SNAKE EATER - George Erschbamer

Grindhouse- und andere B-Filmfreuden aus den US of A
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Prisma
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SNAKE EATER - George Erschbamer

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Lorenzo Lamas

SNAKE EATER


● SNAKE EATER (CA|1988)
mit Josie Bell, Robert Scott, Ronnie Hawkins, Cheryl Jeans, Larry Csonka, Mowava Pryor, Sandra Brown, Ron Palillo, u.a.
eine Produktion der Cinemars Eight and Company Limited Partnership | Carota | Cinépix
ein Film von George Erschbamer

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»Was für ein Tier glaubst du bin ich?«


Jack Kelly (Lorenzo Lamas) wird aufgrund seiner Zeit bei der berüchtigten Elite-Einheit "Snake Eater" von allen nur Soldier genannt. Als der ehemalige Soldat erfährt, dass seine Familie einer Bande brutaler Killer in die Hände gefallen ist, macht er sich auf den Weg, um Rache an den Verantwortlichen zu nehmen und die harte Schule der Marine-Einheit wird ihm bei seiner gefährlichen Mission noch von Vorteil sein. Dass seine Eltern ums Leben gekommen sind, stellt sich als traurige Gewissheit heraus, allerdings fehlt von seiner Schwester Jenny (Cheryl Jeans) jede Spur. Soldier geht davon aus, dass sie von den Killern verschleppt wurde und er setzt alles daran, sie aus der Gewalt der wahnsinnigen Peiniger zu befreien...

»Jack Kelly, ehemaliger Marine-Infanterist und Geheimagent, wurde heute tot aufgefunden. Die Todesursache ist eine exzessive Masturbation aufgrund extremer Langeweile, während er auf einen Drogendealer wartete.« Während Soldier, der ganz offensichtlich als V-Mann für die Polizei arbeitet, diese nicht ganz ernst gemeinten Worte über sich selbst sagt, können es die Kollegen, die die Situation abhören und überwachen, kaum fassen, auf was und vor allem wen sie sich eingelassen haben. Bereits der Einstieg lässt keine Zweifel darüber entstehen, dass man es hier mit einer geballten Ladung aus Action und teils grobschlächtigem Humor zu tun bekommt, der die passenden Antennen ganz ungeniert ansprechen wird. Die Märkte wurden seinerzeit haufenweise mit derartigen B-Actionfreuden überflutet und die jeweils passenden Gesichter oder Titelhelden konnten mal mehr, mal weniger überzeugen. Soldier alias Lorenzo Lamas gehört zweifellos zu der Auslese derartiger Protagonisten, und auch wenn überdeutlich klar wird, dass er für seine temporären Kollegen und viele andere eine Art Schleudersitz darstellt, kann Lamas seine Fans mit Leichtigkeit mobilisieren. Soldier ging seinerzeit durch die harte Schule einer Elite-Einheit der Marine und wird die entsprechenden Fähigkeiten und Tricks noch unter Beweis stellen, was einen enormen Spaß garantiert, denn egal wie schwer die Jungs und Mädels auch sein werden, die sich ihm entschlossen oder aggressiv gegenüber stellen; er bleibt immer wachsam, schlagfertig und cool. Nachdem die Drogen-Dealerin, ihr Freund und gleichzeitig Zuhälter sowie sein Beschützer gleich zu Beginn schnell und überaus originell abgefertigt werden, kommt es zu einer interessanten Wendung, die Soldiers Humor für lange Zeit einfrieren wird, denn seine Eltern wurden offenbar ermordet, seine Schwester entführt. Um an den Ort des Geschehens zu gelangen, bricht Lorenzo Lamas in "Renegade"-Manier auf und noch ahnt er nicht, mit welchem Gesocks er es zu tun bekommen wird. Der Zuschauer konnte das Rudel völlig gestörter Irrer bereits ungläubig begutachten und es baut sich viel Abscheu und Gerechtigkeitsempfinden auf, denn Junior und Konsorten, die in der Abgeschiedenheit des Waldes wie Höhlenmenschen hausen, haben ganz offensichtlich eines gemeinsam, denn ihre Eltern waren vermutlich Verwandte ersten Grades.

Ihre Motivation, ahnungslose Menschen in ihrem Territorium aufzuspüren, zu quälen und hinzurichten, wird zwar nicht transparent geschildert, aber vermutlich haben sie einfach einen perversen Spaß an derartigen Aktionen. Bevor das Rache-Spektakel so richtig losgehen kann, wird Soldier erst einmal von ihnen ausgeknockt, was für die Geschichte jedoch wie eine Notwendigkeit erscheint, denn so lernt er seine hilfsbereiten Mitstreiter kennen, von denen er die richtige Starthilfe bekommt. In der Zwischenzeit hofft man als Zuschauer, das Junior und seine Clique nicht nur die gerechte Strafe bekommen, sondern dass Soldier ihnen eine möglichst qualvolle Spezialbehandlung zukommen lassen wird, denn so viel menschlichen Abschaum auf einem Haufen hat man sicherlich nicht alle Tage gesehen. Mit hinterhältigen Tricks aus der "Snake Eater"-Kiste dezimiert sich der Kreis der Gestörten zusehends, doch auch Soldier und seine Gehilfen geraten in lebensbedrohliche Situationen. Regisseur George Erschbamer, der die Filmwelt zunächst im Bereich der Spezialeffekte bediente, lässt seine Erfahrung in viele reißerische und spannende Szenen einfließen, sodass es zu den richtigen Zeitpunkten auch ziemlich brutal und blutrünstig zugehen darf. Eine derartige gestrickte Geschichte, die überhaupt nichts anderes sein möchte als actionlastige, gewaltbereite und umgangssprachlich gefärbte B-Unterhaltung, lebt hauptsächlich oder bestenfalls von einer starken Titelfigur, die mit Lorenzo Lamas auch hundertprozentig gefunden ist, auch wenn dem US-Amerikaner oft nicht die besten Zeugnisse bezüglich seiner darstellerischen Fähigkeiten ausgestellt werden. Aber wen scherts? Das hier angebotene Gesamtpaket stellt einfach einen "Snake Eater" dar, und zwar so, wie man ihn sich bereits im Vorfeld vorgestellt hat: Ob cool, gewitzt, knallhart oder noch härter - Lamas ist hier einfach nur Top! So kann der erste Teil der Trilogie in jeder Beziehung punkten und doch einiges hermachen, die Erwartungshaltung nach actionreicher Unterhaltung außerdem im wahrsten Sinne des Wortes befeuern, vorausgesetzt man hat als Zuschauer ein Faible für derartige Flicks, denen es glücklicherweise absolut egal ist, sich politisch korrekt präsentieren zu müssen. "Snake Eater" ist und bleibt ein charakteristisches Aushängeschild des Action-Kinos dieser Zeit und auch wenn er mittlerweile schon ein paar Jährchen alt ist, überzeugt er nach wie vor.

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Prisma
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Re: SNAKE EATER - George Erschbamer

Beitrag von Prisma »



Ein Film der hält, was der Trailer vollmundig verspricht. Sollte man gesehen haben!



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