VERBRECHEN NACH SCHULSCHLUSS - Alfred Vohrer

Sexwellen, Kriminalspaß und andere Krautploitation.
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Prisma
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VERBRECHEN NACH SCHULSCHLUSS - Alfred Vohrer

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● EPISODE I: VERBRECHEN NACH SCHULSCHLUSS (D|1975)
mit Evelyne Kraft, Felix Franchy, Oliver Collignon, Pierre Franckh, Rita Waldenberger, Andras Nyiri, Angela Adams, Gary Parello
eine Produktion der TV 13 | Terra Filmkunst | in Zusammenarbeit mit Hungarofilm | im Constantin Filmverleih
ein Film von Alfred Vohrer

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»Sie braucht ihn nur zu sehen und schon hat sie die Hand dazwischen«


Die 18-jährige Sabine ist der Renner in ihrer Klasse und sie wird für einige der aufmerksamen Mitschüler zur Projektionsfläche für erotische Fantasien. Doch Sabine hat kein Auge für die unreifen Jungen aus ihrer Stufe, denn sie himmelt ausschließlich ihren Kunstlehrer Hannes Melzer (Felix Franchy) an. Weil sich insbesondere drei Klassenkameraden zurückgewiesen fühlen, wollen sie sich an ihr rächen. Unter einem Vorwand arrangieren sie ein Treffen in einer Villa, und setzen sie unter K.-o.-Tropfen, um Nacktfotos von der hübschen Schülerin zu machen. Doch dann werden sie plötzlich gestört und die Situation gerät außer Kontrolle...

Wer bei dieser Produktion von 1975 etwa Parallelen zu Alfred Vohrers gleichnamigem Film aus dem Jahr 1959 erwartet, wird vielleicht nicht komplett enttäuscht sein, aber schließlich nicht sehr viele Gemeinsamkeiten ausfindig machen können. Thematisch gesehen bekommt der Zuschauer nur einige Erweiterungsmöglichkeiten aufgezeigt, und bezüglich des Produktionsjahres wurde natürlich ein vamp over veranstaltet, was im Klartext bedeutet, dass das Szenario mit ordentlich Zeitgeist angereichert wurde. Die Geschichte der ersten Episode wirkt wie ein guter Nährboden für ein potenzielles Verbrechen und ist dem Empfinden nach deswegen auch schon dutzendfach abgehandelt worden. Allerdings darf auch betont werden, dass der Verlauf dieser ersten Episode durch eine gewisse Vorhersehbarkeit etwas statische und eintönige Formen annimmt, was den Eindruck zur Folge hat, dass einem die hier zum Tragen kommenden Schauwerte wie Augenwischerei vorkommen. Möglicherweise fällt "Verbrechen nach Schulschluss" auch vergleichsweise etwas ab, was jedoch nicht auf den gleichnamigen Vorgänger von Alfred Vohrer bezogen ist. Man stellt Vergleiche zu seinen vielen hochinteressanten Produktionen der Vorjahre an und weist diesen Beitrag daher den durchschnittlicheren Gefilden zu. Nichtsdestotrotz bekommt man es mit absolut unterhaltsamem 70er-Jahre-Kino zu tun, welches auf seine ganz spezielle Art und Weise für viel Zustimmung sogen wird. Besetzungstechnisch hat man es für Vohrer'sche Verhältnisse definitiv mit einer zweiten Garnitur zu tun, jedoch offenbaren gezielte Blicke eine willkommene Präzision der Darsteller. Die aufregende Schweizerin Evelyne Kraft fungiert in der ersten Episode als Auslöser für das "Verbrechen nach Schulschluss", wobei sie so inszeniert wurde, dass offensichtlich jeder schon während des Unterrichtes zu gewissen "Verbrechen" bereit gewesen wäre.

