PLEASE KILL ME - Legs McNeil, Gillian McCain

Literarische Klassiker und Neuerscheinungen zum Lieblingsthema
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Sid Vicious
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PLEASE KILL ME - Legs McNeil, Gillian McCain

Beitrag von Sid Vicious »

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Es rappelte und zappelte nicht nur in NYC. Auch in Motown, Ann Arbo und Cleveland sorgten manch Durchgeknallte für Furore, um schlussendlich das vorzubereiten, was der Volkmund seit Jahrzehnten Punk nennt. VELVET UNDERGROUND, MC 5, NEW YORK DOLLS, THE STOOGES. Lou Reed, Wayne Kramer, Johnny Thunders. Edie Sedgwick, Andy Warhol, Bridget Berlin… die Liste kann beliebig weitergeführt werden. Ohne sie alle und ihr kollektives Ausbrechen aus der so genannten Normalität hätte es den Punk niemals gegeben.

Was waren das eigentlich für Typen, die zu den Paten dieser Subkultur wurden? Ganz böse gesagt: Drogensüchtige, tablettensüchtige wie versoffene Irre, die stets auf der Lauer lagen, um Dope abzustauben und sich bis unter die Schädeldecke zuzuknallen. Es gibt massig Geschichten zu erzählen, die sich um den Prä-Punk wie dem Früh-Punk und deren Protagonisten ranken. Für Legs McNeil und Gillian McCain Grund genug, sich diese erzählen und uns daran teilhaben zu lassen.

Demzufolge liefert „Please kill me“ - wie John Robbs „Punk Rock: An oral History“ -ausschließlich die Originalaussagen der Interviewten. So plaudern Lou, DeeDee, Johnny, Bebe, Joey, Sable, Iggy und viele andere einfach mal aus dem vollgesiffeten Nähkästchen. Und während ich dieses konsumierte, wunderte ich mich nicht nur, sondern es wurde mir hin und wieder gar ein wenig übel. Trotzdem spreche ich dem Buch jegliche Jugendgefährdung definitiv ab, denn es sollte nicht nur den jungen Leser dazu veranlassen, niemals (!!!) Drogen anzurühren.

Was bleibt zu sagen? Die erste Übersetzung ins Deutsche ging in die Hose. Die Vollidioten haben ein falsches Skript gedruckt. Vermutlich handelt es sich um das gebundene Buch? Also zur Vorsicht lieber die Finger weg vom gebundenen Buch und nach dem Taschenbuch kucken, finden, kaufen, wundern, etwas Übelkeit in Kauf nehmen und als Entschädigung ganz, ganz viel Spaß haben. Bombe!
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