GEHEIMKOMMANDO C.I.A. - Giorgio Bontempi

Agenten rippen einsam off - Bond-Kopien aus europäischem Klon-Technik-Anbau
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Richie Pistilli
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GEHEIMKOMMANDO C.I.A. - Giorgio Bontempi

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GEHEIMKOMMANDO C.I.A..jpg


Geheimkommando C.I.A. (D)
Notturno (IT)
O syndesmos ton kataskopon (GR)
Spy Connection


IT 1983

R: Giorgio Bontempi
D: Tony Musante, Claudio Cassinelli, Omero Antonutti, Fiorenza Marchegiani, Maurizio Merli, Al Cliver, Pino Colizzi, Roberto Dell'Acqua, Andrea Esterhazy, West Buchanan u.a.



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Deutsche VHS-Premiere: November 1986

Deutsche TV-Ausstrahlung: 09.06.1986 [RTLplus]

Synchronkartei

Score: Goblin

OFDb



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"Wissen Sie, dass ist der Mann den wir brauchen. Ich werde herausfinden, wie hoch sein Preis ist. "


Jurek Rudinski (Tony Musante), ein polnischer Adliger, der in Rom im Exil lebt, wird von Agenten des britischen Geheimdienstes mit der Entführung seiner Tochter erpresst. Er soll einen russischen Spion erschießen, der in einer nächtlichen Aktion auf dem Flughafen von Rom gegen einen amerikanischen Spion ausgetauscht werden soll. Rudinski ist nicht von ungefähr ausgewählt worden. Er ist ein exzellenter Scharfschütze und verfügt über die Fähigkeit, nachts sehen zu können, wie eine Katze. Diese Fähigkeit soll helfen, die Sicherheitsmaßnahmen des C.I.A. zu unterlaufen, die auf völlige Dunkelheit abgestellt sind. Mary Ann Standish (Fiorenza Marchegiani), Sekretärin des britischen Botschafters in Rom, arbeitet anfänglich mit ihren Landsleuten vom Geheimdienst zusammen, aber obwohl sie aus patriotischen Gründen eingewilligt hat mitzuarbeiten -der Spion der erschossen werden soll, besitzt Informationen, die ihrem Land schaden könnten-, erkennt sie bald, dass sie nur eine Marionette in diesem Spiel ist. Ein Spiel, das außerdem zu groß für sie ist. Um sich zu schützen, hat sie Fotos von dem Mann (Claudio Cassinelli) gemacht, der sie angeworben hat. Darüber hinaus zeichnet sie auch alle Gespräche mit ihm auf Band auf. Im Laufe verschiedener Treffen mit Rudinski verliebt sich Mary Ann in ihn, aber es ist eine Liebe ohne Zukunft. Rudinski scheint in eine Falle geraten zu sein, aus der es kein Entkommen gibt. [Einleitung des 2. Teils der deutschen VHS-Fassung]


"Er ist wie ein wildes Tier, dass man in die Enge getrieben hat. Wenn sie mein Kind entführt hätten, meine Reaktion wäre diesselbe. Er wird alles tun, was sie auch verlangen. Und es ist ja auch genau das, auf was sie spekulieren. Aber wenn er überlebt, wird der Preis unbezahlbar sein. Es gibt kein Mittel auf der Erde, dass uns vor seiner rache je schützen könnte. Er wird uns alle erwischen."


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"In all den noch kommenden Jahren werde ich nur an Euch Zwei denken, an Eure Frauen und Kinder. Alle werden sterben. Wollt ihr immer noch, dass ich unterschreibe?"


