BRUTALE STADT - Sergio Sollima

Harte Kerle, grobe Keilereien, heiße Feger und unbarmherzige Gangster.
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Anti-Hero
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BRUTALE STADT - Sergio Sollima

Beitrag von Anti-Hero »

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Profikiller Jeff ist in einen Hinterhalt geraten, den er beinahe mit seinem Leben bezahlt hätte. Den Schützen und seine geheimnisvolle Geliebte kann er bis nach New Orleans verfolgen und dort seine Rache vollziehen. In der "brutalen Stadt" wird Jeff von dem mächtigen Mafia-Boss Weber erpresst, der den unabhängig arbeitenden Killer vor eine folgenschwere Entscheidung stellt: Entweder er arbeitet für das Syndikat oder Weber hetzt seine Meute auf den Einzelgänger. Jeff entscheidet sich gegen Weber - ein gnadenloses Katz- und Maus-Spiel nimmt seinen Lauf. "Brutale Stadt" ist ein spannender Gangsterfilm, der nebst seiner prominenten Besetzung durch rasante Actionszenen, überraschende Plot-Twists und einen großartigen Soundtrack von Ennio Morricone zu fesseln versteht. Charles Bronson gegen Telly Savalas - ein Duell der Besten!

F, I 1970


Sollima fühlt sich auch in anderen Genres sichtlich wohl. Für mich wieder ein klares Beispiel seiner Hochklassigkeit. Handwerklich, optisch mit übergroßem Talent. Dem "Traumpaar" Bronson/Ireland konnte ich zwar noch nie viel abgewinnen, besonders Ireland hat einen oft beklagenswerten Auftritt, dafür sind allerdings Telly Savals und Michel Constantin sehr gut aufgelegt.
Grandios ist auch das Ende.

Das Interview mit Sollima ist sehr unterhaltsam, besonders die Äußerungen über Film-Zensoren und die Einschätzung seiner Mathe-Kentnisse. Doppelt sympatisch. :mrgreen:

8.11.2010
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Count Yorga
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Re: BRUTALE STADT - Sergio Sollima

Beitrag von Count Yorga »

NFP Filmprogramm
stadt.jpeg
:hut:

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Richie Pistilli
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Re: BRUTALE STADT - Sergio Sollima

Beitrag von Richie Pistilli »

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Brutale Stadt (D)
Città violenta (IT)
Ultimo colpo (IT)
La cité de la violence (F)
Ciudad violenta (ES)
De stad van het geweld (BE)
Den brutale by (DNK)
Den brutala staden (SWE)
Asesino vengador (MEX)
Cidade Violenta (BRA)
The Final Shot
The Hitman
Violent City

IT / F 1970

R: Sergio Sollima
D: Charles Bronson, Jill Ireland, Telly Savalas, Umberto Orsini, Michel Constantin, Ray Saunders, Goffredo Unger, Beryl Salvatore, Benjamin Levy, Rai Sanders, George Savalas, Peter Dane u.a.



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crdt.jpg (31.78 KiB) 387 mal betrachtet


Deutsche Erstaufführung: 26.11.1970

Synchronkartei

Schnittbericht #1: FSK 16 vs. Originalfassung

Schnittbericht #2: US-Fassung (The Family) vs. Originalfassung

Bretzelburger.blogspot.com

Score: Ennio Morricone

IMCDb

OFDb



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"Ich sah ihn sterben. Ich habe zum ersten Mal mein Gewissen gespürt. Sie waren nur Zielscheiben für mich, sonst nichts.
Und jetzt? Ich sehe ihn noch genau vor mir. Seine Augen. Seine Angst
."



