ENDE EINER FLUCHT - Jean-Pierre Desagnat

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Graf Karnstein
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ENDE EINER FLUCHT - Jean-Pierre Desagnat

Beitrag von Graf Karnstein »

ENDE EINER FLUCHT
(Vertige pour un Tueur /
Vertigine per un Assassino)

FRA / ITA 1970

Marcel Bozzuffi , Sylvia Koscina,
Jean Lucciani , Robert Dalban u.a.

Regie: Jean-Pierre Desagnat


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Marc ist ein Auftragsmörder, der für den Gangsterboss, Charles Barcus arbeitet. Als er zusammen mit anderen einen weiteren Auftragsmord ausführen soll, schießt er mit Absicht daneben, da es sich um seinen Freund, René handelt. Das beide befreundet sind merken die Gangster schnell und wollen nun Marc umlegen. Der kommt ihnen zuvor und im Verlauf der Schießerei kommt der Bruder vom Boss um und Marc entkommt. Charles setzt nun alles in Bewegung, um Marc ausfindig zu machen, der von nun an auf der Flucht ist. Dabei hilft ihm unerwartet, Sylvie eine feine Dame, die ihn in ihrer Villa versteckt und dabei anscheinend ihre ganz eigenen Ziele verfolgt.

Der Film weißt gewisse Parallelen zu Wie Raubkatzen (FRA 1964) von Rene Clement auf. Auch dort musste sich ein Mann in einer Villa verstecken, die von einer Frau bewohnt wurde ect. Dennoch besitzt das Werk genug Eigenständigkeit und ist spannend anzusehen. Zudem geht es hier leichenreicher zur Sache, denn die Gangster lauern überall. Mit Marcel Bozzuffi, als Killer auf der Flucht hat man hier genau den Richtigen, da sehr passend. Bozzuffi war als Bösewicht (z.B. als Killer in French Connection) genauso gut, wie als Polizist (z.B. Sonderkommando ins Jenseits). Sylvia Koscina versüßt einem zusätzlich den Film, aber so hübsch und teils verführerisch sie auch wirken mag, so eiskalt verfolgt sie ihre Pläne. Michel Constantin, der häufig Gangster- und zwielichtige Milieugestalten darstellte hat hier nur eine kurze kleine Nebenrolle, als René und wirkt irgendwie fast verschenkt.

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Der Film hatte seine deutsche Premiere nur im TV und lief im Oktober 1996 im Sender Kabel 1 und nach meinem Kenntnisstand seitdem nicht mehr Fernsehen. Da, wie damals häufig üblich der Nachspann fehlt gibt ihn die OFDB als geschnitten an. Dürfte jedoch das einzige sein was fehlt, denn mir ist bei gestriger Sichtung nix weiter aufgefallen. Der Vorspann ist sehr kurz gehalten so das ich annahm, das der ebenso gekürzt wurde. Ich wollte mich vergewissern, jedoch bei YouTube ist anscheinend nichts zum Film enthalten. Aber ich fand zumindest über die Suchmaschine den Film in französisch. Der Vorspann ist dort gleich. Die deutsche Synchro ist sehr gut und macht den Eindruck, als wäre diese zum Film damals angefertigt worden.

Digital gibt es ihn im deutschsprachigen Raum bisher auch nicht, was schade ist. Allein Bozzuffi und Koscina machen den Film schon sehenswert. Zwar definitiv kein Überflieger in dem Sinne und ist auch ansonsten preiswert gemacht, dennoch für alle, die ihn nicht kennen eine kleine Entdeckung wert. Wäre mal was für Pidax.


Graf Karnstein

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Prisma
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Re: ENDE EINER FLUCHT - Jean-Pierre Desagnat

Beitrag von Prisma »

Graf Karnstein hat geschrieben:
Mo., 01.05.2023 17:46
Sylvia Koscina versüßt einem zusätzlich den Film, aber so hübsch und teils verführerisch sie auch wirken mag, so eiskalt verfolgt sie ihre Pläne.

