varianten gegeben hat, jedoch kann die Inszenierung durchgehend überzeugen, die trotz der räumlichen Gebundenheit sehr abwechslungsreiche Intervalle annimmt. Rigo inszenierte einen grundsoliden Film, der mit schubartiger Spannung, unwirschen Tempowechseln, rasanten Schnittfolgen und eindringlichen Bildern für besondere Momente sorgen kann. Hinzu kommt, dass sich das Geschehen nur langsam erschließt, daher lange nicht preisgibt, wo dieser Alptraum noch hinführen wird. Die Schauspieler liefern verhältnismäßig überzeugende Studien und beeindrucken mit aufgeweckten Interpretationen.

Margaret Lee, unlängst Expertin für erotische oder vorzugsweise lesbische Einlagen, liefert hier vielleicht eine der besten Darstellungen ihrer sich dem ende zuneigenden Karriere. Ihre Elisa ist einfach nicht zu entschlüsseln und sie stellt eine eiskalte Fassade zur Schau, der man gebannt zuschauen möchte. Die Kamera schmeichelt ihr permanent mit umwerfenden Großaufnahmen und dokumentiert ein in jeder Situation beinahe unbeeindrucktes Gesicht. Ihre wachen Augen observieren alles und jeden, dabei verliert sie keinerlei unnötige Worte. Ihre Manipulation geschieht beinahe ausschließlich auf non-verbaler Ebene, sie arbeitet sich sicher als der kühle, berechnende Kopf der Bande heraus. Als sie die Ehefrau des Doktors verführt, ist eine von Margaret Lees erotischsten Darbietungen überhaupt zu sehen. Eine weitere große Überraschung ist die Leistung von Livia Cerini, deren Karriere nur wenige Auftritte umfasst. Bei ihrem ersten Erscheinen im Szenario weiß man sofort, mit wem man es zu tun hat. Sie degradiert Elisa schnellstens mit vollkommen gleichgültigem Gehabe, gleichzeitig mit bitterem Zynismus, da sie pauschal als Flittchen ihres Mannes identifiziert wird, wobei an ihrem eigenen Bettpfosten wohl auch unzählige Kerben eingeritzt sein müssten. Als sich die ungebetenen Gäste schließlich selbst vorgestellt haben, lässt Fräulein Doktor erst richtig die Turbinen warm laufen. Vor versammelter Mannschaft stellt sie ihren Gatten als langweiligen Waschlappen hin, kritisiert ihn wo sie nur kann. Nicht nur im Bereich der teils köstlichen Dialoge sorgt die attraktive Livia Cerini für Aufsehen, sondern serviert eine sagenhafte, sozusagen multifunktionelle Vorstellung. So muss sie im Verlauf noch für wirklich alles oder jeden herhalten.

Mehrmals setzt sie ihrem Mann in aller Konsequenz Hörner auf, was ihr trotz aller spürbaren Abneigung in Richtung der beteiligten Personen eine perverse Freude bereitet. Anthony Steffen als Arzt und frustrierter Ehemann agiert ebenso sicher und mit der erforderlichen Gleichgültigkeit. Die hysterischen Anflüge seiner Frau hat er schon längst satt, und beide übertrumpfen sich nur noch gegenseitig im Abschießen von Torpedos unter die Gürtellinie. Hierbei scheinen sie hin und wieder zu vergessen, dass sie eigentlich gerade als Geiseln genommen wurden. Das Ehepaar hat keine Hemmungen sich vor ihren ungebetenen Gästen zu zerfleischen, schmutzige Wäsche zu waschen und mit wechselseitigen Demütigungen zu jonglieren. Doktor Malerva erscheint dabei allerdings genau so zu sein, wie er von seiner Frau charakterisiert wird. Seine inadäquate Ruhe und Teilnahmslosigkeit hat Methode und ist ganz offensichtlich Tribut eines langen Leidensweges. Als Ermittler fungiert Luigi Pistilli, der durch eine weniger Aufsehen erregende Darbietung in Erinnerung bleibt. Er hat den Juwelenraub und die Morde aufzuklären, und es erscheint insgesamt etwas hinterfragungswürdig zu sein, wie er diesen verzwickten Fall überhaupt lösen sollte. Gianni Dei als Mitglied des Gangster-Trios zeichnet einen gewaltbereiten, rücksichtslosen und abstoßenden Zeitgenossen, der dem Empfinden nach jederzeit die Contenance verlieren könnte. Um die Tiraden von Frau Doktor ertragen zu können, nimmt er einige Drinks zu sich und verkündet schließlich, dass er sie noch ausprobieren wird, bevor er sie endlich abknallt.

