DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN - Rolf Olsen

Sexwellen, Kriminalspaß und andere Krautploitation.
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Prisma
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DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN - Rolf Olsen

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● DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN / LA LOCANDA DELLE BAMBOLE CRUDELI (D|I|1967)
mit Essy Persson, Karin Field, Erik Schumann, Margot Trooger, Helga Anders, Gabriella Giorgelli, Dominique Boschero,
Jane Tilden, Steve Savo, Angelica Ott, Balduin Baas, Joachim Teege, Rolf von Nauckhoff und Ellen Schwiers
eine Produktion der Lisa-Film | Bruno Ceria | im Constantin Filmverleih
ein Film von Rolf Olsen


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»Wie weit ist es denn noch zu diesem vergammelten Rasthaus?«


Bob Fishman (Erik Schumann) und seine Geliebte Betty Williams (Essy Persson) überfallen gemeinsam ein Juweliergeschäft, doch der Coup läuft schief und ein Polizist kommt dabei zu Tode. Betty, die den Namen ihres Komplizen verschweigt, wird wegen Raub mit Todesfolge zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Im Gefängnis herrscht ein hartes und brutales Regiment, Betty schmiedet einen Fluchtplan der schließlich gelingt und sie flieht mit vier weiteren Insassinnen. Ihr Ziel ist der Aufenthaltsort ihres Freundes, der mittlerweile in einem unscheinbaren Rasthaus unter falschem Namen arbeitet. Dort muss sie jedoch erfahren, dass Bob sie fast schon vergessen hatte. Da die Ausbrecherinnen für die weitere Flucht an Geld kommen müssen, werden weitere Maßnahmen ergriffen. Doch es kommt zu unvorhergesehenen Komplikationen in dieser ungleichen Fünfer-Konstellation und eine Kettenreaktion aus Aggressionen, Hass, Gewalt und Mord nimmt ihren blutigen Verlauf. Wie weit werden die grausamen Puppen gehen...?

Ein offensichtlich schlecht geplanter Bruch fordert einen Toten und eine Kettenreaktion nimmt ihren Lauf, was Betty hinter Schwedische Gardinen bringt, nachdem ihr Komplize und Liebhaber das Weite gesucht hat. Eine Off-Stimme erklärt kurz und knapp die neue Situation der jungen Frau, die sich sich im Gefängnis zwischen allerhand Abschaum wiederfindet, zu dem sogar Teile des Personals zählen, doch auch sie gibt in Windeseile ihr reichlich vorhandenes, kriminelles Potential preis. Willkür, Gewaltbereitschaft und ein herrlicher Slang dominieren die kurze Anfangsphase im Knast, in dem sich die Hauptpersonen in eindeutiger Manier selbst vorstellen, wobei die Regie hier in nichts nachsteht. Rolf Olsen, Experte auf dem Gebiet derartiger Flicks, gibt gleich zu Beginn und in jeder Hinsicht ein rasantes Tempo vor, sodass sich die eigentlich determinierte Geschichte zur vollsten Zufriedenheit entfalten kann. Betty Williams, getrieben von dem Gedanken, ihren Geliebten endlich wiederzusehen, nutzt die Gunst der Stunde, um dieses kalte Gemäuer mit seinen unbarmherzigen, ausführenden Organen zu verlassen. Der Schlüssel zur Flucht ist die geheime Neigung der Anstaltsleiterin, Superintendant Nipple, und auch hier zeigt sich erneut das Leitmotiv Komplikationen, denn Betty muss die Dame mit lesbischem Appetit kaltstellen und gezwungenermaßen vier weitere Leidensgenossinnen mit sich nehmen. Der Verlauf fährt eine eindeutige Strategie und verliert keine unnötige Zeit, um immer mehr an Fahrt in die Katastrophe aufzunehmen, dabei immer angriffslustigere Tendenzen zu zeigen. Die fünf ungleichen Frauen bilden den Zündstoff, den der Film nötig hat. Zu viele unterschiedliche Motive treffen nun aufeinander, außerdem entwickelt sich ein regelrechter Revierkampf zwischen den beiden stärksten Frauen, damit der Zuschauer früh eine Ahnung davon bekommt, dass es jederzeit zu einer Explosion kommen könnte.

"Das Rasthaus der grausamen Puppen" entstand in deutsch-italienischer Co-Produktion, verfehlt jedoch hin und wieder die Intention, ein länderübergreifendes Flair zu vermitteln, wirkt daher ein bisschen zu typisch deutsch. Vielleicht manifestiert sich aber auch genau deswegen der Eindruck, dass man es mit einem der unbändigsten und extravagantesten Experimente dieser Zeit zu tun hat, sodass sich das Sehvergnügen bis ins Unendliche steigern kann, falls man nicht ähnliche Einstellungen vertritt, wie beispielsweise zeitgenössische Kritiken. Olsens Film will einfach ein Reißer sein, genau auf dieser Ebene ansprechen und unterhalten, braucht sich daher wegen seiner teils oberflächlichen und etwas plump konstruierten Handlungsstränge auch keineswegs zu verstecken. Gewalt, Aggressionen, verbale Attacken sowie eine gute Prise Erotik und sogar etwas Humor bilden hier den auf Hochtouren laufenden Motor. Im Rasthaus angekommen, werden weitere Strategien ausgearbeitet, doch wie es das Schicksal Olsen will, wird einfach nichts funktionieren. Eher nimmt das jeweilige Gegenteil Gestalt an. Whisky, Sex und Katastrophen liegen in der Luft, sodass sich gerade innerhalb der ausgelassenen Feierlaune ein Eklat anbahnen kann. Unterlegt mit Erwin Halletz' irrem Sound und dem passendem Titeltrack von Don Adams, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, sich dabei zu ertappen, mit Erik Schumann den Platz im Lotterbett tauschen zu wollen, um Karin Field zu bändigen, mit Dominique Boschero und Gabriella Giorgelli hautnah das Tanzbein zu schwingen, oder sich mit Essy Persson gut vollaufen zu lassen, vielleicht nebenbei auch noch Helga Anders aus den Klauen dieser impulsiven Damen befreien zu wollen. Was eigentlich damit gesagt sein soll, ist, dass der Film einfach nur irrsinnigen Spaß macht und in diesem Zusammenhang trägt die traumhafte Besetzung einen Löwenanteil dazu bei.

