● DIE UNSICHTBAREN KRALLEN DES DR. MABUSE (D|1961/62)
mit Lex Barker, Karin Dor, Rudolf Fernau, Siegfried Lowitz, Wolfgang Preiss, Kurd Pieritz, Walo Lüönd,
Walter Bluhm, Alain Dijon, Hans Schwarz, Heinz Gies, Zeev Berlinsky, Carl de Vogt und Werner Peters
eine Produktion der cCc Filmkunst | im Constantin Filmverleih
ein Film von Harald Reinl
»Foltern ist eine delikate Kunst!«
Im bekannten Metropol-Theater geschehen unheimliche Dinge. Der FBI-Mann Nick Prado (Alain Dijon) beobachtet ungläubig, dass sich in einer leeren Loge Dinge wie von Geisterhand bewegen. Noch bevor er der Sache auf den Grund gehen kann, wird seine Leiche wenig später in einem Requisiten-Koffer am Hafen entdeckt. Sein Kollege Joe Como (Lex Barker) übernimmt den mysteriösen Fall und stößt schnell auf ein Gespenst aus der Vergangenheit: Doktor Mabuse. Dieser möchte die Weltherrschaft erneut mithilfe einer neuartigen Erfindung ergreifen, die Materie unsichtbar machen kann. Um die Apparatur in seine Gewalt zu bekommen, ist dem im Hintergrund agierenden Verbrecher jedes Mittel recht. Gemeinsam mit Kommissar Brahm (Siegfried Lowitz) gerät Joe Como in einen Wettlauf gegen ein Phantom...
Die Mabuse-Reihe startete in den Jahren 1960 und 1961 mit zwei überaus starken Vertretern, deren Erfolg mitverantwortlich für einige Fortsetzungen sein sollte. Die Titelfigur, oder vielmehr deren nahezu teuflische Aura, konnte sich schließlich direkt oder indirekt durch die Vorgängerfilme winden und einen Begriff der großen Gefahr durch Doktor Mabuse formen. In Teil Nummer 3 stellt sich zumindest die alles entscheidende Frage, ob der wahnsinnige Verbrecher überhaupt noch am Leben ist, oder ob sich jemand gefunden hat, der sein manisches Erbe angetreten hat. Erinnert man sich an Wolfgang Preiss' finale Szene in "Im Stahlnetz des Dr. Mabuse", wirkt die Möglichkeit einer Machtübergabe wesentlich wahrscheinlicher als diejenige, dass er selbst noch im Hintergrund agiert. Krimi-Spezialist Harald Reinl wurde erneut mit der Regie betraut, lieferte er mit dem unmittelbaren Vorgängerfilm doch immerhin einen der vielleicht besten Krimis der frühen 60er Jahre ab. In dieser Produktion lässt sich schnell eine vollkommen andere Atmosphäre ausfindig machen, die vor allem dem Ambiente zuzuschreiben ist. Die Settings Theater und wissenschaftliches Laboratorium wirken ungefähr so konträr aber auch wechselseitig angriffslustig wie Hund und Katze. Idealerweise finden in diesem Zusammenhang glücklich gewählte Verbindungen statt, die den Verlauf immer wieder vorantreiben. Im Rahmen der Atmosphäre und im Vergleich existiert irgend etwas, das jedoch angestaubt und undynamisch anmuten will, sodass sich Teil 3 der Reihe einer internen Messlatte unterzuordnen hat. Der Einstieg in den Film will etwas Gespenstisches und gleichzeitig ungemein Neugierde erweckendes transportieren, da man es offensichtlich mit einem unsichtbaren Zuschauer in der Loge des Theaters zu tun bekommt.
