3 FRAUEN IM HAUS

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Percy Lister
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Registriert: Sa., 14.11.2020 16:15

3 FRAUEN IM HAUS

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"3 Frauen im Haus" (Deutschland 1968)
mit: Heinz Engelmann, Magda Schneider, Gudrun Schmidt-May, Christiane Thorn, Volkert Kraeft, Fritz Suppan, Werner Stock

als Gäste: Hela Gruel, Wolfgang Stumpf, Ursula Grabley, Manfred Seipold, Wolfgang Lukschy, Margot Philipp, Hans Putz, Manfred Kunst, Gerda-Maria Jürgens, Kurt Klopsch, Rolf Schimpf, Til Erwig, Christa Siems, Rudolf Fenner u.a.

Drehbuch: Hans-Georg Thiemt und Hans Dieter Schreeb | Regie: Hermann Leitner

Die dreizehnteilige Serie spiegelt den gesellschaftlichen Wandel, indem sie die Handlung ihrer Geschichten vor allem im Arbeitsumfeld ansiedelt und dabei einen Familienbetrieb in den Mittelpunkt stellt, der als letzte Männer-Bastion gesehen wurde: die Autowerkstatt. Der Inhaber ist Walter Lenz (Heinz Engelmann), dessen Frau Else (Magda Schneider) die Buchhaltung erledigt, während die beiden Töchter Karin (Gudrun Schmidt-May) und Monika (Christiane Thorn) als Gesellin bzw. Lehrling in der Werkstatt Autos reparieren. Alle Familienmitglieder haben Benzin im Blut und sind mit Leidenschaft bei der Sache, wobei die enge Zusammenarbeit beruflich und privat ab und an für Spannungen sorgt. Der Geselle Rudi (Volkert Kraeft) ergänzt das Team, bringt mit seiner schlechten Laune und der Neigung zum Schlendrian jedoch oft Unstimmigkeiten ins Spiel, was bald zu seiner Kündigung führt. Der Kraftfahrzeugmechaniker Bernhard Braun (Fritz Suppan), gerade aus England zurückgekehrt, bringt mit seiner ruhigen Art frischen Wind in den Betrieb und weckt die alte Leidenschaft für schnelle Sportwagen in seinem Chef. Stammkunde Oehmchen (Werner Stock) schaut regelmäßig vorbei, um seine "Isabella" zur Revision zu bringen, hält sie ihn doch abwechselnd mit einem Quietschen oder Problemen bei der Gangschaltung auf Trab.

Das Zweite Deutsche Fernsehen hatte es sich zur Aufgabe gemacht, lebensechte Geschichten auf den Bildschirm zu bringen, was in der Verantwortung der Hauptabteilung Dokumentarspiel lag, die im Vorabendprogramm weitere Schauplätze und Handlungsstränge ansiedeln wollte als die bereits bekannten. Mit zwei bewährten Kinostars in den Hauptrollen wurden 13 Episoden in Schwarzweiß abgedreht, denen man aufgrund des Erfolgs eine weitere Staffel, diesmal in Farbe und unter dem Serientitel "4 Frauen im Haus", folgen ließ. Trotz der begrenzten Kulissen - die Episoden waren bis auf eine Szene in Folge 12 zumeist in der Autowerkstatt oder der familiären Wohnung angesiedelt - hat der Zuschauer nicht den Eindruck, ein verstaubtes Fernsehspiel zu sehen, sondern am turbulenten Alltag einer sympathischen Familie teilzuhaben, deren Rhythmus von der gemeinsamen Tätigkeit bestimmt wird und der Kompromisse und Toleranz erfordert. Der souveräne Heinz Engelmann zeigt wie bereits als "Stahlnetz"-Kommissar Geradlinigkeit und ist ein verlässlicher Ratgeber, der Ungerechtigkeiten ausräumt, wenn Kunden oder Konkurrenten Ärger machen. Als besänftigende, ausgleichende Kraft agiert Magda Schneider und springt mit diplomatischen Worten in die Bresche, wenn es mal kracht.

Ihr gewinnendes Lächeln verhindert, dass in schwierigen Situationen nicht weiter Öl ins Feuer gegossen wird. Vor allem die jüngere Tochter Monika, die Christiane Thorn mit Engagement und Pep spielt, benötigt immer wieder mal Bestätigung, muss sie sich doch als Lehrling neben der Schwester und dem männlichen Gesellen behaupten. Sie hält mit ihrer Meinung selten hinterm Berg, was sie anecken lässt, oft aber den Knoten eines Problems löst. Karin ist seit Jahren als potenzielle Nachfolgerin ihres Vaters in der Werkstatt, zweifelt aber, ob sie den Meister machen soll. Sie hadert manchmal mit der knappen Freizeit, weil ihr Einsatz bei Notfällen auch nachts oder am Wochenende gefragt ist und andere junge Frauen bei der Arbeit nicht im Blaumann und mit strähnigen Haaren herumlaufen müssen. Ihr Selbstbewusstsein bekommt dann kurz Risse, doch ihr gesundes Urteilsvermögen lässt sie immer wieder auf ihre Stärken zurückkommen. Zwischen ihr und dem neuen Kfz-Mechaniker kommt es anfangs zu Spannungen, die den Wettbewerb untereinander antreiben. Als aufmunternde Unterbrechung fungiert mit Beständigkeit der Beamte Herr Oehmchen, der meist gerade dann mit seinen nichtigen Auto-Sorgen in die Werkstatt kommt, wenn es bei der Familie Lenz eine schwierige Herausforderung zu meistern gilt.

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