HAIE AN BORD
● HAIE AN BORD / FREDDY - DIE FAHRT INS ABENTEUER (D|1971)
mit Freddy Quinn, Karin Dor, Volker Bogdan, Franz Mosthav, Frank Reno und Werner Pochath
eine Reginald Puhl Filmproduktion | im Inter Verleih
ein Film von Arthur Maria Rabenalt
»Frauen an Bord, gibt Totschlag und Mord!«
DerHamburger Seemann und Taucher Fred Norman (Freddy Quinn) wird von der Vergangenheit auf Sardinien eingeholt. Da er einst unwissend an einem Geschäft beteiligt war, dass sich anschließend als großer Goldraub entpuppte, ist er auf der Flucht. Er wird von Andrea Jacobs (Karin Dor) und Harry Lang (Werner Pochath) aufgespürt, die damals an dem Raub beteiligt waren, ihre Gefängnisstrafe jedoch bereits abgebüßt haben. Da die Beute im Meer versenkt wurde, soll sie nun mit der Hilfe von Fred geborgen werden. Da er nicht freiwillig mitmachen will, wird er kurzerhand erpresst, sich auf dieses gefährliche Abenteuer einzulassen...
Die überwiegend sehr erfolgreiche und beim Publikum beliebte "Freddy"-Reihe fand mit Arthur Maria Rabenalts "Haie An Bord" nicht nur ihr verdientes Ende, sondern markiert ebenso einen schöpferischen Tiefpunkt, da der Film sich für ein Dasein im Niemandsland entschieden hat. Einerseits entfernt er sich zu weit vom klassischen Serien-Angebot, was nicht unbedingt ein Nachteil sein muss, aber andererseits rückt er qualitativ zu wenig zu vergleichbaren Produktionen auf, die wesentlich mehr echtes Spektakel zu bieten hatten. So kommt es zu reichlich Langeweile an Bord, obwohl Freddys Kutter in seiner Übersichtlichkeit nicht gerade uninteressant besetzt ist. Ein Krimi-Abenteuer auf halbhoher See bringt naturgemäß den Vorteil eines unausweichlichen Vakuums mit sich, bis sich die Besatzung bei jeder sich bietenden Gelegenheit an die Kehle geht. Zu diesem Zweck bieten sich Werner Pochath und Franz Mosthav recht unmissverständlich an, sorgen somit für die nötigen Momente, doch leider wirkt die Fahrt zu konstruiert. Erpressung, Missgunst, Niedertracht und schließlich Mord können als Zutaten für Spannung und Nervenkitzel sorgen, vorausgesetzt die Story ist nicht so hauchdünn wie hier. Arthur Maria Rabenalt konzentriert sich auf ein grobschlächtiges Angebot, bei dem es zu ausgedehnten Schlägereien und einigen wenig hochdeutsch klingenden Wortgefechten kommt, die vergleichsweise jedoch kaum beeindrucken können, vorausgesetzt man deutet ein paar ungewohnte Schimpfwörter aus Karin Dors Mund nicht als Quintessenz einer im Grunde genommen einfallslosen Erlebnisrundfahrt. Freddy Quinn gibt sich hier bemüht rau und abgebrüht, weiß in sein paar ausgewählten Momenten vielleicht sogar besser zu gefallen als in seinen schmonzettigen Auftritten der Vorgänger, aber der gute Kerl will immer wieder aus ihm heraus. Mit schamloser Erpressung wird er zu einer Operation auf dem Meer genötigt, bei der von vorne herein klar ist, dass es zu Gefahren und Reibereien kommen wird, zumal die beteiligten Personen zu viele charakterliche Unterschiede mitbringen.
Am Drehbuch beteiligt waren Rolf Olsen und Dr. August Rieger; eine Kombination, die nach purem Spektakel, Nervenkitzel und politischer Unkorrektheit aussieht, doch leider bewahrheitet sich diese Hoffnung nicht und die Story bleibt beinahe durchgehend ausbaufähig. Freddy Quinn schlüpft ohne große Probleme in seine Rolle, die andere Konturen erfordert, sodass er auch hier glaubhaft wirkt, da es sich immerhin noch um sein spezielles Metier handelt, falls es zur See geht. Karin Dor zeigt sich ebenfalls von einer anderen Seite, wird jedoch von ihren männlichen Kollegen in die Defensive gedrängt, da sie nicht als ebenbürtige Partnerin angesehen wird, sondern vielmehr als dienliches Sex-Objekt. Hier fährt sie im wahrsten Sinne des Wortes die Krallen und Zähne aus, und im Endeffekt kommt es zu erstaunlichen Passagen, die eben nicht der Gewöhnung entsprechen, wenngleich sie teilweise auch etwas komisch anmuten. Werner Pochaths Einsatz als Aggressor wirkt obligatorisch und willkommen, da er jederzeit ausrasten könnte, somit eine Unberechenbarkeit ausstrahlt, die die Seefahrt zum Himmelfahrtskommando werden lassen könnte. Auf den hinteren Rängen erscheint die Veranstaltung zu unspektakulär, wenn auch nicht gerade schwach besetzt, denn es kommt zu viel Konfrontation und Bedrohung. Man kommt in den Genuss sehr schöner und atmosphärischer Unterwasseraufnahmen, die naturgemäß etwas Mystisches und Gefährliches transportieren, die Interpreten sind gut aufgelegt und leisten ihre Frondienste, außerdem kommt es hier und dort zu intensiven und spannenden Sequenzen, doch global gesehen bleibt "Haie an Bord" viel zu bescheiden hinter seinen Möglichkeiten zurück, weil sich keine signifikante Transformation in die anfänglichen 70er Jahre feststellen lässt. Am Ende versucht es die Regie mit Tragik - oder vielleicht sogar Theatralik - und als Zuschauer ist man betroffen, da das Finale die einzige narrativ unberechenbare Komponente offeriert, die man weit und breit finden kann. Leider reicht das nicht aus für Eindrücke, die diesen Beitrag stark im Gedächtnis verankern, oder ihn gar zu einem persönlichen Highlight stilisieren könnten.