Die Riege präsentiert sich als überaus interessanter Mix aus Darstellern, die perfekt in das Olsen'sche Konzept passen und - wenn man so will - seriösen Interpreten, die erstaunliche Ausreißmanöver aus bekannten Strukturen anstrengen, was übliche Sehgewohnheiten ein bisschen auf den Kopf stellen möchte. Mit Essy Persson ist nicht nur ein tatkräftiges, sondern vor allem bereitwilliges Zugpferd vor dieses turbulente Treiben gespannt worden, die allen Anforderungen Genüge tut. Die Schwedin hat für die Geschichte eine Art Blitz-Metamorphose hinzulegen, wofür kurzerhand der harte Gefängnisaufenthalt verantwortlich gemacht wird. Offensichtlich vom Prinzip her mit genügend Gewaltbereitschaft und Gossenton ausgestattet, nimmt sie die zielstrebige Reise zum Rasthaus in die Hand und aus ihrer anfänglichen Naivität entsteht Unerbittlichkeit. In diese Verwandlung wirkt Jean negativ hinein, die quasi die unterste Schublade der fünf Damen vertritt und die bedeutendsten verbalen Kapriolen zum Besten geben darf. Karin Field überzeugt mit aggressiven Anwandlungen und viel Säbelrasseln, außerdem jongliert sie effektiv mit einer Waffe namens Sex-Appeal, sodass sich der Verlauf in Selbstläufer-Manier hochkochen kann. Betty und Jean stellen die fatale Mischung dar; zwei Frauen, für die die Welt gemeinsam zu klein ist. Ob beim Tauziehen um Bob, kratzbürstigen Gebärden, oder stutenbissigen Anfällen; die beiden würden sich am liebsten zuerst die Augen auskratzen, bevor sie sich gegenseitig den Hals umdrehen. Dieser blanke Hass treibt die Geschichte schnell voran, auch wenn sich Pest und Cholera immer wieder arrangieren werden. Einfach großartig, die beiden! Ein besonderes Vergnügen für alle Karin-Field-Fans ist es außerdem, dass sie hier in einer tragenden und wohl umfangreichsten Rollen zu sehen ist, die definitiv in Erinnerung bleibt.

Das Trio Helga Anders, Gabriella Giorgelli und Dominique Boschero wirkt neben so viel exponiertem Augenmerk bezüglich der Konkurrentinnen leider nur wie hochwertige Staffage, allerdings darf man nicht vergessen, dass von den fünf Puppen als geballte Ladung natürlich noch mehr Gefahr ausgeht und sie sich durch unterschiedliche Charaktereigenschaften voneinander abzugrenzen wissen. Die kaum 20jährige Helga Anders als Linda weckt Beschützerinstinkte, stellt eine potentielle Ende-gut-alles-Gut-Möglichkeit zumindest in Aussicht, wirkt als konträr angelegter Part dem Tenor und dem Agieren der Anderen allerdings ziemlich untergeordnet. Dennoch bleibt unterm Strich das was zählt, nämlich Anders' überaus auffällige, augenschmeichlerische Qualitäten. In diesem Zusammenhang sind selbstverständlich auch die exotischen Schönheiten Dominique Boschero und Gabriella Giorgelli zu erwähnen, die für spekulativen Sex untereinander eingespannt wurden und genau wie Linda nicht ganz so unmenschlich wirken, wie die Aggressionsherde Betty und Jean. Bei dieser geballten Ladung Frauen-Power hat es der Mann naturgemäß nicht leicht, sich zu behaupten, doch Erik Schumann stellt sich der Anforderung unbeirrbar und überzeugend. Bob ist ein gewöhnlicher Krimineller, der es sich gerne auf Kosten von anderen gemütlich macht und unliebsame Entscheidungen am liebsten auf unbestimmte Zeit verschiebt. Seine Geliebte, die für ihn ins Gefängnis wandern musste, hat er offenbar schnell vergessen können und mit der Verbundenheit scheint es ohnehin schlecht zu stehen, da er sich bei der erstbesten Gelegenheit von Jean flachlegen lässt. Um schließlich aus dem abgelegenen Sumpf der Bedeutungslosigkeit herauszukommen, schmiedet das Sextett einen Plan, um mittels einer Entführung an genügend Geld für die anvisierte Flucht zu kommen.

Bei genauer Betrachtung wirkt dies alles natürlich ziemlich konstruiert, aber äußerst unterhaltsam, was schlussendlich viel wichtiger ist. Viele weitere Interpreten tauchen im Szenario in Etappen auf, so beispielsweise die Österreicherin Jane Tilden und Balduin Baas, die für den etwas derben Humor eingespannt wurden. Ob es nötig war oder nicht, muss jeder wohl selbst entscheiden, doch insgesamt wäre "Das Rasthaus der grausamen Puppen" auch ohne diese auflockernden Versuche ausgekommen. Erwähnenswert sind die Darbietungen zweier großer Damen des deutschen Films, nämlich Margot Trooger und Ellen Schwiers. Trooger hatte im Lauf ihrer Karriere immer wieder einige unkonventionelle Ausflüge in unterschiedliche Genres zu bieten gehabt, doch diese Rolle wirkt in ihrem Schaffensbereich nahezu unwirklich. Wie üblich profitiert die Geschichte von ihrer bloßen Präsenz und ihrer unvergleichlichen Gabe, sich einerseits den Gegebenheiten anzupassen, um sie andererseits übermächtig zu prägen. Ihre schauspielerische Dominanz findet hier im Sinne der Geschichte einen eher vagen Abruf, jedoch ist es immer als pures Vergnügen zu bezeichnen, ihre leichtfüßige Nonchalance miterleben zu können. Zu Beginn des Films kann Ellen Schwiers als Aufseherin Nipple für Furore sorgen, die zwar hinlänglich mit dem Interpretieren von verschlagenen und hinterlistig wirkenden Charakteren vertraut war, jedoch hier vollkommen ungewöhnliche Register ziehen darf. Unterschwellig brutal, offensiv sadistisch und versehen mit einer Veranlagung, die in einem Frauengefängnis, das auch noch unter ihrer Leitung funktioniert, geradezu fatal ist. Zumindest nur eigentlich, denn zu leiden haben im Regelfall die anderen. Ellen Schwiers, die mit einer ansprechenden Synchron-Performance von Schauspielkollegin Eva Pflug versehen wurde, bleibt aufgrund ihres überaus zweifelhaften Rollen-Charakters in unzweifelhafter Erinnerung.

Was die Haupthandlung nicht zuletzt so interessant macht, sind die vielen Auswüchse im Bereich der Parallelhandlungen. So kommt man in den Genuss, viele unterschiedliche Personen kennenzulernen, die unfreiwillig in diesen Strudel der Gewalt hineingezogen werden, doch im Endeffekt sind ausschließlich nur Komplikationen an der Tagesordnung. Das sorgt für einen guten Erzählfluss und ein rasantes Tempo, nichts will nach Maß funktionieren und unterm Strich handelt es sich nur um unbesonnene Schnellschüsse, die niemanden der kriminellen Crew wirklich weiterbringen, der Story jedoch ihren vehementen Charme verleihen. Ganz der Route der Produktion entsprechend, sind schäbige Sets zu sehen, die eine schmuddelige Atmosphäre unterstreichen, die teilweise herrlichen Dialoge aus dem Gossenton-Duden tun ihr Übriges dazu. In "Das Rasthaus der grausamen Puppen" werden ungewöhnlich viele Beteiligte über die Klinge springen müssen, was im Klartext heißt, dass es sich um Leute handelt, bei denen man es unbedingt erwartet hat, aber gleichermaßen um solche, bei denen es überraschend wirkt. So wird man dem reißerischen deutschen Titel letztlich irgendwie gerecht und es macht sich immer gut, wenn Schockmomente über Sympathieträger und Protagonisten gesetzt werden. Dem Zuschauer ist spätestens beim Wiedersehen von Betty und Bob klar, dass man auf eine unausweichliche Katastrophe zusteuern wird, sodass sich ein unberechenbares Element innerhalb der Berechenbarkeit vollkommen entfalten kann. Rolf Olsens kleiner, dreckiger Geniestreich ist an Unterhaltungswert, bei dem es in diesem konkreten Fall sicherlich keine Verjährungsfrist gibt, nur schwer zu überbieten und der österreichische Regisseur zauberte mit offensichtlich wenigen zur Verfügung stehenden Mitteln ein Unterhaltungsspektakel aus dem Hut, das sich in jeder Hinsicht sehen lassen kann, denn das Angenehme ist und bleibt, dass es keine Moral von der Geschicht gibt. Ein Knaller!

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Count Yorga
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Re: DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN - Rolf Olsen

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IFB-Filmprogramm

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Richie Pistilli
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Re: DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN - Rolf Olsen

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Das Rasthaus der grausamen Puppen (D)
La locanda delle bambole crudeli (IT)
The Devil's Girls (USA)
Lucifer II (Philippinen)
Inn of the Gruesome Dolls (Int.)
Dirty Angels


D / IT 1967

R: Rolf Olsen
D: Essy Persson, Helga Anders, Erik Schumann, Margot Trooger, Karin Field, Jane Tilden, Dominique Boschero, Gabriella Giorgelli, Ellen Schwiers u.a.


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Deutsche Erstaufführung: 06.06.1967

dt. Synchronsprecher

Score: Erwin Halletz

Italo-Cinema.de

OFDb



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"Nach ihrer Verurteilung zu zehn Jahren Gefängnis wegen Beihilfe zum Raub und Ladeneinbruch mit Todesfolge für einen Polizisten, war Betty Williams zum Abbüßen ihrer Strafe in das Frauenzuchthaus von Barlinnie überstellt worden. Schon die ersten Monate dieser bösen, schrecklichen Umgebung, machten aus ihr einen harten und verschlossenen und verbitterten Menschen. Von ihrem Komplizen und Geliebten (Bob) fehlte nach wie vor jede Spur. So sah es jedenfalls aus...."


Die wegen Ladeneinbruchs mit Todesfolge inhaftierte Betty Williams (Essy Persson) wird eines Tages unverhofft von der unbarmherzigen und skrupellosen Superintendantin Francis Nipple (Ellen Schwiers) im Rahmen der Hafterleichterung in den 'nobleren' Gefängnisblock C des Frauengefängnisses von Glasgow verlegt und im vergitterten Appartement der beiden hochadeligen Ladendiebinnen Lady Esther (Gabriella Giorgelli) und Prinzess Sylvia (Dominique Boschero) miteinquartiert.


"Ich leite kein Hospiz, sondern eine Strafanstalt!"

Doch als Betty eines Abends von der unerbittlichen Oberaufseherin für ein paar vergnügliche Stunden in deren Privaträume eingeladen wird, ergreift sie die Gelegenheit beim Schopf und schickt die Gefängnisdiktatorin mit mehreren Messerstichen ins ewige Himmelreich. Im Anschluss entwendet sie den Generalschlüssel des Zuchthauses und startet gemeinsam mit ihren beiden Gefängnisgenossinnen unverzüglich die gewaltsame Flucht aus dem Gefängnis, wobei sie auf dem Weg in Richtung Freiheit mit Jane (Karin Field) und zwangsweise die junge Linda (Helga Anders) zwei weitere Mitinsassinnen mit in den Kreis der Flüchtigen aufnehmen. Auf ihrer halsbrecherischen Flucht suchen die fünf Knastjulen zunächst Unterschlupf in einem bereits geschlossenen Kaufhaus zu finden, wo sie sich sogleich mit stylischen Outfits der aktuellen Saison modebewusst und recht geschmackvoll einkleiden. Danach geht es ohne große Umschweife in Richtung Highlands, da Bettys (Ex-) 'Partner in Crime' Bob Fishman (Erik Schumann) in der dortigen Gegend in einem kleinen Gasthaus eine Stelle als Baarkeeper angenommen haben soll. Bob scheint zunächst alles andere als begeistert zu sein, als für ihn völlig unerwartet Damenbesuch vor der Tür steht, denn der Gefängnisaussbruch der fünf kratzbürstigen Ausbrecherinnen ist bereits das aktuelle Thema in allen Tageszeitungen. Nach kurzem Hin und Her lässt sich Bob schließlich dazu breitschlagen, den fünf Damen bei einem Vorhaben zu helfen, bei dem ausreichend Kleingeld für ihre weitere Flucht ins Ausland herausspringt:, denn Betty plant die Entführung der psychisch retardierten Millionärsgattin Marilyn Oland (Margot Trooger), um im Anschluss eine Lösegeldzahlung von 20.000 ₤ zu erpressen.

Als Zentrale für diese riskante Operation dient das zum Unterschlupf auserkorene Gasthaus, wobei der reguläre Kundenbetrieb uneingeschränkt weiterläuft. Ein fataler Fehler, wie sich bereits kurz darauf herausstellt, denn mit Zunahme der Gäste droht die bereits brenzlige Situation immer weiter zu eskalieren. Zu allem Überfluss hat die ganze Sache auch noch einen verhängnisvollen Haken, der sich am bitteren Ende schmerzhaft bemerkbar macht.


"Ja natürlich, wir sind alle unschuldig hier. Du hast kein Koks verhökert, die da drüben haben keine Läden ausgeraubt und mein Kind ist durch Zufall im Kanal ersoffen"


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Bei Rols Olsens DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN handelt es sich zweifelsfrei um ein hochexploitatives Feuerwerk 'Made in Germany', dass sowohl mächtig zu knallen weiß als auch in unseren Breitengraden seiner Zeit weit voraus war: Gleich zu Beginn findet sich der Zuschauer in einem lupenreinen s/w WIP-Film anno 1967 wieder, der wie eine Blaupause für das erst kurze Zeit später erfolgreich werdende Genre wirkt. Weiterhin beinhaltet DAS RASTHAUS... eine für die damalige Zeit recht ordentliche Portion 'Sleaze', gossensprachlastige Dialoge sowie eine äußerst explizite Darstellung von Gewalt.


Während die Hauptprotagonisten als böse, gewissenlos und eiskalt in ihrer Vorgehensweise charakterisiert werden, fallen die Charakterzeichnungen der meisten Nebenrollen unter der Beigabe einer Prise Humor eher brav, gesittet und unschuldig aus, was wiederum dazu führt, dass energische Aufbruchstimmung des Films immer mal wieder von der heilen Weltatmosphäre ausgebremst wird. Daher ist es bei diesem Film umso ärgerlicher, dass nur eine um ca. zehn Minuten gekürzte Ramsch-DVD zur Verfügung, bei der in erster Linie der legendäre WIP-Teil des Films gekürzt wurde.




Fazit: Ein irrsinniger Kessel Buntes in Schwarzweiß



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Trailer:





Score:






(Überarbeiteter Beitrag aus dem alten Forum: 08.02.2015)









Edit: Die verschollen geglaubte Filmrolle der Original-Schnittfassung lebt!

Am 07.03.2015 erfüllte sich für mich bereits der Traum, denn die GRAUSAMEN PUPPEN luden auf dem Besonders Wertlos-Festival zum ausgelassenen Tanz ein. Gezeigt wurde die ungeschnittene 35mm-Fassung, die im Vergleich zur DVD noch derbere Gewalt- und Dialogszenen enthielt. Ein kleines Erinnerungsprotokoll bezüglich der geschnittenen Szenen sah folgendermaßen aus:


► Text zeigen



Edit 2: Zwischenzeitlich wurde DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN von Subkultur-Entertainment im Rahmen der glorreichen EDV-Reihe angekündigt. Insgeheim hoffte ich eigentlich darauf, die Veröffentlichung unter dem diesjährigen Weihnachtsbaum vorzufinden, was aber angesichts der verbleibenden Zeit wohl keinen mehr geben wird. Oder gibt es diesbezüglich Neuigkeiten?

Es wird Zeit, dass SK endlich im neuen Forum aufschlägt, denn in den letzten Monaten habe ich was Wasserstandsmeldungen angeht, so gut wie nichts mehr mitbekommen.




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Zuletzt geändert von Richie Pistilli am Mo., 05.04.2021 11:55, insgesamt 1-mal geändert.

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Prisma
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Re: DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN - Rolf Olsen

Beitrag von Prisma »

Richie Pistilli hat geschrieben:
Mo., 23.11.2020 10:50
Die verschollen geglaubte Filmrolle der Original-Schnittfassung lebt!

Also wenn es im Filmbereich irgend etwas gibt, worauf ich sehnsüchtig und am allermeisten warte, dann ist es die Komplettversion von "Das Rasthaus der grausamen Puppen". Die bislang verfügbare Version verfügt ja schon über eine mangelhafte Qualität - und was viel schlimmer ist - über sehr harte Schnitte, wobei ich aber dennoch froh war, dass die DVD seinerzeit überhaupt herausgekommen ist, doch der Subkultur-Trailer lässt einem buchstäblich das Wasser im Mund zusammen laufen, da einfach klar ist, dass viel ungesehenes und für den Gesamteindruck des Films wichtiges Material hinzukommen wird, beziehungsweise bislang fehlt. Ich bin wirklich gespannt!

Percy Lister
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Re: DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN - Rolf Olsen

Beitrag von Percy Lister »

"Das Rasthaus der grausamen Puppen" (La locanda delle bambole crudeli ) (Deutschland / Italien 1967)
mit: Essy Persson, Erik Schumann, Karin Field, Helga Anders, Dominique Boschero, Margot Trooger, Gabriella Giorgelli, Ellen Schwiers, Jane Tilden, Balduin Baas, Steve Savo, Rolf v. Nauckhoff, Sergio Lanfredi, Joachim Teege, Angelika Ott u.a. | Drehbuch: Rolf Olsen | Regie: Rolf Olsen

Betty Williams und ihr Freund Bob Fishman planen einen Einbruch in ein Juweliergeschäft. Dieser schlägt jedoch fehl und Bob überfährt absichtlich einen nahenden Polizisten und flieht. Betty bleibt am Tatort zurück und wird zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Sie verschweigt den Namen ihres Komplizen, weil sie glaubt, er würde auf sie warten. Bei der nächsten Gelegenheit brechen Betty und vier weitere Frauen aus dem Gefängnis aus und begeben sich zu einem Gasthaus, in dem Bob als Kellner arbeitet. Er soll ihnen zur Flucht ins Ausland verhelfen....

Temporeich beginnt die Handlung, ebenso rasant setzt sie sich fort und behält die atemlose Geschwindigkeit bis zum Showdown am Hafen. Getrieben wird sie von blinder Wut, verzweifeltem Hass und berechtigtem Misstrauen gegen die Umwelt. Die Ungerechtigkeit, die der weiblichen Hauptfigur widerfährt, nimmt den Zuschauer kompromisslos für sie ein und macht ihn zum Sechsten im Bunde auf der Flucht in die Freiheit. Bereits während des Vorspanns werden in nüchternen Bildern Stationen ihrer Inhaftierung und des harten Alltags hinter Gittern gezeigt. Vermutet das Publikum nun jedoch, dass der Schwerpunkt auf den sadistischen Führungsmethoden der Gefängnisleiterin (kurzer, aber prägnanter Auftritt von Ellen Schwiers) liegen wird, so irrt er. Brachial wird das Tor ins Leben aufgestoßen und gibt den Weg frei für eine Bande, die sich nur qua Geschlecht von den sonst üblichen Revolverhelden der Leinwand unterscheidet. Spritzig untermalt wird die Koproduktion der Münchner Lisa-Film mit dem Triester Filmstudio Ceria von Erwin Halletz' pulsierender Musik, die mit "Dirty Angels" einen echten Ohrwurm liefert, der ebenso in einer rauchigen Kneipe bei "Der Kommissar" aufgelegt werden könnte. Dunkle, schummrige Schauplätze der Einengung wechseln sich immer wieder mit weitläufigen Außensets ab.

Die Darstellerriege wird von der Schwedin Essy Persson angeführt, die sich von der behutsamen, ängstlichen Freundin eines Gangsters zur tatkräftigen und unerschrockenen Kämpferin wandelt. Die Zeit im Gefängnis hat sie an Härte gewinnen lassen und sie im Überlebenskampf geschult, was sie zur Anführerin der Frauen werden lässt. Ihre Energie und Entschlossenheit werden nur durch die alte Anhänglichkeit an ihren wetterwendischen Freund Bob gebrochen, dessen Loyalität sie falsch einschätzt. Eine Stärkung der Persönlichkeit durchläuft auch Helga Anders, die zu Beginn als Mitläuferin kaum wahrgenommen wird und in der lebhaften Mädchenriege zunächst untergeht. Die Prüfungen, die der Gruppe auferlegt werden und ihre Überzeugung, dass Bettys Handeln falsch ist, verleihen ihr Mut und machen sie zur redlichen Heldin der letzten Minuten. Sie unterscheidet sich von den härteren Kalibern der Bande durch ihre geringe Vorstrafe und ihre Jugend, wobei die gnadenlose Rechtsprechung per se in Frage gestellt wird, wenn in kurzen Momenten von der Vergangenheit der Frauen erzählt wird. Karin Field etabliert sich neben Persson als ebenbürtig und erhält mehrere eindrucksvolle Momente. Der Zusammenhalt der Gruppe wird auch durch die Zunahme der verübten Gewalt nicht geschmälert und droht erst gegen Ende zu kippen, als die Situation aus dem Ruder läuft.

Margot Trooger zeichnet in ihrer unverkennbaren Weise eine exzentrische, sich selbst bemitleidende Frau mittleren Alters, die empfindlich und realitätsfern wider besseren Wissens am Alten festhält. Die vorwurfsvolle Hysterie ihrer Figur lässt das Unvermeidliche bald erahnen und eine psychologisch reizvolle Ausgangssituation schaffen. Jane Tilden fegt mit ihrem Foxterrier aufdringlich und nicht weniger eigensinnig durchs Geschehen und sorgt für die wenigen komischen Momente des Films. Wo die Sympathie des Regisseurs liegt, erkennt man an den verschrobenen männlichen Charakteren, von denen keiner dem Esprit der Heldinnen gewachsen ist. Selbst Erik Schumann verkommt zum Handlanger, auch, wenn man ihm ein spannendes Finale zubilligte. Ellen Schwiers, mit deren Namen die Produktion wirbt, muss sich mit einer Andeutung ihrer Gefährlichkeit abspeisen lassen, denn der Fokus liegt eindeutig auf den "Five on the run". Die Szene in ihrem Büro wurde so radikal geschnitten, dass es selbst dem ahnungslosesten Zuseher auffällt (der Film mit einer FSK 16 ist auf der DVD rund sieben Minuten gekürzt worden). Die nahtlos ineinander greifenden Abenteuer der Frauen auf der Flucht reißen das Publikum mit und stellen es laufend auf die Probe, wenn kurzentschlossen und ohne große Bedenken Grenzen überschritten werden.

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Richie Pistilli
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Re: DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN - Rolf Olsen

Beitrag von Richie Pistilli »

Prisma hat geschrieben:
Mo., 23.11.2020 18:37
Also wenn es im Filmbereich irgend etwas gibt, worauf ich sehnsüchtig und am allermeisten warte, dann ist es die Komplettversion von "Das Rasthaus der grausamen Puppen". Die bislang verfügbare Version verfügt ja schon über eine mangelhafte Qualität - und was viel schlimmer ist - über sehr harte Schnitte, wobei ich aber dennoch froh war, dass die DVD seinerzeit überhaupt herausgekommen ist, doch der Subkultur-Trailer lässt einem buchstäblich das Wasser im Mund zusammen laufen, da einfach klar ist, dass viel ungesehenes und für den Gesamteindruck des Films wichtiges Material hinzukommen wird, beziehungsweise bislang fehlt. Ich bin wirklich gespannt!
Kann die anstehende VÖ vom RASTHAUS auch kaum noch erwarten, aber die ungeschnittene Fassung von IN FRANKFURT SIND DIE NÄCHTE HEIß stellt für mich ein ebenso großes Highlight dar - zumal ich diesen überhaupt noch nicht in seiner Originalfassung gesehen habe. Es bleibt spannend... :)

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Re: DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN - Rolf Olsen

Beitrag von Prisma »

Diese ganzen Schnipsel-Sammelsurien gehören definitiv in die Tonne! :D

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Richie Pistilli
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Re: DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN - Rolf Olsen

Beitrag von Richie Pistilli »

Prisma hat geschrieben:
So., 01.11.2020 17:16
Karin Field überzeugt mit aggressiven Anwandlungen und viel Säbelrasseln, außerdem jongliert sie effektiv mit einer Waffe namens Sex-Appeal, sodass sich der Verlauf in Selbstläufer-Manier hochkochen kann.



'Karin F. - Wir Kinder vom Aldiss' Inn'




Der musste noch sein... ;)

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Re: DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN - Rolf Olsen

Beitrag von Prisma »



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Technische Daten UHD:
Laufzeit: ca. 97 Min.
Bildformat: 1.66:1 (23.976fps/HEVC/2160p/HDR/Dolby Vision)
Tonformat: Deutsch & Englisch DTS-HD MA Mono
Untertitel: Deutsch, Englisch

Technische Daten BD:
Laufzeit: ca. 97 Min.
Bildformat: 1.66:1 (23.976fps/AVC/1080p)
Tonformat: Deutsch & Englisch DTS-HD MA Mono
Untertitel: Deutsch, Englisch

Bonusmaterial:
"Zwei Leben für die Lisa Film" - Interview mit Angelica Spiehs und Erich Tomek
Archivinterview mit Ellen Schwiers
"Die grausamen Puppen von Triest" - Locationfeaturette
Kinotrailer
Bildergalerie
Booklet mit einem Text von Stefan Jung

Erscheint voraussichtlich am 20. Oktober 2023 in der "Edition Deutsche Vita". Ich bin wirklich gespannt auf das, was ich bislang noch nicht gesehen habe! 8-)

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Re: DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN - Rolf Olsen

Beitrag von Richie Pistilli »

Prisma hat geschrieben:
Sa., 09.09.2023 21:49
Erscheint voraussichtlich am 20. Oktober 2023 in der "Edition Deutsche Vita". Ich bin wirklich gespannt auf das, was ich bislang noch nicht gesehen habe! 8-)

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Yippie! :hallo1:

Nach all den Jahren endlosen Schmachtens ist es nun endlich vollbracht :)
Meine persönliche Filmveröffentlichung des Jahrres! Habe mir das Glanzstück auch gleich mal vorbestellt.



