● ST. PAULI HERBERTSTRAẞE (D|1965)
mit Eva Astor, Pinkas Braun, Michael Cramer, Elma Karlowa, Emmerich Schrenk, Ursula Barlen,
Paula Braend, Klaus W. Krause, Wolfgang Hansen sowie Sigrid von Richthofen und Karin Field
eine Reinhardt Filmproduktion der Gopa Film | im Austria Verleih
ein Film von Ákos von Ráthonyi
Angelika Geißler (Eva Astor), Tochter eines kleinen Landwirts, wird von einem ausgebrochenen Strafgefangenen vergewaltigt. Diese Vergewaltigung bleibt nicht ohne Folgen, und der entrüstete Vater jagt seine Tochter aus dem Haus. Angelika kommt in die Stadt und gerät dort als Tischdame und Refrainsängerin in ein Striptease-Lokal. Ihrer nicht sonderlich hohen Leistungen wegen hat sie viele Schwierigkeiten. Der Geschäftsführer (Emmerich Schrenk) nutzt die erste sich bietende Gelegenheit, Angelika zu feuern. Die völlig verzweifelte Angelika wird von einem der Stammgäste dieses Lokals in seiner Wohnung aufgenommen. Auch ihr Kind kann dann bei ihm bleiben. Sie ahnt nicht, dass ihr Betreuer Werner Kästel (Pinkas Braun) ein Zuhälter ist, der dann schließlich kassieren will. Er hält Angelika vor, dass er dringend Geld brauche, und macht ihr auf brutale Art klar, dass ein Mädchen, das nichts gelernt hat, nur zu Geld kommen kann, wenn es sich verkauft. So "vermietet" er sie an ein Bordell. In diesem Haus leistet sie genau so wenig wie im Striptease-Nachtclub. Sie wird nur deshalb nicht hinausgesetzt, weil Kästel gewissermaßen der Boss der Zuhälter ist.
Mit dieser vielleicht etwas umständlich formulierten aber dennoch vielversprechenden Zusammenfassung beschreibt die "Illustrierte Film-Bühne" Ákos von Ráthonyis "St. Pauli Herbertstraße", der sich in der Saison 1965 überraschend erfolgreich in den deutschen Kinos platzieren konnte, doch heute leider völlig in Vergessenheit geraten ist. Dieser dem Vernehmen nach nur nominelle St. Pauli-Reißer zog eine Reihe von thematisch und örtlich ähnlichen Vertretern nach sich, bis man quasi von einer ganzen Welle sprechen konnte. Ein Blick auf die Besetzungsliste und den Stab offenbart sehr schnell, dass man es hier mit einem besonderen Leckerbissen zu tun bekommen dürfte, immerhin werden die leichten Damen von schweren Geschützen dargestellt, und alleine wenn man sich Pinkas Braun als miesen Zuhälter und Sigrid von Richthofen als Puffmutter vorstellt, kann man zu keinem anderen Ergebnis kommen, dass hier nichts mehr schiefgehen kann, falls man in diesem Zeitfenster nicht nach den Sternen greift. Es ist davon auszugehen, dass Regisseur Ákos von Ráthonyi hier solide wie üblich agiert hat und vielleicht seine spezielle Darstellung der Erotik anbietet, sodass der Wunsch letztlich sehr groß ist, diesen vergessenen deutschen Sexploiter endlich einmal sehen zu können, falls ihn denn jemand aus der Versenkung heben sollte. Interessant ist auch die Tatsache, dass es sich um einen Farbfilm handelt, was in der Saison 1965 noch lange nicht die Regel darstellte. Die zeitgenössischen Kritiken klingen jedenfalls mehr als vielversprechend. So war in "Filme 1965–70" zu vernehmen, dass es sich um ein kümmerliches Schunderzeugnis handle, und auch "Das Lexikon des internationalen Films" urteilte eindeutig nach Art des Hauses: »Dumm und drittklassig.« Na wenigstens nicht letztklassig.
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Mit dieser vielleicht etwas umständlich formulierten aber dennoch vielversprechenden Zusammenfassung beschreibt die "Illustrierte Film-Bühne" Ákos von Ráthonyis "St. Pauli Herbertstraße", der sich in der Saison 1965 überraschend erfolgreich in den deutschen Kinos platzieren konnte, doch heute leider völlig in Vergessenheit geraten ist. Dieser dem Vernehmen nach nur nominelle St. Pauli-Reißer zog eine Reihe von thematisch und örtlich ähnlichen Vertretern nach sich, bis man quasi von einer ganzen Welle sprechen konnte. Ein Blick auf die Besetzungsliste und den Stab offenbart sehr schnell, dass man es hier mit einem besonderen Leckerbissen zu tun bekommen dürfte, immerhin werden die leichten Damen von schweren Geschützen dargestellt, und alleine wenn man sich Pinkas Braun als miesen Zuhälter und Sigrid von Richthofen als Puffmutter vorstellt, kann man zu keinem anderen Ergebnis kommen, dass hier nichts mehr schiefgehen kann, falls man in diesem Zeitfenster nicht nach den Sternen greift. Es ist davon auszugehen, dass Regisseur Ákos von Ráthonyi hier solide wie üblich agiert hat und vielleicht seine spezielle Darstellung der Erotik anbietet, sodass der Wunsch letztlich sehr groß ist, diesen vergessenen deutschen Sexploiter endlich einmal sehen zu können, falls ihn denn jemand aus der Versenkung heben sollte. Interessant ist auch die Tatsache, dass es sich um einen Farbfilm handelt, was in der Saison 1965 noch lange nicht die Regel darstellte. Die zeitgenössischen Kritiken klingen jedenfalls mehr als vielversprechend. So war in "Filme 1965–70" zu vernehmen, dass es sich um ein kümmerliches Schunderzeugnis handle, und auch "Das Lexikon des internationalen Films" urteilte eindeutig nach Art des Hauses: »Dumm und drittklassig.« Na wenigstens nicht letztklassig.