DER GEISTERZUG
● DER GEISTERZUG (D|1957) [TV]
mit Karl Georg Saebisch, Kurt Haars, Otto Stern, Sonja Sutter, Günther Neutze, Käthe Lindenberg, Manfred Böhm, u.a.
eine Produktion des Süddeutschen Rundfunks
ein Film von Rainer Wolffhardt
»Platzkarten für den Geisterzug leider ausverkauft!«
Sechs Reisende kommen als Endstation an einem verlassenen und unheimlichen Bahnhof, an den in absehbarer Zeit kein Anschlusszug mehr kommen soll. In einem ungemütlichen Wartesaal versuchen sie das Beste aus der unangenehmen Situation zu machen, doch es liegen Spannungen zwischen den Passagieren in der Luft. Der Bahnhofsvorsteher (Karl Georg Saebisch) heizt die ohnehin gereizte Stimmung mit seiner Erzählung von einem Geisterzug an, der in jeder Nacht mit vorbeifahren soll, seitdem sich vor etlichen Jahren ein ungeklärter Mordfall ereignete. Was die meisten der unfreiwilligen Gäste als Räuberpistole abtun, soll schon bald Realität werden...
In einer schier unendlich wirkenden Riege deutscher TV-Produktionen lassen sich immer wieder Überraschungen, beziehungsweise Underdogs finden, die am Ende mehr offenbaren, als zunächst angenommen. Rainer Wolffhardts Gruselkrimi "Der Geisterzug" gehört sicherlich zu den gelungeneren Überraschungen, zumal sich im Vorfeld ein eher unscheinbares Profil aufdrängen wollte, was vielleicht am Stab gelegen haben mag. Der in Schwarzweiß gedrehte Fernsehfilm überzeugt vor allem in den Bereichen der atmosphärischen Dichte und einiger Twists, sodass es zu zahlreichen Momenten der Aha-Effekte kommt, die in Erinnerung bleiben und die Geschichte letztlich originell erscheinen lassen. Eine bunt zusammengewürfelte Reisegesellschaft ist gezwungen, eine Nacht in einem ungemülichen Bahnhof zu verbringen, in welchem nichts von dem Komfort zu finden ist, den die meisten von ihnen offenbar gewöhnt sind. Die charakterlichen Unterschiede werden von den Interpreten sicher und oft überspitzt herausgearbeitet, auch für humorige Untertöne bleibt Zeit, um die womöglich nervenzerreißenden Intervalle etwas zu entschärfen. Es ist erstaunlich, dass die gerade einmal einstündige Produktion es spielend schafft, eine unheimliche Atmosphäre zu kreieren, die obendrein in den richtigen Momenten greift und für atemlose Szenen sorgt, beispielsweise als der vermeintliche Geisterzug einfährt, oder als totgeglaubte ihr Unwesen am Bahnsteig treiben. Um die nervöse Stimmung anzulegen, fungiert Karl Georg Saebisch als Geschichten-Erzähler, der en detail berichtet, was sich seinerzeit aber vor allem Nacht für Nacht zugetragen hat.
Projektionsflächen für Hysterie und Angstzustände sind hier ausschließlich die beteiligten Damen, die ihren blasierten Ehemännern oder Bystanders auf die Nerven gehen, bis sich die Situation zuspitzt, als eine Leiche gefunden wird. Die Frage, mit der sich das Publikum fortwährend beschäftigen wird, ist natürlich, ob sich hier tatsächlich übernatürliche Dinge abspielen, oder ob man es mit ganz profanen Gründen aus der Krimiwelt zu tun hat. Regisseur Rainer Wolffhardt spielt geschickt mit dieser allgegenwärtigen Fragestellung und positioniert etliche Personen nur zum Schein völlig klar, um für Twists in der unbeheizten Einöde zu sorgen. Bei den Interpreten stechen insbesondere Günther Neutze, Sonja Sutter, Käthe Lindenberg, Hans-Walter Clasen oder Karl Georg Saebisch hervor, da sie alle auf eine spezielle Art und Weise auffallen oder strapazieren. Das Setting wird im Verlauf noch durch drei weitere Personen erweitert, die vielleicht weniger für Verwirrung als Hysterie sorgen. "Der Geisterzug" funktioniert schlussendlich mit den einfachen und sicherlich eingeschränkten Mitteln, die eine TV-Produktion herzugeben weiß. Dabei ist die Simulation einer spürbaren Aura mehr als erstaunlich, sodass sich leichte Schauer anbahnen können. Unterstützt mit hilfreichen musikalischen oder akustischen Impulsen und sachdienlichen Dialogen, entfaltet sich ein passabler Eindruck, der bis zum effektvollen Finale aufrecht erhalten werden kann. Sicherlich wirken hier viele Inhalte mittlerweile ziemlich überholt oder vielmehr angestaubt, überzeugen kann diese Grusel-Geschichte aber dennoch, zumal Überraschungseffekte geboten werden, die kaum zu erwarten waren.
