JUNGFRAU AUS ZWEITER HAND - Ákos von Ráthonyi

Sexwellen, Kriminalspaß und andere Krautploitation.
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Prisma
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JUNGFRAU AUS ZWEITER HAND - Ákos von Ráthonyi

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Jungfrau aus zweiter Hand.jpg

● JUNGFRAU AUS ZWEITER HAND / JUNGFRAU AUS 2. HAND (D|1966)
mit Helga Sommerfeld, Ingrid van Bergen, Carola Höhn, Wolfgang Preiss, Joseph Offenbach, Stefania Careddu,
Albert Hehn, Michael Maien, Milutin Micovic, Ingo Thouret, Udo N. von Tyrol, Barbara Witow sowie Mady Rahl
ein Supra Film | im AB Filmverleih
ein Film von Ákos von Ráthonyi



Zwei junge italienische Gastarbeiter finden auf dem Weg zu ihrer Arbeit eine Tote, deren Schönheit selbst in diesem Zustand noch auffällig ist. Nachdem sie die Polizei gerufen haben, kommt es zu den üblichen Ermittlungen in einem Mordfall. Die Beamten finden ziemlich schnell heraus, dass es sich bei der Toten um die stadtbekannte Prostituierte Elena Rossano (Helga Sommerfeld) handelt. In der Stadt macht dieser Dirnenmord ziemlich schnell die Runde, auch dass Elena durch zahlreiche Stiche mit einem Stilett zu Tode kam, sickert durch. Da die Polizei rund um den Leiter der Mordkommission (Wolfgang Preiss) und Inspektor Fechtner (Joseph Offenbach) eigentlich im Dunkeln tappt, und man kein klares Motiv feststellen kann, müssen die Ermittlungen aus das Prostitutionsgewerbe ausgeweitet werden, wo sich zahlreiche Verdächtige finden und erstaunliche Erkenntnisse ergeben. Wer war Elena Rossano und warum wurde sie ermordet..?

Nach dem im Jahr 1965 von Regisseur Ákos von Rathonyi hergestelltem Exploitationfilm und Überraschungscoup "St. Pauli Herbertstraße" inszenierte er auf der Welle dieses Erfolges "Jungfrau aus zweiter Hand", dessen Premiere jedoch unter keinem guten Stern stehen sollte. Angekündigt im Verleihprogramm bei Team, kam es zu der ungünstigen Komplikation, dass der Kinoverleih seine Arbeit einstellte. Schließlich wurde das fertige Produkt von Sexfilm-Produzent Alois Brummer in die Mangel genommen, der die Produktion meterweise mit deftigeren Szenen ausstattete, dabei ursprüngliches Material kürzte. Die überarbeitete Fassung kam somit unter seinen Vorstellungen in den AB-Verleih und man es quasi mit einer Regie aus zweiter Hand zu tun hat. Ákos von Ráthonyi distanzierte sich von dieser neuen Fassung und wurde aus den Credits gestrichen. Man möchte meinen, dass der Titel unter diesen Voraussetzungen vielleicht gefloppt sein dürfte, doch auch hier stellte sich trotz einer Altersfreigabe ab 18 Jahren ein überraschend gutes Geschäftsergebnis ein. Leider zählt "Jungfrau aus zweiter Hand" zu den von der zeitgenössischen Kritiken hart auseinandergenommenen Filmen, die nach der Kinoaufführung vollkommen in Vergessenheit geraten sind und es offenbar zu keiner Wiederaufführung brachten. Ein Blick auf die Besetzung lässt einem förmlich hellhörig werden, vor allem, weil die schöne Helga Sommerfelfd in der Hauptrolle zu sehen ist, von zahlreichen bekannten Kollegen ganz zu schweigen. Geht man allerdings davon aus, dass Ákos von Ráthonyi seine Sache in üblicher Manier angegangen ist, dürfte man auch hier vollends auf seine Kosten kommen.

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