DAS FRAUENHAUS - Jess Franco

Türkploitation, isländische Kannibalenfilme und alles andere aus Europa
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Maulwurf
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DAS FRAUENHAUS - Jess Franco

Beitrag von Maulwurf »

Das Frauenhaus
Das Frauenhaus
Schweiz 1977
Regie: Jess Franco
Dagmar Bürger, Eric Falk, Esther Moser, Martine Fléty, Pamela Stanford, Sarah Strasberg, Karine Martin, Olivier Mathot, Guy Delorne


Das Frauenhaus.jpg

OFDB

Blue Rita (Martine Fléty) ist Chefin eines exklusiven Pariser Nachtclubs. Hinter den Kulissen nehmen sie und ihre Frauen aber Männer gefangen, foltern diese, und erpressen so Geld und Informationen. Als der ungarische Boxer Lanosch (Eric Falk) entführt wird beginnen Probleme, weil plötzlich mehrere Geheimdienste in das Spiel involviert sind.

Das ist natürlich schon eine perfide Methode Männer zu foltern: Ihnen grüne Farbe auf den Körper schütten damit sie geil werden (O-Ton: „Du wirst schon noch ins Plaudern kommen, Bubi. Ich habe spezielle Mittel die Dich geilen Bock so scharf machen, dass Du denkst Dir platzen die Nüsse“), von den Wärterinnen noch ein wenig aufheizen lassen, und dann der sofortige Sexstop. Das hält kein Mann aus, früher oder später reden alle! Und da denken alle, Guantanamo sei barbarisch …
Aber auch eine Frau wird gefoltert: Sie wird auf eine Liege gefesselt, und einer der bis zum Wahnsinn aufgegeilten Gefangenen darf (ebenfalls gefesselt) sie durchvögeln bis er auf ihr stirbt. Und dann wird er dort einfach liegengelassen …

Mal ganz abgesehen von diesen fiesen Methoden der Frauen, auch sonst ist hier jede Menge Spaß und vor allem Style geboten. Die recht ansehlichen Damen sind praktisch permanent nackt und haben jede Menge Sex in äußerst schickem Interieur. Da gibt es zum Beispiel einen komplett weissen Raum mit einem durchsichtigem Plastikbett (und Betäubungsgaseinlass aus durchsichtigem Plastik an der Decke). Die Folterkammer besteht aus einem weißen Verlies mit einer Decke aus Gitterstäben (absenkbar, damit die Frauen den Mann besser aufgeilen können während der gefesselt ist). Außen steht die Steuereinheit des Verlieses, bestehend aus 3 bunten Lichtern die ab und zu blinken und einer Anzahl bunter Hebel, die von der Foltertante erotisch gestreichelt werden. Wie gesagt, stylisch …

Musik und Bild sind außerordentlich und psychedelisch. Verschiedenste Farben, ein sehr grooviger und gelungener Jazz-Soundtrack von Walter Baumgartner, manchmal etwa schräge Kameraeinstellungen (Was entschieden in Erinnerung bleiben wird ist Martine Fléty, die nackt bis auf die hohen Stiefel breitbeinig auf der Gitterdecke des Verlieses steht und aus der Sicht des Gefangenen gefilmt wird), sowie Eric Falk, der Karate zeigt, Sex hat und gefoltert wird. Schauspieler hätte man werden sollen, so abwechslungsreich ist mein Arbeitsalltag nicht …

Man muss sich das ganze einfach vorstellen wie ein wundervoller LSD-Trip mit bunten Farben und vielen nackten Frauen. Und genau der gleichen Logik, aber wer hier Logik sucht hat vergessen dass er a) in einem Jess Franco-Film und b) auf einem LSD-Trip ist.

Und so vergebe ich mit wohligem Schaudern 7 von 10 Farbtöpfe …

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