Profikiller Jeff (Charles Bronson) ist in einen Hinterhalt geraten, den er beinahe mit seinem Leben bezahlt hätte. Den Attentäter und seine geheimnisvolle Geliebte (Jill Ireland) kann er bis nach New Orleans verfolgen und dort seine Rache vollziehen. In der brutalen Stadt wird Jeff von dem mächtigen Mafia-Boss Weber (Telly Savalas) erpresst, der den unabhängig operierenden Killer vor eine folgenschwere Entscheidung stellt: Entweder er arbeitet für das Syndikat oder Weber hetzt seine Meute auf den Einzelgänger. Jeff entscheidet sich gegen Weber - und ein gnadenloses Katz- und Mausspiel nimmt seinen Lauf [Quelle: DVD Koch Media]


Profi- und Auftragskiller Jeff Heston (Charles Bronson) steckt mittendrin in einem Sumpf aus Mord und Verbrechen, obwohl er dem Ganzen eigentlich den Rücken kehren und in ein Leben als normaler Mann führen will. [Quelle: BD von Nameless]


Der Asphalt-Dschungel von New York. Jeff (Charles Bronson) ist Berufskiller. Er arbeitet am liebsten allein... und hat seine eigene Ehre. Jeff ist einer der mächtigsten Gangster-Organisationen im Weg. Er soll sich unterwerfen. Der Verrat seiner Geliebten Vanessa (Jill Ireland) lässt ihn rot sehen... [Quelle: VHS VPS-Video]


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"Ich will aber keine Erinnerung. Und ich will kein Gestern. Und ich will kein Morgen. Nur dieser Augenblick zählt und den will ich genießen."


Nachdem Sergio Sollima in den 60er Jahren mit DER GEHETZTE DER SIERRA MADRE, VON ANGESICHT ZU ANGESICHT und LAUF UM UM DEIN LEBEN drei Meisterwerke des Western-Genres auf die Beine stellte, wechselte er zu Beginn der 70er Jahre wie viele seiner Berufskollegen ins Polizei- und Gangsterfilmgenre, um im US-Bundesstaat Louisiana, genauer gesagt in New Orleans, den nicht minder exzellenten Film BRUTALE STADT zu drehen. Als Schauspieler verpflichtete er den unverwüstlichen Charles Bronson und dessen Ehefrau Jil Ireland sowie Telly Savalas, Michel Constantin und Umberto Orsini, die allesamt hervorragende Darbietungen aufs Parkett legten. Gemäß dem Motto "in der Ruhe liegt die Kraft" oder auch "manchmal ist weniger mehr" inszenierte er einen fesselnden als auch zugleich faszinierenden Gangsterfilm, in dem es von intriganten und machtbesessenen Charakteren nur so wimmelt. Der Film beginnt sogleich mit einer mehrminütigen Verfolgungsjagd, die zur damaligen Zeit erst einmal ihres Gleichen suchte. Eine inszenatorische Bravourleistung, bei der Sollima den Zuschauer in einem weißen Ford Mustang auf einen rasanten Roadtrip schickt, der in den engen Gassen der beschaulichen Stadt am Mississippi River vonstattengeht. Ein halsbrecherisches Unterfangen par Exzellence, das obendrein ohne jeglichen Dialog auskommt. Der erste gesprochene Satz folgt erst nach neuneinhalb Filmminuten, bevor es bereits einen Moment später heiß hergeht, denn Bronson veranstaltet ein explosives Bleigewitter, bei dem unmittelbar die Bude brennt. Danach flacht der Film zunächst etwas ab, was aber nicht bedeutet, dass die Spannungsdynamik dadurch abnimmt. Ganz im Gegenteil, denn nachdem Charles Bronson während eines Kurzaufenthaltes im Gefängnis seine stählernen Nerven unter Beweis stellt, beginnt ein persönlicher Rachefeldzug, der inszenatorisch in ganz ruhigen Gewässern verläuft. Daraus resultiert wiederum eine spannungsgeladene Atmosphäre, die mich zumindest den gesamten Handlungsverlauf über fesselte und auch nach dem denkwürdigen Finale im Glasaufzug immer noch nicht losließ - denn der Film wirkt unheimlich nach. Oftmals ist im Netz zu lesen, dass der Streifen einige überlange Szenen aufweist, was ich persönlich aber nicht bestätigen kann. Gerade die lang andauernde Vorbereitungszeit, die Charles Bronson sich bei seinem Racheakt an der Rennstrecke gönnt, finde ich absolut mitreißend inszeniert. Hinzu gesellt sich eine erstklassige Bildgestaltung, die sich ebenfalls über den ganzen Film auf einem gleichhohen Niveau erstreckt.