In einer schier unendlich wirkenden Riege deutscher TV-Produktionen lassen sich immer wieder Überraschungen, beziehungsweise Underdogs finden, die am Ende mehr offenbaren, als zunächst angenommen. Rainer Wolffhardts Gruselkrimi "Der Geisterzug" gehört sicherlich zu den gelungeneren Überraschungen, zumal sich im Vorfeld ein eher unscheinbares Profil aufdrängen wollte, was vielleicht am Stab gelegen haben mag. Der in Schwarzweiß gedrehte Fernsehfilm überzeugt vor allem in den Bereichen der atmosphärischen Dichte und einiger Twists, sodass es zu zahlreichen Momenten der Aha-Effekte kommt, die in Erinnerung bleiben und die Geschichte letztlich originell erscheinen lassen. Eine bunt zusammengewürfelte Reisegesellschaft ist gezwungen, eine Nacht in einem ungemülichen Bahnhof zu verbringen, in welchem nichts von dem Komfort zu finden ist, den die meisten von ihnen offenbar gewöhnt sind. Die charakterlichen Unterschiede werden von den Interpreten sicher und oft überspitzt herausgearbeitet, auch für humorige Untertöne bleibt Zeit, um die womöglich nervenzerreißenden Intervalle etwas zu entschärfen. Es ist erstaunlich, dass die gerade einmal einstündige Produktion es spielend schafft, eine unheimliche Atmosphäre zu kreieren, die obendrein in den richtigen Momenten greift und für atemlose Szenen sorgt, beispielsweise als der vermeintliche Geisterzug einfährt, oder als totgeglaubte ihr Unwesen am Bahnsteig treiben. Um die nervöse Stimmung anzulegen, fungiert Karl Georg Saebisch als Geschichten-Erzähler, der en detail berichtet, was sich seinerzeit aber vor allem Nacht für Nacht zugetragen hat.
Projektionsflächen für Hysterie und Angstzustände sind hier ausschließlich die beteiligten Damen, die ihren blasierten Ehemännern oder Bystanders auf die Nerven gehen, bis sich die Situation zuspitzt, als eine Leiche gefunden wird. Die Frage, mit der sich das Publikum fortwährend beschäftigen wird, ist natürlich, ob sich hier tatsächlich übernatürliche Dinge abspielen, oder ob man es mit ganz profanen Gründen aus der Krimiwelt zu tun hat. Regisseur Rainer Wolffhardt spielt geschickt mit dieser allgegenwärtigen Fragestellung und positioniert etliche Personen nur zum Schein völlig klar, um für Twists in der unbeheizten Einöde zu sorgen. Bei den Interpreten stechen insbesondere Günther Neutze, Sonja Sutter, Käthe Lindenberg, Hans-Walter Clasen oder Karl Georg Saebisch hervor, da sie alle auf eine spezielle Art und Weise auffallen oder strapazieren. Das Setting wird im Verlauf noch durch drei weitere Personen erweitert, die vielleicht weniger für Verwirrung als Hysterie sorgen. "Der Geisterzug" funktioniert schlussendlich mit den einfachen und sicherlich eingeschränkten Mitteln, die eine TV-Produktion herzugeben weiß. Dabei ist die Simulation einer spürbaren Aura mehr als erstaunlich, sodass sich leichte Schauer anbahnen können. Unterstützt mit hilfreichen musikalischen oder akustischen Impulsen und sachdienlichen Dialogen, entfaltet sich ein passabler Eindruck, der bis zum effektvollen Finale aufrecht erhalten werden kann. Sicherlich wirken hier viele Inhalte mittlerweile ziemlich überholt oder vielmehr angestaubt, überzeugen kann diese Grusel-Geschichte aber dennoch, zumal Überraschungseffekte geboten werden, die kaum zu erwarten waren.