Diese Szene ist bemerkenswert innerhalb einer traumartigen Sequenz inszeniert worden, in der die Zweisamkeit zwischen Livia Cerini und Margaret Lee eingeblendet wird, die für äußerst prickelnde Momente sorgen kann. Insgesamt hat man es hier wirklich mit sehr guten und ambitionierten Leistungen zu tun, die sogar noch durch ein geistreiches Ausreizen von gängigen Klischees überrascht. Da dieser Fall auf den ersten, vielleicht sogar zweiten Blick ziemlich herkömmlich wirkt, werden in der Zwischenzeit einige Alternativen ausgespielt. So kann man die Hauptdarsteller dabei beobachten, wie sie viele Irrwege gehen müssen, die zunächst für das Gesamtgeschehen ziemlich irrelevant erscheinen. Glücklicherweise stellt sich insbesondere Gegen Ende der Handlung heraus, dass jeder Eindruck - auch wenn er noch so irrelevant gewirkt haben mag - Teil eines klassischen Mosaiks gewesen ist, welches sich im überaus gelungenen Finale entfaltet. Es kommt trotz der örtlichen Isolation kaum zu signifikanten Ausfällen, was als Aushängeschild dieser Produktion zurück bleiben wird. Szenen, wie beispielsweise die im Garten der Malervas, als es zu einer traumatisch inszenierten Hetzjagd kommt, beweisen ein besonderes Gespür für Atmosphäre im Rahmen von Licht- und Schattenspiel, in beinahe stahlblauem Schimmer. Wer Blut, derbe Effekte und haufenweise Brutalität erwartet, der wird mit "Killer sind unsere Gäste" vielleicht nicht vollkommen zufrieden gestellt werden, aber der Film setzt in begrüßenswerter Form auf andere Komponenten. Die Musik verfeinert das Geschehen in nahezu perfekter Manier, was die Schauspieler ohnehin tun, und abschließend ist diesem Vertreter ein großes Lob auszusprechen, denn er kann auf ganzer Linie überzeugen und mitreißen. Sehr unterhaltsam.

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Richie Pistilli
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Re: KILLER SIND UNSERE GÄSTE - Vincenzo Rigo

Beitrag von Richie Pistilli »

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Killer sind unsere Gäste (D)
Gli assassini sono nostri ospiti (IT)
Les Tueurs sont nos invités (F)
Os Assassinos São Nossos Hóspedes (POR)
Los asesinos son nuestros huéspedes
The Killers Are Our Guests


IT 1974

R: Vincenzo Rigo
D: Anthony Steffen, Margaret Lee, Luigi Pistilli, Giuseppe Castellano, Livia Cerini, Gianni Dei, Sandro Pizzochero u.a.



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deutsche VHS Premiere

Synchronkartei

Score: Roberto Rizzo

Italo-Cinema.de

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Während eines brutalen Raubüberfalls auf einen Juwelierladen kommt es zu einer wilden Schießerei, in deren Folge einer der Gangster angeschossen wird. Zur Bande gehören die entzückende Elisa (Margaret Lee), der schmierige sowie unberechenbare Mario (Giuseppe Castellano), der lebensgefährlich verletzte Franco (Gianni Dei), ein namenloser Fluchtwagenfahrer, der aufgrund eines folgenschweren Fahrfehlers von seinen sauberen Kollegen in die ewigen Jagdgründe geschickt wird und schließlich der an der Volkskrankheit Diabetes erkrankte Kopf der Bande, Eddie (Sandro Pizzochero). Nachdem die Polizei unter der Leitung von Inspektor Di Stefano (Luigi Pistilli) die gesamte Stadt mit Strassensperren abriegeln ließ, suchen die Verbrecher auf ihrer Flucht Unterschlupf auf dem Privatanwesen des Arztes Dr. Guido Malerva (Anthony Steffen), wo sie sich sogleich gewaltsam in dessen Villa einnisten. Doch leider scheint Doktor Malerva über den unangekündigten Überraschungsbesuch alles andere als erfreut zu sein, zumal er von den Gangstern auch gleich unter Druck gesetzt wird, damit er dem angeschossenen Franco medizinische Hilfe zukommen lässt. Als dann aber plötzlich seine verbitterte Ehefrau Mara Malerva (Livia Cerini) das Haus betritt, eskaliert die Situation vollends, denn für das Ehepaar Malerva beginnt von da an ein nervenzerreißender Kampf ums Überleben.




