George Nader
● DER MÖRDERCLUB VON BROOKLYN (D|1967)
mit Heinz Weiss, Helmut Förnbacher, Karl Stepanek, Helga Anders, Helmut Kircher, Heinz Reincke, Dagmar Lassander, Wolfgang Weiser,
Helmuth Rudolph, Rudi Schmitt, Horst Michael Neutze, Wolfgang Spier, Daniel Dimitri, Franziska Bronnen, Paul Muller und Richard Münch
eine Produktion der Allianz Film | Constantin Film | im Constantin Filmverleih
ein Film von Werner Jacobs
»Mich können sie jedenfalls nicht erpressen!«
Der New Yorker Bankier Dyers (Karl Stepanek) hat genau wie seine Freunde Johnson (Helmuth Rudolph) und Cormick (Rudi Schmitt) einen Erpresserbrief mit millionenschweren Forderungen einer unbekannten Gruppierung erhalten. Falls die Geschäftsleute nicht zahlen sollten, würden die Kinder entführt und ermordet. Jerry Cotton (George Nader) und Phil Decker (Heinz Weiss) nehmen die Spur der unbekannten Erpresserbande auf, zumal sich eine immer blutigere Spur durch New York zieht. Auf die FBI-Leute folgen mehrere Mordanschläge und als Edna Cormick (Helga Anders) entführt wird, verschwindet auch Phil spurlos. Für Jerry Cotton beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit...
Bei Jerry Cottons fünftem Fall handelt es sich um den ersten Beitrag in Farbe, was gleichzeitig eine Art Startschuss für eine andere Form der Unterhaltung bedeutet, immerhin geht es nicht nur im buchstäblichen Sinn farbenfroher zu. Die Architektur der Geschichte verfügt nur über kleinere Modifikationen, die aufgrund der Bearbeitung jedoch zu einer der interessantesten im Cotton-Orbit wird, da sie dynamisch wirkt und mit nahezu draufgängerischen Tendenzen für Furore sorgt. Jerry Cotton musste sich bereits mit viel unterschiedlichem kriminellen Geschmeiß herumärgern, und hier handelt es sich um den sogenannten Mörderclub, der nicht nur für seine erpresserischen Aktivitäten und Kidnapping berüchtigt ist, sondern vor allem für seine Brutalität. Dabei werden aus Drohungen schnell Tatsachen, sodass unschuldige Köpfe rollen und das FBI unter immer mehr Zugzwang stellt. Naturgemäß bewegt man sich aufgrund der Hochfinanz auch in ebenfalls sogenannten besseren Kreisen, da hier adäquate Summen abzugreifen, dem Empfinden aber auch genügend Personen auszumachen sind, die für solche Machenschaften in Frage kommen könnten. Spätestens als der erste große Fauxpas passiert, ahnt man, das selbst die Verbrecher nicht davor geschützt sind, die Nerven zu verlieren, und die Geschichte wird mit immer mehr Spannung versorgt, da die Verheimlichung des Hintermanns unter Jacobs' Regie sehr gut gelungen ist. In seinem Jerry-Cotton-Gastspiel beweist der Berliner Regisseur den Mut zu größeren Anstrengungen und individuellen Umsetzungen, sodass der Film mit Leichtigkeit in der Liste der erfolgreichsten Produktionen der Saison landen konnte und als einer der Besten der Reihe in Erinnerung bleibt, wenngleich die Konkurrenz insbesondere in den Nachfolgefilmen nicht schlafen sollte.
Derartige Serien leben auch zu einem großen Anteil von der Routine und Gewöhnung, wofür die Titelfigur und sein treuer Kumpane mitverantwortlich sind. George Nader konnte sich längst als Held dieser Geschichten etablieren, also musste hier und da immer wieder eine Schippe drauf gelegt werden, um das Publikum bei Laune zu halten. Dies funktioniert hier wie erwähnt quasi von alleine, worauf gleich in der ersten Szene hingewiesen wird. "Der Mörderclub von Brooklyn" verfügt über die Eigenheit, eine Prätitel-Sequenz in Schwarzweiß zu haben, was schlussendlich keinen besonders guten, beziehungsweise sinnvollen Eindruck hinterlässt. Diese Szenen wurden dem Vernehmen nach auch nur integriert, da sie Regisseur Helmuth Ashley für den Vorgängerfilm "Die Rechnung – eiskalt serviert" abgedreht hatte, die aber für den fertigen Film keine Verwendung fanden. Diese Art des Recyclings hätte Jacobs' Film bei Weitem nicht nötig gehabt, sodass es sich beinahe anbietet, den Film ab dem Vorspann zu beginnen. Die Besetzungsliste weist auf hochinteressante Beteiligte hin, die von Jerry Cotton und Phil Decker entweder beschützt oder bekämpft werden müssen, allerdings verfügt die Geschichte auch über einen sehr clever aufgebauten Whodunit, der als bislang bester der Reihe zu bezeichnen ist. Doch zunächst geht die Erpresserbande, die mit der Umschreibung Mörderclub tatsächlich besser charakterisiert ist, mit unerbittlicher Grausamkeit vor, da keine Fehler verziehen und zweite Chancen verteilt werden. Für das mitfiebernde Publikum kommt diese Strategie einigermaßen überraschend, zumal es an Vorwarnungen mangelt und man überhaupt nicht weiß, mit wem man es eigentlich zu tun hat. Lediglich die hohen Geldforderungen an reiche Geschäftsmänner stehen im Raum, die deren Töchter und Söhne in Gefahr bringen.
