Kiss - Von Phantomen gejagt (D)
KISS in Attack of the Phantoms (D)
Kiss Phantoms (IT)
Kiss contre les fantômes (F)
KISS en Ataque de los Fantasmas (ES)
Os Kiss e os Fantasmas (POR)
Kiss contra o Fantasma do Parque (BRA)
Kiss en el infierno del rock (MEX)
Kiss Meets the Phantom of the Park
USA 1978
R: Gordon Hessler
D: Paul Stanley, Gene Simmons, Ace Frehley, Peter Criss, Carmine Caridi, Anthony Zerbe, Deborah Ryan, John Dennis Johnston, John Lisbon Wood, Lisa Jane Persky, John Chappell u.a.
Deutsche Erstaufführung: 26.10.1979
Synchronkartei
Score: Hoyt S. Curtin, Fred Karlin & KISS
OFDb
"Es wird nicht mehr lange dauern, dann lacht hier bloß noch einer... und das bin ich."
Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten des kalifornischen Magic Mountain-Freizeitparks kommt dessen Geschäftsführer (Carmine Caridi) die glorreiche Idee, im Vergnügungspark ein Konzert mit der zum damaligen Zeitpunkt angesagtesten Rockband KISS zu veranstalten. Gesagt, getan, doch als der Parkgründers Abner Devereaux (Anthony Zerbe) Wind von der Sache bekommt, ist plötzlich dicke Luft angesagt. Devereaux, der obendrein als Ingenieur in einer streng geheimen Werkstatt an neuen Attraktionen herumwerkelt, ist nämlich alles andere als ein Freund der schrillen Rockband. Als er dann auch noch erfährt, dass sein Ingenieur-Job infolge zu hoher Kosten wegrationalisiert werden soll, verbarrikadiert sich Devereaux kurzentschlossen in seiner Werkstatt, von wo aus er einen perfiden Racheplan in die Tat umsusetzt: Zunächst funktionalisiert er seinen Gehilfen Sam (Terry Lester) in eine willenlose Marionette um, die von da an brav seinen Befehlen folgt. Zudem entwickelt er Roboter-Klone der einzelnen Bandmitgliedern an, die fortan im Vergnügungspark für Unruhe und Chaos sorgen. Bleibt letztlich die Frage, ob es Paul Stanley, Ace Frehley, Gene Simmons und Peter Criss mit ihren übersinnlichen Kräften gelingen wird, das furchteinflößende Treiben der künstlich geschaffenen Doppelgänger zu unterbinden?
Obwohl KISS seit meiner frühen Kindheit irgendwie immer allgegenwärtig war, bin ich weder mit ihrer Musik, noch mit ihrer Show jemals so richtig warm geworden. Dennoch habe ich stets den wellenartigen Erfolg ihrer Karriere über all die Jahre verfolgt, was wiederum dazu führte, doch einen gewissen Bezug zu der Band aufzubauen. Dies wäre dann meines Erachtens auch die Mindestvoraussetzung, um sich von KISS - VON PHANTOMEN GEJAGT gut unterhalten zu fühlen, denn Erstbetrachter, denen das Phänomen KISS nicht bekannt sein sollte, werden sich angesichts des dargebotenen Unfugs wohl eher an den Kopf fassen, als dem Film etwas abgewinnen zu können. Dabei versuchte die Band nichts anderes auf die Leinwand zu bringen, als das, für was sie bereits im Musikbusiness bekannt waren: Eine ekstatische Superhelden-Show, in der für die damalige Zeit größtmöglichen Dimension abzuziehen. Wahrscheinlich stellten sich The Demon, Starchild, Space Ace und Catman vor, einen erfolgreichen Blockbuster in der Größenordnung von STAR WARS oder dem WEIßEN HAI auf die Beine zu stellen, was aber angesichts des veröffentlichten Endresultats mächtig in die Hose ging, denn KISS - VON PHANTOMEN GEJAGT entpuppt sich als ein größenwahnsinniges Filmprodukt, dessen Unterhaltungswert einzig in dem naiven Charme liegt, den die Band sowohl im Musik- als offensichtlich auch im Filmgeschäft ungebrochen an den Tag legte. Hinzu gesellen sich knuffige Spezialeffekte, die eher einem Ed Wood oder Roger Corman als einem George Lucas zugeschrieben werden können, sowie eine minimalistisch-kriminalistische Handlung, die sich durchweg auf einem ???-Niveau bewegt. Letztendlich wirkt der Film wie ein greller Comic-Strip, in dem die vier schrillen Superhelden mit Hilfe ihrer übersinnlichen Kräften ordentlich auf den Putz hauen. Hierzulande wurde der Film 1978 erstmals im Kino aufgeführt, was wiederum eine launige deutsche Synchro zur Folge hat. Lediglich der mechanisch-stimmbrüchige Klang von Gene Simmons Stimme wirkte auf mich ein wenig verstörend. Ansonsten kann festgehalten werden, dass, je nach Blickwinkel, KISS - VON PHANTOMEN GEJAGT sowohl als ein inoffizieller Konzertfilm oder auch als ein zeitlich überdimensionierter Video-Clip angesehen werden kann.
Fazit: "I wanna rock and roll all night and party every day"
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Filmausschnitte, Deutsche Synchro + Titelvorspann:
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Weitere Hintergrundinformationen:
https://www.udiscover-music.de/popkultu ... antom-park
https://www.neon-zombie.net/kiss-in-att ... -usa-1978/
https://funkhundd.wordpress.com/2009/01 ... -usa-1978/
Deutscher Trailer: