PORNOSPIELE MIT STOCK UND PEITSCHE - Joseph W. Sarno

Softer und harter Schmuddelkram mit nackten Leibern.
Antworten
Benutzeravatar
Prisma
Beiträge: 3767
Registriert: Sa., 31.10.2020 18:11

PORNOSPIELE MIT STOCK UND PEITSCHE - Joseph W. Sarno

Beitrag von Prisma »



PORNOSPIELE MIT STOCK UND PEITSCHE


● THE LOVE REBELLION / PORNOSPIELE MIT STOCK UND PEITSCHE (US|1967)
mit Ginger Stevens, Melissa Ford, Alan Hoff, Barbara Johnson, Jeremy Langham, Barbara Johnson, Nick Dundas, Nadine Stark und Angelique
eine Produktion der Cannon Films | im ab Filmverleih
ein Film von Joseph W. Sarno

Pornospiele (1) .jpg
Pornospiele (2) .jpg
Pornospiele (3) .jpg
Pornospiele (4) (1024x576).jpg
Pornospiele (5) (1024x576).jpg
Pornospiele (6) (1024x576).jpg
Pornospiele (7) .jpg
Pornospiele (8) .jpg
Pornospiele (9) .jpg

»Ich habe mich gestern wie ein Straßenmädchen benommen!«


Wendy (Ginger Stevens) schmeißt die Schule und beginnt im Familienbetrieb zu arbeiten. Auf der Suche nach neuen Kontakten nimmt sie die Einladung ihrer Arbeitskollegin an, auf eine Party zu gehen. Doch es handelt sich nicht um eine Party im üblichen Sinn, sondern zum Erstaunen der schüchternen Wendy entwickelt sich dieser Abend zu einer Sex-Orgie. Sie lässt sich verführen und findet schnell Gefallen an Kontakten mit unterschiedlichen Männern. Wendy avanciert zum Renner, insbesondere ihr sadistisch veranlagter Nachbar Hank (Alan Hoff) scheint sich sehr für die junge Frau zu interessieren. Als dieser immer zudringlicher wird, fühlt sich Wendy mehr und mehr bedroht und bekommt es mit der Angst zu tun. In ihrer Ziellosigkeit fasst sie den Entschluss, ihre Mutter Jo (Melissa Ford) finanziell auszunehmen um nach Mexiko zu reisen. Kann sie Hank entkommen..?

Der vielversprechende deutsche Titel von Joseph W. Sarnos Frühwerk weckt schnell eindeutige Erwartungen, aber immerhin befand man sich im Produktionsjahr 1967, in welchem es noch etwas züchtiger zugehen musste, dementsprechend nicht allzu sehr auf die Pauke gehauen werden konnte. "Pornospiele mit Stock und Peitsche" findet das interessierte Publikum in dieser angekündigten Form schließlich so gut wie kaum, aber dennoch kann man sich schnell auf diesen überaus interessant fotografierten Film einlassen. Kontrastreiche Bilder in Schwarzweiß heben die gewünschte Ästhetik hervor, denn um beinahe nichts anderes geht es in diesem in Vergessenheit geratenen Streifen. Wer also einen Sarno nach Art des Hauses sehen möchte, ist mit diesem Bearbeitung vielleicht nicht sehr glücklich und sollte zu Alternativen greifen. Wie erwähnt steht der prahlende Titel quasi antiproportional zu dem, was der Zuschauer im Endeffekt geboten bekommt, und es ist daher eigentlich unausweichlich, dass eine gewisse Enttäuschung vorprogrammiert ist. Die Beschreibung Langeweile sollte man auf diesem Beitrag jedoch nicht unbedingt sitzen lassen, denn der Anspruch in dieser diffusen Sexfilm-Silhouette blitzt immer wieder deutlich durch. Vielleicht kann von dem Aufzeigen einer Art Milieu-Studie oder einer zeitgebundenen Abhandlung im Rahmen gesellschaftlicher oder altersbedingter Belange gesprochen werden, die mit etwas nackter Haut und pikanten Andeutungen angereichert wurde. Ziellosigkeit, Lethargie, Unbeschwertheit und Generationen-Konflikte bekommen eine vage, wenn auch nicht uninteressante Zeichnung, wobei es fraglich bleibt, ob die Regie dort überhaupt hin wollte. Das Szenario ist mit zahlreichen hübschen Damen ausstaffiert, die in den meisten Fällen allerdings keine großartigen Karrieren vorzuweisen haben, sodass man gewissermaßen von Laiendarstellern sprechen kann, die ihre Aufgaben aber recht ansprechend lösen.

Besonders Ginger Stevens in der Hauptrolle verwöhnt das Auge des Zuschauers und sie wirkt der Anlegung der Rolle entsprechend ziemlich glaubwürdig. Zwar ist es fraglich, ob bei einer Dame mit ihren optischen Qualitäten und ihres Alters erste sexuelle Erfahrungen noch ausgestanden haben, aber so what? Man sieht ihr einfach gerne dabei zu, was sie tut oder tun muss. Ansonsten läuft schauspielerisch alles in annehmbaren bis prickelnden Bahnen ab, besonders die Rolle des kleinen Sadisten Hank ist noch hervorzuheben, der von einem gewissen Alan Hoff gespielt wird. Bei ihm handelt es sich ohne jeden Zweifel um den Schauspieler Alain Dijon, den man etwa aus "Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse" oder sogar "La dolce vita" kennen könnte. Erwähnenswert ist, dass eine Vielzahl der Darsteller_innen unter Pseudonym spielt, was in dieser Sparte Film allerdings nicht unüblich ist. Neben der handwerklich bemerkenswerten Umsetzung sorgt vor allem die Musik für eine starke Begleitung. Die Geschichte ist insgesamt alles andere als außergewöhnlich, dem Empfinden nach sogar vorhersehbar und zu reibungslos, sodass der Verlauf mit fließbandartigen, gerne auch parallelen Sex-Montagen gestreckt, beziehungsweise verfeinert wurde, die die Handlung zwar maßgeblich beeinflussen, aber nach einer gewissen Zeit doch eintönig wirken. Angesichts des Produktionsjahres wirkt "Pornospiele mit Stock und Peitsche" noch gar nicht einmal übermäßig gewagt, weder im Veranschaulichen der Gelüste der Protagonisten, noch in der Dialogarbeit, die nach persönlichem Ermessen wesentlich expliziter ausfallen hätte dürfen, um ein paar Aha-Effekte herauszuschlagen. Dass die Story kein vorprogrammiertes Happy-End bereit hält, ist schnell klar, aber auch in Sachen Brisanz und Provokation wurde zu sehr gespart. Diese Facetten wirken jedoch eher sekundär, da man eine tatsächlich sehr hochwertige Produktion zu sehen bekommt, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten das Optimum herausholen kann. Insgesamt gesehen, verläuft die Abhandlung für heutige Begriffe ohne große Reibungsflächen, doch der Film offeriert einen grundeigenen Charme und einen angemessenen Unterhaltungswert.

Antworten