Die nicht allzu neue Storyline überzeugt mit dieser Strategie der Unerbittlichkeit und nimmt erste tragische Etappen, bis Jerry Cotton und Phil Decker richtig loslegen werden. Dabei erscheint die Gefahr dieses Mal wesentlich größer zu sein, da man es mit einem Phantom zu tun bekommt, das nicht nur plötzlich aus dem Hinterhalt agiert, sondern dies sogar entgegen aller Logik tun kann. Erhebungen und Zusammenhänge erfahren ungewöhnliche Sprünge und Fehlkalkulationen, sodass sich die Spannung innerhalb dieser herkömmlichen Geschichte wie von selbst potenzieren kann. Werner Jacobs bietet dabei allerlei Verdächtige und zwielichtige Gestalten an, die kaum bis gar nicht zuzuordnen sind. Dieser fünfte Cotton-Fall läutet also nicht alleine wegen der neuerlichen Farbe eine andere Gangart ein, sondern wirkt insgesamt hochwertiger und opulenter als die Vorgänger. Versehen mit einem exzellenten Titeltrack von Peter Thomas, kommt das richtige Feeling in den meisten Sequenzen auf, sodass es schwieriger beim Ermitteln, aber dem Empfinden auch lebensgefährlicher wird, was gleich mehrere Protagonisten zu spüren bekommen. Die Entourage ist ebenfalls hervorragend ausgewählt und zeigt bekannte Gesichter wie Helmut Förnbacher, Karl Stepanek, Richard Münch, Dagmar Lassander oder Helga Anders, wobei man einfach völlig zufrieden sagen darf, dass dieser Beitrag bis in die kleinsten Nebenrollen dicht besetzt ist. So bleibt ein fulminanter Einstieg in die bunte Welt des Jerry Cotton, der sich mit einem gut ausbalancierten Fall arrangieren muss, der über zahlreiche Finessen und neue Töne verfügt, die für neues Leben in einer Reihe sorgen, die nach durchschnittlichen Beiträgen förmlich nach frischem Blut gerufen hat. Mit Regisseur Jacobs ist diese Mission mehr als gelungen und bringt schließlich einen Beitrag zustande, der überzeugt und daher gefällt.
Bei Jerry Cottons fünftem Fall handelt es sich um den ersten Beitrag in Farbe, was gleichzeitig eine Art Startschuss für eine andere Form der Unterhaltung bedeutet, immerhin geht es nicht nur im buchstäblichen Sinn farbenfroher zu. Die Architektur der Geschichte verfügt nur über kleinere Modifikationen, die aufgrund der Bearbeitung jedoch zu einer der interessantesten im Cotton-Orbit wird, da sie dynamisch wirkt und mit nahezu draufgängerischen Tendenzen für Furore sorgt. Jerry Cotton musste sich bereits mit viel unterschiedlichem kriminellen Geschmeiß herumärgern, und hier handelt es sich um den sogenannten Mörderclub, der nicht nur für seine erpresserischen Aktivitäten und Kidnapping berüchtigt ist, sondern vor allem für seine Brutalität. Dabei werden aus Drohungen schnell Tatsachen, sodass unschuldige Köpfe rollen und das FBI unter immer mehr Zugzwang stellt. Naturgemäß bewegt man sich aufgrund der Hochfinanz auch in ebenfalls sogenannten besseren Kreisen, da hier adäquate Summen abzugreifen, dem Empfinden aber auch genügend Personen auszumachen sind, die für solche Machenschaften in Frage kommen könnten. Spätestens als der erste große Fauxpas passiert, ahnt man, das selbst die Verbrecher nicht davor geschützt sind, die Nerven zu verlieren, und die Geschichte wird mit immer mehr Spannung versorgt, da die Verheimlichung des Hintermanns unter Jacobs' Regie sehr gut gelungen ist. In seinem Jerry-Cotton-Gastspiel beweist der Berliner Regisseur den Mut zu größeren Anstrengungen und individuellen Umsetzungen, sodass der Film mit Leichtigkeit in der Liste der erfolgreichsten Produktionen der Saison landen konnte und als einer der Besten der Reihe in Erinnerung bleibt, wenngleich die Konkurrenz insbesondere in den Nachfolgefilmen nicht schlafen sollte.
