Heinz Rühmann

● PATER BROWN - ER KANN'S NICHT LASSEN (D|1962)
mit Ruth Maria Kubitschek, Siegfried Wischnewski, Grit Boettcher, Lina Carstens, Horst Tappert, Peter Ehrlich,
Peter Parten, Uli Steigberg, Emmerich Schrenk, Otto Schmöle, E. O. Fuhrmann, Rainer Penkert und Rudolf Forster
eine Produktion der Bavaria Filmkunst | im Bavaria Filmverleih
ein Film von Axel von Ambesser
»Hat die Kirche Beziehungen zur Unterwelt?«
Nach seiner Versetzung auf die Inselgemeinde Abbotts Rock, wird es nicht ruhiger um Pater Brown (Heinz Rühmann), der in seiner Kapelle durch Zufall einen verschollenen Kirchenschatz entdeckt. Da sich auf der Insel allerlei lichtscheues Gesindel herumtreibt, dauert es nicht lange, bis das wertvolle Gemälde gestohlen wird. Auf eigene Faust sucht der Geistliche nach dem verschwundenen Kunstwerk und beschafft es auch wieder, gerät allerdings wieder in die Schlagzeilen. Sein Bischof (Rudolf Forster) hat nun endgültig genug von den Sensationsmeldungen in der Presse, und versetzt ihn erneut, dieses Mal allerdings in eine ruhige Gemeinde, in der sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Als der dort ansässige Lord Darroway (Rainer Penkert) plötzlich zu Tode kommt und Pater Brown von Frau Holland (Ruth Maria Kubitschek), der Pflegerin des Lords, vom "toten Mann von Bannister Moor" erzählt bekommt, der der Legende nach seine Hände nach dem Schlossherrn von Darroway ausstreckt, glaubt der Pater nicht mehr an einen Unfall, sondern Mord...
Axel von Ambessers "Pater Brown"-Fortsetzung "Er kann's nicht lassen" sieht sich als unmittelbare Fortsetzung des Erstlingswerks, schlägt aber in vielerlei Hinsicht andere, und dem persönlichen Geschmack nach interessantere Wege ein. Da die erste Versetzung auf eine Insel mit kriminellen Elementen ein Schuss in den Ofen war, geht es später auf das aristokratisch geprägte Land, wo eine ganz besonders dichte Atmosphäre aufkommen wird, was aber auch schon auf Abbotts Rock der Fall war, denn es wurde tatsächlich an Originalschauplätzen in Irland gedreht. Als Schloss Darroway diente das aus zahlreichen Filmen bekannte Wasserschloss Anif in Österreich. Der Zufall will es also, dass der kriminalistisch interessierte Würdenträger einen verschollenen Schatz in Form eines Gemäldes des flämischen Malers van Dyck findet, und damit die Kriminalhandlung antreiben wird. Trotz des raschen Ortswechsels wartet die Regie mit einer sehr geglückten Verstrickung beider Handlungen auf, wenngleich der Zufall hier sicherlich ein wenig zu sehr überstrapaziert erscheint. Wie dem auch sei, es kommt schließlich zu guten Vorlagen im Bereich Tempo und Grusel und der Verlauf spielt geschickt mit den Themen Gier, Hass, Erpressung und Missgunst, also dem perfekte Nährboden für Mord. Zunächst überschattet ein übernatürliches Element den Verlauf, hat man beim ersten Todesfall doch schließlich den "toten Mann von Bannister Moor" leibhaftig bei seiner Lieblingsbeschäftigung sehen können, nämlich in mörderischer Absicht nach dem Schlossherrn zu greifen, und nicht zuletzt durch die in Nebel getauchten Bilder und die Eindrücke von Schauplätzen und Landschaft kommt eine bedeutende atmosphärische Dichte auf, die durch weitere Todesfälle angeheizt wird. Zahlreiche Plot-Fragmente bleiben lange ungewiss, ergeben bei der fortlaufenden Aufklärung aber immer einen Sinn, sodass sich auch hier von einem guten Aufbau sprechen lässt. Die universell aufmerksame Kamera legt Wert auf Details und das genaue Vorstellen seiner Charaktere.
Erneut gibt Heinz Rühmann Euer Hochwürden der Sensationen sehr ansprechend und es wird schnell klar, dass er die Rolle wieder sehr gut strukturieren wird, dem Empfinden nach sogar etwas ausgefeilter als im Vorgänger "Das schwarze Schaf". Ironische Anwandlungen und anspruchsvoller Humor lassen es zu einem Leichten werden, dem Hobby-Detektiv zu folgen un man nimmt es beinahe wohlwollend zur Kenntnis, dass er die Polizei nach Belieben ausstechen kann. Auch auf das amüsante Gespann Lina Carstens und Heinz Rühmann ist in etlichen Szenen Verlass und generell lässt sich sagen, dass die heiteren Töne die mörderische Thematik wieder etwas entschärfen werden. Die Besetzung wurde hier bis auf die eben genannten Interpreten und E. O. Fuhrmann vollkommen erneuert. Als Bischof sieht man den einmal mehr großartigen Rudolf Forster, der den kurz zuvor verstorbenen Friedrich Domin ersetzte. Seine Marschroute ist bissiger, er wirkt in vielen Situationen nicht so milde gestimmt wie sein Vorgänger und insbesondere in bei den Dialogen präsentiert sich Forster als waschechter Rhetoriker. Als Inspektor begleitet man Siegfried Wischnewski, der allgemeinen Erkenntnissen hoffnungslos nachlaufen muss aber einen ebenso guten Eindruck macht. Auf der Gegenseite des Gesetzes agieren Peter Ehrlich und Horst Tappert, schmieden bei dieser Gelegenheit recht glaubhafte Gangster-Visagen. Eine der erfreulichsten Cast-Erweiterungen stellt die wandlungsfähige Ruth Maria Kubitschek dar, die in den Bereichen Vertrauen und Überraschung deutliche Akzente setzen kann, des Weiteren feiert Grit Boettcher sozusagen einen Achtungserfolg mit einer sehr ausgewogenen Darbietung. Besetzungstechnisch erweist sich Axel von Ambessers Beitrag schließlich als absoluter Volltreffer. Martin Böttchers Klänge sorgen für Wiedererkennungswert und Stimmungsförderung, Kehrtwendungen, Überraschungen und im kriminalistischen Sinne konventionelle Zutaten machen diesen Beitrag zu einem sehenswerten Vergnügen, das man sich immer wieder ohne schwindende Euphorie anschauen kann.
