ILSA - DIE HÜNDINNEN VOM LIEBESLAGER 7 - Don Edmonds

Grindhouse- und andere B-Filmfreuden aus den US of A
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Prisma
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ILSA - DIE HÜNDINNEN VOM LIEBESLAGER 7 - Don Edmonds

Beitrag von Prisma »




Dyanne Thorne

ILSA - DIE HÜNDINNEN VOM LIEBESLAGER 7


● ILSA - SHE WOLF OF THE SS / ILSA - DIE HÜNDINNEN VOM LIEBESLAGER 7 (CA|1975)
mit Gregory Knoph, Tony Mumolo, Maria Marx, Nicolle Riddell, Sandy Richman, Uschi Digard und Richard Kennedy
eine Produktion der Aeteas
ein Film von Don Edmonds

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»Der Tag wird kommen, an dem die schwarze Witwe dich holen wird!«


Kommandantin Ilsa (Dyanne Thorne) regiert ihr Lager nicht nur mit eiserner, sondern in der Regel mit tödlicher Hand. Dabei sind Erniedrigung, Folter, Brutalität und Tod an der Tagesordnung, denn sie selbst sieht sich im Dienste von höheren Motiven, die einen Gewinn für das Dritte Reich darstellen sollen. Obwohl der Einzug der Alliierten kurz bevor steht, hält sie an ihrem Schreckensregiment und den damit verbundenen bestialischen Experimenten am lebenden Objekt fest. Neben der Arbeit soll aber auch das Vergnügen nicht zu kurz kommen und die sadistische Dame ist stets auf der Suche nach Männern, der ihre grenzenlose sexuelle Lust befriedigen können. In dem Gefangenen Wolfe (Gregory Knoph) hat sie die Erfüllung ihrer Begierden gefunden, doch dieser nutzt die Gunst der Stunde, um mit anderen Insassen eine Revolte anzuzetteln. Werden die Gefangenen aus dieser Hölle zu entkommen..?

Ganz im Sinne einer unmissverständlichen Zielvorgabe, ertönen gleich zu Beginn dieses ersten "Ilsa"-Feuerwerks Parolen in Form von Originalaufnahmen der zweifelhaften Prominenz des Dritten Reiches, sodass man nicht schlecht staunt, als der Schwenk gleich danach in das offensichtlich permanent in Betrieb stehende Lotterbett der Protagonistin geht, die sich von ihren Untergebenen wahlweise gerne »Fräulein Doktor« oder »Kommandant« nennen lässt. Dyanne Thornes imposante Erscheinung stellt effektiv das Gütesiegel für diese Trilogie der sadistischen Abenteuer dar und ohne auch nur eine unnötige Sekunde zu verlieren, stellt sie sich in eindeutiger Manier selbst vor. In Don Edmonds Beitrag scheinen die Uhren etwas anders zu gehen, schließlich konnte man im Dunstkreis hochgradig perverser Aufseher hauptsächlich Männer dabei beobachten, wie sie sich an ihren Objekten austoben durften, aber die Idee der Umkehr durch eine Frau, vor der die Männer zittern müssen, kommt sehr gut an, zumal man mit Dyanne Thorne wirklich einen nicht zu überbietenden Coup landen konnte. Als Zuschauer muss man sich einfach im Klaren darüber sein, was man sehen will, oder eben nicht. Die Marschrichtung von "Ilsa - Die Hündinnen vom Liebeslager 7" ist dramaturgisch gesehen denkbar einfach, denn man kommt einen Rundumschlag aus dem Olymp des Sadismus, der Unmenschlichkeit und Brutalität offeriert, dass sich die Balken biegen. Dabei werden geschichtliche Zusammenhänge vage aufgegriffen und in eine teils unappetitliche Form gepresst, gepfeffert mit allerlei Finessen der schmutzigen Exposition. Diese, naja, EXPO '75 erscheint dabei weniger lehrreich zu sein, als dass sie vollkommen reißerisch unterhalten möchte, was auch quasi in jeder einzelnen Szene zielstrebig gelingt. Die Titelfigur handelt mit der Prokura von ganz oben und sieht sich ideologischerweise vollkommen im Dienste des Dritten Reiches. Experimente am lebenden Objekt gehören zur Tagesordnung, Folter, Erniedrigung und Züchtigung zu ihrem persönlichen, überaus schlechten Ton.

