DIE FEUERBLUME - ÜBER MARISA MELL UND IHRE FILME - André Schneider

Literarische Klassiker und Neuerscheinungen zum Lieblingsthema
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Prisma
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DIE FEUERBLUME - ÜBER MARISA MELL UND IHRE FILME - André Schneider

Beitrag von Prisma »



DIE FEUERBLUME - ÜBER MARISA MELL UND IHRE FILME | VON ANDRÉ SCHNEIDER



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Die Feuerblume hat geschrieben:
Marisa Mell, 1939 als Marlies Theres Moitzi in der Steiermark geboren, machte in den sechziger und frühen siebziger Jahren eine beispiellose internationale Filmkarriere, die sie von Wien über Berlin, London und Paris nach Rom führte, wo sie mit Stars wie Marcello Mastroianni, Ursula Andress, Helmut Berger und Tony Curtis drehte und durch CASANOVA '70 von Mario Monicelli, GEFAHR: DIABOLIK von Mario Bava und NACKT ÜBER LEICHEN von Lucio Fulci zum Kultstar avancierte. Unter der Regie von Vincente Minnelli sollte sie am Broadway in MATA HARI spielen, Hollywood gab sie einen Korb, weil sie Italien so liebte. Ab 1976 begann ihr langsamer, schmerzhafter Abstieg; sie starb verarmt und sehr früh an Krebs. Diese literarische Annäherung an die Filmschauspielerin Mell - und die Privatperson Moitzi - ist die erste ihrer Art und zeichnet Marisa Mells Weg bis über ihren Tod hinaus nach. Der Autor nähert sich seiner Protagonistin über ihr Werk, und so ist DIE FEUERBLUME auch und vor allem eine filmhistorische Betrachtung des italienischen und spanischen Films jener Epoche. Mit über 130 zum Teil nie veröffentlichen Fotos aus Privatbesitz und einer umfangreichen Filmographie.





Vieles, oder gar fast alles - so glaubt man zumindest als treuer und aufmerksamer Fan - hat man bereits gehört oder ist einem längst bekannt. DIE FEUERBLUME räumt allerdings schlagartig mit diesem Mythos auf, denn bereits nach kurzer Zeit stellt sich heraus, dass der interessierte Anhänger mit sachdienlichen Informationen in Hülle und Fülle versorgt, ja beinahe konfrontiert wird, bis sich schließlich das ereignet, wonach man als Filmliebhaber gerne oder ständig sucht: andere Blickwinkel, unbekanntes Material, neue Impulse und eine akribische Recherche. Im Rahmen der literarischen Auseinandersetzungen mit Marisa Mell bekommt man durch André Schneiders bemerkenswertes Buch eine beispiellose Erweiterung angeboten. Marisa Mells eigene Schilderungen aus ihrem "Märchenbuch" COVERLOVE sind nur insofern interessant, da sie von ihr selbst verfasst oder zumindest durchdacht wurden. Erika Pluhars Beitrag MARISA - RÜCKBLENDEN AUF EINE FREUNDSCHAFT gewährt einen freundschaftlichen und daher selten transparenten Blick auf die Schauspielerin. DIE FEUERBLUME bietet ab sofort ein völlig neues Spektrum an, stellt das Buch doch immerhin die erste Auseinandersetzung dar, die auf Marisa Mells Werdegang eingeht und gleichzeitig mit diversen Gerüchten aufräumt Außerdem sichert der dynamische Aufbau ein umfassendes Bild der Film-Karriere im Ganzen, ohne jedoch das Rundherum und die vielen Anekdoten zu vergessen, die das Fan-Herz höher schlagen lassen. Umwerfendes und einfach nur wunderschönes Bildmaterial gibt diesem Buch einen überaus faszinierenden Schliff, sodass man sich letztlich selbst eingestehen muss, dass bislang eigentlich nur Bruchstücke oder Fragmente über die Interpretin bekannt waren, von der man als Fan doch lange glaubte, sie einigermaßen gut zu "kennen". Für mich persönlich ging seit Erscheinen des Buches jedenfalls ein sehr alter Traum in Erfüllung. Interessenten sollten unbedingt einen tiefen Blick riskieren und die übergreifende Stärke des Buches kennenlernen, da sich das Buch nicht nur ausschließlich für Anhänger von Marisa Mell eignet, sondern auch für jeden anderen Film-Liebhaber.

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Richie Pistilli
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Re: DIE FEUERBLUME - ÜBER MARISA MELL UND IHRE FILME - André Schneider

Beitrag von Richie Pistilli »

Dieses wunderbare Buch, über das auch schon in einigen anderen Filmthreads geschrieben wurde, kann jeder oder jedem Interessierten nur wärmstens empfohlen werden!


Nach dem Lesen des letzten Kapitels hätte ich das Buch am liebsten gleich wieder von vorne begonnen...

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Prisma
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Re: DIE FEUERBLUME - ÜBER MARISA MELL UND IHRE FILME - André Schneider

Beitrag von Prisma »

Richie Pistilli hat geschrieben:
Mo., 30.11.2020 18:56
Nach dem Lesen des letzten Kapitels hätte ich das Buch am liebsten gleich wieder von vorne begonnen...

Also ich habe das gemacht. :D

Wenn man so etwas aber von einem Buch sagen kann, ist es aber das schönste Kompliment für den Autor.

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alan_cunningham
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Re: DIE FEUERBLUME - ÜBER MARISA MELL UND IHRE FILME - André Schneider

Beitrag von alan_cunningham »

Ich habe das Buch jetzt auch komplett gelesen. Man kann spüren, dass der Autor Marisa Mell wirklich verehrt. Ich erinnere mich gut, dass sie auf mich immer etwas Mysteriöses ausstrahlte. Wenn ich sie in Filmen oder auf Bildern sah. Und das hat mich glücklicherweise nicht getäuscht, denn es macht sie umso interessanter. Und wenn man sie genauer betrachtet, könnte sie in der Tat auch ein sehr femininer und schöner Mann sein. Ein bisschen von ihrer Biografie kannte ich schon aus Senta Bergers Buch. Die letzten Kapitel in "Die Feuerblume" sind jedenfalls ziemlich traurig ... :(

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Prisma
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Re: DIE FEUERBLUME - ÜBER MARISA MELL UND IHRE FILME - André Schneider

Beitrag von Prisma »

Marisa Mell hatte mich damals auch direkt faszinieren und packen können. Natürlich kamen die Erstbegegnungen in den Edgar-Wallace-Filmen, wobei sie mich vor allem in "Das Rätsel des silbernen Halbmonds" begeistern konnte. Danach lief das wie üblich ab, und ich habe mir alles Mögliche bestellt, was eben zu bekommen war. Ihre Karriere hat schon viel zu bieten, vor allem als etablierter Star in Italien, aber zum Ende ihrer Karriere hin ging es buchstäblich bergab und die Filme wurden immer belangloser, sogar schlechter. Ja, und ihr Ende war wirklich nicht schön und sehr bedrückend, das stimmt schon. Hier empfehle ich auch gerne Erika Pluhars literarische Auseinandersetzung mit Marisa Mell. Wirklich hoch interessant und lehrreich, aber die hohe Messlatte heißt jetzt definitiv "Die Feuerblume".

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