In manchen Fällen führen Neusichtungen von Filmen, die man eigentlich als nicht ganz so prall in Erinnerung hat, zu überraschenden 180°-Wendungen. So geschehen im Fall des Films GEHEIMKOMMANDO C.I.A., der 1982 gedreht und in einer Doppelversion produziert wurde. Zum einen wurde der Film als eine 7-teilige TV-Serie konzipiert, die im öffentlichen Fernsehen der RAI (Uno) vom 4. Februar bis 18. März mit einer Gesamtlaufzeit von 420 Minuten ausgestrahlt wurde, und zum anderen als 112 Minuten lange 35mm-Fassung in die italienischen Lichtspielhäuser gebracht. Hierzulande wurde GEHEIMKOMMANDO C.I.A. im November 1986 in zwei Teilen auf VHS veröffentlicht, wobei sich die Gesamtlaufzeit dieser Schnittfassung auf 202 Minuten beläuft. Entgegen vieler Kommentare im Netz, die die italienische Kinofassung (112 Min.) als unschlüssig beschreiben, zeigt sich die deutsche VHS-Fassung (202 Min.) vom Handlungsverlauf her durchweg flüssig. Ok, den ein oder anderen härteren Umschnitt beinhaltet diese Fassung schon, was aber auch kein Wunder ist, wenn man eine ursprünglich 420 Minuten lange TV-Serie auf kompakte 202 Minuten zusammenstutzt. Alles in Allem kann die Schnittfassung der deutschen VHS-Auswertung aber als durchgängig gelungen bezeichnet werden.


Italienische TV-Serie: 420 Minuten

Italienische Kinofassung: 112 Minuten

Deutsche VHS-Fassung Teil 1: 99:19 Minuten

Deutsche VHS-Fassung Teil 2: 103:26 Minuten



Obwohl die Schnitfassung der deutschen VHS-Auswertung durchgängig funzt, wäre es dennoch interessant zu sehen, wie sich GEHEIMKOMMANDO C.I.A. als siebenstündige TV-Serie schlägt, denn offensichtlich wurden zahlreiche Nebenhandlungsstränge für die kompaktere Fassung gekonnt entfernt. Was mich am meisten überraschte, ist der Eintrag auf Fernsehserien.de, der besagt, dass GEHEIMKOMMANDO C.I.A. auch hierzulande als TV-Serie ausgestrahlt wurde, und zwar ab dem 09.06.1986 auf RTLplus.

Wen dem tatsächlich so gewesen ist, wäre es absolut fantastisch, wenn GEHEIMKOMMANDO C.I.A. entsprechend auch irgendwann hierzulande als siebenstündiges Serienformat veröffentlicht werden würde. Wäre super, wenn sich beispielsweise PIDAX der Sache annehmen könnte, denn die mehrteilige TV-Fassung von DIE MÖWENINSEL wurde von dem Riegelsberger Filmstudio auch schon auf DVD veröffentlicht.


Zwar handelt es sich bei der Kompakt-Fassung von GEHEIMKOMMANDO C.I.A. um einen actionarmen Spionagethriller, der aber aufgrund der spannenden Geschichte sowie der überzeugenden Darsteller und Darstellerinnen den gesamten Filmverlauf über punkten kann. Tony Musante spielt in dem Film einen polnischen Adligen namens Jurek Rudinski, dem eines schönen Tages die Tochter entführt wird. Als Verantwortlicher für die Entführung entpuppt sich Claudio Casinelli, der als britischer Geheimagent beim anstehenden Agententausch zwischen dem C.I.A. und dem KGB am Flughafen Fiumicino die Strippen ziehen möchte, denn der russische Agent besitzt brisantes Wissen, das den Briten gefährlich werden könnte. Und somit gibt es für den 'Contacter' nur eine sichere Lösung, und zwar die Eleminierung des feindlichen Spions direkt nach der Landung. Da sich die Geheimdienste bekanntlich ihre Finger nicht selbst schmutzig machen, rekrutiert der 'Contacter' eine junge Mitarbeiterin der englischen Botschaft in Rom für seine Zwecke, die wiederum tadellos von der italienischen Schauspielerin Fiorenza Marchegiani verkörpert wird. Mary Ann Standish, so der Name der englischen Botschaftsangestellten, wird von dem 'Contacter' wiederum auf Jurek Rudinski angesetzt, den er ungefragt als nachtsichtigen Scharfschützen für die Tötungsaktion auserkoren hat. Um der Sache ein wenig Nachdruck zu verleihen, erpresst der 'Contacter' Rudinski mit dessen entführter Tochter. Doch nachdem Rudinski seinen Auftrag widerwillig ausgeführt hat, überschlagen sich plötzlich die Ereignisse, was wiederum zur Folge hat, dass Film von da an bis zum bitteren Ende nicht nur äußerst wendungsreich bleibt, sondern auch noch zahlreiche Überraschungen präsentiert, mit denen ich im ersten Teil unter keinen Umständen gerechnet hätte.


In weiteren Rollen sind auch noch Omero Antonutti zu sehen, der als Mitarbeiter des 'Contacters' keinerlei Gefangenen macht, sowie Al Cliver, der einen russischen Folterknecht verkörpert. Last but not least wäre da auch noch Maurizio Merli, der in der Rolle des Peter Wayne einen Geheimdienstmitarbeiter des C.I.A. spielt, der zu allem Überfluß mit der patriotisch gesinnten Britin Mary Ann Standish liiert ist. Eine äußerst ungünstige Konstellation, wenn man bedenkt, dass Merli der Hauptverantwortliche für das Gelingen des Agentenaustauschs ist, der in der Hochphase des kalten Krieges vonstattengeht. Erwähnenswert wäre auch noch die gelungene Filmmusik, die von keinem geringeren als der italienischen Pro-Rock-Band Goblin stammt.


Fazit: Bin völlig begeistert. Spätestens nach dem ersten Teil ist Polen offen!


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Richie Pistilli
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Re: GEHEIMKOMMANDO C.I.A. - Giorgio Bontempi

Beitrag von Richie Pistilli »

Zur Ergänzung der beiden Einträge in der Synchronkartei:


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Manizio Merli? :? :)

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Richie Pistilli
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Re: GEHEIMKOMMANDO C.I.A. - Giorgio Bontempi

Beitrag von Richie Pistilli »

Da es mir keine Ruhe ließ, habe ich mal kurz in die italienische TV-Serien-Fassung reingezappt und dabei zu meinem Erstaunen festgestellt, dass trotz der knapp 5 Stunden Zeitunterschied zur deutschen VHS-Fassung 'inhaltlich' gar nicht mal soviel Abweichungen bestehen, denn weitere zu erwartende Nebenhandlungsstränge konnte ich auf die Schnelle nicht ausfindig machen. Vielmehr scheint sich das deutsche Filmstudio vordergründig auf Dialogkürzungen konzentriert zu haben. Wie es also scheint, handelt es sich bei dem deutschen Zusammenschnitt der TV-Serie um eine erstklassige Arbeit, denn, wie bereits zuvor beschrieben, lassen sich bei dieser äußerst wenige Logiklöcher im Handlungsverlauf feststellen.


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Wäre super, wenn jemand etwas über die deutsche TV-Serien-Fassung schreiben könnte, soweit die TV-Ausstrahlung unter dem Titel 'C.I.A.' auf RTLplus im Jahr 1986 auch tatsächlich stattfand.

TRAXX
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Re: GEHEIMKOMMANDO C.I.A. - Giorgio Bontempi

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Richie Pistilli hat geschrieben:
Mi., 05.04.2023 18:16
dass trotz der knapp 5 Stunden Zeitunterschied zur deutschen VHS-Fassung
420 - 200 = 220 = knapp 4 Stunden ;)

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Richie Pistilli
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Re: GEHEIMKOMMANDO C.I.A. - Giorgio Bontempi

Beitrag von Richie Pistilli »

Oops! :oops:
Bin einfach nur urlaubsreif :)




Habe gerade gesehen, dass der Filmdienst dem Streifen ebenfalls eine Kurzkritik gewidmet hat, die aber diametral der meinigen entgegensteht:

" [...] Fürs Fernsehen entstandener überlanger Polit-Krimi, dessen Kürzungen von sieben auf knapp dreieinhalb Stunden einiges zur Verwirrung des Zuschauers beitragen; übriggeblieben ist eine wirre Aneinanderreihung handelsüblicher Action-Elemente." (Quelle)


Wie gesagt, angesichts der immensen Kürzungen empfand ich den Zusammenschnitt als äußerst gelungen.



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