ICH SPRENG EUCH ALLE IN DIE LUFT
● ICH SPRENG EUCH ALLE IN DIE LUFT - INSPEKTOR BLOMFIELDS FALL NR. 1 / MAD JO (D|1968)
mit Götz George, Werner Pochath, Anthony Steel, Walter Barnes, Siegfried Wischnewski, Eddi Arent, Gert Günther Hoffmann,
Marianne Hoffmann, Karl Schönböck, Herbert Fux, Leopold Rudolf, Agnes Smirnow, Barbara Lorenz und Ingeborg Schöner
eine Produktion der Barbara | Terra Filmkunst | im Constantin Filmverleih
ein Film von Rudolf Zehetgruber
»Ganz recht, Opa!«
Inspektor Eddie Blomfield (Götz George) wird zufällig Zeuge eines bevorstehenden Raubüberfalls bei dem Blinky Smith (Herbert Fux) die Lohngelder eines Großbetriebes erbeuten will. Blomfield kann das Geschehen verhindern, doch der Täter kommt bei seiner Flucht ums Leben. Sein jüngerer Bruder Johnny (Werner Pochath) schwört Rache, überfällt Blomfields Polizeibüro, und bringt dessen Kollegen in seine Gewalt. Johnny möchte die Ankunft des Inspektors abwarten um mit ihm abzurechnen. In der Zwischenzeit terrorisiert der unter Drogen stehende Mann die Geiseln mit einer Flasche Nitro: er droht, alles in die Luft zu sprengen. Blomfield wird derweil bei einem anderen Einsatz benötigt. Eine neugierige Dame namens Gillespie (Ingeborg Schöner) will beobachtet haben, wie ihr seltsamer Nachbar (Anthony Steel) seine Ehefrau in einer Grube im Garten verscharrt haben soll, und auf dem Polizeirevier dauert es nicht mehr lange, bist die Nerven aller Beteiligten fast blank liegen. Wer wird diesen Trip stoppen können..?
Dieser erste und gleichzeitig auch letzte Fall von Inspektor Blomfield wurde von Rudolf Zehetgruber inszeniert und verarbeitet zwei nicht uninteressante Parallelhandlungen. Leider stellt sich nach einer gewissen Zeit heraus, dass es unter der beinahe berüchtigten Regie zu gewissen Ungereimtheiten kommt und der wirklich sehr interessante Stoff nicht die dichte Abhandlung erfahren hat, die man es sich gewünscht hätte. Das Problem ist, dass der Aufhänger des Films die schwächere Umsetzung erfahren hat und dass der Fall "Das Fenster zum Garten" wesentlich origineller und besser gelöst wurde. Diese Komponente ist letztlich nur dazu da, um einen plausiblen Grund zu liefern, den Inspektor für eine halbe Ewigkeit aus dem Polizeirevier fernzuhalten. "Ich spreng euch alle in die Luft" ist sicherlich kein uninteressanter Film, allerdings retuschiert die gerne verwendete Anmerkung, dass hier leider zu viel Potenzial liegen gelassen wurde, die gravierenden Mängel einer oft hölzern wirkenden Regie-Arbeit nicht weg. Rudolf Zehetgruber hat in seinem Reißer eine Besetzung zur Verfügung stehen, die schon einmal als Sahnehäubchen beschrieben werden kann, allerdings auf einem nicht vorhandenen Kuchen. So erfindet Werner Pochath beispielsweise sein Profil und Ingeborg Schöner entdeckt eine beinahe irritierende Freizügigkeit. Götz George hätte die offenbar geplante Inspektor Blomfield-Reihe sehr gut zu Gesicht gestanden, da ihm gerade Aufgaben im Titelrollen-Bereich immer sehr gut gelegen haben. Seine Ermittler-Figuren transportieren nicht selten einen sehr eigenen Charme mit ironischen Verfeinerungen, die Überzeugungskraft basiert nicht nur auf der wachen Kombinationsgabe, sondern auch auf seiner körperlichen Agilität. In diesem Fall konnte er seine überschüssigen Kräfte jedoch gleich an der Garderobe abgeben, da der Zufall diese Geschichte entstehen lässt und gleichzeitig auch wieder richten wird.
Seine Crew sieht mit sehr bekannten Gesichtern ziemlich hochkarätig aus. Eddi Arent ist in diesem Verlauf leider total verschenkt, da sein Beschäftigungsfeld sich auf drittklassige Gags beschränkt. Den anderen Kollegen auf dem Revier gelingen überzeugendere Konturierungen ihrer Charaktere, von denen sich allerdings nur Siegfried Wischnewski einer Differenzierungstechnik bedient, die Walter Barnes und Gert Günther Hoffmann ein wenig in die zweite Reihe durchreicht. Interessant wird es, dabei zuzusehen, wie das Fass immer mehr überzulaufen droht, da sich die Männer von einem zugedröhnten Halbstarken eher belästigt als bedroht fühlen. Die Umstände, die die Situation eigentlich bis zur Unerträglichkeit hochkochen lassen müssten, verlaufen am Ende leider viel zu platt. So ist die Parallelhandlung rund um Ingeborg Schöner und Anthony Steel vergleichsweise überraschend und geistreich, verpufft aber leider effektlos im Nichts. Das große Plus der Produktion ist zweifellos Werner Pochath, der sich zumindest nach Kräften bemüht, äußerst unbequem zu werden, sodass mit ihm die besten Momente des Verlaufs entstehen. Der überaus aggressive Titel "Ich spreng euch alle in die Luft" lässt schließlich ein Spektakel vermuten, das voll mit Action, Spannung und Nervenkrieg sein sollte, allerdings schauen diese Komponenten zu selten oder mindestens zu verhalten über den nicht allzu hohen Tellerrand. Unter der Regie von Rudolf Zehetgruber ist ein Film entstanden, der auf einen schnellen Erfolg spekuliert, ohne besonders viel leisten zu wollen, was wie bereits als Leitmotiv erwähnt ziemlich schade ist. So bleibt der Eindruck haften, dass es überall etwas Luft nach oben gegeben hätte und eine strengere Orientierung am reißerischen Titel der Produktion hätte sicherlich kleinere Wunder gewirkt. Auf der Habenseite bleibt allerdings ein Werner Pochath in der immer wiederkehrenden Hauptrolle seines Lebens, die den Film immer wieder zu einer gerne gesehenen Angelegenheit avancieren lässt.
