Die Löwin und ihr Jäger (D)
Alibi für Mitternacht (DDR)
Blutige Spuren (D)
Les granges brûlées (F)
La mia legge (IT)
Las granjas ardientes (ES)
Suspicion of Murder
Suspect of Murder
The Burned Barns
The Investigator
F / IT 1973
R: Jean Chapot
D: Alain Delon, Simone Signoret, Paul Crauchet, Bernard Le Coq, Miou-Miou, Catherine Allégret, Christian Barbier, Pierre Rousseau, Renato Salvatori, Jean Bouise u.a.
Deutsche Erstaufführung: 01.03.1974 (BRD), 08.11.1974 (DDR)
Synchronkartei
DEFA-Filmdatenbank
Score: Jean-Michel Jarre
OFDb
Nachdem eine Frauenleiche in der winterlichen Idylle eines französischen Alpentals gefunden wurde, wird ein Untersuchungsrichter namens Pierre Larcher (Alain Delon) auf den Mordfall angesetzt. Im Rahmen seiner Nachforschungen stößt er auf einen etwas eigentümlichen Familien-Clan, dessen Mitglieder gemeinsam einen am Tatort nahegelegenes Gehöft bewohnen. Obwohl sämtliche Bewohner des Dorfes für den Tatzeitpunkt ein Alibi vorweisen können, wird Larcher den Verdacht nicht los, dass bei einigen Familienmitgliedern des Clans irgend etwas nicht stimmt. Mit Ruhe und Beharrlichkeit heftet er sich an die Fersen von Rose (Simone Signoret),die ihres Zeichen das selbsternannte Familienoberhaupt darstellt.
Irgendwie ging dieser exzellente Kriminalfilm völlig an mir vorüber, bis mir ein Bekannter am letzten Wochenende dankenswerterweise die DVD des Films ausgeliehen hat. Obwohl sich die Filmhandlung als äußerst simple entpuppt, konnte mich der Film bereits von der ersten Minute an packen und ließ mich auch bis zum bitteren Ende nicht mehr los. Eingebettet in eine beeindruckende Winterlandschaft liefern sich Alain Delon und Simone Signoret ein Schauspielduell der ganz besonderen Art, denn die beiden Filmstars liefern in ihrem Zusammenspiel wahrhafte Höchstleistungen ab. Angesichts der unfassbaren Umstände, die während der Dreharbeiten am Set geherrscht haben, kann man angesichts des überragenden Ergebnisses von einem wahren Wunder sprechen, denn der verantwortliche Regisseur war laut den Interviews (Bonus) nicht einmal ansatzweise in der Lage, den Schauspieler:innen die benötigten Anweisungen zu geben. Laut den Interviews der am Film beteiligten soll Jean Chapot mit den beiden Schauspielstars nicht nur maßlos überfordert gewesen sein, sondern sah sich auch außer Stande, mit diesen vernünftig zu kommunizieren. Dies hatte wiederum zur Folge, dass Alain Delon dermaßen ausrastete, dass sich Jean Chapot in seinem Hotel verbarrikadierte und anfing Beruhigungspillen zu schlucken. Somit übernahm von da an der Regieassistent die Regie, bis sämtliche Aufnahmen mit Alain Delon abgedreht waren und dieser sich auf den Weg zu den Aufnahmen seines nächsten Films machte. Zwischendrin ließ es sich Jean Chapot aber nicht nehmen, einen Ordnungshüter ans Filmset zu schicken, damit dieser Alain Delon die entsprechenden Anweisungen erteilt. Einfach nur unfassbar.
Ein weiteres Highlight ist die elektronische Filmmusik von Jean-Michel Jarre, die bei diesem winterlichen Kriminalfilm wie die Faust aufs Auge passt. Der Film hat mich vorgestern dermaßen begeistert, dass ich mir in den nächsten Tagen die BD von Filmjuwelen zulegen werde.
Fazit: Eine klare Empfehlung für Liebhaber fanzösisch-italienischer Kriminalfilme.
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Filmjuwelen-Trailer: