Gila von Weitershausen Heidy Bohlen
● CHARLEY'S ONKEL (D|1969)
mit Karl-Michael Vogler, Gustav Knuth, Erna Sellmer, Gunther Philipp, Edith Hancke, Andrea Rau, Herbert Weissbach,
Heinz Erhardt, Hubert von Meyerinck, Willi Millowitsch, Loni Heuser, Rudolf Schündler, Rolf Olsen, Hans Terofal u.a.
und als Gäste: Die 4 Insterburgs sowie Karel Gott
eine Allianz Poduktion | Terra Filmkunst | im Constantin Filmverleih
ein Film von Werner Jacobs
»Wie wärs mit einer kleinen Morgenpirsch?«
Für Carla "Charley" Werner (Gila von Weitershausen) läuft es zur Zeit nicht besonders gut. Da sie endgültig genug von ihrem Beruf als Fahrlehrerin hat, weil sie sich permanent mit Anzüglichkeiten von Seiten der männlichen Fahrschüler auseinandersetzen muss, wirft sie das Handtuch. Wenig später fliegt sie wegen ihrer aufgebrachten Wirtin (Loni Heuser) auch noch aus ihrer Wohnung. Was soll sie nun tun? Glücklicherweise überlässt ihr ihre Freundin Lilo (Heidy Bohlen) ihre Wohnung, da diese mehrere Wochen in Urlaub fährt. Doch Charley bekommt nicht nur die Wohnung, sondern auch Lilos Stammkundschaft anvertraut, die sich als Callgirl einen guten Namen gemacht hat. Falls Charley die männlichen Besucher zu aufdringlich werden sollten, gibt es einen Trick: sie muss nur einen Teller in den Müllschlucker stecken, um den Hauswart (Herbert Weissbach) ein Zeichen zu geben. Dieser kündigt dann telefonisch die Ankunft von Lilos Onkel, Kapitän Jonathan Tressplake (Gustav Knuth) an, um die besagten Herren schnell wieder hinauszuwerfen. Doch so einfach, wie sich Charley alles vorgestellt hat, läuft es dann leider doch nicht...
Werner Jacobs' "Charley's Onkel" zählt zu den typischen Verwechslungskomödien dieser Zeit, bei denen man sich darüber im Klaren sein sollte, was man überhaupt sehen möchte, beziehungsweise was man geboten bekommen wird. Ein Zusammenhang zu dem 1956 entstandenen Klassiker "Charleys Tante" besteht übrigens nicht im Geringsten. Diese Produktion gibt sich ganz ungeniert dem damaligen Zeitgeist hin und fällt durch rasante Phasen auf. Angereichert mit viel Humor, Klamauk und einigen erotischen Einlagen, punktet der Film außerdem mit einer amüsanten, wenn auch nicht immer spektakulären Geschichte, außerdem einem Star-Aufgebot, das besonders prominent besetzt ist. Slogans wie »Hier bleibt kein Auge trocken!«sollten vielleicht eher relativ gesehen werden, denn sonst tun sich bestimmt Enttäuschungen auf. Szenen zum Schmunzeln und zum Lachen sind selbstverständlich in genügendem Maße zu finden, aber manche Kalauer schießen schon über das Ziel hinaus oder wirken nach so langer Zeit verjährt. Diese Geschichte schafft es allerdings spielend, einen guten Unterhaltungswert zu bieten, sodass es nur selten Leerlauf zu finden gibt. Mit der ausgewogenen Besetzung bekommt das Publikum einen Rundumschlag zwischen damals angesagten deutschen Stars und der Klamauk-Elite geboten. Die Crew überzeugt über weite Strecken mit namhaften Darstellern, die bis in in die kleinsten Nebenrollen zu finden sind.