Während Charles Bronson mit stoisch wirkender Mimik einen Profikiller namens Jeff Heston mimt, der seinen Job aber am liebsten gleich an den Nagel hängen will, verkörpert Jil Ireland eine Femme fatale, die ohne Rücksicht auf Verluste nach Macht und Ruhm giert. Dabei ist ihr sowohl jedes Mittel als auch jeder männlicher Machthaber recht, der ihr vor die Flinte kommt. Was Telly Savalas betrifft, so spielt dieser den mächtigen und reichen Mafia-Paten Al Weber, der es wiederum auf Charles Bronson abgesehen hat. Zwischendrin mischt dann auch noch Umberto Orsini mit, der als zwielichtiger Rechtsanwalt sowohl den bedrohlichen Mafia-Paten Al Weber als auch den abgekehrten Auftragskiller Jeff Heston rechtlich vertritt. Zu guter Letzt hätten wir noch den französischen Schauspieler Michel Constantin, der als drogensüchtiger Buddy von Heston die tragischste Figur des Films abgibt. Abgerundet wurde das Ganze mit einer bombastischen Filmmusik von Ennio Morricone sowie für den deutschen Markt mit einer erstklassigen Synchro, bei der hin und wieder zeitbedingte politische Unkorrektheiten durchschimmern. Alles in Allem eine überwältigende Glanzleistung, die mich ein jedes Mal aufs Neue vom Hocker reißt.


Auf DVD, von der auch die Screenshots stammen, wurde der Film hierzulande von Koch Media in zwei Fassungen veröffentlicht: Zunächst als geschnittene FSK-16-Fassung mit einer Laufzeit von 102:00 Minuten und einige Zeit später als ungeschnittene FSK-18-Fassung, die 1:50 Min. länger läuft. Darüberhinaus existiert auch noch unter dem Titel THE FAMILY noch eine gestraffte US-Fassung, die letztlich mit 95:59 Minuten zu Buche schlägt. Die aktuelle BD von Nameless enthält sowohl eine 4k-Abtastung der ungekürzten Originalfassung sowie eine Extra-BD mit der gestrafften US-Fassung in 2K. Beide Fassungen unterscheiden sich zudem in ihrer Farbgebung.


"Und Jeff, noch etwas: Die eigentlichen Drahtzieher sind nicht immer die, die befehlen."


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Filmplakate:
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Titelvorspann & Italienischer Trailer:
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Score:
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Deutscher Kinotrailer:


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Spooky
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Re: BRUTALE STADT - Sergio Sollima

Beitrag von Spooky »

Richie Pistilli hat geschrieben:
So., 18.02.2024 23:40
Die aktuelle BD von Nameless enthält sowohl eine 4k-Abtastung der ungekürzten Originalfassung sowie eine Extra-BD mit der gestrafften US-Fassung in 2K. Beide Fassungen unterscheiden sich zudem in ihrer Farbgebung.
Kurze Ergänzung: Das 4-Disc Mediabook von Nameless, das letztes Jahr erschienen ist, enthält noch mehr.
  1. Die Originalfassung (Uncut, 108:33 min.) in UHD auf einer 4K-Blu-Ray.
  2. Die Originalfassung (Uncut, 108:21 min.) in HD 4K-remastered auf Blu-Ray.
  3. Die Originalfassung (Uncut, 108:21 min.) in HD 2K-remastered auf Blu-Ray mit komplett anderem Color Grading.
  4. The Family Cut (gekürzt, 96:04 min.) in HD auf der vierten Blu-Ray Disc.
Bildvergleich (Screenshots von caps-a-holic.com und der 88 Films Veröffentlichung, ist aber vergleichbar mit der Nameless Veröffentlichung):
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Richie Pistilli
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Re: BRUTALE STADT - Sergio Sollima