Oh ja, das hört sich ja fast nach einer Art Kaiserin Theodora in einem anderen Ambiente an. Sylva Koscina sehe ich ja bekanntlich immer gerne und sie holt überwiegend sehr viel aus ihren Rollen heraus, selbst wenn die Filme kein Highlight sind. Dafür, dass sie eine so viel beschäftigte Interpretin war, ist sie für meinen Geschmack leider zu sehr in Vergessenheit geraten. Aber zurück zum Film, der klingt nämlich auch sehr interessant, was vor allem für Besetzungsfragen gilt.

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Richie Pistilli
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Re: ENDE EINER FLUCHT - Jean-Pierre Desagnat

Beitrag von Richie Pistilli »

Vielen Dank für die Vorstellung.
Ein weiterer Filmtitel, der auf meiner Suchliste gelandet ist ;)

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Graf Karnstein
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Re: ENDE EINER FLUCHT - Jean-Pierre Desagnat

Beitrag von Graf Karnstein »

Prisma hat geschrieben:
Mo., 01.05.2023 18:57
Oh ja, das hört sich ja fast nach einer Art Kaiserin Theodora in einem anderen Ambiente an. Sylva Koscina sehe ich ja bekanntlich immer gerne und sie holt überwiegend sehr viel aus ihren Rollen heraus, selbst wenn die Filme kein Highlight sind. Dafür, dass sie eine so viel beschäftigte Interpretin war, ist sie für meinen Geschmack leider zu sehr in Vergessenheit geraten. Aber zurück zum Film, der klingt nämlich auch sehr interessant, was vor allem für Besetzungsfragen gilt.

Ja, irgendwie seltsam, das man sich ihrer kaum erinnert und dabei hat sie eine beachtliche Filmographie aufzuweisen. Meistens waren es Coproduktionen zw. Italien, Frankreich und / oder Spanien. Hat anscheinend nur in europäischen Filmen mitgewirkt, soweit ich das bisher sehen konnte. Mir fällt ein, das ich ja noch den Film, -Unser Mann in Istanbul- sehen muss. Hatte mir den aus der Arte Mediathek geholt, zum Zeitpunkt, als der im TV gesendet wurde, ich den jedoch bei Ausstrahlungstermin nicht sah. Und -Ende einer Flucht- wäre doch auch mal bei Arte, würde gut dort passen, meinetwegen auch im OmDU.

TRAXX
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Re: ENDE EINER FLUCHT - Jean-Pierre Desagnat

Beitrag von TRAXX »

Graf Karnstein hat geschrieben:
Mo., 01.05.2023 17:46
Der Film hatte seine deutsche Premiere nur im TV und lief im Oktober 1996 im Sender Kabel 1 und nach meinem Kenntnisstand seitdem nicht mehr Fernsehen. Da, wie damals häufig üblich der Nachspann fehlt gibt ihn die OFDB als geschnitten an.
Eine sehr bedenkliche Vorgehensweise und m.M.n. auch nicht so üblich dort.
Es gibt ja hier und da ein paar Beispiele, bei denen im Privat-Fernsehn die ungeschnittene Version eines auf Video nur geschnittenen Films lief und in solchen Fällen wird dieser in der Ofdb auch als ungeschnitten angegeben - auch wenn der Abspann fehlt (was ja meistens der Fall ist bei Privat-Sendern).

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Prisma
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Re: ENDE EINER FLUCHT - Jean-Pierre Desagnat

Beitrag von Prisma »

Graf Karnstein hat geschrieben:
Di., 02.05.2023 17:49
Ja, irgendwie seltsam, das man sich ihrer kaum erinnert und dabei hat sie eine beachtliche Filmographie aufzuweisen.

Misst man Sylva Koscina an prominenten männlichen Kollegen, wie beispielsweise Marcello Mastroianni, Enrico Maria Salerno oder Ugo Tognazzi, die in der Branche ja mitunter am besten beschäftigt waren, ist das schon überaus beachtlich, wie gefragt sie war. Deswegen ist es für mich noch bemerkenswerter, dass sie nicht in einem Atemzug mit den größten, weiblichen italienischen Stars genannt wird. Könnte mir aber denken, dass es in Italien tatsächlich anders ist, immerhin war sie Wahl-Italienerin.

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