Gila von Weitershausen schafft es in der halben Titelrolle, gut gelaunt und leichtfüßig zu agieren und das Geschehen mit ihrer oft aufdringlich wirkenden Präsenz zu bereichern. Gerade ihre Szenen mit den lüsternen Kunden ihrer Freundin Lilo fabrizieren den nötigen Spaß, wenn sie sich beispielsweise von Willi Millowitsch durch die Wohnung jagen lässt, oder von Rudolf Schündler angewiesen wird, ihm gegenüber besonders gleichgültig zu sein. Nur als aus heiterem Himmel plötzlich Karel Gott auftaucht, und gleich zwei schwer verdauliche Schlager hintereinander zum Schlechten gibt, kommt es unter Umständen zu dem einmaligen Impuls, schnell abzuschalten. Gustav Knuth und insbesondere Erna Sellmer verleiten immer wieder zum Lachen, da sie die Konstruktion immer wieder künstlich hochschaukeln können und dabei auf Hochtouren agieren. Karl-Michael Vogler in der männlichen Hauptrolle wirkt souverän, und immer wieder tauchen bekannte Stars auf, wie zum Beispiel Heinz Erhardt als Vertreter, Gunther Philipp als Chef eines Sanatoriums, in welchem die unkonventionellen Behandlungsmethoden der Wahl entweder Spirituosen konsumieren, oder Eier werfen auf die Bilder der tyrannischen Ehefrauen der Klienten darstellen. Außerdem ist noch Rolf Olsen himself in einer der Rollen zu sehen. Für die erotischen Momente hat die Produktion zwei wahre Koryphäen angesichts nackter Tatsachen an Bord: Heidy Bohlen und Andrea Rau.
Leider ist die Filmografie der schönen Heidy Bohlen nicht sehr lang geworden und von daher ist es immer ein Vergnügen, dieser vereinnahmenden und so bedingungslos faszinierenden Erscheinung zuzusehen. Eine umwerfende Frau, über die leider nur wenig bekannt ist. Ihre Lilo versetzt in jeder Hinsicht in pure Begeisterung und obwohl sie im zweiten Drittel des Films komplett fehlt, übernimmt sie im ersten und im letzten komplett die Alleinherrschaft der weiblichen Vertreterinnen. Man möchte sagen, dass Werner Jacobs' Experiment insgesamt geglückt ist, obwohl der Film seinerzeit nicht zum großen Renner avancierte. So hat die Regie definitiv keinen Klassiker des Genres herbeizaubern können, denn dafür gibt es zu wenig Neuerungen, Erotik-Kapriolen oder Extravaganz, aber die Geschichte ist leicht bekömmlich und darüber hinaus sehr unterhaltsam. Musikalisch bekommt man eine Untermalung von Raimund Rosenberger geboten, die den leichtfüßigen Charakter des Films nicht nur hervorhebt, sondern gleichzeitig auch charakterisiert. Die Haupthandlung lässt insgesamt sehr erfrischende Akzente in Sachen Nebenhandlung und Charakter(über)zeichnungen zu, sodass es nie eintönig zu werden scheint. Als Grundvoraussetzung sollte man für derartige klamauklastige Filme bestimmt eine Ader haben, da man mit "Charley's Onkel" oder ähnlichen Vertretern nicht besonders gut fahren dürfte, aber wer ein glänzend aufgelegtes Star-Aufgebot sehen möchte und dieses trotz halbseidenem Setting nicht verachtet, ist mit dieser Produktion sicherlich gut bedient.
Werner Jacobs' "Charley's Onkel" zählt zu den typischen Verwechslungskomödien dieser Zeit, bei denen man sich darüber im Klaren sein sollte, was man überhaupt sehen möchte, beziehungsweise was man geboten bekommen wird. Ein Zusammenhang zu dem 1956 entstandenen Klassiker "Charleys Tante" besteht übrigens nicht im Geringsten. Diese Produktion gibt sich ganz ungeniert dem damaligen Zeitgeist hin und fällt durch rasante Phasen auf. Angereichert mit viel Humor, Klamauk und einigen erotischen Einlagen, punktet der Film außerdem mit einer amüsanten, wenn auch nicht immer spektakulären Geschichte, außerdem einem Star-Aufgebot, das besonders prominent besetzt ist. Slogans wie »Hier bleibt kein Auge trocken!«sollten vielleicht eher relativ gesehen werden, denn sonst tun sich bestimmt Enttäuschungen auf. Szenen zum Schmunzeln und zum Lachen sind selbstverständlich in genügendem Maße zu finden, aber manche Kalauer schießen schon über das Ziel hinaus oder wirken nach so langer Zeit verjährt. Diese Geschichte schafft es allerdings spielend, einen guten Unterhaltungswert zu bieten, sodass es nur selten Leerlauf zu finden gibt. Mit der ausgewogenen Besetzung bekommt das Publikum einen Rundumschlag zwischen damals angesagten deutschen Stars und der Klamauk-Elite geboten. Die Crew überzeugt über weite Strecken mit namhaften Darstellern, die bis in in die kleinsten Nebenrollen zu finden sind.