Sie verbindet eine Art hautnahe Erotik mit dem Prinzip der Unschuld, und macht somit alle ihre Klassenkameraden verrückt und impulsiv. Aufgrund der knapp bemessenen Episoden-Spieldauer kommt es zu einem Blitzeinstieg sowie einem genau so schnellen Verlauf, in dem zwar alles Wichtige erklärt wird, aber wenig Raum für Feinheiten aller Art, aber vor allem tiefschürfendere charakterliche Zeichnungen besteht. Aufgrund des aufkommenden Tempos wirkt dies nicht weiter störend, aber Vohrer fabrizierte somit auch nicht gerade einen Meilenstein. Der Plot wirkt für damalige Verhältnisse gut angepasst, oder besser gesagt recht aktuell, die wichtigen Momente werden von Charly Steinberger sehr spektakulär im Bild festgehalten, so beispielsweise mit schönen Kaleidoskop-Einstellungen. Neben Evelyne Kraft, dem Zugpferd dieses ersten Teils, sieht man mit Felix Franchy einen guten alten Bekannten aus dem Reich der physischen Film-Expositionen, sodass er mit seiner bildschönen Partnerin auch glaubwürdige Arbeit leistet. Der persönliche, blanke Horror kommt in Gestalt eines wie üblich schrecklichen Pierre Franckh daher, der definitiv einer der Prototypen darstellt, um unwissend-unschuldige Schulmädchen glaubhaft zu belästigen. Der Verlauf ist stets darum bemüht, tragische Elemente zu fabrizieren, und diese tatsächlich entstehenden Fragmente auch zu transportieren, doch dass es letztlich kaum funktioniert, ist nicht der knapp bemessenen Zeit zuzuweisen, sondern einfach der vagen Bearbeitung. Lediglich die teilweise unter die Haut gehende und immer gut abgestimmte Musik kann in dieser Beziehung deutlichere Akzente setzen. Die erste Episode ist also gemessen an den folgenden Teilen auch gleichzeitig die Schwächste in "Verbrechen nach Schulschluss" geworden, doch die hier vorhandene Oberflächlichkeit wird glücklicherweise ganz verlässlich von einem gierigen Monster namens Unterhaltungswert aufgefressen.

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Prisma
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Re: VERBRECHEN NACH SCHULSCHLUSS - Alfred Vohrer

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● EPISODE II: VERBRECHEN NACH SCHULSCHLUSS (D|1975)
mit Teri Torday, Herbert Fleischmann, Achim Neumann, Maria Zürer
eine Produktion der TV 13 | Terra Filmkunst | in Zusammenarbeit mit Hungarofilm | im Constantin Filmverleih
ein Film von Alfred Vohrer

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»Wir können doch auch rein freundschaftlich...«


Der Schüler Uli (Achim Neumann) trennt sich von seiner gleichaltrigen Freundin Betty (Maria Zürer), da er eine Affäre mit seiner wesentlich älteren Tante (Teri Troday) hat. Ihr Mann Gregor (Herbert Fleischmann) ahnt offenbar nichts davon, da ihn vollkommen andere Probleme quälen. Der Bankier hat sich verspekuliert und steht nun vor dem finanziellen Ruin. So kommt er auf die Idee, die Entführung seiner eigenen Frau inszenieren, die über sein Vorhaben eingeweiht wird. Auch seinen Neffen will er mit in die heikle Angelegenheit ziehen, doch plötzlich nimmt die Aktion eine fatale Wendung...

Episode II von Alfred Vohrers Spielfilm bewegt sich thematisch gesehen in eine vollkommen andere Richtung als der erste Teil. Genau betrachtet, hat die Angelegenheit um die Entführung und Lösegeldforderung kaum etwas mit dem Titel "Verbrechen nach Schulschluss" zu tun, denn es könnte sich auch um den Inhalt eines jeden beliebigen Kriminalfilms handeln. Lediglich die beteiligten Schüler stellen den nötigen Zusammenhang her. Muss man also sagen, dass dieses Plot-Fragment komplett deplatziert ist und thematisch versagt? Glücklicherweise kommt es nicht dazu, denn dafür wurde zu interessant inszeniert. Krimi-Freunde kommen hier sicherlich auf ihre Kosten, denn die Geschichte ist gut durchdacht und spannend geformt, auch wenn dieses Verbrechen sicherlich schon hundertfach abgehandelt wurde. Der große Vorzug von Episode zwei ist, dass sie am namhaftesten besetzt wurde und mit Herbert Fleischmann und der aus den "Frau Wirtin"-Filmen in Deutschland sehr bekannten Ungarin Teri Torday die Zugpferde der Produktion präsentiert. Des Weiteren sieht man überzeugende Jungdarsteller, die trotz vielversprechender Leistungen unmittelbar im Anschluss wieder von der Bildfläche verschwanden. In diesem Fragment ist am deutlichsten zu bemerken, dass Vohrer nicht nur ein Krimi-Spezialist war, sondern auch ein buchstäbliches Multitalent. Inszenierungsstil und Tenor wirken im Gegensatz zur vorhergegangenen und ebenso zur nachfolgenden Episode komplett unterschiedlich, sprechen folglich auch auf einer anderen Ebene, somit mehrere Zuschauer gleichzeitig an. Vielleicht kann man trotz der kurzen Erotik-Einlagen davon ausgehen, dass hier das konventionellste Stück der Trilogie entstanden ist. Beinahe wollen beispielsweise Handhabe oder Whodunit an seine späteren Arbeiten bei "Derrick" erinnern. Auch hier ist zu sehen, dass aufgrund der bemessenen Spieldauer ein ordentliches Tempo entsteht.

Teri Tordays Star-Image war im Jahr 1975 sicherlich noch bedeutend mehr als eine Erinnerung, allerdings sieht man einen Einsatz unter verblassten, weil alternativen Umständen. Torday bringt im Grunde genommen gute Voraussetzungen für die glaubhafte Darstellung einer Upper-Class-Lady in den besten Jahren mit. Gewürzt ist das Ganze mit Verve, aber auch Oberflächlichkeit, was allerdings auch ihrem Repertoire vorgeworfen werden kann. Als Größe des Erotik-Fachs durfte sie auch hier verhaltene Schauwerte zum Besten geben, was der Angelegenheit die nötige erotische Grundspannung verleiht. Alfred Vohrers Stammschauspieler Herbert Fleischmann interpretiert seine obligatorische Rolle als Geschäftsmann wie immer sehr überzeugend, und dem Zuschauer wird bei dessen kalkulierenden Wesen klar, warum sich seine gelangweilte Ehefrau nach alternativen Freizeitbeschäftigungen umschaut. Das schnell auftauchende Kompott zur Regulierung der angeschlagenen Finanzen wird von allen Beteiligten hastig angenommen, da sie ihren luxuriösen Lebensstandard in Gefahr sehen. Die auftauchenden Komplikationen sorgen für Tempo und begünstigen die Achtsamkeit des Zuschauers, sodass Episode II, die empfundenermaßen irgendwie konträr zu Teil eins und drei abzulaufen scheint, versöhnlich verläuft, was ein willkommener Twist am Ende noch unterstreicht. Also hat man es im Endeffekt mit einem durchaus interessanten Fall zu tun, dessen straffe Inszenierung letztlich überzeugt. Dabei leisten die schön eingefangenen Bilder und die in der Erinnerung bleibende Musik erneut Basisarbeit. Abschließend ist zu sagen, dass diese Episode recht unterhaltsam ausgefallen ist, wenngleich sie den Titel wie erwähnt nur vage repräsentiert. Diese Tatsache ist aber nicht weiter schlimm, immerhin bekommt man es mit einem sehr schnörkellosen Vohrer zu tun, dessen Charakter manchmal sogar herrlich schäbig wirkt.

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Prisma
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Re: VERBRECHEN NACH SCHULSCHLUSS - Alfred Vohrer

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● EPISODE III: VERBRECHEN NACH SCHULSCHLUSS (D|1975)
mit Malte Thorsten, Sascha Hehn, Ute Willing, Janos Drapàl, Laszlo Peres
eine Produktion der TV 13 | Terra Filmkunst | in Zusammenarbeit mit Hungarofilm | im Constantin Filmverleih
ein Film von Alfred Vohrer

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»Warum seid ihr alten Scheißer immer so vorlaut?«


Eine Motorradgang versetzt die Stadt in Angst und Schrecken. Die jungen Vandalen belästigen Leute, randalieren und sie reizt das Verbotene. Ihr Schreckensmonopol scheint jedoch eines Tages in Gefahr zu kommen, als sich ein vollkommen in rot gekleideter Motorradfahrer mit der Gang anlegt und einzelne Mitglieder verfolgt. Hat der Unbekannte einen der Rocker gestellt, liefert er diesen der Polizei aus, nachdem er sie an ihre eigenen Motorrädern angekettet hat. Handelt es sich bei diesen Aktionen um einen privaten Rachefeldzug..?

Episode Nummer III ist diejenige, die wohl am meisten an den damaligen Zeitgeist angeglichen wirkt und vor allem die jüngere Generation angesprochen haben dürfte. Betrachtet man die verschiedenen Teile, so ist es wirklich begrüßenswert, dass sie sich komplett voneinander unterscheiden und somit Abwechslung innerhalb eines abgeschlossenen Films garantieren. Alfred Vohrer legt hier vor allem Wert auf Action und Tempo, sowie reißerische Elemente, die das Gerechtigkeitsempfinden des Publikums ansprechen sollen und auch werden. Die Motorrad-Gang betreibt eine Schreckensherrschaft der Willkür. Jeder der sie krumm anschaut oder etwas Kritisches anmerkt, wird Zielscheibe ihrer Zerstörungswut. Die Unberechenbarkeit geht insbesondere von ihrem Anführer aus, der von Vohrers Stamm-Schauspieler Malte Thorsten nicht uninteressant gefärbt wird. Insgesamt fallen die Halbstarken durch ihr Aggressionspotential und die Gewaltbereitschaft auf. Sie haben Zeit, und davon offenbar zu viel. Also wird der Langeweile mit Hochdruck entgegen gearbeitet, indem man Leute belästigt und fremden Eigentum sowie fremde Gesichter kaputt schlägt. Die Regie legt hier offensichtlich großen Wert darauf, dass erst überhaupt kein Identifikationspotential aufkommt, und betreibt eine klassische Einteilung in Gut und Böse. Der Sinn des Ganzen erschließt sich nur langsam und eine hohe Spannung wird bis zum überraschenden Finale aufrecht erhalten. Dem Empfinden nach ist die dritte Episode von "Verbrechen nach Schulschluss" am schwächsten besetzt, was möglicherweise an der ungewöhnlichen Rolle Malte Thorstens und der naiv-glorifizierten Darbietung von Sascha Hehn liegt, der ohnehin ein spezieller Fall für sich ist. Es ist im Endeffekt schade, dass das Szenario ansonsten nur von unbekannten Darstellern unsicher gemacht wird, die keinen besonders bleibenden Eindruck hinterlassen können.

Glücklicherweise wird im Gegenzug auf einen Hauch von Tiefe geachtet, damit diese Geschichte auch funktioniert. Kennt man die Vohrer-Filme "Und der Regen verwischt jede Spur" oder "Liebe ist nur ein Wort", in denen Malte Thorsten Hauptrollen übernommen hatte, so fällt es einem hier auf den ersten Blick schwer, ihn unmittelbar auszumachen, da in Sachen Optik quasi eine Kulturrevolution stattgefunden hat. Nichtsdestotrotz nimmt man dem Darsteller, der einst mit dem Filmband in Gold als bester Nachwuchsschauspieler ausgezeichnet wurde und der bereits 1977 seine Karriere beendete, seine ziemlich alternative Rolle in jedem Moment ab. In Sachen Tempo, Kamerafahrten und Bildgestaltung hat diese abschließende Episode sicherlich am meisten zu bieten, was man auch über die im Dunkeln liegenden Hintergründe der Taten sagen kann. Wenn alle drei Geschichten zusammen genommen werden, hat man es richtiggehend mit einer kleinen Wundertüte zu tun, die allerdings durch Alfred Vohrer selbst ein wenig ausgebremst wirkt, da er seinen eigenen hohen, über lange Jahre gewohnten Qualitätsansprüchen nicht wie üblich genüge getan hat. Dies tut dem insgesamt und rundum gelungenen Spektakel allerdings keinen Abbruch und fügt dem Reißer reinster Seele keinerlei Schaden zu. Auch hier kommen gut greifende Zutaten wie beispielsweise leichte Tragik und Dramatik zum Vorschein und runden ein anschauliches Gesamtergebnis ab. Wie nach jeder Episode ist auch hier die mahnende Stimme des Gesetzes aus dem Off zu hören, die ganz in Manier der Justiz Gefängnisstrafen verhängt, somit gleichzeitig für eine deutliche Prognose sorgt. "Verbrechen nach Schulschluss" ist insgesamt ein hoch ansprechendes Sehvergnügen geworden, bei dem es die vornehmste Aufgabe des Zuschauers bleibt, sich den persönlichen Lieblingsteil auszusuchen. Empfehlenswert; was für Freunde der Vohrer'schen Trickkiste ohnehin gilt.