Derartige Serien leben auch zu einem großen Anteil von der Routine und Gewöhnung, wofür die Titelfigur und sein treuer Kumpane mitverantwortlich sind. George Nader konnte sich längst als Held dieser Geschichten etablieren, also musste hier und da immer wieder eine Schippe drauf gelegt werden, um das Publikum bei Laune zu halten. Dies funktioniert hier wie erwähnt quasi von alleine, worauf gleich in der ersten Szene hingewiesen wird. "Der Mörderclub von Brooklyn" verfügt über die Eigenheit, eine Prätitel-Sequenz in Schwarzweiß zu haben, was schlussendlich keinen besonders guten, beziehungsweise sinnvollen Eindruck hinterlässt. Diese Szenen wurden dem Vernehmen nach auch nur integriert, da sie Regisseur Helmuth Ashley für den Vorgängerfilm "Die Rechnung – eiskalt serviert" abgedreht hatte, die aber für den fertigen Film keine Verwendung fanden. Diese Art des Recyclings hätte Jacobs' Film bei Weitem nicht nötig gehabt, sodass es sich beinahe anbietet, den Film ab dem Vorspann zu beginnen. Die Besetzungsliste weist auf hochinteressante Beteiligte hin, die von Jerry Cotton und Phil Decker entweder beschützt oder bekämpft werden müssen, allerdings verfügt die Geschichte auch über einen sehr clever aufgebauten Whodunit, der als bislang bester der Reihe zu bezeichnen ist. Doch zunächst geht die Erpresserbande, die mit der Umschreibung Mörderclub tatsächlich besser charakterisiert ist, mit unerbittlicher Grausamkeit vor, da keine Fehler verziehen und zweite Chancen verteilt werden. Für das mitfiebernde Publikum kommt diese Strategie einigermaßen überraschend, zumal es an Vorwarnungen mangelt und man überhaupt nicht weiß, mit wem man es eigentlich zu tun hat. Lediglich die hohen Geldforderungen an reiche Geschäftsmänner stehen im Raum, die deren Töchter und Söhne in Gefahr bringen.
Die nicht allzu neue Storyline überzeugt mit dieser Strategie der Unerbittlichkeit und nimmt erste tragische Etappen, bis Jerry Cotton und Phil Decker richtig loslegen werden. Dabei erscheint die Gefahr dieses Mal wesentlich größer zu sein, da man es mit einem Phantom zu tun bekommt, das nicht nur plötzlich aus dem Hinterhalt agiert, sondern dies sogar entgegen aller Logik tun kann. Erhebungen und Zusammenhänge erfahren ungewöhnliche Sprünge und Fehlkalkulationen, sodass sich die Spannung innerhalb dieser herkömmlichen Geschichte wie von selbst potenzieren kann. Werner Jacobs bietet dabei allerlei Verdächtige und zwielichtige Gestalten an, die kaum bis gar nicht zuzuordnen sind. Dieser fünfte Cotton-Fall läutet also nicht alleine wegen der neuerlichen Farbe eine andere Gangart ein, sondern wirkt insgesamt hochwertiger und opulenter als die Vorgänger. Versehen mit einem exzellenten Titeltrack von Peter Thomas, kommt das richtige Feeling in den meisten Sequenzen auf, sodass es schwieriger beim Ermitteln, aber dem Empfinden auch lebensgefährlicher wird, was gleich mehrere Protagonisten zu spüren bekommen. Die Entourage ist ebenfalls hervorragend ausgewählt und zeigt bekannte Gesichter wie Helmut Förnbacher, Karl Stepanek, Richard Münch, Dagmar Lassander oder Helga Anders, wobei man einfach völlig zufrieden sagen darf, dass dieser Beitrag bis in die kleinsten Nebenrollen dicht besetzt ist. So bleibt ein fulminanter Einstieg in die bunte Welt des Jerry Cotton, der sich mit einem gut ausbalancierten Fall arrangieren muss, der über zahlreiche Finessen und neue Töne verfügt, die für neues Leben in einer Reihe sorgen, die nach durchschnittlichen Beiträgen förmlich nach frischem Blut gerufen hat. Mit Regisseur Jacobs ist diese Mission mehr als gelungen und bringt schließlich einen Beitrag zustande, der überzeugt und daher gefällt.