EMIL UND DIE DETEKTIVE - Robert A. Stemmle

Sexwellen, Kriminalspaß und andere Krautploitation.
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Percy Lister
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EMIL UND DIE DETEKTIVE - Robert A. Stemmle

Beitrag von Percy Lister »

"Emil und die Detektive" (Deutschland 1954)
mit: Peter Finkbeiner, Kurt Meisel, Heli Finkenzeller, Wolfgang Lukschy, Claudia Schäfer, Hans-Dieter Zeidler, Camilla Spira, Margarete Haagen, Ruth Nimbach, Günter Pfitzmann, Ernst Waldow, Walter Gross, Gerhard Frickhöffer, Marina Ried, Wolfgang Condrus, Wolf-Eberhard Grasshoff, Roland Kaiser, Hannes Hübner u.v.a. | nach dem Roman von Erich Kästner | Entwurf von Billy Wilder | Drehbuch und Regie: Robert A. Stemmle

Emil Tischbein fährt in den Sommerferien nach Berlin zu seiner Großmutter und Cousine Pony Hütchen. Während der Zugfahrt lernt er einen Mann namens Grundeis kennen, der ihm präparierte Bonbons anbietet und dem schlafenden Jungen 140 Mark abnimmt. Nach Emils Ankunft am Bahnhof Zoo heftet er sich an die Fersen des Diebs und wird dabei von Gustav mit der Hupe und dessen Freunden unterstützt. Bald finden die Jungs heraus, dass Herr Grundeis in Berlin noch ein anderes, weitreichendes Verbrechen plant....

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Der erfolgreiche Kinderbuchklassiker wurde bereits im Jahr 1931 unter der Regie von Gerhard Lamprecht verfilmt, Fritz Rasp spielte damals die Rolle des Diebs. In der Version von 1954 verkörpert Kurt Meisel den skrupellosen Gauner, den die Detektive nicht mehr aus den Augen lassen, bis die Polizei seiner habhaft wird. Er genießt es sichtlich, wie die Karikatur des gefährlichen Fremden aufzutreten und allein durch sein unheimliches Grinsen und seine schroffe Unhöflichkeit gegenüber anderen Personen Punkte in der Verbrecherkartei zu sammeln. Peter Finkbeiner ist der sympathische Emil Tischbein, dessen Talent sich nicht nur auf die Schule beschränkt - die mit dem jungen Günter Pfitzmann einen modernen, aufgeschlossenen Lehrer zeigt -, sondern auch alltagstauglich ist. Neben der spannenden Verfolgungsjagd besticht der Film vor allem durch die zeitgenössischen Aufnahmen Berlins Mitte der Fünfziger Jahre. Die Stadt wird mit dem Interzonenzug erreicht und gewährt neben dem Botanischen Garten, dem Flughafen Tempelhof und dem Olympia-Stadion auch einen ausführlichen Blick in die während des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigte Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Dort errichtet die Gruppe ihr Hauptquartier. Neben den zartgelben Tramwagen erblickt man Reklame-Tafeln und Schlagzeilen der Tagespresse, die von einer 'Verbrecherjagd in Lichterfelde' berichten oder mit 'Diese Augen befahlen Mord' das Porträt eines Mörders ankündigen. In dieser nostalgischen Umgebung bereitet jeder Szenenwechsel Freude und unterstreicht das Tempo, das die Jugend - die Zukunft der Stadt - an den Tag legt. 'Nicht die Hände in den Schoß legen, sondern handeln' lautet die Parole. Die Jungs üben sich in Zivilcourage, helfen Wehrlosen und gehen dabei wie im Falle Emils sogar mit den Eltern konform. Der guterzogene Bursche geht seinen eigenen Weg, ohne dabei seine Mutter vor den Kopf zu stoßen oder die Vereinbarungen zu brechen, die er mit ihr getroffen hat. Vertrauen, Verantwortungsbewusstsein und Loyalität sind wichtige Zutaten zum Funktionieren der Eltern-Kind-Beziehung, aber auch innerhalb der Jugendbande, die Platz für Individualisten bietet, sich im Grundgedanken jedoch einig ist. - Ein amüsanter, herzerfrischender Kriminalfall im Umkreis aufgeweckter Burschen (und eines Mädchens), der so pulsierend abläuft wie das Leben in der Millionenstadt Berlin.

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Sid Vicious
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Re: EMIL UND DIE DETEKTIVE - Robert A. Stemmle

Beitrag von Sid Vicious »

Da der Film immo in der Mediatheke zum Download angeboten wird, habe ich das Angebot angenommen und mir EMIL UND DIE DETEKTIVE angeschaut. Ich wurde sehr gut unterhalten. Die Kinder nerven nicht, sind keine Klugscheißer, wirken angenehm pfiffig. Die Fotografie hat mir dito gut gefallen. EMIL UND DIE DETEKTIVE verzichtet auf übertriebenen Schmalz, wirkt stattdessen erfrischend, pfiffig und fortwährend kurzweilig.

prisma sollte unbedingt reinschauen.
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Prisma
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Re: EMIL UND DIE DETEKTIVE - Robert A. Stemmle

Beitrag von Prisma »

Sid Vicious hat geschrieben:
Fr., 04.08.2023 10:50
prisma sollte unbedingt reinschauen.

Ja cool, das werde ich bestimmt. Ich weiß nur gerade nicht, ob ich den bereits auf DVD habe oder nicht. Muss ich mal schauen, der ist ja ganz interessant besetzt.

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Sid Vicious
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Re: EMIL UND DIE DETEKTIVE - Robert A. Stemmle

Beitrag von Sid Vicious »

Prisma hat geschrieben:
Fr., 04.08.2023 14:28
Sid Vicious hat geschrieben:
Fr., 04.08.2023 10:50
prisma sollte unbedingt reinschauen.

Ja cool, das werde ich bestimmt. Ich weiß nur gerade nicht, ob ich den bereits auf DVD habe oder nicht. Muss ich mal schauen, der ist ja ganz interessant besetzt.
Wenn nicht, der folgende Link hilft weiter. Knallige Farben, alles gut und legal.

Im Heyne Buch DER KINDERFILM steht zum 54er EMIL geschrieben:
1954 gab es in der BRD ein Remake.Man versuchte den großen Erfolg des Originals zu wiederholen - vergeblich. Als eine lieblos hingeschlampte Sache erschien die Berolina-Produktion in der Filmkritik.

https://rodlzdf-a.akamaihd.net/dach/3sa ... p36v13.mp4
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Prisma
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Re: EMIL UND DIE DETEKTIVE - Robert A. Stemmle

Beitrag von Prisma »



Danke für den Link, habe die DVD bislang nicht finden können und bin mir gar nicht mehr so sicher, ob ich die überhaupt habe. :D

Die zeitgenössische Kritik kann mich überhaupt nicht beeindrucken. Da mache ich mir gerne selbst ein Bild von. 8-)

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Dschallogucker
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Re: EMIL UND DIE DETEKTIVE - Robert A. Stemmle

Beitrag von Dschallogucker »

Ich weiß, dass ich eine DVD habe, erst vor 2 oder 3 Jahren gekauft für wenig Geld. 50er Jahre Filme habe ich nur sehr wenige, aber dieser hat Spaß gemacht, meine Erwartungen wurden sogar leicht übertroffen.

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