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Richie Pistilli
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Re: VERBRECHEN NACH SCHULSCHLUSS - Alfred Vohrer

Beitrag von Richie Pistilli »

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Alfred Vohrers 'zweites' VERBRECHEN NACH SCHULSCHLUSS entpuppt sich als ein kurzweiliger Drei-Episoder, dessen jeweiligen Geschichten mit auserlesenen Zutaten des Kriminal-, Biker-, Selbstjustiz- und Softerotikfilms angereichert wurden. Trotz der völlig unterschiedlichen Handlungsverläufe der einzelnen Folgen zeigen diese dennoch zwei Gemeinsamkeiten auf: Sie spielen alle 'nach Schulschluss', was unweigerlich heranwachsende Schüler in den Hauptrollen mit sich bringt. Obendrein sind sämtliche Protagonisten episodenübergreifend nicht nur abgrundtief schäbig unterwegs, sondern bekommen auch allesamt für das unmoralische Treiben ihr Fett weg. In der ersten Episode wird der ahnungslosen Evelyne Kraft von drei halbstarken Mitschülern äußerst übel mitgespielt, wohingegen sich Herbert Fleischmann in der zweiten Episode eine höchst perfide Intrige zusammenstrickt. In der letzten Episode geht es dann weniger schmierenkomödiantisch zu, denn die Passauer Gelbhelmrocker geben sich die Ehre. Dabei handelt es sich um einen bunt zusammengewürfelten Haufen an abgehalfterten Provinzbikern, von denen lediglich ihr Anführer einen bleibenden Eindruck hinterlässt - und zwar seit meiner ersten Sichtung, denn jedes Mal wenn der Filmtitel irgendwo fällt, kommt mir unweigerlich der blonde Hüne in den Sinn. Dabei schikanieren die verlotterten Provinzrocker nicht nur unschuldige Schüler, sondern lassen alleine aufgrund ihrer Gegenwart tosende Lobgesänge an den Herrn verstummen. Doch glücklicherweise gibt es den schwarzwaldklinikerprobten Traumschiff-Kapitän Sascha Hehn, der als selbstjustizieller Rächer im ritzeroten Lederoutfit den Rockern das Grauen lehrt.


Neben der herausragenden Kamerarbeit von Charly Steinberger sollte auch noch die teils recht imposante Filmmusik ihre Erwähnung finden, wobei ich auf die Schnelle leider nicht herausfinden konnte, wer sich für diese Kompositionen letztendlich verantwortlich zeigte. Weiß zufällig jemand etwas über deren Urheberschaft?



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Sid Vicious
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Re: VERBRECHEN NACH SCHULSCHLUSS - Alfred Vohrer

Beitrag von Sid Vicious »

Im kommenden April sind es 2 Jahre her, dass ich dem Film in einem Gelsenkirchener Kino schauen durfte. Ich kannte den Film, da ich einst das UFA-Tape hatte, aber in ganz groß kam der Streifen noch ´ne deuliche Ecke besser rüber. Könnte gern in HD kommen, denn das (klasse besetzte) Teil macht wirklich Spaß.
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Der Hexer
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Re: VERBRECHEN NACH SCHULSCHLUSS - Alfred Vohrer