Dieser erste und gleichzeitig auch letzte Fall von Inspektor Blomfield wurde von Rudolf Zehetgruber inszeniert und verarbeitet zwei nicht uninteressante Parallelhandlungen. Leider stellt sich nach einer gewissen Zeit heraus, dass es unter der beinahe berüchtigten Regie zu gewissen Ungereimtheiten kommt und der wirklich sehr interessante Stoff nicht die dichte Abhandlung erfahren hat, die man es sich gewünscht hätte. Das Problem ist, dass der Aufhänger des Films die schwächere Umsetzung erfahren hat und dass der Fall "Das Fenster zum Garten" wesentlich origineller und besser gelöst wurde. Diese Komponente ist letztlich nur dazu da, um einen plausiblen Grund zu liefern, den Inspektor für eine halbe Ewigkeit aus dem Polizeirevier fernzuhalten. "Ich spreng euch alle in die Luft" ist sicherlich kein uninteressanter Film, allerdings retuschiert die gerne verwendete Anmerkung, dass hier leider zu viel Potenzial liegen gelassen wurde, die gravierenden Mängel einer oft hölzern wirkenden Regie-Arbeit nicht weg. Rudolf Zehetgruber hat in seinem Reißer eine Besetzung zur Verfügung stehen, die schon einmal als Sahnehäubchen beschrieben werden kann, allerdings auf einem nicht vorhandenen Kuchen. So erfindet Werner Pochath beispielsweise sein Profil und Ingeborg Schöner entdeckt eine beinahe irritierende Freizügigkeit. Götz George hätte die offenbar geplante Inspektor Blomfield-Reihe sehr gut zu Gesicht gestanden, da ihm gerade Aufgaben im Titelrollen-Bereich immer sehr gut gelegen haben. Seine Ermittler-Figuren transportieren nicht selten einen sehr eigenen Charme mit ironischen Verfeinerungen, die Überzeugungskraft basiert nicht nur auf der wachen Kombinationsgabe, sondern auch auf seiner körperlichen Agilität. In diesem Fall konnte er seine überschüssigen Kräfte jedoch gleich an der Garderobe abgeben, da der Zufall diese Geschichte entstehen lässt und gleichzeitig auch wieder richten wird.
Seine Crew sieht mit sehr bekannten Gesichtern ziemlich hochkarätig aus. Eddi Arent ist in diesem Verlauf leider total verschenkt, da sein Beschäftigungsfeld sich auf drittklassige Gags beschränkt. Den anderen Kollegen auf dem Revier gelingen überzeugendere Konturierungen ihrer Charaktere, von denen sich allerdings nur Siegfried Wischnewski einer Differenzierungstechnik bedient, die Walter Barnes und Gert Günther Hoffmann ein wenig in die zweite Reihe durchreicht. Interessant wird es, dabei zuzusehen, wie das Fass immer mehr überzulaufen droht, da sich die Männer von einem zugedröhnten Halbstarken eher belästigt als bedroht fühlen. Die Umstände, die die Situation eigentlich bis zur Unerträglichkeit hochkochen lassen müssten, verlaufen am Ende leider viel zu platt. So ist die Parallelhandlung rund um Ingeborg Schöner und Anthony Steel vergleichsweise überraschend und geistreich, verpufft aber leider effektlos im Nichts. Das große Plus der Produktion ist zweifellos Werner Pochath, der sich zumindest nach Kräften bemüht, äußerst unbequem zu werden, sodass mit ihm die besten Momente des Verlaufs entstehen. Der überaus aggressive Titel "Ich spreng euch alle in die Luft" lässt schließlich ein Spektakel vermuten, das voll mit Action, Spannung und Nervenkrieg sein sollte, allerdings schauen diese Komponenten zu selten oder mindestens zu verhalten über den nicht allzu hohen Tellerrand. Unter der Regie von Rudolf Zehetgruber ist ein Film entstanden, der auf einen schnellen Erfolg spekuliert, ohne besonders viel leisten zu wollen, was wie bereits als Leitmotiv erwähnt ziemlich schade ist. So bleibt der Eindruck haften, dass es überall etwas Luft nach oben gegeben hätte und eine strengere Orientierung am reißerischen Titel der Produktion hätte sicherlich kleinere Wunder gewirkt. Auf der Habenseite bleibt allerdings ein Werner Pochath in der immer wiederkehrenden Hauptrolle seines Lebens, die den Film immer wieder zu einer gerne gesehenen Angelegenheit avancieren lässt.