Die überwiegend sehr erfolgreiche und beim Publikum beliebte "Freddy"-Reihe fand mit Arthur Maria Rabenalts "Haie An Bord" nicht nur ihr verdientes Ende, sondern markiert ebenso einen schöpferischen Tiefpunkt, da der Film sich für ein Dasein im Niemandsland entschieden hat. Einerseits entfernt er sich zu weit vom klassischen Serien-Angebot, was nicht unbedingt ein Nachteil sein muss, aber andererseits rückt er qualitativ zu wenig zu vergleichbaren Produktionen auf, die wesentlich mehr echtes Spektakel zu bieten hatten. So kommt es zu reichlich Langeweile an Bord, obwohl Freddys Kutter in seiner Übersichtlichkeit nicht gerade uninteressant besetzt ist. Ein Krimi-Abenteuer auf halbhoher See bringt naturgemäß den Vorteil eines unausweichlichen Vakuums mit sich, bis sich die Besatzung bei jeder sich bietenden Gelegenheit an die Kehle geht. Zu diesem Zweck bieten sich Werner Pochath und Franz Mosthav recht unmissverständlich an, sorgen somit für die nötigen Momente, doch leider wirkt die Fahrt zu konstruiert. Erpressung, Missgunst, Niedertracht und schließlich Mord können als Zutaten für Spannung und Nervenkitzel sorgen, vorausgesetzt die Story ist nicht so hauchdünn wie hier. Arthur Maria Rabenalt konzentriert sich auf ein grobschlächtiges Angebot, bei dem es zu ausgedehnten Schlägereien und einigen wenig hochdeutsch klingenden Wortgefechten kommt, die vergleichsweise jedoch kaum beeindrucken können, vorausgesetzt man deutet ein paar ungewohnte Schimpfwörter aus Karin Dors Mund nicht als Quintessenz einer im Grunde genommen einfallslosen Erlebnisrundfahrt. Freddy Quinn gibt sich hier bemüht rau und abgebrüht, weiß in sein paar ausgewählten Momenten vielleicht sogar besser zu gefallen als in seinen schmonzettigen Auftritten der Vorgänger, aber der gute Kerl will immer wieder aus ihm heraus. Mit schamloser Erpressung wird er zu einer Operation auf dem Meer genötigt, bei der von vorne herein klar ist, dass es zu Gefahren und Reibereien kommen wird, zumal die beteiligten Personen zu viele charakterliche Unterschiede mitbringen.
Am Drehbuch beteiligt waren Rolf Olsen und Dr. August Rieger; eine Kombination, die nach purem Spektakel, Nervenkitzel und politischer Unkorrektheit aussieht, doch leider bewahrheitet sich diese Hoffnung nicht und die Story bleibt beinahe durchgehend ausbaufähig. Freddy Quinn schlüpft ohne große Probleme in seine Rolle, die andere Konturen erfordert, sodass er auch hier glaubhaft wirkt, da es sich immerhin noch um sein spezielles Metier handelt, falls es zur See geht. Karin Dor zeigt sich ebenfalls von einer anderen Seite, wird jedoch von ihren männlichen Kollegen in die Defensive gedrängt, da sie nicht als ebenbürtige Partnerin angesehen wird, sondern vielmehr als dienliches Sex-Objekt. Hier fährt sie im wahrsten Sinne des Wortes die Krallen und Zähne aus, und im Endeffekt kommt es zu erstaunlichen Passagen, die eben nicht der Gewöhnung entsprechen, wenngleich sie teilweise auch etwas komisch anmuten. Werner Pochaths Einsatz als Aggressor wirkt obligatorisch und willkommen, da er jederzeit ausrasten könnte, somit eine Unberechenbarkeit ausstrahlt, die die Seefahrt zum Himmelfahrtskommando werden lassen könnte. Auf den hinteren Rängen erscheint die Veranstaltung zu unspektakulär, wenn auch nicht gerade schwach besetzt, denn es kommt zu viel Konfrontation und Bedrohung. Man kommt in den Genuss sehr schöner und atmosphärischer Unterwasseraufnahmen, die naturgemäß etwas Mystisches und Gefährliches transportieren, die Interpreten sind gut aufgelegt und leisten ihre Frondienste, außerdem kommt es hier und dort zu intensiven und spannenden Sequenzen, doch global gesehen bleibt "Haie an Bord" viel zu bescheiden hinter seinen Möglichkeiten zurück, weil sich keine signifikante Transformation in die anfänglichen 70er Jahre feststellen lässt. Am Ende versucht es die Regie mit Tragik - oder vielleicht sogar Theatralik - und als Zuschauer ist man betroffen, da das Finale die einzige narrativ unberechenbare Komponente offeriert, die man weit und breit finden kann. Leider reicht das nicht aus für Eindrücke, die diesen Beitrag stark im Gedächtnis verankern, oder ihn gar zu einem persönlichen Highlight stilisieren könnten.