Ein Film, der das Laster beim Namen nennt“.
Mädchen – schön wie die Sünde – hemmungslos in ihrer Gier – eiskalt und brutal


https://www.dhm.de/assets/Zeughauskino/ ... Puppen.pdf


rasthaus1.jpg
rasthaus1.jpg (16.92 KiB) 1326 mal betrachtet

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Re: DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN - Rolf Olsen

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Die Veröffentlichung von "Das Rasthaus der grausamen Puppen" durch Subkultur Entertainment stellt alleine wegen der zusätzlichen Laufzeit und des qualitativen Quantensprungs schon eine Offenbarung dar, alleine die ersten Szenen lassen Fingerabdrücke und Beulen am Auto, oder Dreck auf der Straße erkennen; das sagt ja wohl alles über die neue qualitative Detail-Ebene. Der Film offenbart sein wahres Gesicht, was vorher im Einheitsmatsch zwar nicht verborgen blieb, aber quasi eine Sache der Fantasie war, die zusätzlichen Szenen lassen ein noch größeres Erlebnis aus dieser Veranstaltung werden. Auch im Bonusmaterial lässt sich eine hochinteressante Position finden, nämlich das Interview "Zwei Leben für die Lisa Film" mit Nebendarstellerin Angelica Spiehs und Produktionsleiter Erich Tomek. Als Filmbegeisterter kommt hier in den Genuss zahlreicher Anekdoten aus erster Hand, und es ist tatsächlich das erste Mal, dass ich gehört habe, dass die Schauspielerin Karin Field überhaupt explizit erwähnt wird, auch wenn es sich hier nur um Bruchstücke der Erinnerung handelt.

Zu Field gibt Spiehs unterm Strich nur folgende Information zu Protokoll: »Ich hab nie mehr was von ihr gehört, damals hieß es [...] ich weiß den Namen nicht mehr, ein Mitarbeiter von der Constantin war mit ihr liiert [...] oder waren die auch verheiratet? Das weiß ich nicht. Auf jeden Fall, der war öfters da, sowieso, aber ich weiß nicht, was aus ihr geworden ist, und den Kontakt dann verloren. Ich weiß nicht, wo sie geblieben ist.« Was sich zunächst nach wenig anhört, ist immerhin mehr, als man sonst geboten bekommt. Karin Field scheint auch unter Kollegen wie ein Phantom zu sein, von dem niemand weiß, was aus ihm geworden ist. Ich fand diese Information dennoch hochinteressant, vor allem hat mit sehr gut gefallen, dass die Interviewpartner zu allen signifikanten Interpretinnen und Interpreten etwas zu sagen hatten. Auch dass die Karriere von (seinerzeit) Angelica Ott chronologisch abgearbeitet wurde, was sehr spannend und informativ. Wegen der verlängerten Laufzeit hatte ich ja noch auf einige zusätzliche Szenen einiger Beteiligter gehofft, und erwartungsgemäß gab es das meiste zusätzliche Material mit Ellen Schwiers, an die man die Schere damals am deutlichsten angelegt hatte.

Aber es gab auch etliche Zusatzszenen mit Essy Persson und Karin Field, sodass zumindest bei mir keinerlei Wünsche offen geblieben sind. Lediglich eine erhoffte Ermordungsszene mit Margot Trooger, die ich anhand der damaligen Kürzungstaktik für wahrscheinlich gehalten hätte, hat es dann doch nicht gegeben. Ein detaillierter Schnittbericht und eine Übersicht über die Kürzungen ist übrigens im interessanten Booklet enthalten. Die Langfassung wirkt runder und stichhaltiger, was insbesondere für den kurzen Anfangsteil im Knast gilt. In Ellen Schwiers Augen lässt sich plötzlich der bislang nur erahnte Sadismus und die Perversion erkennen, auch die Avancen Betty gegenüber führen zu einem Gesamtbild, das der Seele der Geschichte eher entspricht. Dass diese Szenen entfernt werden mussten, ist nach heutigen Maßstäben kaum mehr zu verstehen, aber so war es eben. Weitere Dialogszenen sind für das Verständnis und den Fluss hilfreich, die sich übrigens genau ausmachen lassen, wenn man den Film schon häufiger gesehen hat. Ich kann nur zum 1000. Mal betonen, dass aus diesem Fest eine ultimative Festivität geworden ist, auf die ich mich aus gutem Grund so sehr gefreut habe. Für mich die Veröffentlichung des Jahres!

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Re: DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN - Rolf Olsen

Beitrag von TRAXX »

Prisma hat geschrieben:
Mo., 23.10.2023 22:26
Dass diese Szenen entfernt werden mussten, ist nach heutigen Maßstäben kaum mehr zu verstehen, aber so war es eben.
Naja, mussten sie ja nicht. Der Film lief 1967 ungeschnitten mit einer FSK-18-Freigabe in den deutschen Kinos.
Oder gibt's auf der SK-BD eine Art Extended Version?

Zum Booklet sei noch gesagt: Das ist wirklich sehr gut, aber ein kleiner Fehler hat sich dann doch bei Zensur-Analyse von Herrn Jung eingeschlichen, denn die 12er-Freigabe hat die FSK für die Heimauswertung gegeben und da gibt's keine sog. PG-Regelung, die gibt's nur für eine Kino-Auswertung, d.h. die FSK 12 für DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN (SK-BD) bedeutet nicht, dass auch 6-11jährige den Film mit elterlicher Begleitung sehen dürfen.

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Re: DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN - Rolf Olsen

Beitrag von Prisma »

TRAXX hat geschrieben:
Di., 24.10.2023 02:50
Naja, mussten sie ja nicht. Der Film lief 1967 ungeschnitten mit einer FSK-18-Freigabe in den deutschen Kinos.

