MEN BEHIND THE SUN - Mou Tun-Fei

Klirrende Klingen, fliegende Krieger und harte Handkantenkracher.
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Alfredo Mondomacabro
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MEN BEHIND THE SUN - Mou Tun-Fei

Beitrag von Alfredo Mondomacabro »

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Originaltitel: Hak Taai Yeung 731
Herstellungsland: Hongkong
Herstellungsjahr: 1988

Inhalt:

"Men Behind the Sun" erzählt die wahre Geschichte des japanischen Konzentrationslagers 731, einem bakteriologischen Versuchslabor in der Mandschurei zur Zeit des 2. Weltkriegs. Die Japaner führen mit inhaftierten Chinesen und Weissrussen grausame Experimente durch, um die Folgen ihrer schrecklichen Errungenschaften zu testen. Mittelpunkt des Films ist eine Gruppe japanischer Kinder, die zu willenlosen Kampfmaschinen erzogen werden sollen und von ihren Lehrern beigebracht bekommen, wie sie mit den Untermenschen, den "Marutas" (jap. für "Feuerholz") umzugehen haben. Das alles geschieht unter der Führung des sadistischen und unmenschlichen Generals Jiro Ishii, der, wie es der Film zum Ende hin andeutet, nach dem Krieg von den Amerikanern geschützt und zu eigenen Zwecken verwendet wurde. Im Gegensatz zu Ishii handelt der Sicherheitschef des Lagers, Takamura, nicht aus bloßer Boßhaftigkeit. Er glaubt fest an den wissenschaftlichen Nutzen der Arbeit, die im KZ geleistet wird und verteidigt sie, als am Ende das Lager vernichtet werden soll, mit seinem Leben.

Review:

Dieses Wochenende habe ich mich das erste mal an die Men behind the Sun-Filme heran getraut. Warum es so lange gedauert hat, kann ich nicht wirklich sagen, vermutlich weil in den ganzen Jahren mangelendes Interesse vorhanden war, obwohl ich dem Asia-Genre viel abgewinnen kann in puncto Asia-Splatter, abe rman hebt sich manches doch noch auf um diese Filme nach längerer Reife zu sehen und genau das war wohl hier der Fall. Hätte ich die Filme vor über 10 Jahren schon gesehen, wäre ich wohl bitter enttäiuscht gewesen, dass es nicht das Splatterfest gewesen ist, was ich mir erhofft hätte. Man sollte zum aktuellen zeitpunkt wissen, dass ich nun 34 Jahre alt bin und ich durchaus gereift bin, was Filme betrifft. Früher hätten Filme mit historischem Anteil nicht viel Platz bei mir gefunden, heute schon eher, je nachdem um was es sich dreht.

Bei Men Behind The Sun wird die Einheit 731 näher beleuchtet bzw. thematisiert, die in der Zeit des zweiten Weltkrieges agierte. Es handelte sich um eine Einheit die von dem Mikrobiologen und Generalleutnant Ishii Shirō geleitet wurde und für diverse Experimente an damaligen gefangenen Russen, Amerikanern, Chinesen usw. verantwortlich waren.

Der Film besticht dadurch, dass er nicht nur physische Härte darstellt, sondern auch psychische Härte zur Schau stellt. Die Jungsoldaten werden beispielsweise darauf getrimmt, dass alles nicht-japanische sogenannte "Marutas" sind, was im Film als Baumstämme bezeichnet wird, kurz gesagt will man damit verdeutlichen, dass alle "Feinde" Japans nichts anderes als Untermenschen sind, deren Leben keinen Wert hat, und genau so handeln die Jungsoldaten, aber auch die Doktoren, Wissenschaftler usw...Den Jungsoldaten wird aufgetragen einen Chinesen zusammen zu schlagen, um zu zeigen dass sie das recht des Stärkeren haben, anderweitig wird eine Frau im -25 Grad kalten Freien gefesselt, ihre Arme mit eiskalten Wasser überschüttet bis sich Eiszapfen bilden, um ihre Arme anschließend in heißes Wasser zu tauchen um dann ihre haut quasi abzuziehen. Um genau dieselbe frau handelt es sich auch, deren Baby am Anfang des Filmes genommen wird und im Schnee erfroren lassen wird...

Desweiteren wird ein stummer Junge in einen Operationssaal gelockt um ihn zu betäuben und anschließend aufzuschneiden. Was an dieser Szene meines Erachtens etwas Hardcore ist, ist die Tatsache, dass man dafür einen echten Leichnam eines Jungens zur Verfügung gestellt bekommen hat. Ich persönlich und wie auch viele andere Eltern würden das definitiv nicht übers Herz bringen, den Leichnam des eigenen Kindes für einen Film dieser Art zur Verfügung zu stellen. Der Höhepunkt der Grausamkeiten stellt für viele Zuschauer die Szenerie dar, in der eine Katze lebendig in eine Kammer mit einem Meer aus Ratten rein geworfen und von den Ratten im wahrsten Sinne des Wortes zerfressen wird. Da hätten wir das leidliche Thema des Tiersnuffs wieder, sofern der Begriff hier passt. Ich bin klarer Gegner bei solchen Dingen, da kein Tier für einen Film sterben sollte.

Was den Film so atemberaubend und verstörend macht sind nicht die Effekte die er mit bringt, sondern die Realität, dass all dies wirklich geschehen ist. Wenn man bedenkt, dass ähnliches in Auschwitz geschehen ist, dürfte es so manchem kalt den Rücken runter laufen und aus heutiger <Sicht kann man froh sein, dass man nicht mehr in dieser Zeit lebt oder dem ganzen selber beiwohnen muss. Es wird sogar gemunkelt, dass Ishii in Fort Detrick stationiert war, um bei der Entwicklung von Biowaffen für die US-Streitkräfte zu helfen. Es wird weiter behauptet, dass er während des Koreakrieges an die Front reiste, kurz bevor biologische Waffen gegen Amerikas Feinde eingesetzt wurden.

Von meiner Seite aus bekommt der Film eine klare Empfehlung, weil er alles in allem gut gemacht ist und das Thema nicht in Vergessenheit geraten sollte. Auch ist das Thema Einheit 731 megaspannend, wie ich finde und als Interessierter über diverse Gräuel die sich auf der Welt ereignen hat mich der Film sehr gut unterhalten.
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