Gila von Weitershausen schafft es in der halben Titelrolle, gut gelaunt und leichtfüßig zu agieren und das Geschehen mit ihrer oft aufdringlich wirkenden Präsenz zu bereichern. Gerade ihre Szenen mit den lüsternen Kunden ihrer Freundin Lilo fabrizieren den nötigen Spaß, wenn sie sich beispielsweise von Willi Millowitsch durch die Wohnung jagen lässt, oder von Rudolf Schündler angewiesen wird, ihm gegenüber besonders gleichgültig zu sein. Nur als aus heiterem Himmel plötzlich Karel Gott auftaucht, und gleich zwei schwer verdauliche Schlager hintereinander zum Schlechten gibt, kommt es unter Umständen zu dem einmaligen Impuls, schnell abzuschalten. Gustav Knuth und insbesondere Erna Sellmer verleiten immer wieder zum Lachen, da sie die Konstruktion immer wieder künstlich hochschaukeln können und dabei auf Hochtouren agieren. Karl-Michael Vogler in der männlichen Hauptrolle wirkt souverän, und immer wieder tauchen bekannte Stars auf, wie zum Beispiel Heinz Erhardt als Vertreter, Gunther Philipp als Chef eines Sanatoriums, in welchem die unkonventionellen Behandlungsmethoden der Wahl entweder Spirituosen konsumieren, oder Eier werfen auf die Bilder der tyrannischen Ehefrauen der Klienten darstellen. Außerdem ist noch Rolf Olsen himself in einer der Rollen zu sehen. Für die erotischen Momente hat die Produktion zwei wahre Koryphäen angesichts nackter Tatsachen an Bord: Heidy Bohlen und Andrea Rau.
Leider ist die Filmografie der schönen Heidy Bohlen nicht sehr lang geworden und von daher ist es immer ein Vergnügen, dieser vereinnahmenden und so bedingungslos faszinierenden Erscheinung zuzusehen. Eine umwerfende Frau, über die leider nur wenig bekannt ist. Ihre Lilo versetzt in jeder Hinsicht in pure Begeisterung und obwohl sie im zweiten Drittel des Films komplett fehlt, übernimmt sie im ersten und im letzten komplett die Alleinherrschaft der weiblichen Vertreterinnen. Man möchte sagen, dass Werner Jacobs' Experiment insgesamt geglückt ist, obwohl der Film seinerzeit nicht zum großen Renner avancierte. So hat die Regie definitiv keinen Klassiker des Genres herbeizaubern können, denn dafür gibt es zu wenig Neuerungen, Erotik-Kapriolen oder Extravaganz, aber die Geschichte ist leicht bekömmlich und darüber hinaus sehr unterhaltsam. Musikalisch bekommt man eine Untermalung von Raimund Rosenberger geboten, die den leichtfüßigen Charakter des Films nicht nur hervorhebt, sondern gleichzeitig auch charakterisiert. Die Haupthandlung lässt insgesamt sehr erfrischende Akzente in Sachen Nebenhandlung und Charakter(über)zeichnungen zu, sodass es nie eintönig zu werden scheint. Als Grundvoraussetzung sollte man für derartige klamauklastige Filme bestimmt eine Ader haben, da man mit "Charley's Onkel" oder ähnlichen Vertretern nicht besonders gut fahren dürfte, aber wer ein glänzend aufgelegtes Star-Aufgebot sehen möchte und dieses trotz halbseidenem Setting nicht verachtet, ist mit dieser Produktion sicherlich gut bedient.