● EROTIK AUF DER SCHULBANK (D|1968)
mit Helga Anders, Ewa Strömberg, Sabine Bethmann, Ortrud Gross, Manfred Tümmler, Paul Albert Krumm, Martin Walther, Wolf Hartmayer, u.a.
eine Produktion der cCc Filmkunst | in Zusammenarbeit mit der W. Brauner K.G. | im Inter Verleih
ein Film von Hannes Dahlberg, Roger Fritz und Eckhart Schmidt
ZWEITER FALL: SYBILLE | Die erst 15järige Schülerin Sybille (Helga Anders) verliert sich in einer Traumwelt und sie füttert ihr Tagebuch mit entsprechenden Geschichten, die sie bis ins Detail ausarbeitet. Abgesehen hat sie es auf ihren ledigen Schuldirektor Walter Heisig (Paul Albert Krumm), dem sie sich förmlich anbietet und ihn in sehr verfängliche Situationen bringt, die eine Untersuchung durch die Polizei nach sich ziehen, da ihre Mutter Anzeige erstattet. Ihren Freundinnen hat Sybille von einer Liebesbeziehung mit dem Schulmann berichtet, und als die Polizei ihr Tagebuch studiert, kann sie nur eindeutige Schlüsse ziehen. Die ausweglos erscheinende Situation droht in einer Katastrophe zu enden...
DRITTER FALL: FANTASIE | Im Unterricht verliert sich der 15 jährige Schüler Harry Leopold (Martin Walther) in erotischen Tagträumen, in denen seine attraktive Englischlehrerin Fräulein Horn (Ewa Strömberg) die uneingeschränkte Hauptrolle spielt. Zu Hause ist er unaufmerksam, abwesend und seinen Eltern gegenüber abweisend. Seine Mutter (Sabine Bethmann) weiß sich keinen Rat mehr und sucht ausgerechnet Rat bei Fräulein Horn. In der Zwischenzeit verschieben sich Harrys Fantasien in die Realität und es kommt zu einer gefährlichen Nähe im privaten Bereich der Lehrerin. Eine Klassenkameradin, die in Harry verliebt ist, bringt ihn auf eine drastische Idee, die noch folgenreich sein wird...
Der Drei-Episodenfilm "Erotik auf der Schulbank" wurde von den Regisseuren Hannes Dahlberg, Roger Fritz und Eckhart Schmidt inszeniert und greift verschiedene häusliche Probleme und vor allem die des Schulalltags auf. Ausgearbeitet in schöner Schwarzweiß-Fotografie, sind vor allem bekannte Interpretinnen wie Helga Anders, Sabine Bethmann und Ewa Strömberg zu sehen, die die Geschichten mehr oder weniger nachdrücklich prägen können. Der Film verfügt über fließende Übergänge, sodass die verschiedenen Segmente nicht klassisch voneinander abgetrennt sind, zumal sie sich auch an der gleichen Schule abspielen. Hin und wieder wirkt das Angebot des Regisseuren-Trios wie ein gut platziertes Alternativangebot zur Schwemme der einschlägig bekannten Report-Filme, wobei es nicht zur üblichen Freizügigkeit oder aufklärerischen Angeboten kommt, allerdings zu manchen Szenen, die in Verbindung mit den Auftritten von noch Minderjährigen bedenklich wirken. Die drei verschiedenen Geschichten verfügen über bekannte, wenn auch sehr clever ausgearbeitete Leitfäden, die sich genauso gut konsumieren lassen, wie jeden anderen Spielfilm mit Problem-Charakter auch. Welche Episode letztlich am besten gelungen ist, hängt somit vielleicht weniger von den angebotenen Inhalten ab, sondern von der Farbgebung der jeweiligen Regie und selbstverständlich des Engagements der beteiligten Schauspielerinnen. Lange erwartete Filme wie dieser können häufig einen besonderen Stellenwert erlangen und bei "Erotik auf der Schulbank" muss sich im Lauf der Zeit zeigen, ob es zu einem solchen Status kommen kann, zumal die komplette Geschichte aufgrund der bekannten Konkurrenz einige Schwierigkeiten hat, neue Impulse zu setzen oder sich von bekannten Seheindrücken abzuheben. Solide, streckenweise frisch und rasant inszeniert ist allerdings jede de drei Episoden und es kommt zu denkwürdigen Performances, die einfach schon jetzt dazu gemacht sind, sich in der Erinnerung zu verankern.