"Inspektor Hornleigh greift ein" (Deutschland 1961)
mit: Helmut Peine, Wolfgang Forester und Horst Breitkreuz
als Gäste: Siegfried Wischnewski, Manfred Heidmann, Paul Esser, Marie Luise Etzel, Friedel Bauschulte, Alf Marholm, Magda Hennings, Joachim Teege, Ingeborg Christiansen u.a. | Einführung: Paul Klinger | Drehbuch: John P. Wynn | Regie: Hermann Pfeiffer
"Jeder Verbrecher macht einen Fehler, manchmal sogar mehrere - und es sind immer auch die oder der Fehler, die es einem Kriminalisten ermöglichen, den Täter zu überführen." Vor Beginn der eigentlichen Episoden findet sich das Publikum im Wohnzimmer von Paul Klinger ein, wo sich zwei Frauen und zwei Männer versammelt haben, die zusammen mit ihrem Gastgeber vor dem Fernsehschirm einen Fall des Inspektors Hornleigh verfolgen. Klinger spricht mit seinen Gästen, blickt aber immer wieder auch direkt in die Kamera, da er das Publikum zuhause vor den Bildschirmen als eine Erweiterung seiner Abendgesellschaft sieht. Die gemütliche Atmosphäre der Rahmenhandlung bildet die Ouvertüre zu den Geschichten und verleiht dem Konzept die passende Würze. Paul Klinger, der als Schauspieler in mehr als siebzig Kinofilmen und TV-Produktionen mitwirkte und seine Stimme einhundertzweiundsechzig Mal als Synchronsprecher zur Verfügung stellte, wurde anlässlich seines hundertsten Geburtstags im Jahr 2007 bundesweit geehrt, u.a. mit der Herausgabe einer Sonderbriefmarke, einem künstlerischen Rahmenprogramm und Sonderaufführungen einiger seiner Filme in drei Kinos (in Essen, München, Hamburg). Mit der Verpflichtung des seriösen Klinger als Gastgeber, gelang es dem WDR, seine vierteilige Krimireihe aufzuwerten, da der Zuseher die Einführung in die Fälle und die Diskussionen mit seinen Freunden kurz vor der Auflösung als Bestätigung für die Qualität der Miniserie sieht. Damals, als noch bei weitem nicht jeder Haushalt einen eigenen Fernsehapparat hatte, traf man sich bei Freunden, um eine spannende Sendung zu verfolgen. Ein zeitgenössischer Haushaltsratgeber schreibt zu diesem Thema folgendes: "Zum Fernsehen geladene Gäste finden bequeme Stühle schon zurechtgerückt und die Imbissteller auf einem Tischchen. Diskrete, halb abgedunkelte Beleuchtung im Hintergrund lässt die Genießer ihre Verpflegung finden. Nach Beendigung des Programms gibt es zuletzt noch einen originellen Hinausschmeißer, etwa einen Mokka, für den, der ihn verträgt, oder einen Irish coffé, eine pikante Gulasch- oder Knödelsuppe oder einen interessanten Abschlusscocktail." Kurz vor der Auflösung blendet die Kamera wieder in die gesellige Runde um Paul Klinger und präsentiert noch einmal alle Verdächtigen, bevor es dann das Finale zu sehen gibt.