Beitrag von Der Hexer »

Grundsätzlich eigentlich ein unhaltbarer Zustand, dass Alfred Vohrer noch nicht Teil der Edition Deutsche Vita geworden ist. Neben diesem wunderbaren Episoden-Schmierer fände ich auch HD-Versionen der Über-Fime "Perrak" und "Sieben Tage Frist" mehr als angebracht, oder wenn es etwas gediegener sein darf, der ultraspannende Schwarzweiß-Psychothriller "Ein Alibi zerbricht".

ugo-piazza
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Re: VERBRECHEN NACH SCHULSCHLUSS - Alfred Vohrer

Beitrag von ugo-piazza »

Der Hexer hat geschrieben:
Mi., 03.03.2021 08:36
Grundsätzlich eigentlich ein unhaltbarer Zustand, dass Alfred Vohrer noch nicht Teil der Edition Deutsche Vita geworden ist. Neben diesem wunderbaren Episoden-Schmierer fände ich auch HD-Versionen der Über-Fime "Perrak" und "Sieben Tage Frist" mehr als angebracht, oder wenn es etwas gediegener sein darf, der ultraspannende Schwarzweiß-Psychothriller "Ein Alibi zerbricht".
Die gibt es wenigstens als DVD, beim zweiten "Verbrechen nach Schulschluss" muss immer noch VHS herhalten. :(
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Richie Pistilli
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Re: VERBRECHEN NACH SCHULSCHLUSS - Alfred Vohrer

Beitrag von Richie Pistilli »

Der Hexer hat geschrieben:
Mi., 03.03.2021 08:36
Neben diesem wunderbaren Episoden-Schmierer fände ich auch HD-Versionen der Über-Fime "Perrak" und "Sieben Tage Frist" mehr als angebracht...

Oh ja, denn von 'PERRAK' erhoffe ich mir auch bereits seit Jahren ein würdiges EDV-Release. :metal:

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Jimmy Stewart
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Re: VERBRECHEN NACH SCHULSCHLUSS - Alfred Vohrer

Beitrag von Jimmy Stewart »

Diesen hübschen Film von Alfred Vohrer, der laut Tarantino "a genius" war (dem ich nur beipflichten kann), besitze ich als UfA Tape, welches jedoch deutlich erkennbar geschnitten ist. Eine schöne LSP veredelte Uncut Edition würde ich mir gerne zulegen. Und der Hardboiled "Eierkocher" PERRAK muss sowieso mal als 'Heideff' her! :P

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Sid Vicious
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Re: VERBRECHEN NACH SCHULSCHLUSS - Alfred Vohrer

Beitrag von Sid Vicious »

Im Kino lief der Film definitiv ungeschnitten. Als einer der einstimmenden Trailer wurde der deutsche Trailer von DIE KLASSE VON 1984 gezeigt. Die Veranstaltung war ein Träumchen, danach lief nämlich noch ein Action-Film mit Schauplatz Vietnam, dessen Hauptfigur die Hölle sein zuhause nennt. Das Doppelprogamm war im wahrsten Sinne des Wortes: Bombe!
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Prisma
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Re: VERBRECHEN NACH SCHULSCHLUSS - Alfred Vohrer

Beitrag von Prisma »

Ich finde ohnehin, dass Alfred Vohrers Regie-Arbeiten ein bisschen mehr berücksichtigt werden könnten.
Da gibt es neben diesem Film noch ein paar andere, die eine Sanierung verdient hätten.

ugo-piazza
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Re: VERBRECHEN NACH SCHULSCHLUSS - Alfred Vohrer

Beitrag von ugo-piazza »

Prisma hat geschrieben:
Do., 04.03.2021 14:03
Ich finde ohnehin, dass Alfred Vohrers Regie-Arbeiten ein bisschen mehr berücksichtigt werden könnten.
Da gibt es neben diesem Film noch ein paar andere, die eine Sanierung verdient hätten.
"Verbrechen" und "Perrak" gehören beide zum Filmjuwelen-Rechtestock.

https://fernsehjuwelen.de/cat/index/sCategory/728
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