Nada (D)
Sterminate gruppo Zero (IT)
Nada - en terroristgrupp (SWE)
The Nada Gang
Nada
F / IT 1974
R: Claude Chabrol
D: Fabio Testi, Maurice Garrel, Lou Castel, Michel Aumont, Mariangela Melato, Michel Duchaussoy, Didier Kaminka, André Falcon, François Perrot, Viviane Romance, Henri Attal, Lyle Joyce u.a.
Deutsche Erstaufführung: 21.06.1974
Synchronkartei
Score: Pierre Jansen
IMCDb
OFDb
Nachdem eine linksrevolutionäre Terrorzelle namens NADA den amerikanischen Botschafter aus einem Pariser Edel-Etablissement entführt hat, stellt die französische Gendamerie auf der Suche nach den Verantwortlichen zunächst die ganze Stadt auf den Kopf. Das Ziel dieses riskanten Unterfangens ist das Herbeiführen einer Revolution, mit der das aktuell herrschende Staatswesen gestürzt werden soll, das in den Augen der naiven Nachwuchsterroristen für das Übel in der ganzen Welt verantwortlich zu sein scheint. Zwar gelingt es der linksextremistischen Gruppe sich mit ihrer prominenten Geisel zunächst sicher vor der Polizei in einem abgelegenen Landhaus zu verstecken, aber irgendwann wittert der gnadenlose Inspektor Goemond (Michel Aumont) ihre Spur. Was bis dato aber noch keiner ahnt: Goemond hat gemeinsam mit mächtigen Vertretern des Innenministeriums eine folgenschwere Entscheidung getroffen, die keiner der Anwesenden im Landhaus jemals für möglich gehalten hätte.
Eins vorweg: Leider kenne ich noch zu wenige Filme von Claude Chabrol, um mir zum jetzigen Zeitpunkt ein konkretes Bild über sein Œuvre machen zu können. Zumindest lassen zahlreiche Rezensionen im Netz verlauten, dass es sich bei NADA um keinen typischen Chabrol handelt, sondern eher um einen etwas lustlos inszenierten Genrefilm, der nicht richtig in die Puschen kommt. Diesem vernichtenden Urteil kann ich aber in keinster Weise zustimmen, denn obwohl NADA wahrlich kein filmisches Meisterwerk ist, glänzt der Film dennoch als politischer Kriminafilm, in dem Chabrol den linksextremistischen Terrors dem staatlichen Terror gegenüberstellt. Während der Film zunächst die verwerflichen Gewaltaktionen der linksterroristischen Gruppe NADA in den Mittelpunkt rückt, werden diese zum Ende des Films hin durch eine noch brutalere Gewaltwelle staatlichen Terrors übermannt, die letztlich einer antidemokratischen Agenda folgt und im Vergleich zu den idealistischen Linksextremisten am Schluss eine viel höhere Anzahl an unschuldigen Opfern zurücklässt. Eine bewusste staatliche Eskalation, an deren Ende das Blut in Strömen fließt.
Der Kopf der Schönwetter-Terroristen-Gang hört auf den wundersamen Namen Buenaventura Diaz und wird von keinem Geringeren als dem italienischen Schauspielstar Fabio Testi verkörpert. Dabei legt er meines Erachtens eine ebenso überzeugende Darbietung an den Tag, wie die meisten anderen beteiligten Darsteller und Darstellerinnen. Da wäre zum einen Maurice Garrel, der als Senior der Anarchisten seine langjährige Erfahrung im militanten Geschäft mit in die Gruppe einbringt. Unter den weiteren Sympathisanten der Gruppe befinden sich neben einem solide aufspielenden Lou Castel auch noch die italienische Schauspielerin Mariangela Melato sowie der französische Darsteller Michel Duchaussoy, der zweifelsfrei den exzentrischsten Charakter der Anarcho-Gang verkörpern darf. Ihnen gegenüber steht der faschistische Inspektor Goemond, der glanzvoll von dem französischen Schauspieler Michel Aumont verkörpert wird. Gemeinsam mit mächtigen Repräsentanten des vermeintlich demokratischen Systems verüben diese letztendlich staatlichen Terror, der, was den Verwerflichskeitgrad angeht, den der idealistischen Linksrevolutionären um Weiten in den Schatten stellt.
Fazit: "Es lebe der Tod!"
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