DER MÖRDER MIT DER GARTENSCHERE - Denis Sanders

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Richie Pistilli
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DER MÖRDER MIT DER GARTENSCHERE - Denis Sanders

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Der Mörder mit der Gartenschere (D)
Elettroshock (IT)
La mission de mister Manning (F)
Tratamiento de shock (ES)
Morderen med havesaksen (DN)
Conspiración diabólica (MEX)
Condenado por Vingança (BRA)
Shock Treatment


USA 1964

R: Denis Sanders
D: Stuart Whitman, Carol Lynley, Roddy McDowall, Lauren Bacall, Olive Deering, Ossie Davis, Judson Laire, Bert Freed, Paulene Myers, Evadne Baker, Robert J. Wilke u.a.



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Deutsche Erstaufführung: 18.09.1964

Synchronkartei

Score: Jerry Goldsmith

OFDb



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"Ich biete Ihnen 10.000 Dollar, wenn Sie 30 Tage den Verrückten spielen."


Nach dem grausamen Mord an einer wohlsituierten Dame stellt sich ihr Gärtner Martin Ashley (Roddy McDowall) der Polizei als Täter vor, was ihm entsprechend einen längeren Aufenthalt auf unbestimmte Zeit in einer staatlichen Nervenheilanstalt einbringt. Angeblich soll er das millionenschwere Vermögen seiner ehemaligen Arbeitgeberin verbrannt haben, was aber weder der Testamentvollstrecker Harley Manning (Judson Laire), noch die behandelnde Psychiaterin Dr. Edwina Beighley (Lauren Bacall) so recht glauben wollen. Während Manning daran gelegen ist, das vermeintlich versteckte Vermögen wieder in die rechtmäßigen Kanäle zurückzuführen, scheint Frau Dr. Beighley niedere Beweggründe anzutreiben, denn zur Weiterfinanzierung ihrer kostspieligen Experimente wäre ein solcher Geldregenschauer momentan die einzige Rettung. Da Manning aber meint, den millionenschweren Braten zu riechen, den sich die saubere Psychiaterin ganz alleine einverleiben möchte, unterbreitet er dem talentierten Theaterschauspieler Dale Nelson (Stuart Whitmann) das lukrative Angebot, gegen die Zahlung von 10.000 Dollar für 30 Tage einen Irren zu mimen, der sich unrechtsmäßig in die Heilanstalt von Dr. Beighleys einweisen lässt, damit er dieser in aller Ruhe auf die unsauberen Finger schaut. Für den Fall, dass Nelson das Geld aufspüren sollte, werden ihm von Manning weitere 10.000 Dollar als Belohnung in Aussicht gestellt. Nachdem Nelson dem ungesetzlichen Deal seine Zusage erteilt hat, beginnt er seine neue Schauspielrolle als Geistesgestörter dermaßen erfolgreich zu spielen, dass ihm bereits nach kürzester Zeit ein komfortables Behandlungszimmer in der besagten Irrenanstalt angeboten wird. Was folgt, ist nicht nur das Bekanntmachen mit dem ebenfalls einsitzenden Martin Ashley, sondern auch die verdeckte Tuchfühlung in Richtung Dr. Beighley, die auffällig häufig Einzeltherapiesitzungen mit dem mörderischen Gärtner abhält. Aber auch die abgründige Psychaterin ist keinesfalls auf den Kopf gefallen, denn sie durchschaut nach einiger Zeit das falsche Spiel des Theaterschauspielers. Kurzerhand degradiert sie Nelson zu einem unfreiwilligen Versuchsobjekt, dem neben der Verabreichung von Elektroschocks auch noch so lange unerprobte Medikamente verabreicht werden, bis dieser schließlich in einem katatonischen Zustand endet, aus dem es offensichtlich für ihn auch keinen Auweg mehr zu geben scheint. Armer Nelson.


"Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass es sich bei ihm um eine Katatonie handelt, mit nur periodischen Phasen einer scheinbaren normalen Reaktionsfähigkeit. Und möglicherweise liegt darin eine Gefahr für ihn selbst und die Gesellschaft. Daher möchte ich vor dem hohen Gericht den Antrag stellen, das augenblickliche Beobachtungsstadium abgeschlossen und der Patient auf unbestimmte Zeit bei uns eingewiesen wird. "


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"Für meine Forschungsarbeit sind Sie eine Gefahr, aber merkwürdigerweise können Sie mir auch sehr nützlich sein"


Ein äußerst beklemmender Film, den Dennis Sander gemeinsam mit Twentieth Century Fox im Jahr 1964 auf die Beine stellte, denn DER MÖRDER MIT DER GARTENSCHERE entpuppt sich als ein beeindruckendes Neo-Noir-Drama, in dem Stuart Whitman als simulierender Irrer in die Mühlen ungesetzlicher Psychiatriebehandlungen gerät, die ihn sogar beinahe sein Leben kosten. Eigentlich soll er im Auftrag eines misstrauischen Testamentvollstreckers verdeckt in einer Psychiatrie ermitteln, in der ein mörderischer Gärtner untergebracht ist, der vermeintlich eine millionenschwere Beute versteckt haben soll. Und genau hinter diesem Geld ist auch die niederträchtige Psychiaterin Edwina Beighley her, die von der US-amerikanischen Schauspielerin Lauren Bacall verkörpert wird. Als dieser plötzlich bewusst wird, das Stuart Whitman ein falsches Spiel mit ihr treibt, beginnt diese einen perfiden Plan in die Tat umzusetzen. Unberücksichtigt der geltenden Gesetzeslage beginnt sie damit, Stuart Whitman zwangsmäßig nicht nur einer schmerzhaften Elektrokrampftherapie zu unterziehen, sondern diesem auch bis dahin noch unerprobte Medikamente einzuflößen, was diesen wiederum in den ausweglosen Zustand einer Katatonie versetzt. Gefangen in einem regungslosen Körper sowie in einem getrübten Geisteszustand kann Stuart Whitman von da an nur noch auf Hilfe von Außen hoffen, wobei seine Aussichten auf Erfolg alles andere als rosig aussehen.


Ein beeindruckender Film, der sowohl mit einer fachkundigen Fotografie als auch durch die Darbietungen der beteiligten Schauspieler und Schauspielerinnen überzeugt. Wie auf Wikipedia zu lesen ist, "mochte Lauren Bacall den Film nicht und nannte ihn trotz seiner Kult-Anhängerschaft in späteren Jahren intensiv den schlechtesten ihrer Karriere", was ich angesichts ihrer eindrucksvollen Darbietung in keinster Weise nachvollziehen kann. Weiterhin steht dort geschrieben, dass der Film "laut Aufzeichnungen der Twentieth Century Fox hätte 2.400.000 US-Dollar einspielen müssen, um die Gewinnschwelle zu erreichen". Leider spielte der Film nur 944.000 US-Dollar ein, was bedeutet, dass die Produktionsfirma in diesem Fall ihr Geld verlor, obwohl es sich bei DER MÖRDER MIT DER GARTENSCHERE um einen durchweg gelungenen Film handelt. Die Gesetze des Filmmarktes scheinen einfach unergründlich zu sein. Abgerundet wurde dieses abgründige Filmspektakel mit einer Filmmusik von Jerry Goldsmith. Ebenfalls als gelungen kann die deutsche Synchronfassung angesehen werden, an der beispielsweise Wolfgang Kieling oder Rudolf Schündler als Sprecher beteiligt waren.


Fazit: "Psychiater, Psychologen, Neurologen... ich kann sie nicht mehr sehen. Alle suchen sie Probleme bei uns."


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