Black Fire (D)
Schwarzer Aufruhr (D)
Fuego negro (Mex)
Musta hehku (FIN)
Black Fire
MEX 1979
R: Paul Fernandez
D: Yvonne De Carlo, Roland Ferlini, Cesar Imbert, Susana Kamini, Aliscya Maxwel u.a.
Kinopremiere (Mexico): 20.09.1979
OFDb
"Es gibt ein neues Gesetz, das beendet die Sklaverei. Und wenn der weiße Mann uns nicht die Freiheit gibt, die uns zusteht, dann werden wir kämpfen. Wir holen uns die Freiheit!"
Eigentlich müsste der Beschluss dieses Gesetzes für die geschundenen Afroamerikaner eine Erlösung von ihrer täglichen Pein sein, doch was bringt ein Gesetzestext, wenn sich keiner der weißen Ausbeutern daran hält? Also zunächst rein gar nichts, wodurch sich die täglichen Misshandlungen durch die weißen Unterdrücker auf einer südamerikanischen Plantage tagtäglich unverändert fortsetzen, bis irgendwann für die Versklavten der 'Point of no return' erreicht ist. Getreu der Gesetzmäßigkeit 'Gewalt erzeugt Gegengewalt' kommt es eines Tages zum Aufstand der Unterdrückten in Form einer blutigen Revolte gegen den weißen Mann, bei der auch weiße Frauen und Kinder nicht verschont bleiben.
"Eines Tages werden wir frei sein... dann nehmen wir Rache, ihr elenden Menschenschinder!"
Ein günstig produzierter Mexploitation-Film, der aber zugleich im Blaxploitation-Genre angesiedelt werden könnte, denn der Großteil der beteiligten Schauspieler sind Afroamerikaner. Aufgrund des Eintrags in der OFDb war ich zunächst davon ausgegangen, dass es sich bei BLACK FIRE um eine italienisch-mexikanische Koproduktion dreht, aber eine Recherche ergab, dass eine italienische Mitwirkung an diesem Film nirgends belegt ist. Im Großen und Ganzen ein recht fader Film, dessen Handlung einfach so vor sich hinplätschert. Der Film beginnt mit den genretypischen Sadismen, die die weißen Plantagenmitarbeiter ihren afroamerikanischen Mitmenschen antun. Doch dann kehrt eines schönes Tages die schlagfertige Gaby (Susana Kamini) auf die Hacienda ihres Großvaters zurück, um den angestellten Berserkern zukünftige Gewaltanwendungen gegenüber den versklavten Menschen zu untersagen. Als erstes rettet sie dem schwer misshandelten Manuel (Julio César Imbert) das Leben, bevor sie sich mit den Unterdrückten solidarisiert. Nach einem ekstatischen Voodoo-Ritual entscheiden sich die geschundenen Seelen zu einer blutigen Revolte, bei der es fortan nur noch um 'weiß' oder 'schwarz' geht. Sogar Gaby, die auf die Seite der Tyrannisierten steht, ist in diesem blutigen Aufstand ihres Lebens nicht mehr sicher, woraufhin sie mit Manuel die Flucht antritt. Nachdem die Hacienda niedergrannt wurde und die Wellen der blutigen Gewalt sich gelegt haben, kehrt so langsam etwas wie Normalität im Zusammenleben zwischen 'schwarz' und 'weiß' ein. Doch leider hält diese Normalität nicht lange an, denn der übelste aller Plantagenaufseher, der rassistische Menschenverächter Pantaleone, hat den blutigen Aufstand gemeinsam mit seinen engsten Mitstreitern überlebt und lässt somit ungeachtet der aktuellen Gesetzeslage das grausame Spiel von vorne beginnen.
Augenscheinlich wurde der Film nur in Mexiko auf die große Leinwand gebracht, denn außer ein paar weiteren VHS-Direkt-Veröffentlichungen lässt sich im Netz so gut wie nichts über dieses günstig produziertes Plantagendrama ausfindig machen. Hierzulande wurde der Film unter dem Titel BLACK FIRE von Polygramm auf VHS veröffentlicht, wobei die eigens angefertigte Synchro nicht gerade das Gelbe vom Ei darstellt. Lediglich an manchen Filmstellen zaubert die herrlich leidenschaftslose Synchro dann doch ein Grinsen ins Gesicht, das einem aber im nächsten Moment auch schon wieder vergeht. Letztlich zählt BLACK FIRE zu der Art von Filmen, die man nicht unbedingt gesehen haben muss.
Fazit: 'Kill all the white man!'
Poster & VHS-Cover:
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Filmausschnitt: Voodoo-Ritual