DIE AUSGEKOCHTEN - Michael Carreras

Türkploitation, isländische Kannibalenfilme und alles andere aus Europa
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Richie Pistilli
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DIE AUSGEKOCHTEN - Michael Carreras

Beitrag von Richie Pistilli »

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Die Ausgekochten (D)
Maniac (UK, F, ES)
Il maniaco (IT)
En mördares alibi (SW)


UK / F 1963


R: Michael Carreras
D: Kerwin Mathews, Nadia Gray, Liliane Brousse, Donald Houston, Norman Bird, Arnold Diamond, Justin Lord, George Pastell, Leon Peers, Jerold Wells u.a.



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Deutsche Erstaufführung: 26.07.1963

Synchronkartei

OFDb




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Nachdem der amerikanische Maler Jeff Farrell (Kerwin Mathews) während eines Südfrankreich Urlaubs seiner Geliebten den Laufpass gab, mietet er sich in einer nahegelegenen Ferienpension ein, die von der attraktiven Eve Beynat (Nadia Gray) und ihrer nicht minder reizenden Stieftochter Annette (Liliane Brousse) geführt wird. Als aber Annette kurze Zeit später Gefallen an Jeff findet, funkt ihr ihre Stiefmutter kurzerhand dazwischen, indem sie ihren amerikanischen Gast sogleich verführt. Dies hat wiederum zur Folge, dass die beiden frisch Verliebten bereits kurz darauf damit beginnen, Pläne für eine gemeinsame Zukunft zu schmieden, doch leider hat die Sache einen Haken: Um einen gemeinsamen Neuanfang beginnen zu können, muss Eve zunächst einmal Frieden mit ihrem Ex-Partner George (Donald Houston) schließen, der infolge eines brutalen Mordes (er traktierte einige Jahre zuvor den Vergewaltiger seiner Tochter Annette mit einem Schweißbrenner zu Tode) in einer Irrenanstalt am Rande der Stadt einsitzt. Daher überredet sie den bis über beide Ohren in sie verliebten Jeff, ihrem Ex-Partner zur Flucht zu verhelfen, damit dieser wiederum anderorts ein neues Leben für sich beginnen kann. Gesagt, getan und nur wenige Tage später findet sich George bereits in der Freiheit wieder. Normalerweise hätte dem frischen Liebesglück von da an nichts mehr im Weg gestanden, wäre da nicht der Leichnam eines Unbekannten gewesen, den Jeff urplötzlich im Kofferraum ihres Wagens vorfindet. Wie sich kurz darauf herausstellt, handelte es sich dabei um einen ermordeten Wärter, der Georges bei dessen Flucht aus der Anstalt unterstützte. Nachdem die beiden Verschwörer den Leichnam kurzerhand entsorgten, tritt nicht nur plötzlich die Polizei auf den Plan, um die Umstände des Ausbruchs sowie das spurlose Verschwinden des Wärters zu untersuchen, sondern auch George, der sich offensichtlich entgegen der getroffenen Vereinbarung weiterhin im näheren Umfeld der Pension aufhält. Als dann auch noch zwei frische Gasflaschen in dessen Namen angeliefert werden, stellt sich für Jeff die Frage, in welche intrigante Schmierenkomödie er hier bloß hineingeraten ist.



Dieser 1962 von den Hammer-Studios produzierte Thriller DIE AUSGEKOCHTEN entstand im Fahrwasser von Alfred Hitchcocks PSYCHO sowie Henri-Georges Clouzots DIE TEUFLISCHEN, wobei Letztgenannter zweifelsfrei den größeren Einfluss ausübte. Obwohl der Film den beiden vorausgegangenen Meilensteinen nicht unbedingt das Wasser reichen kann, zählt dieser für mich dennoch zu meinen liebsten Hammer-Filmproduktionen. Gedreht wurde das Ganze im südfranzösischen Camargue sowie in den britischen MGM-Studios, bevor der Film am 26.07.1963 in die deutschen Kinos kam. Leider blieb es neben einiger TV-Ausstrahlungen bei der damaligen Kinoauswertung, denn DIE AUSGEKOCHTEN wurden hierzulande bis dato weder auf VHS, noch auf DVD und erst recht nicht auf BD veröffentlicht.