Alles richtig. Aber er ist ja dennoch gekürzt worden. Dass sich meine Aussage nicht auf die Kinoversion beziehen kann, müsste doch klar sein.

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Re: DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN - Rolf Olsen

Beitrag von TRAXX »

Prisma hat geschrieben:
Di., 24.10.2023 22:08
Alles richtig. Aber er ist ja dennoch gekürzt worden.
Aber doch nur um von einer FSK 18 auf eine sendefreundliche FSK 16 zu kommen. Das war ja kein äußerer Zwang, sondern vorauseilender Gehorsam, um auf Nummer Sicher zu gehen, ähnlich all der üppig gestutzten FSK-16-Kaufhausversionen.
Mich wundert da vielmehr, dass der 1967 scheinbar problemlos die FSK passierte.

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Re: DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN - Rolf Olsen

Beitrag von Prisma »

TRAXX hat geschrieben:
Mi., 25.10.2023 07:32
Mich wundert da vielmehr, dass der 1967 scheinbar problemlos die FSK passierte.

Mich hats auch gewundert, zumal bei etlichen Filmen manchmal für viel weniger die Schere angesetzt wurde.

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Richie Pistilli
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Re: DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN - Rolf Olsen

Beitrag von Richie Pistilli »

Prisma hat geschrieben:
Mo., 23.10.2023 22:26
Für mich die Veröffentlichung des Jahres!

Dieser Ausage stimme ich vollumfänglich zu! :dance2:
Auch für mich gilt 'DER KILLERKNÜLLER' als DIE Veröffentlichung des Jahres 2023.


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Aufgrund des letzten Festivalwochenende bin ich leider erst gestern in den Genuss der phänomenalen BD gekommen, die mir aufgrund der sensationellen Bildqualität sogleich vollends die Sprache verschlug. Beim Anblick des stechend scharfen Bildes musste ich mir erst einmal die Augen reiben um mich zu vergewissern, ob ich tatsächlich wach bin oder doch schon wieder träume. Letztendlich stellte sich heraus, dass ich hellwach war und der wundervolle Traum in Form eines überwältigenden Bilderrauschs die pure Realität, der in diesem Moment über den Bildschirm meines heimischen Fernsehapparates flimmerte. Ich fühlte mich wie erschlagen. Kein Wunder, denn mindestens einmal im Jahr landete bis dato die minderprächtige DVD in meinem Abspielgerät, denn Betty und Konsorten waren vom ersten Zusammentreffen an gern gesehene Gästen in meinen vier Wänden, wo ihnen auch jederzeit die Haustüre offen stand - und genau das haben sie dann auch viel so oft ausgenutzt. Zwar hat mir der Film bereits in der geschrotteten Fassung einen riesen großen Spaß bereitet, aber nachdem ich das Spektakel im Jahr 2015 in seiner vollen Pracht auf der großen Leinwand bestaunen durfte, verpuffte der imaginierte Glanz der trübseligen DVD allmählich immer mehr. Umso heftiger fühlte ich mich erschlagen, als ich den Film gestern Abend erstmals in dieser bestechenden Bildqualität sah. Einfach nur wundervoll. Eine wahre Pracht.


Ebenfalls sprachlos machten mich die zusätzlichen Szenen, die ich zwar bereits vor acht Jahren einmalig im Kino bestaunen durfte, mir aber heutzutage im Detail nicht mehr geläufig waren. Dementsprechend war ich gestern auch geplättet, als ich in aller Ruhe feststellen konnte, welch kostbaren Szenen der Film beraubt wurde. Daher geht ein ganz dickes Lob an SK und LSP, die das großartige Rasthaus-Spektakel bild- und tontechnisch dermaßen veredelten, dass es einem beim Anblick dieser Glanzleistung zunächst einmal die Sprache verschlägt. Fantastisch bombastisch!


Und als wäre das noch nicht genug, offenbart das Bonusmaterial auch noch ein mitreissendes Interview, in dem Nebendarstellerin Angelica Spiehs und Produktionsleiter Erich Tomek nicht nur Film für Film ihre Karriere nachzeichnen. Hinzu gesellen sich zahlreiche Anekdoten, die die Beiden auf eine äußerst sympathische Art und Weise zum Besten geben. Was die besagten Filme anbelangt, so dreht es sich dabei um solche Knüller wie beispielsweise IN FRANKFURT SIND DIE NÄCHTE HEIß, SARTANA, DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN, HEIßES PFLASTER KÖLN, ENGEL DER SÜNDE / LIEBESSPIELE 69, STURM DER FEUERVÖGEL / 7 DRECKIGE TEUFEL, DAS STUNDENHOTEL VON ST. PAULI, KÄPT'N RAUHBEIN AUS ST. PAULI, DER SCHREI DER SCHWARZEN WÖLFE oder DIE BLUTIGEN GEIER VON ALASKA. Ein hervorragendes Featurette! Hinzu gesellt sich ein eindrucksvoller Location-Vergleich, während dessen Verlauf ich leider schon etwas zu schwächeln begann. Wenn ich mich nicht täusche -was aber gut sein kann-, dann war dort ein Großteil, wenn nicht sogar der ganze Soundtrack zu hören (?). Muss mir das Ganze nochmals am Wochenende zusammen mit dem restlichen Bonusmaterial in aller Ruhe zu Gemüte führen. Was mit absoluter Sicherheit aber gesagt werden kann, ist, dass im Menü der Titeltrack DIRTY ANGELS in voller Gänze sowie in einer Top-Soundqualität angehört werden kann und die geschnittene TV-Fassung, die auch als Master für die alte DVD diente, als Easter Egg ebenfalls irgendwo an Bord versteckt ist. Was ich Morgen früh auf der Zugfahrt zur Arbeit gleich noch nachholen werde, ist das Lesen des beiliegenden Booklets.


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Prisma hat geschrieben:
Mo., 23.10.2023 22:26
Auch im Bonusmaterial lässt sich eine hochinteressante Position finden, nämlich das Interview "Zwei Leben für die Lisa Film" mit Nebendarstellerin Angelica Spiehs und Produktionsleiter Erich Tomek. Als Filmbegeisterter kommt hier in den Genuss zahlreicher Anekdoten aus erster Hand

War das ganze Interview über von den Anekdoten gefesselt. Was mich ein wenig verwunderte, war der völlige Verriss von DER ENGEL DER SÜNDE / LIEBESSPIELE 69, den ich trotz seier handwerklichen Mankos äußerst unterhaltsam finde. Was mich im Nachhinein noch brennend interessiert hätte, wären die Sichtweisen der beiden italienischen Gaststars Gabriella Giorgelli und Dominique Boschero gewesen. Würde zu gerne wissen, wie diese die Dreharbeiten mit der deutsch-österreichischen Filmcrew wahrgenommen haben und welche Erfahrungen sie dabei machten.





