Der schwarze Skorpion (D)
Special Code: Assignment Lost Formula (IT)
Cifrato speciale (IT)
Message chiffré (F)
Cifrado especial (ES)
Um Homem em Fuga (AU)
Brottsplats Istanbul: Special Killer (SWE)
Special Cypher
Special Code
IT / F / ES 1966
R: Pino Mercanti
D: Lang Jeffries, José Greci, George Rigaud, Helga Liné, Andrea Scotti, Janine Reynaud, Philippe Hersent, Umberto Raho, Claudio Ruffini, Jacques Stany, Pietro Ceccarelli, Tomás Picó u.a.
Deutsche Erstaufführung: 30.06.1967
Synchronkartei
Score: Riz Ortolani
OFDb
"Ein Skorpion kennt keine Gnade!"
Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs versenkt ein deutsches Flugzeug zwei Kisten im Marmarameer vor der Küste Istanbuls. Anschließend stürzt die Maschine in den nahen Bergen ab. Einer der Piloten (Jacques Stani) überlebt, landet aber von Wahnsinn umnachtet in der Klapse. 20 Jahre später tauchen die ominösen Kisten wieder auf dem Schirm auf. Ein in einem Bunker gefundener alter Film legt nahe, dass sie vermutlich mehr enthalten als ein paar Barren Gold. Eine Formel nämlich, um letztlich die Schwerkraft aufzuheben. Wer diese besitzt – klar –, dem winkt die Weltherrschaft. So interessieren sich verschiedene Parteien dafür die Behältnisse zu finden.
Da ist einmal Johnny Miller (Lang Jeffries), der im Original „Johnny Curd“ heißt, eine Art selbstständiger Agent. Ihm gelingt es, Istanbuls reichsten Mann, Mr. Hoover (George Rigaud), genannt „Der Skorpion“, für das Unterfangen zu gewinnen. Dafür tischt er diesem allerdings die Räuberpistole auf, er selbst sei der inzwischen tatsächlich aus der Anstalt entsprungene Pilot. Sofort an Johnny ran wanzen sich auch die Russen in Gestalt des smarten Ivan (Tomás Picó). Dritte Partei im Spiel ist eine geheimnisvolle Organisation, geleitet durch den „Maître“ (Andrea Scotti). Es beginnt ein munteres Hauen und Stechen um die beste Position in den Startblöcken, in dem auch die Ladies Lynn (José Greci) und Luana (Helga Liné) kräftig mitmischen. Quelle: VHS (Taurus)
"Ohne Brille wärst Du ein guter Typ für einen Agentenfilm!"
Mit DER SCHWARZE SKORPION serviert Pino Mercanti dem Zuschauer einen äußerst passablen 007-Klone, der in der exotischen Kulisse von Istanbul entstand. Zumindest sollte man das meinen, denn laut dem Schriftsteller Marco Giusti soll ein Großteil des Films tatsächlich in Katalonien gedreht worden sein. Eigentlich auch egal, denn letztlich bestimmt die Istanbul-Atmosphäre den wendungsreichen Film, für dessen Herstellung offensichtlich mal ein klein bisschen mehr Budget zur Verfügung stand. Basierend auf einem Drehbuch von Ernesto Gastaldi erzählt der Film die Geschichte eines verschollenen Nazi-Schatzes, der 20 Jahre zuvor von einem Flugzeug in der Bucht von Istanbul abgeworfen wurde. Neben jeder Menge Gold soll die verschollene Panzerkiste auch noch eine geheime Antigravitationsformel der Nazis beinhalten, der fortan selbsternannte Privat-Agenten, superreiche Geschäftsmänner, zwielichtige Wissenschaftler, internationale Gangsterbanden und eine ganze Menge hübscher Frauen rücksichtlos hinterherjagen. Dabei kommt es nicht nur zu einer mysteriösen Mordserie, bei der die Opfer durch einen präzisen Dartpfeilwurf in die Halsschlagader getötet werden, sondern auch zu jeder Menge Prügelszenen, die in der deutschen Synchronfassung obendein mit albern Sprüchen angereichert wurden. Aber nicht nur die, denn eigentlich besteht die komplette Synchronfassung aus Sprüchen, die zwar zur damaligen Zeit cool gewirkt haben mögen, aus heutiger Sicht aber nur mit einem besonderen Augenzwinkern goutiert werden können. Glücklicherweise kratzen diese gerade noch so an der Grenze zu 'too much'. Weiterhin bietet der Film außergewöhnliche Kulissen wie beispielsweise einen Freizeitpark, einen Maskenball oder ausufernde Unterwasserszenen, in denen Tauchboote und ein Tauchroboter zum Einsatz kommen. Ach ja, waghalsige Sesselliftaction gibt es auch noch frei Haus oben drauf. Neben tödlichen Gitarren, Lippenablesern und jeder Menge fetziger Musik, die der Soundschmiede von Riz Ortolani entstammt, bekommt nicht nur Genosse Vasily eine ordentlich auf die Mütze, sondern auch die Konkurrenz wird gleich Schach matt gesetzt.
Während Lang Jeffries routiniert den Privat-Agenten Johnny Curd verkörpert, zeichnet sich ein gut gelaunter George Rigaud als der namengebende Skorpion aus, wohingegen Umberto Raho nur eine kleine Nebenrolle zugesprochen bekam. Was die Damen des Films anbelangt, so liegen José Greci, Janine Reynaud und Helga Liné mit ihren überzeugenen Darbietungen gleich auf.
Fazit: "Schach matt!"
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