ÜBERFALL AUF DIE QUEEN MARY
● ASSAULT ON A QUEEN / ÜBERFALL AUF DIE QUEEN MARY (US|1966)
mit Frank Sinatra, Virna Lisi, Anthony Franciosa, Richard Conte, Alf Kjellin, Reginald Denny und Murray Matheson
eine Seven Arts Produktion | Sinatra Enterprises | im Verleih der Paramount
ein Film von Jack Donohue
»Wenn sie gerne va banque spielen, gehen Sie nach Las Vegas!«
Eine Gruppe rund um den ehemaligen Marineoffizier Mark Brittain (Frank Sinatra) taucht vor der Küste Floridas nach versunkenen Schiffen und verborgenen Schätzen. Eines Tages wird ihm ein mehr als abenteuerliches Angebot von der Italienerin Rosa Lucchesi (Virna Lisi) und ihrem Partner Vic Rossiter (Anthony Franciosa) unterbreitet: da sie bei ihren eigenen Tauchgängen nicht auf Gold, sondern ein gesunkenes deutsches U-Boot aus dem Zweiten Weltkrieges gestoßen sind, soll er ihnen helfen, es zu bergen, um es wieder seetüchtig zu machen. Das U-Boot soll jedoch nicht als Museumsstück enden, sondern die Bande plant einen Unterwasserangriff auf den Luxusliner "RMS Queen Mary". Wird dieses aberwitzig klingende Vorhaben umsetzbar sein..?
Die Gier nach Anerkennung, Macht und finanzieller Unabhängigkeit bildete dem Empfinden nach unzählige Male den Stoff, aus dem die Filme gemacht sind und in Jack Donohues Abenteuer-Krimi kommt es zusätzlich zu interessanten Ausschmückungen dieser Thematik. Der Redensart nach macht Gelegenheit Diebe, doch es geschieht sicherlich nicht alle Tage, dass ein altes Kriegsschiff gehoben werden soll, um Hauptkomplize bei einem verbrecherischen Coup zu werden. Was anfangs doch sehr abenteuerlich klingen will, wird chronologisch und sehr anschaulich im Bilde festgehalten, bleibt unterm Strich dennoch ein Stück zu weit hergeholt, vielleicht sogar unglaubwürdig, denn der betriebene Aufwand und die tödliche Gefahr steht vollkommen diametral zum möglichen Gewinn. Die Gauner-Clique findet sich schnell zusammen und es werden Fachleute rekrutiert, um das Vorhaben "RMS Queen Mary" nicht von vorne herein zu gefährden. Erneut steht eine bekannte Königin der Meere Pate für die Klimax der nicht uninteressant inszenierten Geschichte und in diesem Zusammenhang kommt es zum Einsatz von allerlei Tricktechnik, die charmant wirkt, aber überdeutlich als solche zu erkennen ist. Ein derartiges Vorhaben auf hoher See garantiert das Fehlen von lästigen Verfolgern, da das U-Boot die individuelle Möglichkeit bietet, unbehelligt verschwinden zu können. Doch der Weg bis zum Ziel erscheint hier so unendlich weit, vor allem weil das Wrack erst einmal gehoben und saniert werden müsste. Tatsächlich schaffen es die mit fortlaufender Zeit immer ungleicher wirkenden Personen das Mammut-Projekt zu stemmen, doch viele Dialoge machen deutlich, dass Konfrontationen nicht ausbleiben werden.
Darstellerisch gesehen liefert das international zusammengewürfelte Star-Aufgebot eine sehr ansprechende Arbeit ab und das Szenario ist hauptsächlich auf das Zugpferd Frank Sinatra zugeschnitten, der es durchaus schafft, Positionen zwischen Gut und Böse abzudecken, dabei vor allem Sympathieträger und Held zu bleiben. Er hat das Knowhow, die Weitsicht und gleichermaßen Zweifel und Moral, was man von einigen seiner Kollegen nicht behaupten kann. Beinahe exotisch in dieser Männerrunde wirkt die schöne Italienerin Virna Lisi, deren Position wesentlich gewichtiger zu sein scheint, als sie in Wirklichkeit ist. Anthony Franciosa, Richard Conte, Alf Kjellin und Errol John runden das von Abenteuerlust und ein bisschen Größenwahn getriebene maritime Kartell mit dienlichen Interpretationen ab, was vor allem wird die Spannung anheizt, wenn sich einige von ihnen als Aggressoren entpuppen. Die verstreichende Zeit bis zum Coup wird sehr ausdrucksvoll genutzt, wobei es auch zu geschwätzigen und seichten Anflügen kommt, die jedoch als gutes Gegengewicht wirken. Beim Überfall kommen die Spannungsmomente auf, die der Film im Vorfeld zu versprechen versuchte, sodass die Handlung in ein überraschendes und turbulentes Finale mündet, das unterm Strich zu überzeugen weiß. "Überfall auf die Queen Mary" ist nicht zuletzt als gelungen und kurzweilig zu beschreiben, weil das eher absurd erscheinende Vorhaben sehr greifbar und beinahe plausibel aufgeschlüsselt wurde. Die Kraft der Bilder vereint sich mit interessanten schauspielerischen Darbietungen und einer aufmerksamen Regie, sodass man bei Interesse an der Materie bestimmt auf seine Kosten kommen dürfte. Und falls wirklich alle Stricke reißen sollten, entschädigt eine übersinnliche Virna Lisi für alles.
