● FOLGE 01 | DUELL IN DER WÜSTE (D|1971)
mit Götz George und Loni von Friedl
als Gäste: Brian O'Shaughnessy, Bruce Anderson, Ute von Hasselstein, u.a.
eine Produktion der Karat Film | im Auftrag des ZDF
Regie: Jürgen Goslar
Ein Komplott soll Jack Baroda (Brian O'Shaughnessy) in den Besitz wertvoller Diamanten bringen. Um sie an sich zu bringen, hat er sich als Diener bei Prof. van Reendsburg (Bruce Anderson) eingeschlichen, doch Dick Donald (Götz George), der ebenfalls für ihn arbeitet, kommt ihm in die Quere. Seine Rücksichtslosigkeit beweist Jack, indem er zwei Angestellte des Professors erschießt, doch er selbst wird ebenfalls bei einem Schusswechsel verletzt. Um fliehen zu können, zwingt er Dick, ihn bei seiner Flucht durch die Wüste zu helfen, da seine Verletzung ihn immer mehr lahmlegt. Fortan beginnt ein Duell auf Leben und Tod. Wer wird den Kürzeren ziehen..?
"Diamantendetektiv Dick Donald" sollte an den großen Erfolg der 52-teiligen Serie "Percy Stuart" anknüpfen, doch wurde bereits nach 13 Episoden wieder eingestellt. Schon anhand der ersten Folge der in Südafrika spielenden Reihe lässt sich deutlich erkennen, woran es vielleicht unterm Strich gelegen hat. "Duell in der Wüste" legt zwar einen standesgemäßen Start hin, denn die Hauptfigur wird sehr gut in Szene gesetzt, außerdem kommt eine Ahnung der immer wiederkehrenden Action und des gut dosierten Wortwitzes auf, aber trotz alldem wirken die nur 25 Minuten arg in die Länge gezogen, sodass die Möglichkeit besteht, dass es bereits kurzer Zeit anfangen könnte langweilig zu werden. Die Story gibt eigentlich genügend Potential her, um diese kurze Distanz gewinnbringend auszufüllen, allerdings verlässt sich Jürgen Goslar zu sehr auf die imposanten Schauplätze und seinen Hauptdarsteller, der zwar Duftmarken hinterlassen kann, aber innerhalb der Omnipotenz, die von solchen Serien-Figuren auszugehen hat, nicht restlos überzeugen kann. Auf der einen Seite wirkt Götz George wie geschaffen für eine Figur wie Dick Donald, denn er wirkt bestimmend, agil und resolut. Trotz tödlicher Gefahren vernimmt man zusätzlich ein leichtes Augenzwinkern. Hinzu kommt jedoch die andere Seite, denn Dick Donald wirkt bereits ab Episode 1 vollkommen isoliert innerhalb der beinahe ausschließlich südafrikanischen Schauspieler-Entourage, was sich noch als schleichendes Gift für die Serie herausstellen wird.
Der Beginn bietet unsentimentale aber leider ebenso einfallslose Momente, da einem die bestehenden Tatsachen unliebsam und ohne interessant erzählte Zusammenhänge vor die Füße geworfen werden. Nachdem Dick Donald eine willige Dame und anschließend seine ebenso zutrauliche Mitarbeiterin abgewimmelt hatte, befindet man sich auch schon am potentiellen Tatort, sodass der plumpen Maskerade ein schnelles Ende gesetzt werden kann, welches mehrere Tote beinhalten wird. Der anschließende Ritt durch die Wüste wirkt mit all seinen Gefahren zwar anschaulich, aber es schleicht sich eine ungewöhnlich dichte Langatmigkeit ein, die sich aus Vorhersehbarkeit und inszenatorischer Lethargie zusammensetzt. Diverse Serien hatten mit schwachen Pilotfolgen zu kämpfen, um die Gewissheit zutage zu bringen, dass es nur besser werden wird, wenn sich alles einmal eingespielt hat, und genau diesen Wunsch hegt ein jeder Zuschauer, denn Jürgen Goslar hat sich bei "Duell in der Wüste" nicht gerade selbst übertroffen. Darstellerisch gesehen gibt es neben Götz George keine anderen Götter, sodass die überschaubare Anzahl der Gäste kaum in Erinnerung bleiben wird, übrigens genau wie Dauerbesetzung Loni von Friedl, die zu zwar in der Blüte ihrer Attraktivität zu sehen ist, dies aber nur anfangs in einer kurzen Sequenz. Die erste Folge der vielversprechend klingenden Serie legt einen Grundstein ohne viel Substanz, doch die Hoffnung bleibt bestehen, dass es demnächst noch turbulenter und vor allem ausgefeilter zugehen wird.