Die Lebendigkeit des Theater-Milieus wird durch Mord und Tod überschattet, die Hektik überträgt sich auf bestimmte Personen und möglicherweise manchen Zuschauer, außerdem kommt es zu angedeuteter und tatsächlicher Brutalität. Die Titelfigur ist aufgrund ihres grenzenlosen Wahns dazu verurteilt, die Weltherrschaft anzustreben, was bislang durch heftige Widerstände und gewohnte Gegenspieler vereitelt werden konnte. Für diese Geschichte steht erneut ein hünenhaft wirkender Lex Barker für den designierten Schutz und die Rettung der Menschheit zur Verfügung, zu der es allerdings so schnell nicht kommen kann. Der US-Amerikaner fügt sich ausgesprochen gut in die Rolle des Joe Como und das nebulöse Szenario ein, welchem er seinen Stempel vollkommen aufdrücken kann, da er erneut als ernstzunehmender Gegenspieler aufgebaut wird, dem man einen erfolgreichen Kampf gegen die sich aufbäumende Schreckensherrschaft zutraut. An seiner Seite überzeugt Karin Dor, die als Schauspielerin Liane Martin am Metropol-Theater engagiert ist, einer der Dreh- und Angelpunkte für konspirative Machenschaften und Verbrechen. Dor spielt routiniert und der dramaturgischen Anforderung nach sogar verhalten, denn sie bietet dieses Mal für einen langen Intervall kaum Emotionen für das Publikum an, woraus sich allerdings ergibt, dass die Sympathie für sie stets ein Selbstläufer zu sein scheint. Das Zusammenspiel der beiden Haupt-Akteure gestaltet sich anfangs als recht spröde, da sie noch nicht genau wissen, mir wem man es von allen erdenklichen Seiten zu tun bekommt, aber man nimmt dieses darstellerisch gut harmonierende Duo sehr gerne als Helden der Geschichte an. Im Gesamtverlauf skizzieren sowohl Lex Barker als auch Karin Dor sehr prägnante und spannende Szenen.
"Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse" mag auf den ersten Blick vielleicht etwas zu eintönig oder sogar trocken besetzt zu sein, obwohl man Stars des deutschen Krimis zu sehen bekommt, die sich bereits hinlänglich profilieren konnten. Viele der Parts sind allerdings zu klein ausgefallen, als dass man sie als besonders effektiv wahrnehmen würde. Angenehm sind die Auftritte von Siegfried Lowitz, Kurd Pieritz, Wolfgang Preiss, Rudolf Fernau oder Werner Peters jedoch allemal, aber sie büßen leider an Wirkung ein. Wie üblich bleibt Doktor Mabuse nur ein schwarzer Schatten in der oft unübersichtlichen Szenerie und dieser Status eines Phantoms wird sehr geschickt bis zum Ende aufrecht erhalten, da Harald Reinl mit der Kombinationsgabe des Publikums spielt und offensichtliche Gewissheiten ins Gegenteil umkehrt. Mithilfe einer Erfindung, die feste Materie unsichtbar machen kann, möchte der Titelschurke erneut die Welt unterjochen, setzt dementsprechend alle möglichen Hebel in Bewegung. Viele Zahnräder der Geschichte wirken ein wenig zu konstruiert, aber schließlich sollte jeder Handlungsstrang um das sogenannte "Unternehmen X" auch passen, von dem wohlgemerkt nicht die globale Bedrohlichkeit ausgehen will, von der immer wieder gesprochen wird, wofür die oft nicht geschliffen wirkenden Dialoge mitverantwortlich sind. Im Endeffekt kann man sich nicht über mangelnde Action und Spannung beklagen, auch wenn die Geschichte hier und da zu sehr mit Obskuritäten zu glänzen versucht. Doktor Mabuses Helfershelfer führen jeden noch so grausamen Willen ihres Chefs aus, was der sehenswerten Geschichte zu dem Thrill verhilft, den sie nötig hat. Auch das besonders unsentimentale Ausrangieren einiger Widersacher sorgt für die Schocks, die beim Publikum für die erwarteten Schauer sorgen können.
Die Mabuse-Reihe startete in den Jahren 1960 und 1961 mit zwei überaus starken Vertretern, deren Erfolg mitverantwortlich für einige Fortsetzungen sein sollte. Die Titelfigur, oder vielmehr deren nahezu teuflische Aura, konnte sich schließlich direkt oder indirekt durch die Vorgängerfilme winden und einen Begriff der großen Gefahr durch Doktor Mabuse formen. In Teil Nummer 3 stellt sich zumindest die alles entscheidende Frage, ob der wahnsinnige Verbrecher überhaupt noch am Leben ist, oder ob sich jemand gefunden hat, der sein manisches Erbe angetreten hat. Erinnert man sich an Wolfgang Preiss' finale Szene in "Im Stahlnetz des Dr. Mabuse", wirkt die Möglichkeit einer Machtübergabe wesentlich wahrscheinlicher als diejenige, dass er selbst noch im Hintergrund agiert. Krimi-Spezialist Harald Reinl wurde erneut mit der Regie betraut, lieferte er mit dem unmittelbaren Vorgängerfilm doch immerhin einen der vielleicht besten Krimis der frühen 60er Jahre ab. In dieser Produktion lässt sich schnell eine vollkommen andere Atmosphäre ausfindig machen, die vor allem dem Ambiente zuzuschreiben ist. Die Settings Theater und wissenschaftliches Laboratorium wirken ungefähr so konträr aber auch wechselseitig angriffslustig wie Hund und Katze. Idealerweise finden in diesem Zusammenhang glücklich gewählte Verbindungen statt, die den Verlauf immer wieder vorantreiben. Im Rahmen der Atmosphäre und im Vergleich existiert irgend etwas, das jedoch angestaubt und undynamisch anmuten will, sodass sich Teil 3 der Reihe einer internen Messlatte unterzuordnen hat. Der Einstieg in den Film will etwas Gespenstisches und gleichzeitig ungemein Neugierde erweckendes transportieren, da man es offensichtlich mit einem unsichtbaren Zuschauer in der Loge des Theaters zu tun bekommt.