Das passende Gesicht, beziehungsweise die prallen Konturen, liefert die US-Amerikanerin Dyanne Thorne in ihrer Paraderolle. Auf ihrer Sex-Folter werden viele unschuldige Köpfe rollen, schließlich ist die unersättliche Dame nicht so ohne Weiteres zu befriedigen. Da es ihr in im Lotterbett einfach nicht recht gemacht werden kann, greift sie zu einschneidenden Maßnahmen und nimmt die Kastration ihrer Deckhengste mit Wonne selbst vor. Thorne scheut sich nicht, Grenzen zu überschreiten, was hier auch absolut notwendig erscheint, schließlich will man im Sumpf der strapaziösen Unterhaltung auf seine Kosten kommen. Dafür wird die perverse Dame schon sorgen und es kommt zu einem Fließband der Geschmacklosigkeiten. Leider ist die deutsche Synchronisation nicht besonders gelungen, sodass die plumpen, aber passenden Gossen-Dialoge nicht vollkommen zur Geltung kommen. Das Szenario ist in seiner spartanischen Ausstattung mit allerlei Requisiten ausstaffiert worden, um einen Kontext zu wahren, außerdem hat man es mit einer Horde Laiendarsteller zu tun, die sich dem teils unbehaglichen Klima sehr gut beugen. Die Effekte in diesem ersten Teil der Trilogie sind recht gut gelungen und versuchen die These von "Ilsa" zu kolportieren, dass Frauen im Zustand der Höllenqualen mehr aushalten können als Männer. Zu diesem Zweck gibt es dutzende verstümmelte Körper und Gliedmaßen zu sehen, Todesschreie aber auch Lustschreie durchziehen das Lager in kurz aufeinander folgenden Intervallen und es lässt sich einfach nicht anders einschätzen, dass Regisseur Don Edmonds seine Mission mehr als verlässlich erfüllen konnte. Wenn schließlich alles vorbei ist sollte eigentlich nichts anderes zurückbleiben als die Frage, ob dieser Flick samt unbändiger Titelheldin unterhalten konnte. Da Dyanne Thorne es höchstpersönlich zu einer rhetorischen Frage werden lässt, bleibt unterm Strich nur zu betonen, dass "Ilsa - She Wolf of the SS" seinen Frondienst am geneigten Kunden durchaus tun konnte, der Film sogar dazu einlädt, ihn sich immer einmal wieder anzuschauen, falls einem der Sinn nach einem tatsächlich abstoßenden Spektakel steht. Vielleicht einer der besten Vertreter des Genres.

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Alfredo Mondomacabro
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ILSA - SHE WOLF OF THE SS - Don Edmonds

Beitrag von Alfredo Mondomacabro »

Bild

Originaltitel: Ilsa: She Wolf of the SS
Herstellungsland: Deutschland, USA
Herstellungsjahr: 1975

Inhalt:

Während des Zweiten Weltkriegs leitet Ilsa als pervers brutale SS-Kommandeurin ein Konzentrationslager. Die Gefangenen werden gefoltert und für grausame wissenschaftliche und medizinische Experimente mißbraucht. Als Ilsa sich in einen gefangenen Amerikaner verliebt, nutzt dieser die Affäre und zettelt einen Gefangenenaufstand an...

Review:

Ich erinnere mich noch gut und gerne an die zeit zurück, als ich damals im zarten Alter von 21 Jahren das Filme sammeln angefangen habe. Vieles habe ich neu für mich entdeckt, viele spannende Genres kennen gelernt und eins davon war das Exploitation-Genre mit seinen ganzen Unterkategorien, die es für mich damals bereit gehalten hat. Ich gebe nur zu gerne zu, dass das Genre unter anderem einen großen Reiz auf mich aus übte, weil es teilweise sehr übertrieben dargestellt wurde und zum einen: Wer mag es nicht, wenn es nackte Haut zu sehen gibt? Einer dieser Filme, sogar mein erster Exploitationfilm überhaupt war Ilsa - Shewolf of the SS!

In diesem ersten Teil der Trilogie haben wir es mit einer Lagerkommandantin zu tun, die der SS unterstellt ist und sich nicht zu schade dafür ist, das ein oder andere Experiment durchzuziehen, nur um zu beweisen, dass Frauen härtere Bandagen tragen und besser für den Kriegseinsatz geeignet sind. Selbstverständlich verkehrt sie auch gerne mal mit den männlichen Gefangenen, um sie anschließend kastrieren zu lassen, bis es ein Amerikaner schafft ihr Lust zu stillen.

Summa summarum haben wir einen wilden Mix aus Frauengefängnisfilm, Naziploitation und eine stabile Prise Horror. Entstanden ist der Film innerhalb von 9 Tagen am Set zu EIN KÄFIG VOLLER HELDEN. Wieviel Dollar für die Produktion ausgegeben worden sind, kann ich aus dem Stegreif nicht sagen, aber viel dürfte es nicht gewesen sein, was man an den Utensilien in puncto Gestaltung teilweise schon anmerkt. Originell fand ich ehrlich gesagt die Musik, mit der man teilweise konfrontiert wird: NS-Propagandamusik wie zb. das Horst Wessel-Lied und Konsorten, gibt dem Film eine gewisse Atmosphäre und Stil, auch wenn ich die damalige Zeit von damals nicht glorifizieren will, das wohl angemerkt.

Als ich mich auf die Suche nach Infos gemacht habe, stellte ich fest, dass der Einfluss aus der damaligen zeit groß war, was die Hauptfigur des Films angeht. Bei unserer Ilsa handelt es sich um eine, sozusagen, milde Version der damals berühmt-berüchtigten "Hündin von Buchenwald": Ilse Koch. Wie ich schon gelesen habe, muss diese Frau wohl direkt aus der Hölle selbst kommen und nahezu unübertroffen sein was Folter, Mord aus Lust und Spaß und diverse andere Dinge betrifft, eine Sadistin vor dem Herrn eben.