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Vincenzo Rigos KILLER SIND UNSERE GÄSTE ist jetzt wahrlich alles andere als ein Meisterwerk, denn trotz eines geringen Budgets, eines einfach gestrickten Drehbuchs und der stellenweise etwas holprig gestalteten Inszenierung bietet der Film immer noch einen recht hohen Unterhaltungswert. Aufgrund des dürftigen Budgets inszenierte Vincenzo Rigo sein Filmdebüt als eine Art Kammerspiel, bei dem sich der Großteil der Handlung in den vier Wänden des Arztes mit einem festen und überschaubaren Ensemble abspielt. Weiterhin entpuppt sich das unerwartete Ende äußerst positiv. Da mir der Name Vincenzo Rigo bis dato unbekannt war, eröffnete ein kurzer Blick ins Internet, dass er zuvor als Dokumentarfilmer tätig war und neben KILLER SIND UNSERE GÄSTE mit LETTOMANIA lediglich noch einen weiteren abendfüllenden Spielfilm anfertigte.


Die Darsteller geben allesamt ihr Bestes, sind aber aufgrund des etwas limitierten Drehbuchs in ihren schauspielerischen Möglichkeiten etwas begrenzt. Hier wäre noch einiges an Luft nach oben offen gewesen. Margaret Lee verzückt nicht nur in der Rolle als abgebrühte Gangsterbraut, sondern macht in ihrem adretten, schwarzen Outfit auch noch eine blendende Figur. Am Nachhaltigsten blieb mir der unvergleichliche Blick dieser bezaubernden Femme Fatale in Erinnerung. Luigi Pistilli mimt hingegen den bissigen Inspektor Di Stefano und trägt dabei seine mörderischen Ko­te­let­ten als Gesichtsbehaarungsschmuck stolz zur Schau. Zu guter Letzt darf dann auch noch Giuseppe Castellano als schmieriger Bad Guy so richtig die Sau rauslassen.


Der Score von Roberto Rizzo klingt ebenfalls ganz nett, wobei das Titelstück neben einer weiteren ohrwumträchtigen Komposition kurz vor Ende des Films ganz klar hervor sticht. Lediglich die deutsche Synchro wirkt nicht nur ein wenig gewöhnungsbedürftig, sondern auch alles andere als preisverdächtig. KILLER SIND UNSERE GÄSTE wurde in unseren Breitengraden erstmals auf VHS veröffentlicht, die obendrein mit einer Laufzeit von 72 Minuten gekürzt gewesen sein soll?


Fazit: Alles in Allem ein recht einfach produzierter Gangsterfilm, der aber mit einer blendend ausschauenden Margaret Lee aufwartet und schlussendlich auch unterhält. Was will man mehr...




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Interview mit Vincenzo Rigo (it.)
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Spanischer Titelvorspann & Filmausschnitt:
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Score:
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(Beitrag aus dem alten Forum: 25.01.2015)
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Mater_Videorum
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Re: KILLER SIND UNSERE GÄSTE - Vincenzo Rigo

Beitrag von Mater_Videorum »

Ich fand den sehr ... ähm ... lahm. Muss allerdings vorausschicken, nur das gekürzte dt. Tape gesehen zu haben - aber selbst diese um 15 Minuten gestraffte Fassung war irgendwie ermüdend. Vielleicht lag es auch an der mageren VHS-Vertonung, aber auch nur ansatzweise in Fahrt kommt Rigos Werk zu keinster Zeit.

Den obligatorischen Pluspunkt für Margaret Lee addiere ich dennoch gerne dazu - dunkelhaarig besitzt sie immer einen ganz besonderen Charme. :herz:



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Richie Pistilli
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Re: KILLER SIND UNSERE GÄSTE - Vincenzo Rigo

Beitrag von Richie Pistilli »

KILLER SIND UNSERE GÄSTE zählt auch zu den Filmen, die ich mir unbedingt mal wieder ansehen müsste. Die obige Filmbesprechung hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Es wäre interessant zu wissen, wie ich den Film heutzutage bewerten würde.


Bis es aber soweit ist, hätte ich noch ein paar Bilder der reizenden Ms. Lee über:


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Prisma
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Re: KILLER SIND UNSERE GÄSTE - Vincenzo Rigo

Beitrag von Prisma »

Wenn ich mir die Galerie so anschaue, muss ich schon sagen, dass Margaret Lee hier so schön wie nie aussieht!