Die Lebendigkeit des Theater-Milieus wird durch Mord und Tod überschattet, die Hektik überträgt sich auf bestimmte Personen und möglicherweise manchen Zuschauer, außerdem kommt es zu angedeuteter und tatsächlicher Brutalität. Die Titelfigur ist aufgrund ihres grenzenlosen Wahns dazu verurteilt, die Weltherrschaft anzustreben, was bislang durch heftige Widerstände und gewohnte Gegenspieler vereitelt werden konnte. Für diese Geschichte steht erneut ein hünenhaft wirkender Lex Barker für den designierten Schutz und die Rettung der Menschheit zur Verfügung, zu der es allerdings so schnell nicht kommen kann. Der US-Amerikaner fügt sich ausgesprochen gut in die Rolle des Joe Como und das nebulöse Szenario ein, welchem er seinen Stempel vollkommen aufdrücken kann, da er erneut als ernstzunehmender Gegenspieler aufgebaut wird, dem man einen erfolgreichen Kampf gegen die sich aufbäumende Schreckensherrschaft zutraut. An seiner Seite überzeugt Karin Dor, die als Schauspielerin Liane Martin am Metropol-Theater engagiert ist, einer der Dreh- und Angelpunkte für konspirative Machenschaften und Verbrechen. Dor spielt routiniert und der dramaturgischen Anforderung nach sogar verhalten, denn sie bietet dieses Mal für einen langen Intervall kaum Emotionen für das Publikum an, woraus sich allerdings ergibt, dass die Sympathie für sie stets ein Selbstläufer zu sein scheint. Das Zusammenspiel der beiden Haupt-Akteure gestaltet sich anfangs als recht spröde, da sie noch nicht genau wissen, mir wem man es von allen erdenklichen Seiten zu tun bekommt, aber man nimmt dieses darstellerisch gut harmonierende Duo sehr gerne als Helden der Geschichte an. Im Gesamtverlauf skizzieren sowohl Lex Barker als auch Karin Dor sehr prägnante und spannende Szenen.
"Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse" mag auf den ersten Blick vielleicht etwas zu eintönig oder sogar trocken besetzt zu sein, obwohl man Stars des deutschen Krimis zu sehen bekommt, die sich bereits hinlänglich profilieren konnten. Viele der Parts sind allerdings zu klein ausgefallen, als dass man sie als besonders effektiv wahrnehmen würde. Angenehm sind die Auftritte von Siegfried Lowitz, Kurd Pieritz, Wolfgang Preiss, Rudolf Fernau oder Werner Peters jedoch allemal, aber sie büßen leider an Wirkung ein. Wie üblich bleibt Doktor Mabuse nur ein schwarzer Schatten in der oft unübersichtlichen Szenerie und dieser Status eines Phantoms wird sehr geschickt bis zum Ende aufrecht erhalten, da Harald Reinl mit der Kombinationsgabe des Publikums spielt und offensichtliche Gewissheiten ins Gegenteil umkehrt. Mithilfe einer Erfindung, die feste Materie unsichtbar machen kann, möchte der Titelschurke erneut die Welt unterjochen, setzt dementsprechend alle möglichen Hebel in Bewegung. Viele Zahnräder der Geschichte wirken ein wenig zu konstruiert, aber schließlich sollte jeder Handlungsstrang um das sogenannte "Unternehmen X" auch passen, von dem wohlgemerkt nicht die globale Bedrohlichkeit ausgehen will, von der immer wieder gesprochen wird, wofür die oft nicht geschliffen wirkenden Dialoge mitverantwortlich sind. Im Endeffekt kann man sich nicht über mangelnde Action und Spannung beklagen, auch wenn die Geschichte hier und da zu sehr mit Obskuritäten zu glänzen versucht. Doktor Mabuses Helfershelfer führen jeden noch so grausamen Willen ihres Chefs aus, was der sehenswerten Geschichte zu dem Thrill verhilft, den sie nötig hat. Auch das besonders unsentimentale Ausrangieren einiger Widersacher sorgt für die Schocks, die beim Publikum für die erwarteten Schauer sorgen können.