Beitrag von Richie Pistilli »

Vielen Dank für den Bildvergleich :hut:


Habe bei dem Fassungswirrwarr irgendwann nicht mehr durchgeblickt, wobei ich zugeben muss, dass mir von der Farbgebung der unrestaurierte "Family Cut" (drittes Bild) am besten gefällt. Schade, dass diese Fargebung nicht für die beiden anderen (ungekürzten) Fassungen übernommen wurde. Die 4K-Version (erstes Bild), die neben dem Family-Cut der Amaray-Variante beiliegt, ist zwar knallbunt, hat aber dennoch was für sich.

Zur Vervollständigung habe ich Deinem Bildvergleich noch einen Screenshot der Koch-DVD beigefügt, die noch mal eine ganz andere Farbgebung aufweist:



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Spannende Preisfrage: Welche der vier Fassungen bietet nun die originalgetreueste Farbgebung? :D

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alex_wintermute
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Re: BRUTALE STADT - Sergio Sollima

Beitrag von alex_wintermute »

Richie Pistilli hat geschrieben:
Di., 20.02.2024 12:30
Vielen Dank für den Bildvergleich :hut:


Habe bei dem Fassungswirrwarr irgendwann nicht mehr durchgeblickt, wobei ich zugeben muss, dass mir von der Farbgebung der unrestaurierte "Family Cut" (drittes Bild) am besten gefällt. Schade, dass diese Fargebung nicht für die beiden anderen (ungekürzten) Fassungen übernommen wurde. Die 4K-Version (erstes Bild), die neben dem Family-Cut der Amaray-Variante beiliegt, ist zwar knallbunt, hat aber dennoch was für sich.

Zur Vervollständigung habe ich Deinem Bildvergleich noch einen Screenshot der Koch-DVD beigefügt, die noch mal eine ganz andere Farbgebung aufweist:



BildBildBildBild


Spannende Preisfrage: Welche der vier Fassungen bietet nun die originalgetreueste Farbgebung? :D

Finde die beiden mittleren Aufnahmen am besten. Die 4K UHD (also 1. Bild) geht in meinen Augen gar nicht. Da ist mir eindeutig der Gelb-/Grünstich zuviel des Guten. Und beim 4. Bild ist mir die Farbsättigung viel zu hoch, die fast einem Walt Disney Film gleichkommt.

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Richie Pistilli
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Re: BRUTALE STADT - Sergio Sollima

Beitrag von Richie Pistilli »

alex_wintermute hat geschrieben:
Fr., 23.02.2024 12:07
Finde die beiden mittleren Aufnahmen am besten.

Dem würde ich mich auch anschließen, wobei mir die Farbgebung des 'Family Cut' (Bild 3) noch einen Tacken besser gefällt.
Wenn ich die Blue-Jeans von Charles mit den meinigen vergleiche, so würde ich sagen, dass das Blau am ehesten mit dem dritten Bild übereinstimmt.


alex_wintermute hat geschrieben:
Fr., 23.02.2024 12:07
Die 4K UHD (also 1. Bild) geht in meinen Augen gar nicht. Da ist mir eindeutig der Gelb-/Grünstich zuviel des Guten. Und beim 4. Bild ist mir die Farbsättigung viel zu hoch, die fast einem Walt Disney Film gleichkommt.

Dies 4K-UHD/-BD ist halt knallbunt.
Mit Deinem Walt-Disney-Vergleich liegst Du sogar ziemlich richtig, denn ich würde dieser Fassung den Titel "Charles im Wunderland" verpassen :)

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