Michael Caine
FINALE IN BERLIN
● FUNERAL IN BERLIN / FINALE IN BERLIN (GB|US|CH|1966)
mit Eva Renzi, Paul Hubschmid, Oskar Homolka, Guy Doleman, Hugh Burden, Heinz Schubert, Wolfgang Völz,
Thomas Holtzmann, Günter Meisner, Herbert Fux, Rainer Brandt, Ursula Heyer, Ira Hagen, John Abineri, u.a.
eine Produktion der Lowndes Productions Limited | Paramount Pictures | Jovera | im Paramount Filmverleih
ein Film von Guy Hamilton






»Der Kommunismus war meine Jugendliebe!«
Harry Palmer (Michael Caine), ehemaliger Unteroffizier der Armee, wird vor ein Ultimatum gestellt. Entweder erklärt er sich bereit, als Spion in den Dienst ihrer Majestät zu treten, oder er würde für längere Zeit ins Gefängnis gehen müssen. Ohne eine richtige Wahl zu haben, lässt er sich in das geteilte Berlin abstellen, um dort seinen geheimen Auftrag zu erledigen. Der russische Geheimdienstoberst Stok (Oskar Homolka) hegt Pläne, die Fronten endgültig zu wechseln, und Palmer soll sein Überlaufen mittels einer vorgetäuschten Beerdigung sicher arrangieren. Sein alter Geheimndienst-Kollege Johnny Vulkan (Paul Hubschmid) organisiert die Operation und ein Treffen mit Oberst Stok, außerdem lernt Palmer unter anderem die geheimnisvolle Samantha Steel (Eva Renzi) kennen, die seinen Auftrag kreuzt. Die gesamte Angelegenheit scheint jedoch nicht so einfach vonstatten zu gehen wie gedacht, und es stellt sich die Frage, wen der Agent des britischen Geheimdienstes tatsächlich als Gegenspieler hat...
Guy Hamiltons "Finale in Berlin" bildet neben "Ipcress – streng geheim" von 1965 und "Das Milliarden-Dollar-Gehirn" von 1967 den zweiten Teil der Trilogie rund um den britischen Agenten Harry Palmer, der jeweils von Michael Caine dargestellt wird. Gedacht als realistischere Alternative zur erfolgreich laufenden "James Bond"-Reihe, bekommt man einen Spionage-Thriller der edleren Sorte geboten und "Finale in Berlin" präsentiert sich in vielerlei Hinsicht auf sehr hohem Niveau. Zunächst ist festzustellen, dass man bemerkenswert viel Lokalkolorit geboten bekommt. In diesem Zusammenhang geht somit eine sehr bildgewaltige sowie originelle Präsentation des Kamera-Spezialisten Otto Heller einher, die auch lange nach dem Anschauen noch in Erinnerung bleiben wird. Die Geschichte verfolgt eine eher ruhige Strategie und punktet durch einen sehr gut strukturierten, intelligenten Aufbau, der weniger reißerische Tendenzen zutage bringt, die man in einem solchen Beitrag vielleicht vermuten würde. Der unaufdringliche Verlauf, symmetrische Bilder, bemerkenswert gute darstellerische Leistungen und der trockene britische Humor ergeben ein rundes Gesamtbild, sodass es für den Zuschauer ein Leichtes ist, sich darauf einzulassen. Permanent werden bekannte Locations in West-Berlin gezeigt, die zusammen mir der noch recht jungen Berliner Mauer zu Dreh- und Angelpunkten für die Operationen der verschiedenen Geheimdienste werden, die mit ihren sehr unterschiedlichen Strategien und Handlangern für das lückenlose Zusammenführen dieses Puzzle-Spiels sorgen. Zu jedem Zeitpunkt ist erkennbar, dass die Regie einen sehr hohen Anspruch an diesen Film gestellt hat, damit es bei dieser beinahe ausschließlich darauf liegenden Konzentration hin und wieder zu kürzeren Phasen des eigenen Ausbremsens kommt. Steigerungen des Tempos sorgen für Aufmerksamkeit, die Action-Anteile bleiben eher gewollt rar gesät und entfalten sich fast schon subtil.
Im schauspielerischen Bereich sieht man ein interessant zusammengestelltes Aufgebot an internationalen Stars, sowie bekannten deutschen Interpreten. Der Brite Michael Caine prägt das Geschehen wie kein zweiter und stattet seine Rolle mit kühler Eleganz aus. Häufig fällt Palmer durch seine trockenen Kommentare auf und man begleitet letztlich einen Analytiker, der dem Empfinden nach nie den Überblick über die Situation verliert. Auch in prekären Phasen des Verlaufs geht eine gewisse Überlegenheit von ihm aus, die sein Agieren geschliffen wirken lässt. Anstelle der ursprünglich eingeplanten amerikanischen Schauspielerin Anjanette Comer ist im Austausch Eva Renzi zu sehen. Obwohl Comer hier zu Beginn bereits an die drei Wochen Dreh absolviert hatte, wurde sie durch Renzi ersetzt, da Produzent Harry Saltzman sie unbedingt für den Film haben wollte. Offiziell wurde der Tausch damit begründet, dass Anjeanette Comer krankheitsbedingt passen musste und das bereits vorhandene Material durch neues ausgetauscht. Oskar Homolka skizziert das hohe Tier des russischen Geheimdienstes überaus präzise, genau wie es beim oft undurchsichtig wirkenden Paul Hubschmid der Fall ist. Die Hauptpersonen schüren insgesamt etliche Zweifel, die für eine ordentliche Grundspannung und eine hohe Aufmerksamkeit sorgen. Abrundend füllen deutsche Stars wie Wolfgang Völz, Heinz Schubert oder Herbert Fux den Verlauf sehr ansprechend aus, sodass man von einem globalen Besetzungs-Coup sprechen darf. Trotz der Hochwertigkeit in nahezu allen Bereichen bleibt das unbestimmte Gefühl zurück, dass dem Film irgend eine wichtige Komponente zu fehlen scheint, wenngleich man dieses Kind jedoch nur schwer beim Namen nennen kann. Sind es die Vergleiche zu anderen, wesentlich reißerischer angelegten Produktionen, oder hätte man sich insgesamt doch ein bisschen mehr Spektakel gewünscht? Diese Frage bleibt auch nach mehrmaligem Anschauen offen, fällt aber keineswegs schwer ins Gewicht. "Finale in Berlin" bleibt unterm Strich ein gut durchdachter und anspruchsvoller Vertreter seiner Gattung, der vor allem im visuellen Bereich beachtliche Ausrufezeichen setzen kann.