Bildvergleich BD vs. DVD:


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Quelle der Screenshots: https://de-de.facebook.com/subkultur.entertainment

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Re: DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN - Rolf Olsen

Beitrag von Prisma »

Richie Pistilli hat geschrieben:
Do., 26.10.2023 22:23
Was mich ein wenig verwunderte, war der völlige Verriss von DER ENGEL DER SÜNDE / LIEBESSPIELE 69, den ich trotz seier handwerklichen Mankos äußerst unterhaltsam finde.

Ja, das hat mich auch hellhörig werden lassen, zumal Angelica Ott seinerzeit in etlichen Filmen eines solchen Kalibers mitgewirkt hat, es somit eigentlich kaum an der Anforderung gelegen haben dürfte. Die Aussage wurde von ihr ja nicht weiter ausgeführt, sondern nur immer wieder betont. Schlechte Erinnerungen können ja aus vielerlei Gründen haften bleiben. Vielleicht war die Regie nicht ihr Fall, oder es gab was mit Kollegen, oder die Dreharbeiten waren vergleichsweise chaotisch, der Film gefiel ihr nicht? Mir hat es insgesamt sehr gut gefallen, dass sie wirklich zu allem etwas zu sagen hatte, auch wenn es manchmal nur ein kurzer und knapper Kommentar war.

Richie Pistilli hat geschrieben:
Do., 26.10.2023 22:23
Was mich im Nachhinein noch brennend interessiert hätte, wären die Sichtweisen der beiden italienischen Gaststars Gabriella Giorgelli und Dominique Boschero gewesen. Würde zu gerne wissen, wie diese die Dreharbeiten mit der deutsch-österreichischen Filmcrew wahrgenommen haben und welche Erfahrungen sie dabei machten.

Hätte ich auch interessant gefunden. Ich erinnere mich nicht mehr auf welcher Veröffentlichung das war, aber Gabriella Giorgelli hat mal ein ganz interessantes Interview gegeben; sehr sympathisch! Da in solchen Gesprächen nicht nur speziell über einen Film geredet wird, besteht zumindest die Möglichkeit, dass sie auch über "Das Rasthaus der grausamen Puppen" gesprochen hat, es aber nicht veröffentlicht wurde. Ich kann mich leider nicht mehr erinnern, wo das war und was sie genau gesagt hat. Dominique Boschero ist so gut wie 50 Jahre aus dem Geschäft heraus, und wie man vernehmen kann, widmet(e) sie sich völlig anderen Dingen als Film. Ich habe jedenfalls leider nie wieder was von der Französin in all den Jahren gehört.

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Re: DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN - Rolf Olsen

Beitrag von Prisma »

Prisma hat geschrieben:
Mi., 01.11.2023 14:56
Ich erinnere mich nicht mehr auf welcher Veröffentlichung das war, aber Gabriella Giorgelli hat mal ein ganz interessantes Interview gegeben; sehr sympathisch!

Ah, mir ist es wieder eingefallen. Das war bei den Extras zu "Das Rätsel des silbernen Halbmonds" enthalten. Gerade noch die Kurve gekriegt. :D

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Re: DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN - Rolf Olsen

Beitrag von Richie Pistilli »

Prisma hat geschrieben:
Mi., 01.11.2023 14:56
Richie Pistilli hat geschrieben:
Do., 26.10.2023 22:23
Was mich ein wenig verwunderte, war der völlige Verriss von DER ENGEL DER SÜNDE / LIEBESSPIELE 69, den ich trotz seier handwerklichen Mankos äußerst unterhaltsam finde.
Ja, das hat mich auch hellhörig werden lassen, zumal Angelica Ott seinerzeit in etlichen Filmen eines solchen Kalibers mitgewirkt hat, es somit eigentlich kaum an der Anforderung gelegen haben dürfte. Die Aussage wurde von ihr ja nicht weiter ausgeführt, sondern nur immer wieder betont. Schlechte Erinnerungen können ja aus vielerlei Gründen haften bleiben. Vielleicht war die Regie nicht ihr Fall, oder es gab was mit Kollegen, oder die Dreharbeiten waren vergleichsweise chaotisch, der Film gefiel ihr nicht?

Keine Ahnung, wird wohl irgend so etwas in der Richtung gewesen sein, was ihr die Suppe beim Dreh versalzen hatte.
Zumidest tat ihr Veriss meiner Vorfreude auf den Film keinen Abbruch :)




Prisma hat geschrieben:
Mi., 01.11.2023 14:56
Mir hat es insgesamt sehr gut gefallen, dass sie wirklich zu allem etwas zu sagen hatte, auch wenn es manchmal nur ein kurzer und knapper Kommentar war.

War von dem Interview sehr angetan.
Informativ und mitreissend zugleich.


Prisma hat geschrieben:
Mi., 01.11.2023 15:12
Prisma hat geschrieben:
Mi., 01.11.2023 14:56
Richie Pistilli hat geschrieben:
Do., 26.10.2023 22:23
Was mich im Nachhinein noch brennend interessiert hätte, wären die Sichtweisen der beiden italienischen Gaststars Gabriella Giorgelli und Dominique Boschero gewesen. Würde zu gerne wissen, wie diese die Dreharbeiten mit der deutsch-österreichischen Filmcrew wahrgenommen haben und welche Erfahrungen sie dabei machten.
Ich erinnere mich nicht mehr auf welcher Veröffentlichung das war, aber Gabriella Giorgelli hat mal ein ganz interessantes Interview gegeben; sehr sympathisch!

Ah, mir ist es wieder eingefallen. Das war bei den Extras zu "Das Rätsel des silbernen Halbmonds" enthalten. Gerade noch die Kurve gekriegt. :D

An das Interview kann ich mich auch noch gut erinnern, denn ich empfand sie dort ebenfalls sehr sympathisch.
Und genau das ist von dem Interview dann auch hängengeblieben...

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Re: DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN - Rolf Olsen

Beitrag von Richie Pistilli »

Schnittvergleich zwischen der FSK 16 DVD / Amazon Prime Video-Fassung und der BD von Subkultur Entertainment:

https://www.schnittberichte.com/schnitt ... ?ID=995906

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