DAS RASTHAUS DES TEUFELS - Julien Duvivier
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DAS RASTHAUS DES TEUFELS - Julien Duvivier
Das Rasthaus des Teufels (D)
Pelle d'oca (IT)
Chair de poule (F)
Carne de perdición (ES)
Febre de dinheiro (POR)
Highway Pick-Up
F / IT 1963
R: Julien Duvivier
D: Robert Hossein, Jean Sorel, Catherine Rouvel, Georges Wilson, Nicole Berger, Jacques Bertrand, Robert Dalban, Jean Lefebvre, Jean-Jacques Delbo, Sophie Grimaldi u.a.
Deutsche Erstaufführung: 05.06.1964
Synchronkartei
Score: Georges Delerue
OFDb
Nach einem verpatzten Raubüberfall wandert der Tresorspezialist Daniel Boisset (Robert Hossein) auf dem direkten Weg in den Knast, wohingegen sein sauberer Kumpane Paul Genest (Jean Sorel) das Weite sucht. Während eines Gefangenentransports im Rahmen einer Verlegung nutzt Daniel die Gunst der Stunde und flüchtet in die Freiheit. Auf seiner Flucht trifft er in einer verlassenen Gegend auf wohlgestimmten Thomas (Georges Wilson), der seines Zeichens der stolze Besitzer einer Raststätte mit Tankstelle und angrenzender Autowerkstatt ist. Nachdem sich die Beiden auf Anhieb gut verstehen, unterbreitet Thomas dem Fremden das großzügige Angebot, für einige Zeit bei ihm und seiner Frau Maria (Catherine Rouvel) zu wohnen, wobei sich Daniel zugleich als helfende Hand im Betrieb nützlich zeigen kann. Ohne groß zu überlegen nimmt Daniel das unterbreitete Angebot an, denn etwas Besseres konnte ihm in seiner misslichen Lage eigentlich gar nicht passieren. Was der flüchtige Sträfling aber noch nicht ahnt: Die adrette Maria ist in Wahrheit ein intrigantes Biest, das es lediglich auf das ersparte Vermögen ihres ahnungslosen Gatten abgesehen hat. Und um an ihr Ziel zu kommen, geht sie auch ohne mit der Wimper zu zucken über Leichen...
Basierend auf dem Roman 'Come easy - go easy' von James Hadley Chase inszenierte Julien Duvivier 1963 den beeindruckenden Kriminalfilm DAS RASTHAUS DES TEUFELS, der erstmals am 05.06.1964 über die deutschen Kinoleinwände flimmerte. Der Film entpuppt sich nicht nur als äußerst bedrückend, was den mitreißenden Handlungsverlauf angeht, sondern wurde von Léonce-Henri Burel hervorragend abgefilmt, dessen exzellente Fotografie den gesamten Film über glänzt. Hinzu gesellt sich mit Robert Hossein, Jean Sorel, Catherine Rouvel und Georges Wilson ein Kader hochkarätiger Schauspieler*innen, die auch allesamt erstklassige Darbietungen an den Tag legen. Im RASTHAUS DES TEUFELS hat augenscheinlich jeder und jede Dreck am Stecken, denn mit Ausnahme von Thomas, bei dem das Helle das Dunkle noch gerade so überwiegt, handelt es sich bei allen Beteiligten um eine grundverdorbene Brut, die sich fortan gegenseitig bekriegt. Zunächst wird der Hauptprotagonist Daniel von seinem sauberen Kumpel im Stich gelassen, was ihm wiederum einen lebenslangen Haftaufenthalt wegen Mordes einbringt, für den sich eigentlich Paul Genest verantwortlich zeigte. Nachdem ihm im richtigen Moment die Flucht gelang, trifft er auf den lebensfrohen Thomas und dessen Frau Maria, die ihm vorübergehend sowohl ein Dach als auch eine Job als Aushilfskraft anbieten. Doch die friedliche Idylle trügt, denn bereits nach kurzer Zeit zeigt Maria ihr wahres Gesicht: Eiskalt und skrupellos. Für Daniel, der am allerliebsten wieder die Fliege machen würde, gibt es ab diesem Moment kein Entrinnen mehr, denn aufgrund der Enttarnung seiner wahren Identität ist er von da an unwiderruflich im Intrigen* gefangen. Als dann auch noch kurzfristig Paul Genest anreist, eskaliert die Situation auf dem Grundstück der teuflischen Raststätte vollends.
Die deutsche Synchro klingt übrigens auch ganz hervorragend, wobei ich mir aber nicht sicher bin, ob es sich dabei um die erste oder zweite Synchronfassung handelt. Vermute mal, dass ich den Film mit der zweiten Synchronfassung gesehen habe, da die Stimme von Günter Pfitzmann, der in der ersten Fassung den Rollencharakter von Robert Hossein spricht, meiner Erinnerung nach anders klingt - aber sicher bin ich mir nicht.
Fazit: Ein äußerst edel inszenierter Kriminalfilm, dessen beteiligte Protagonist*innen hingegen durch und durch verdorben sind
Trailer:
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Re: DAS RASTHAUS DES TEUFELS - Julien Duvivier
Klingt gut! Auch die Flügelzange (Hossein/Sorel) gefällt mir.