● DIE NIBELUNGEN - TEIL 1: SIEGFRIED (D|1966)
mit Uwe Beyer, Rolf Henniger, Siegfried Wischnewski, Hilde Weissner, Hans von Borsody, Terence Hill, Fred Williams, Dieter Eppler, Skip Martin,
Barbara Bold, Samson Burke, Maria Hofen, Đorđe Nenadović, Ingrid Lotarius, Benno Hoffmann, Bogdan Jakus sowie Maria Marlow und Karin Dor
eine Produktion der cCc Filmkunst | im Constantin Filmverleih
ein Film von Harald Reinl
»Ihr habt mich alle betrogen!«
Siegfried von Xanten (Uwe Beyer) gilt als unverwundbar und niemand weiß von seiner Achillesferse. Nach mehreren Eroberungszügen gelangt er nach Burgund und wirbt um die schöne Kriemhild (Maria Marlow), doch ihr Bruder, König Gunther (Rolf Henniger), stellt Bedingungen für eine mögliche Heirat. Siegfried soll ihm Helfen, Brunhild von Island (Karin Dor) für ihn zu gewinnen, was mit einer List auch gelingt. So kommt es zu einer Doppelhochzeit in Burgund, doch Brunhild verweigert sich ihrem Ehemann, da sie immer noch von Täuschung ausgeht. Unter diesen düsteren Vorzeichen kommt es zu Intrigen, Eifersucht und Verrat, für den man mit Hagen von Tronje (Siegfried Wischnewski) einen skrupellosen Komplizen gefunden hat...
Arthur Brauners cCc Filmkunst war bekannt dafür, neben all den handelsüblichen Spielfilmen auch gerne opulente Großproduktionen herzustellen, zu welchen die beiden "Nibelungen"-Filme definitiv auch zählen. Die Schwierigkeit, die Vorlage publikumswirksam in ein bestimmtes Zeitfenster zu packen, bringt Abstriche mit sich, wurde hier von Regisseur Harald Reinl aber sehr gut gelöst, zumal man erwartungsvoll auf den zweiten Teil warten darf, der noch einmal alles bündelt, was hier angebahnt und angedeutet wurde. Die Idee, "Die Nibelungen" neu verfilmen zu wollen, stammt Überlieferungen zufolge bereits aus dem Jahr 1959, und wieder sollte Fritz Lang auf dem Regiestuhl Platz nehmen. Auch sie Zusammensetzung des Cast erscheint auf den ersten Blick unorthodox zu sein, doch nach einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach kam man zu den Ergebnissen, eher unbekannte Schauspieler in den Hauptrollen in die Manege schickten. Dies tut dem Film wie anvisiert sehr gut, auch wenn die Titelrolle mit dem Profi-Sportler und Hammerwerfer Uwe Beyer bestenfalls etwas entrückt, andernfalls beinahe fehl besetzt wirkt, da man sein Unvermögen exemplarisch vorgeführt bekommt. Bekannte Interpreten waren im Vorfeld für Hagen, Kriemhild, Brunhild und Co. im Gespräch, und final kann die Besetzung wirklich überzeugen, auch wenn sie wegen Rolf Henniger oder Maria Marlow scheinbar Star-Ruhm verspricht. Angedachte Größen wie beispielsweise Romy Schneider oder Dieter Borsche hätten hier schon andere Register ziehen können, was allerdings nur theoretisch gilt. Das Szenario beginnt straff und ökonomisch, sodass die wichtigen Weichenstellungen im Handumdrehen stattfinden können, bis man sich auch schon von Naturgewalten auf Island umgeben sieht, und die Tragödie mit dem Aufwecken der schönen Brunhild ihren Lauf nehmen kann. Rolf Wilhelms schwere und imposante Klänge färben die Szenerie mit verschiedenen Stimmungen und es macht wenig aus, dass schon bald eher mitteilsame, also dialoglastige Intervalle Überhand nehmen, die ihre wichtigsten Informationen teils in die sprachlichen Klippen des Nibelungenliedes verpacken.