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Mater_Videorum
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Re: KILLER SIND UNSERE GÄSTE - Vincenzo Rigo

Beitrag von Mater_Videorum »

Prisma hat geschrieben:
Mi., 23.12.2020 14:07
Wenn ich mir die Galerie so anschaue, muss ich schon sagen, dass Margaret Lee hier so schön wie nie aussieht!
Absolut! Sehr schöne Galerie.

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Prisma
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Re: KILLER SIND UNSERE GÄSTE - Vincenzo Rigo

Beitrag von Prisma »

Ganz interessant dass Margaret Lee zu einstimmigen Einschätzungen führt, egal ob man den Film gelungen findet oder nicht. Abgesehen von ihr, die bei mir natürlich den Ausschlag gegeben hatte, mir Rigos Film überhaupt anzuschauen, war ich von der Struktur dieser Geschichte begeistert. Ich kann mir vorstellen, dass die Erwartungshaltung hier zunächst einen Strich durch die Rechnung machen kann, schließlich bekommt man es mit einem vermeintlich spannungsarmen und wenig actionlastigen Verlauf zu tun, zumindest im klassischen Sinn, außerdem mit einer Produktion, die nicht mit den üppigsten Mitteln gesegnet war. Gerade die Alternativstrategie des Scripts hat mir besonders gut gefallen.

Die Leute finden sich in einem Vakuum wieder - ein paar der Beteiligten würden es vielleicht Hölle nennen – das nichts mit Plan oder Reibungslosigkeit zu tun hat, und plötzlich hat man sich mit einer exaltierten und hysterischen Hausherrin herum zu ärgern, die alles dafür tut, das Fass zum überlaufen zu bringen; in einer unbekümmerten und beinahe arroganten Art und Weise, als ob keine bewaffneten Gangster im Wohnzimmer sitzen würden. Für mich ist dieser sich immer massiver aufbauende Druck auch eine Art der Spannung, die ich stets gerne annehme, von den geschliffenen Dialogen ganz zu schweigen. Und die Cervini hat mich mit dieser Performance neben Margaret Lee richtig begeistern können.

Wenn es dann wie hier auch noch einen guten finalen Twist gibt, kann ich mich genügsamerweise über nichts beklagen. :mrgreen:

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Mater_Videorum
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Re: KILLER SIND UNSERE GÄSTE - Vincenzo Rigo

Beitrag von Mater_Videorum »

Prisma hat geschrieben:
Sa., 26.12.2020 02:39
Ganz interessant dass Margaret Lee zu einstimmigen Einschätzungen führt, egal ob man den Film gelungen findet oder nicht. Abgesehen von ihr, die bei mir natürlich den Ausschlag gegeben hatte, mir Rigos Film überhaupt anzuschauen, war ich von der Struktur dieser Geschichte begeistert. Ich kann mir vorstellen, dass die Erwartungshaltung hier zunächst einen Strich durch die Rechnung machen kann, schließlich bekommt man es mit einem vermeintlich spannungsarmen und wenig actionlastigen Verlauf zu tun, zumindest im klassischen Sinn, außerdem mit einer Produktion, die nicht mit den üppigsten Mitteln gesegnet war. Gerade die Alternativstrategie des Scripts hat mir besonders gut gefallen.

Die Leute finden sich in einem Vakuum wieder - ein paar der Beteiligten würden es vielleicht Hölle nennen – das nichts mit Plan oder Reibungslosigkeit zu tun hat, und plötzlich hat man sich mit einer exaltierten und hysterischen Hausherrin herum zu ärgern, die alles dafür tut, das Fass zum überlaufen zu bringen; in einer unbekümmerten und beinahe arroganten Art und Weise, als ob keine bewaffneten Gangster im Wohnzimmer sitzen würden. Für mich ist dieser sich immer massiver aufbauende Druck auch eine Art der Spannung, die ich stets gerne annehme, von den geschliffenen Dialogen ganz zu schweigen. Und die Cervini hat mich mit dieser Performance neben Margaret Lee richtig begeistern können.

