DER MANN MIT DER TORPEDOHAUT - Jean Delannoy

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Richie Pistilli
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DER MANN MIT DER TORPEDOHAUT - Jean Delannoy

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Der Mann mit der Torpedohaut (D)
Dossier 212 - destinazione morte (IT)
La peau de torpedo (F)
Misión Torpedo (ES)
Pill of Death (UK)
Only the Cool
The Deathmakers
Children of Mata Hari



F / IT / D 1979

R: Jean Delannoy
D: Stéphane Audran, Michel Constantin, Klaus Kinski, Lilli Palmer, Angelo Infanti, Frédéric de Pasquale, Christine Fabréga, Jean Claudio, Jacques Harden, Micheline Luccioni u.a.



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Deutsche Erstaufführung: 30.10.1970

Score: François de Roubaix

Filmportal

Synchronkartei

OFDb



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Nicolas Krestowitz (Frédéric de Pasquale) ist seines Zeichens nicht nur ein vermeintlich glücklich verheirateter Kunsthändler, sondern auch zugleich ein gewiefter Ganove, dessen Auftrag darin besteht, für eine mächtige Organisation wichtige Dokumente auf einen Mikrofilm abzufotografieren. Dabei betrügt er nicht nur ständig seine Frau Dominique (Stéphane Audran), sondern entledigt sich auch von seiner nebenherlaufenden Liebschaft (Christine Fabréga) auf eine äußert rabiate Art und Weise, sobald diese als unwissende Unterstützerinnen für seine kriminelle Machenschaften ausgedient hat. Zwar gelingt es Nicolas problemlos die geheimen Dokumente abzufotografieren und gemeinsam mit seiner Mitverschwörerin Françoise (Catherine Jacobsen) sicher in der konspirativen Wohnung unterzutauchen, aber als plötzlich Dominique unerwartet in der Tür steht, wendet sich für ihn schlagartig das Blatt: Infolge eines explosiven Tobsuchtsanfalls kommt es zwischen Nicolas und seiner gehörnten Ehefrau zu einem heftigen Handgemenge, an dessen Ende Dominique sowohl ihren sauberen Herrn Gemahl als auch die vermeintliche Geliebte Françoise mit mehreren Pistolenschüssen im Affekt erschießt. Traumatisiert von ihrer grausamen Tat irrt Dominique daraufhin ziellos umher, bis sie plötzlich am Hafen auf den lebensfrohen Jean (Angelo Infanti) trifft, der ihr sogleich einen sicheren Unterschlupf auf einem Boot anbietet. Was Dominique zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht ahnt: Sowohl der ermittelnde Kommissar Coster (Michel Constantin) als auch Helen Winckler (Lilli Palmer), die mächtige Bossin des Syndikats, sowie der eigens von ihr rekrutierte Auftragskiller Pavel Richko aka Torpedo 1 (Klaus Kinski) sind ihr bereits dicht auf den Versen.


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Jean Delannoys hervorragender Kriminalfilm DER MANN MIT DER TORPEDOHAUT wartet nicht nur mit einigen überraschenden Wendungen auf, sondern entpuppt sich auch von der inszenatorischen Seite als äußerst ungewöhnlich, da diese sowohl eine klare Handlungslinie als auch mit mehreren gleichwertigen Protagonisten*innen aufwartet. Zu Beginn des Films steht zunächst Frédéric de Pasquale mit seinem komplexen Doppelleben im Mittelpunkt, bis ihn Stéphane Audran als todbringende Angetraute völlig unerwartet ablöst. Doch auch ihr Ruhm ist nur von kurzer Dauer, denn als sie für sie plötzlich 'Der Stern des Südens' aufgeht, rücken wiederum andere in den Mittelpunkt des bis dato unübersichtlichen Handlungsverlaufs: Zum einen wäre da Michel Constantin, der in der Rolle des unermüdlichen Kommissars Coster der Untergetauchten immer näher auf die Versen rückt, und Lilli Palmer, die als Syndikatsbossin Helen Winckler nicht nur zahlreiche Handlanger auf die ahnungslose Stéphane Audran ansetzt, sondern auch Klaus Kinski, der in den letzten 25 Minuten des Films mit seiner tödlichen Harpune für ordentlich Unheil sorgt. Erst am Ende des Films kommt es dann zum großen Zusammentreffen, wobei dieses für einige der Beteiligten weniger gut ausgeht.

Neben einem spannenden Handlungsverlauf bietet der Film auch eine beeindruckende Fotografie, für die sich der 1919 in Montpellier geborene Kameramann Edmond Séchan verantwortlich zeigte. Darüber hinaus wurde die französisch-italienisch-deutschen Koproduktion sowohl mit einer hörenswerten Filmmusik von François de Roubaix veredelt als auch mit einer hochwertigen Synchro durch die Berliner Synchron GmbH versehen.


Fazit: Ein beeindruckendes Kriminafilmjuwel, das in unseren Breitengraden liebend gerne auf BD veröffentlicht werden darf.



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Französischer Titelvorspann & Filmmusik:





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