Harald Reinl achtet nicht nur auf eine opulente Inszenierung voller Reize, sondern auch auf spannende Phasen und rabenschwarze Andeutungen, ohne es zu signifikanten Aussetzern kommen zu lassen, was vielleicht nicht unbedingt für die Spezial-Effekte gilt. Es spielt bei dieser Inszenierung überhaupt keine Rolle, ob man ein Vorwissen hat oder nicht, da das Konstrukt so oder so funktioniert und für sich selbst spricht. Beeindruckende Leistungen der Schauspieler strahlen eine Dominanz in Wort und Tat aus, dass es im Rahmen der Schauspielführung zur wahren Pracht wird, was vor allem für die ausgewiesenen Hauptrollen gilt, zumindest überwiegend. Uwe Beyer entspricht zunächst rein optisch den Vorstellungen des Publikums, doch man merkt jederzeit, dass es sich um keinen Schauspieler handelt, sodass seine Titelrolle durchgehend hölzern anmutet. Anders sieht es bei Rolf Henniger und Siegfried Wischnewski aus, die ihre Anforderungen nahezu perfekt lösen, was ebenso für Maria Marlow und insbesondere Karin Dor gilt, von der eine gebieterische Dominanz auszugehen scheint, die den Verlauf mit am meisten prägen wird. Des Weiteren sind bekannte Interpreten wie Dieter Eppler, Hilde Weissner oder Hans von Borsody beteiligt, die ihre Rollen wie übrigens alle anderen Kollegen auch sehr ansprechend zur Schau stellen. Harald Reinl spart es sich weitgehend auf, eine erwartete Sachlichkeit in das Szenario zu bringen, sodass man sagen kann, dass er den Nerv des Publikums erneut mit einem richtigen Riecher treffen konnte, vor allem weil es zu einer Emotionalität kommt, die den Zuschauer unmissverständlich anspricht. Dieser erste Teil der "Nibelungen"-Saga mag Vergleichen mit seiner Vorgänger-Version oder einem historisch genauen Hintergrund vielleicht nicht immer standhalten, aber letztlich gibt er Erfolg diesem farbenfrohen Unterhaltungsfilm immer recht, der es zu einem Prädikat und zahlreichen Wiederaufführungen brachte. Wenn sich die Situation dramatisch zuspitzt und Racheschwüre als Anheizer für die Fortsetzung präsentiert werden, darf man sich auf den zweiten Teil freuen, der in vielerlei Hinsicht noch mehr zu bieten hat als dieser. Ein wieder einmal gelungener Brauner'scher Coup.
