Das Grauen kommt um 10
(OT: When a Stranger Calls)
USA, 1979
Regie: Fred Walton
Musik: Dana Kaproff
Darsteller: Carol Kane, Charles Durning, Tony Beckley, Rutanya Alda, Ron O'Neal, Rachel Roberts, Colleen Dewhurst, u.v.m.
Inhalt: Die Highschool-Babysitterin Jill wird eines Abends während sie Dienst tut, von einem Anrufer terrorisiert. Entnervt bittet sie die Polizei, den Anrufer festzustellen, als er sich schon wieder meldet und ihr die berühmte Frage "Haben sie schon nach den Kindern gesehen?" stellt. Tatsächlich findet sie die Kinder ermordet auf und erfährt kurz darauf, daß die Anrufe aus demselben Haus kommen. Knapp kann sie dem Killer entkommen, dieser wandert ins Gefängnis. Sieben Jahre später jedoch kommt er wieder frei und die Anrufe bei Jill, jetzt selbst Mutter, beginnen wieder. [Quelle: OFDb]
Kurzkritik: Das Grauen kommt um 10, wieder so ein dämlicher Kacktitel aus der damaligen Bundesrepublik, fährt in den ersten 20 Minuten das volle Terrorgewitter im Suspense-Bereich auf und erinnert dank Telefonstalking und der Babysitter-Thematik nicht von ungefähr an Genreklassiker wie Black Christmas, Die Fratze oder Halloween – Die Nacht des Grauens. Leider schlägt Walton nach dem 1. Akt eine andere Marschrichtung ein, mit welcher der Fokus mehr auf den geistig verwirrten Täter und den verbundenen Schwierigkeiten in seinem —eigentlich nicht vorhandenem— sozialen Umfeld nach der Flucht aus der Klappse gelegt wird. Dies ist auch keinesfalls komplett uninteressant und mit Tony Beckley stimmt definitiv die Besetzung des Derangierten, aber es bremst den aufgebauten Flow nun mal komplett aus, bevor zum Schluss wieder an der Spannungsschraube hantiert wird.
Somit also ein etwas unausgegorener Genrehybrid bestehend aus Horror, Krimi und Drama, dem eine stringente Erzählstruktur ohne gesellschaftskritische Abweiche sicher besser zu Gesicht gestanden hätte, allerdings in den Nervenkitzelmomenten gekonnt seine Stärken ausspielt und den Puls dadurch massiv in die Höhe treibt.