Wenn es dann wie hier auch noch einen guten finalen Twist gibt, kann ich mich genügsamerweise über nichts beklagen. :mrgreen:

Ich kann mich an viele Plot-Einzelheiten auch gar nicht mehr erinnern (die Sichtung scheint wohl auf März 2017 datiert zu sein), aber eigentlich fast jeder Film -egal wie schlecht er bei der Erstsichtung auch weg kam- bekommt von mir eine zweite Chance, da oftmals etwaige Launen oder auch die Qualität der Quelle das Filmvergnügen sabotieren können. Zudem müsste sich die olle Marketing-Scheibe ebenfalls noch irgendwo in den Tiefen der Filmsammlung befinden, denn das Sauerland-Tape habe ich defintiv danach verschenkt. :D

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Prisma
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Re: KILLER SIND UNSERE GÄSTE - Vincenzo Rigo

Beitrag von Prisma »

Mater_Videorum hat geschrieben:
Mo., 28.12.2020 14:54
aber eigentlich fast jeder Film -egal wie schlecht er bei der Erstsichtung auch weg kam- bekommt von mir eine zweite Chance, da oftmals etwaige Launen oder auch die Qualität der Quelle das Filmvergnügen sabotieren können.

Ja, das ist wohl wahr, finde ich aber eine gute Methode, mit der zweiten Chance. Manchmal wird man auf einem komplett falschen Fuß erwischt, aber es gibt auch Filme, bei denen man ziemlich schnell genau weiß, dass sie für immer miserabel bleiben werden. Anders herum ist das natürlich auch möglich. Falls du "Killer sind unsere Gäste" aber noch mal eine Chance geben solltest, würde es mich schon interessieren, ob es da noch ein bisschen Luft nach oben gegeben hat. Oder nach unten - man weiß es ja nicht. :mrgreen:

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Richie Pistilli
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Eindrücke der HD-Fassung:


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Sid Vicious
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Re: KILLER SIND UNSERE GÄSTE - Vincenzo Rigo

Beitrag von Sid Vicious »

Richie Pistilli hat geschrieben:
Mi., 23.12.2020 13:00
KILLER SIND UNSERE GÄSTE zählt auch zu den Filmen, die ich mir unbedingt mal wieder ansehen müsste. Die obige Filmbesprechung hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Es wäre interessant zu wissen, wie ich den Film heutzutage bewerten würde.

Bis es aber soweit ist, hätte ich noch ein paar Bilder der reizenden Ms. Lee über:

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Ich räume einige meiner DVDs immo um, da ich neue Regale habe, dabei ist mit die Marketing DVD in die Finger gekommen. Obendrein hast Du mir leztztens einen Link zu einem youtube-Kanal geschickt. Der begleitende Trailer beinhaltet das Maintheme aus KILLER SIND UNSERE GÄSTE. Drittens: Ich finde Margaret Lee alles andere als uninteressant. Eigentlich genug Gründe die DVD einzulegen. Jetzt sag bloß noch, Du besitzt den Filmsoundtrack auf Vinyl?
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Richie Pistilli
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Re: KILLER SIND UNSERE GÄSTE - Vincenzo Rigo

Beitrag von Richie Pistilli »

Sid Vicious hat geschrieben:
Mo., 01.01.2024 21:44
Obendrein hast Du mir leztztens einen Link zu einem youtube-Kanal geschickt. Der begleitende Trailer beinhaltet das Maintheme aus KILLER SIND UNSERE GÄSTE. [...] Jetzt sag bloß noch, Du besitzt den Filmsoundtrack auf Vinyl?

Leider nicht :(
Wie es aussieht, existiert nur eine zur damaligen Zeit veröffentlichte Single.


Sid Vicious hat geschrieben:
Mo., 01.01.2024 21:44
Drittens: Ich finde Margaret Lee alles andere als uninteressant. Eigentlich genug Gründe die DVD einzulegen.

Dasselbe kam mir beim Anblick der HD-Bilder auch in den Sinn.
Margaret Lee sieht in diesem Film absolut glänzend aus.

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Prisma
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Re: KILLER SIND UNSERE GÄSTE - Vincenzo Rigo

Beitrag von Prisma »

Richie Pistilli hat geschrieben:
Di., 02.01.2024 22:26
Margaret Lee sieht in diesem Film absolut glänzend aus.

Ich weiß nicht, ob ich sie jemals mit mehr Aura gesehen habe. Sie ist ganz toll inszeniert hier!