Arthur Brauners cCc Filmkunst war bekannt dafür, neben all den handelsüblichen Spielfilmen auch gerne opulente Großproduktionen herzustellen, zu welchen die beiden "Nibelungen"-Filme definitiv auch zählen. Die Schwierigkeit, die Vorlage publikumswirksam in ein bestimmtes Zeitfenster zu packen, bringt Abstriche mit sich, wurde hier von Regisseur Harald Reinl aber sehr gut gelöst, zumal man erwartungsvoll auf den zweiten Teil warten darf, der noch einmal alles bündelt, was hier angebahnt und angedeutet wurde. Die Idee, "Die Nibelungen" neu verfilmen zu wollen, stammt Überlieferungen zufolge bereits aus dem Jahr 1959, und wieder sollte Fritz Lang auf dem Regiestuhl Platz nehmen. Auch sie Zusammensetzung des Cast erscheint auf den ersten Blick unorthodox zu sein, doch nach einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach kam man zu den Ergebnissen, eher unbekannte Schauspieler in den Hauptrollen in die Manege schickten. Dies tut dem Film wie anvisiert sehr gut, auch wenn die Titelrolle mit dem Profi-Sportler und Hammerwerfer Uwe Beyer bestenfalls etwas entrückt, andernfalls beinahe fehl besetzt wirkt, da man sein Unvermögen exemplarisch vorgeführt bekommt. Bekannte Interpreten waren im Vorfeld für Hagen, Kriemhild, Brunhild und Co. im Gespräch, und final kann die Besetzung wirklich überzeugen, auch wenn sie wegen Rolf Henniger oder Maria Marlow scheinbar Star-Ruhm verspricht. Angedachte Größen wie beispielsweise Romy Schneider oder Dieter Borsche hätten hier schon andere Register ziehen können, was allerdings nur theoretisch gilt. Das Szenario beginnt straff und ökonomisch, sodass die wichtigen Weichenstellungen im Handumdrehen stattfinden können, bis man sich auch schon von Naturgewalten auf Island umgeben sieht, und die Tragödie mit dem Aufwecken der schönen Brunhild ihren Lauf nehmen kann. Rolf Wilhelms schwere und imposante Klänge färben die Szenerie mit verschiedenen Stimmungen und es macht wenig aus, dass schon bald eher mitteilsame, also dialoglastige Intervalle Überhand nehmen, die ihre wichtigsten Informationen teils in die sprachlichen Klippen des Nibelungenliedes verpacken.
Harald Reinl achtet nicht nur auf eine opulente Inszenierung voller Reize, sondern auch auf spannende Phasen und rabenschwarze Andeutungen, ohne es zu signifikanten Aussetzern kommen zu lassen, was vielleicht nicht unbedingt für die Spezial-Effekte gilt. Es spielt bei dieser Inszenierung überhaupt keine Rolle, ob man ein Vorwissen hat oder nicht, da das Konstrukt so oder so funktioniert und für sich selbst spricht. Beeindruckende Leistungen der Schauspieler strahlen eine Dominanz in Wort und Tat aus, dass es im Rahmen der Schauspielführung zur wahren Pracht wird, was vor allem für die ausgewiesenen Hauptrollen gilt, zumindest überwiegend. Uwe Beyer entspricht zunächst rein optisch den Vorstellungen des Publikums, doch man merkt jederzeit, dass es sich um keinen Schauspieler handelt, sodass seine Titelrolle durchgehend hölzern anmutet. Anders sieht es bei Rolf Henniger und Siegfried Wischnewski aus, die ihre Anforderungen nahezu perfekt lösen, was ebenso für Maria Marlow und insbesondere Karin Dor gilt, von der eine gebieterische Dominanz auszugehen scheint, die den Verlauf mit am meisten prägen wird. Des Weiteren sind bekannte Interpreten wie Dieter Eppler, Hilde Weissner oder Hans von Borsody beteiligt, die ihre Rollen wie übrigens alle anderen Kollegen auch sehr ansprechend zur Schau stellen. Harald Reinl spart es sich weitgehend auf, eine erwartete Sachlichkeit in das Szenario zu bringen, sodass man sagen kann, dass er den Nerv des Publikums erneut mit einem richtigen Riecher treffen konnte, vor allem weil es zu einer Emotionalität kommt, die den Zuschauer unmissverständlich anspricht. Dieser erste Teil der "Nibelungen"-Saga mag Vergleichen mit seiner Vorgänger-Version oder einem historisch genauen Hintergrund vielleicht nicht immer standhalten, aber letztlich gibt er Erfolg diesem farbenfrohen Unterhaltungsfilm immer recht, der es zu einem Prädikat und zahlreichen Wiederaufführungen brachte. Wenn sich die Situation dramatisch zuspitzt und Racheschwüre als Anheizer für die Fortsetzung präsentiert werden, darf man sich auf den zweiten Teil freuen, der in vielerlei Hinsicht noch mehr zu bieten hat als dieser. Ein wieder einmal gelungener Brauner'scher Coup.