Guy Hamiltons "Finale in Berlin" bildet neben "Ipcress – streng geheim" von 1965 und "Das Milliarden-Dollar-Gehirn" von 1967 den zweiten Teil der Trilogie rund um den britischen Agenten Harry Palmer, der jeweils von Michael Caine dargestellt wird. Gedacht als realistischere Alternative zur erfolgreich laufenden "James Bond"-Reihe, bekommt man einen Spionage-Thriller der edleren Sorte geboten und "Finale in Berlin" präsentiert sich in vielerlei Hinsicht auf sehr hohem Niveau. Zunächst ist festzustellen, dass man bemerkenswert viel Lokalkolorit geboten bekommt. In diesem Zusammenhang geht somit eine sehr bildgewaltige sowie originelle Präsentation des Kamera-Spezialisten Otto Heller einher, die auch lange nach dem Anschauen noch in Erinnerung bleiben wird. Die Geschichte verfolgt eine eher ruhige Strategie und punktet durch einen sehr gut strukturierten, intelligenten Aufbau, der weniger reißerische Tendenzen zutage bringt, die man in einem solchen Beitrag vielleicht vermuten würde. Der unaufdringliche Verlauf, symmetrische Bilder, bemerkenswert gute darstellerische Leistungen und der trockene britische Humor ergeben ein rundes Gesamtbild, sodass es für den Zuschauer ein Leichtes ist, sich darauf einzulassen. Permanent werden bekannte Locations in West-Berlin gezeigt, die zusammen mir der noch recht jungen Berliner Mauer zu Dreh- und Angelpunkten für die Operationen der verschiedenen Geheimdienste werden, die mit ihren sehr unterschiedlichen Strategien und Handlangern für das lückenlose Zusammenführen dieses Puzzle-Spiels sorgen. Zu jedem Zeitpunkt ist erkennbar, dass die Regie einen sehr hohen Anspruch an diesen Film gestellt hat, damit es bei dieser beinahe ausschließlich darauf liegenden Konzentration hin und wieder zu kürzeren Phasen des eigenen Ausbremsens kommt. Steigerungen des Tempos sorgen für Aufmerksamkeit, die Action-Anteile bleiben eher gewollt rar gesät und entfalten sich fast schon subtil.
Im schauspielerischen Bereich sieht man ein interessant zusammengestelltes Aufgebot an internationalen Stars, sowie bekannten deutschen Interpreten. Der Brite Michael Caine prägt das Geschehen wie kein zweiter und stattet seine Rolle mit kühler Eleganz aus. Häufig fällt Palmer durch seine trockenen Kommentare auf und man begleitet letztlich einen Analytiker, der dem Empfinden nach nie den Überblick über die Situation verliert. Auch in prekären Phasen des Verlaufs geht eine gewisse Überlegenheit von ihm aus, die sein Agieren geschliffen wirken lässt. Anstelle der ursprünglich eingeplanten amerikanischen Schauspielerin Anjanette Comer ist im Austausch Eva Renzi zu sehen. Obwohl Comer hier zu Beginn bereits an die drei Wochen Dreh absolviert hatte, wurde sie durch Renzi ersetzt, da Produzent Harry Saltzman sie unbedingt für den Film haben wollte. Offiziell wurde der Tausch damit begründet, dass Anjeanette Comer krankheitsbedingt passen musste und das bereits vorhandene Material durch neues ausgetauscht. Oskar Homolka skizziert das hohe Tier des russischen Geheimdienstes überaus präzise, genau wie es beim oft undurchsichtig wirkenden Paul Hubschmid der Fall ist. Die Hauptpersonen schüren insgesamt etliche Zweifel, die für eine ordentliche Grundspannung und eine hohe Aufmerksamkeit sorgen. Abrundend füllen deutsche Stars wie Wolfgang Völz, Heinz Schubert oder Herbert Fux den Verlauf sehr ansprechend aus, sodass man von einem globalen Besetzungs-Coup sprechen darf. Trotz der Hochwertigkeit in nahezu allen Bereichen bleibt das unbestimmte Gefühl zurück, dass dem Film irgend eine wichtige Komponente zu fehlen scheint, wenngleich man dieses Kind jedoch nur schwer beim Namen nennen kann. Sind es die Vergleiche zu anderen, wesentlich reißerischer angelegten Produktionen, oder hätte man sich insgesamt doch ein bisschen mehr Spektakel gewünscht? Diese Frage bleibt auch nach mehrmaligem Anschauen offen, fällt aber keineswegs schwer ins Gewicht. "Finale in Berlin" bleibt unterm Strich ein gut durchdachter und anspruchsvoller Vertreter seiner Gattung, der vor allem im visuellen Bereich beachtliche Ausrufezeichen setzen kann.