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Sid Vicious
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Re: KILLER SIND UNSERE GÄSTE - Vincenzo Rigo

Beitrag von Sid Vicious »

Der Film ist ein kleiner Asi. Nicht besonders fies, aber halt von Zeit zu Zeit außergewöhnlich asozial. Dafür sorgt besonders Livia Cerini, die ich zwar durch und durch unatraktiv finde, die sich allerdings - was mir ein Schmunzeln abverlangte - für jede Schweinerei begeistern kann.

Margaret Lee sieht hingegen nicht nur toll aus, sondern zieht simultan auch eine wirklich tolle Show ab. Sie hat einfach das gewisse Etwas, und die Rolle der Elisa passt wirklich bestens zu ihr.

Ich würde dem Film 7 von 10 Punkten geben. Und die Marketing DVD, die mir gestern wieder einmal den Stoff lieferte, reicht mir übrigens vollkommen aus.
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Prisma
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Re: KILLER SIND UNSERE GÄSTE - Vincenzo Rigo

Beitrag von Prisma »

Sid Vicious hat geschrieben:
So., 07.01.2024 18:59
Livia Cerini, die ich zwar durch und durch unatraktiv finde, die sich allerdings [...] für jede Schweinerei begeistern kann.

Ich fand Livia Cerini gleich beim ersten Anschauen unheimlich spannend und auch anziehend, nicht nur wegen ihrer groben Bereitschaft sich an besonderen Aktionen zu beteiligen, sondern vor allem auch in der Kombi mit Margaret Lee, die hier wirklich eine Augenweide ist. Ich weiß noch, dass ich bei der damaligen Erstansicht nach Filmen mit der Cerini schauen wollte, wüsste aber mittlerweile schon keinen weiteren mehr, in dem ich sie noch gesehen hätte. Muss nochmal nachschauen, denn genau solche Damen spinnen meinen Filmfaden immer weiter.

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Richie Pistilli
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Re: KILLER SIND UNSERE GÄSTE - Vincenzo Rigo

Beitrag von Richie Pistilli »

Bin sowohl von der jeweiligen Darbietung als auch von der Ausstrahlung der beiden Damen begeistert.
Ansonsten habe ich den Film als recht deftig in Erinnerung. Müsste ich mir demnächst auch mal wieder anschauen.


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Sid Vicious
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Re: KILLER SIND UNSERE GÄSTE - Vincenzo Rigo

Beitrag von Sid Vicious »

Richie Pistilli hat geschrieben:
Mo., 08.01.2024 06:34
Bin sowohl von der jeweiligen Darbietung als auch von der Ausstrahlung der beiden Damen begeistert.
Ansonsten habe ich den Film als recht deftig in Erinnerung. Müsste ich mir demnächst auch mal wieder anschauen.


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Ganu ehrlich: Du würdest nicht eine Minute Lebenszeit verschwenden, dennauch die erneute Sichtung lohnt.
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Re: KILLER SIND UNSERE GÄSTE - Vincenzo Rigo

Beitrag von LordKaputt »

Richie Pistilli hat geschrieben:
Di., 26.12.2023 22:28
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Eindrücke der HD-Fassung:


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Stammen die von der französischen BD oder gibt es noch eine andere HD-Auswertung?

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Richie Pistilli
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Re: KILLER SIND UNSERE GÄSTE - Vincenzo Rigo

Beitrag von Richie Pistilli »

LordKaputt hat geschrieben:
Di., 09.01.2024 17:13
Stammen die von der französischen BD oder gibt es noch eine andere HD-Auswertung?

Habe die Screenshots von einem Stream angefertigt, der auf der französischen BD beruht.
Keine Ahnung, ob das Interior der Drehkulisse tatsächlich zum größten Teil aus rosafarbenen Gegenständen bestand oder ob es an der Farbgebung des HD-Masters liegt, die Dschallogucker passenderweise als Telekom magenta verseucht betitelte (?)




Sid Vicious hat geschrieben:
Di., 09.01.2024 13:43
Richie Pistilli hat geschrieben:
Mo., 08.01.2024 06:34
Bin sowohl von der jeweiligen Darbietung als auch von der Ausstrahlung der beiden Damen begeistert.
Ansonsten habe ich den Film als recht deftig in Erinnerung. Müsste ich mir demnächst auch mal wieder anschauen.

Ganz ehrlich: Du würdest nicht eine Minute Lebenszeit verschwenden, dennauch die erneute Sichtung lohnt.

Habe mir die DVD schon für die nächste Woche zurechtgelegt.
Leider sind die nächsten Feierabende schon verplant und am Wochenende bin ich auf Reisen ;)

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