Axel von Ambessers "Pater Brown"-Fortsetzung "Er kann's nicht lassen" sieht sich als unmittelbare Fortsetzung des Erstlingswerks, schlägt aber in vielerlei Hinsicht andere, und dem persönlichen Geschmack nach interessantere Wege ein. Da die erste Versetzung auf eine Insel mit kriminellen Elementen ein Schuss in den Ofen war, geht es später auf das aristokratisch geprägte Land, wo eine ganz besonders dichte Atmosphäre aufkommen wird, was aber auch schon auf Abbotts Rock der Fall war, denn es wurde tatsächlich an Originalschauplätzen in Irland gedreht. Als Schloss Darroway diente das aus zahlreichen Filmen bekannte Wasserschloss Anif in Österreich. Der Zufall will es also, dass der kriminalistisch interessierte Würdenträger einen verschollenen Schatz in Form eines Gemäldes des flämischen Malers van Dyck findet, und damit die Kriminalhandlung antreiben wird. Trotz des raschen Ortswechsels wartet die Regie mit einer sehr geglückten Verstrickung beider Handlungen auf, wenngleich der Zufall hier sicherlich ein wenig zu sehr überstrapaziert erscheint. Wie dem auch sei, es kommt schließlich zu guten Vorlagen im Bereich Tempo und Grusel und der Verlauf spielt geschickt mit den Themen Gier, Hass, Erpressung und Missgunst, also dem perfekte Nährboden für Mord. Zunächst überschattet ein übernatürliches Element den Verlauf, hat man beim ersten Todesfall doch schließlich den "toten Mann von Bannister Moor" leibhaftig bei seiner Lieblingsbeschäftigung sehen können, nämlich in mörderischer Absicht nach dem Schlossherrn zu greifen, und nicht zuletzt durch die in Nebel getauchten Bilder und die Eindrücke von Schauplätzen und Landschaft kommt eine bedeutende atmosphärische Dichte auf, die durch weitere Todesfälle angeheizt wird. Zahlreiche Plot-Fragmente bleiben lange ungewiss, ergeben bei der fortlaufenden Aufklärung aber immer einen Sinn, sodass sich auch hier von einem guten Aufbau sprechen lässt. Die universell aufmerksame Kamera legt Wert auf Details und das genaue Vorstellen seiner Charaktere.
Erneut gibt Heinz Rühmann Euer Hochwürden der Sensationen sehr ansprechend und es wird schnell klar, dass er die Rolle wieder sehr gut strukturieren wird, dem Empfinden nach sogar etwas ausgefeilter als im Vorgänger "Das schwarze Schaf". Ironische Anwandlungen und anspruchsvoller Humor lassen es zu einem Leichten werden, dem Hobby-Detektiv zu folgen un man nimmt es beinahe wohlwollend zur Kenntnis, dass er die Polizei nach Belieben ausstechen kann. Auch auf das amüsante Gespann Lina Carstens und Heinz Rühmann ist in etlichen Szenen Verlass und generell lässt sich sagen, dass die heiteren Töne die mörderische Thematik wieder etwas entschärfen werden. Die Besetzung wurde hier bis auf die eben genannten Interpreten und E. O. Fuhrmann vollkommen erneuert. Als Bischof sieht man den einmal mehr großartigen Rudolf Forster, der den kurz zuvor verstorbenen Friedrich Domin ersetzte. Seine Marschroute ist bissiger, er wirkt in vielen Situationen nicht so milde gestimmt wie sein Vorgänger und insbesondere in bei den Dialogen präsentiert sich Forster als waschechter Rhetoriker. Als Inspektor begleitet man Siegfried Wischnewski, der allgemeinen Erkenntnissen hoffnungslos nachlaufen muss aber einen ebenso guten Eindruck macht. Auf der Gegenseite des Gesetzes agieren Peter Ehrlich und Horst Tappert, schmieden bei dieser Gelegenheit recht glaubhafte Gangster-Visagen. Eine der erfreulichsten Cast-Erweiterungen stellt die wandlungsfähige Ruth Maria Kubitschek dar, die in den Bereichen Vertrauen und Überraschung deutliche Akzente setzen kann, des Weiteren feiert Grit Boettcher sozusagen einen Achtungserfolg mit einer sehr ausgewogenen Darbietung. Besetzungstechnisch erweist sich Axel von Ambessers Beitrag schließlich als absoluter Volltreffer. Martin Böttchers Klänge sorgen für Wiedererkennungswert und Stimmungsförderung, Kehrtwendungen, Überraschungen und im kriminalistischen Sinne konventionelle Zutaten machen diesen Beitrag zu einem sehenswerten Vergnügen, das man sich immer wieder ohne schwindende Euphorie anschauen kann.