Die Gier nach Anerkennung, Macht und finanzieller Unabhängigkeit bildete dem Empfinden nach unzählige Male den Stoff, aus dem die Filme gemacht sind und in Jack Donohues Abenteuer-Krimi kommt es zusätzlich zu interessanten Ausschmückungen dieser Thematik. Der Redensart nach macht Gelegenheit Diebe, doch es geschieht sicherlich nicht alle Tage, dass ein altes Kriegsschiff gehoben werden soll, um Hauptkomplize bei einem verbrecherischen Coup zu werden. Was anfangs doch sehr abenteuerlich klingen will, wird chronologisch und sehr anschaulich im Bilde festgehalten, bleibt unterm Strich dennoch ein Stück zu weit hergeholt, vielleicht sogar unglaubwürdig, denn der betriebene Aufwand und die tödliche Gefahr steht vollkommen diametral zum möglichen Gewinn. Die Gauner-Clique findet sich schnell zusammen und es werden Fachleute rekrutiert, um das Vorhaben "RMS Queen Mary" nicht von vorne herein zu gefährden. Erneut steht eine bekannte Königin der Meere Pate für die Klimax der nicht uninteressant inszenierten Geschichte und in diesem Zusammenhang kommt es zum Einsatz von allerlei Tricktechnik, die charmant wirkt, aber überdeutlich als solche zu erkennen ist. Ein derartiges Vorhaben auf hoher See garantiert das Fehlen von lästigen Verfolgern, da das U-Boot die individuelle Möglichkeit bietet, unbehelligt verschwinden zu können. Doch der Weg bis zum Ziel erscheint hier so unendlich weit, vor allem weil das Wrack erst einmal gehoben und saniert werden müsste. Tatsächlich schaffen es die mit fortlaufender Zeit immer ungleicher wirkenden Personen das Mammut-Projekt zu stemmen, doch viele Dialoge machen deutlich, dass Konfrontationen nicht ausbleiben werden.
Darstellerisch gesehen liefert das international zusammengewürfelte Star-Aufgebot eine sehr ansprechende Arbeit ab und das Szenario ist hauptsächlich auf das Zugpferd Frank Sinatra zugeschnitten, der es durchaus schafft, Positionen zwischen Gut und Böse abzudecken, dabei vor allem Sympathieträger und Held zu bleiben. Er hat das Knowhow, die Weitsicht und gleichermaßen Zweifel und Moral, was man von einigen seiner Kollegen nicht behaupten kann. Beinahe exotisch in dieser Männerrunde wirkt die schöne Italienerin Virna Lisi, deren Position wesentlich gewichtiger zu sein scheint, als sie in Wirklichkeit ist. Anthony Franciosa, Richard Conte, Alf Kjellin und Errol John runden das von Abenteuerlust und ein bisschen Größenwahn getriebene maritime Kartell mit dienlichen Interpretationen ab, was vor allem wird die Spannung anheizt, wenn sich einige von ihnen als Aggressoren entpuppen. Die verstreichende Zeit bis zum Coup wird sehr ausdrucksvoll genutzt, wobei es auch zu geschwätzigen und seichten Anflügen kommt, die jedoch als gutes Gegengewicht wirken. Beim Überfall kommen die Spannungsmomente auf, die der Film im Vorfeld zu versprechen versuchte, sodass die Handlung in ein überraschendes und turbulentes Finale mündet, das unterm Strich zu überzeugen weiß. "Überfall auf die Queen Mary" ist nicht zuletzt als gelungen und kurzweilig zu beschreiben, weil das eher absurd erscheinende Vorhaben sehr greifbar und beinahe plausibel aufgeschlüsselt wurde. Die Kraft der Bilder vereint sich mit interessanten schauspielerischen Darbietungen und einer aufmerksamen Regie, sodass man bei Interesse an der Materie bestimmt auf seine Kosten kommen dürfte. Und falls wirklich alle Stricke reißen sollten, entschädigt eine übersinnliche Virna Lisi für alles.