Ilsa - Shewolf of the SS ist zwar nicht der erste Naziploitationfilm der auf die Menschheit los gelassen wurde, aber mit hoher Sicherheit der berüchtigste und in seiner Daseinsform definitv berechtigt, weil es pures exploitatives Grindhouse-Kino der Extraklasse ist. Ich denke es brauchte in den 70ern schon Eier, wenn man mit dem Film angeben wollte, da es mehr oder weniger ein kleiner, böser Video Nastie ist und man den nur zu gern von der Bildfläche verschwinden gesehen hätte, wenn man bedenkt, was es in den 70ern für Produktionen gab.
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Prisma
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Re: ILSA - SHE WOLF OF THE SS - Don Edmonds

Beitrag von Prisma »



Die ILSA hat hier bereits ein Plätzchen gefunden, an dem sie sich austoben kann. ;)
Vielleicht kann jemand die Threads zusammenfügen.

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Alfredo Mondomacabro
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Re: ILSA - SHE WOLF OF THE SS - Don Edmonds

Beitrag von Alfredo Mondomacabro »

Na kein Wunder hat die Suche bei mir nichts ergeben :D Sry für den "Doppelpost".
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TRAXX
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Re: ILSA - SHE WOLF OF THE SS - Don Edmonds

Beitrag von TRAXX »

Prisma hat geschrieben:
Fr., 20.05.2022 20:39


Die ILSA hat hier bereits ein Plätzchen gefunden, an dem sie sich austoben kann. ;)
Vielleicht kann jemand die Threads zusammenfügen.
Danke für den Hinweis. ;danke2:
Hab's zusammengefügt.

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Prisma
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Re: ILSA - SHE WOLF OF THE SS - Don Edmonds

Beitrag von Prisma »

TRAXX hat geschrieben:
So., 22.05.2022 00:00
Hab's zusammengefügt.

Du hast aus Versehen die Nazi-Ilsa (Teil I) mit der Stalin-Ilsa (Teil III) gekreuzt.
Passt daher leider immer noch nicht, wobei diese Mischung total abgefahrenes Material für einen vierten Teil hergegeben hätte! :D

TRAXX
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Re: ILSA - SHE WOLF OF THE SS - Don Edmonds

Beitrag von TRAXX »

Prisma hat geschrieben:
So., 22.05.2022 08:30
TRAXX hat geschrieben:
So., 22.05.2022 00:00
Hab's zusammengefügt.

Du hast aus Versehen die Nazi-Ilsa (Teil I) mit der Stalin-Ilsa (Teil III) gekreuzt.
Passt daher leider immer noch nicht, wobei diese Mischung total abgefahrenes Material für einen vierten Teil hergegeben hätte! :D
Aaargh, ich Depp!
So... jetzt aber! ;)

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Sid Vicious
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Re: ILSA - DIE HÜNDINNEN VOM LIEBESLAGER 7 - Don Edmonds

Beitrag von Sid Vicious »

Der Film ist nicht ohne, denn einige Szenen sind ziemlich derbe. Die Figuren sind extrem überzeichnet, sodass man den Film eh nicht für voll nehmen kann. Ganz interessant finde ich die Idee, dass der Herren- respektive der Übermensch im femininen Bereich gesucht wird, was ja nicht unbedingt ins Idealbild der strammen Neonazisten passen wird.

Unter dem Strich ist der erste ILSA-Film freilich um Lichtjahre besser als US-Fascho-Vehikel Marke LOVE CAMP 7.
BildBildBildBildBild

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Prisma
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Re: ILSA - DIE HÜNDINNEN VOM LIEBESLAGER 7 - Don Edmonds

Beitrag von Prisma »

Sid Vicious hat geschrieben:
Mo., 30.05.2022 11:33
Ganz interessant finde ich die Idee, dass der Herren- respektive der Übermensch im femininen Bereich gesucht wird, was ja nicht unbedingt ins Idealbild der strammen Neonazisten passen wird.

Eine interessante Betrachtung. Auf diese Spur bin ich weniger nicht gekommen, da ich die Herangehensweise über eine im Bereich der Attribute doch sehr überweilblich aber gleichzeitig gebieterisch wirkende Ilsa eher unter reinem Marketing verbucht habe, zugeschnitten auf ein sicherlich fast ausschließlich männliches Publikum. Ihre Schergen unterstützen das ja zusätzlich, auch wenn alle aufgrund ihrer Vorgehensweisen und Einstellung völlig abstoßend sind. Im Grunde genommen kann die Kommandantin ja schalten und walten wie sie will, aber auch sie hat eine männliche Obrigkeit im Nacken respektive im Schritt, von der sie im wahrsten Sinne des Wortes ziemlich angepisst ist.

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