Am meisten beeindruckten mich die bedrückend schaurige s/w-Atmosphäre sowie der sowohl durchweg spannungsgeladene als auch kompromisslose Handlungsverlauf, wobei sich obendrein die Auflösung des Plots auch noch über mehrere Etappen hinzieht. Dabei bleibt lange unklar, wer hier mit wem welche Fäden zieht und ob George nach seinem Ausbruch aus der Irrenanstalt einen persönlichen Rachefeldzug vollzieht, anstatt wie vereinbart sein Leben in einem weit entfernten Land neu zu beginnen. Zudem legen die beteiligten Schauspieler*innen allesamt eine überzeugende Leistung an den Tag, so dass abschließend festgehalten werden kann, dass es sich bei den AUSGEKOCHTEN um einen äußerst sehenswerten Thriller aus dem Traditionshause 'Hammer' handelt, dem in der deutschen Sprachfassung obendrein eine erstklassige Synchro verliehen wurde. Bleibt nur zu hoffen, dass dieses filmische Glanzstück in naher Zukunft von ANOLIS veröffentlicht wird.



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Trailer:


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Richie Pistilli
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Re: DIE AUSGEKOCHTEN - Michael Carreras

Beitrag von Richie Pistilli »

Score:
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Keine Ahnung, warum man heutzutage Schwarz-Weiß-Filme immer noch nachkoloriert?





Wirkt irgendwie seltsam. :?
Finde, dass gerade bei diesem die kontrastintensive Farblosigkeit für die unheimliche Stimmung sorgt.




Gibt es eigentlich einen bestimmten Grund, warum diese beeindruckende Hammer-Film-Produktion hierzulande noch nicht veröffentlicht wurde?

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Dschallogucker
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Re: DIE AUSGEKOCHTEN - Michael Carreras

Beitrag von Dschallogucker »

Ich kenne den Film nicht, mir gefällt aber der Trailer mit der Farbversion. Ich kenne kaum nachkolorierte Filme.
Rasthaus der grausamen Puppen hätte ich gern mal in Farbe genossen.

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Prisma
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Re: DIE AUSGEKOCHTEN - Michael Carreras

Beitrag von Prisma »

Dschallogucker hat geschrieben:
Fr., 29.12.2023 23:03
Rasthaus der grausamen Puppen hätte ich gern mal in Farbe genossen.

Der Gedanke gefällt mit auch ausgesprochen gut! 8-)

ephedrino
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Re: DIE AUSGEKOCHTEN - Michael Carreras

Beitrag von ephedrino »

Mir gefällt das Ergebnis überhaupt nicht. Und das sage ich nicht, weil ich in dieser Frage engstirniger Purist bin, sondern weil die Farben im Clip extrem instabil sind. Bei jeder Bewegung scheinen sich die Farben zu ändern. Das würde mir auf Dauer massiv auf die Nerven gehen. :lol:

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Richie Pistilli
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Re: DIE AUSGEKOCHTEN - Michael Carreras

Beitrag von Richie Pistilli »

Bei mir handelt sich auch weniger um Purismus, sondern vielmehr um ein nicht einordbares Gefühlschaos im Kopf, das der Anblick der nachkolorierten Fassung bei mir auslöst.
Würde ich den Film in der ursprünglichen S/W-Fassung nicht kennen, dann würde mir vermutlich auch dieser Sachverhalt nichts ausmachen, aber gerade bei den AUSGEKOCHTEN wirkt das Ganze mächtig seltsam auf mich. Stelle mir gerade die Frage, ob ich mir auch den DEN FROSCH MIT DER MASKE mit der Maske in Farbe ansehen würde? Antwort: ich weiß es nicht. :)
Es fühlt sich zumindest nicht gut an


Übrigens: Auf Alugha.com gibt es haufenweise nachkolorierte Filme zu sehen.
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