
Liebe (über mhd. liep, „Gutes, Angenehmes, Wertes“ von idg. *leubh- gern, lieb haben, begehren), sie hält viele Definitionen bereit. Beschränkt man sich auf die klassische Einschätzung, wird einem zunächst sicherlich weniger einfallen als bei der ganz persönlichen Behandlung des Begriffes. Wie aber sieht eigentlich die Analyse im cineastischen Sinne aus, und insbesondere innerhalb der Wallace-Reihe? Ein Thema, das mit diesem Thread eine genauere Betrachtung erfahren wird. Im Film kann man das immer sehr gerne integrierte Thema Liebe eigentlich ziemlich gut in Produktionsdekaden einteilen und einen immer zeitgemäßen Wandel feststellen, oftmals waren Verantwortliche besonders daran interessiert, die Thematik der Zeit voraus abzuhandeln. Bei den Edgar-Wallace-Filmen war die Gefühlswelt der Protagonisten so gut wie immer fester Bestandteil der Krimi-Traumfabrik, nicht nur als Ausgleich zwischen all den Todesschreien und kriminellen Machenschaften, sondern sicherlich auch als willkommener Schauwert, den viele Zuschauer einfach gerne sehen wollten. Betrachtet man die Serie chronologisch, so fallen einem nicht nur bestimmte Darsteller ein, die vor allem mit amourösen Aktivitäten in Verbindung gebracht werden, oder solche, die gerne als Pendant eingesetzt wurden, sondern es lässt sich auch definitiv ein Wandel feststellen.
Natürlich sah die Dramaturgie um ein mögliches Paar 1959 ganz anders aus als im Jahr 1971, aber fallengelassen wurde dieser Aspekt, der für viele Zuschauer wohl eine Art Balsam für die Seele darstellt, eigentlich nie komplett. Auch bei Wallace kam man im publikumswirksamen Sinne nicht daran vorbei, dass aus suggerierter Liebe und echten gespielten Gefühlen schließlich eher Libido wurde, was auch heute noch einen Streitpunkt bei zahlreichen Fans darstellen dürfte. »Ich liebe Dich!«, wie oft konnte man das eigentlich in den Wallace-Filmen hören? Es kann jedenfalls nicht häufig vorgekommen sein, wenn einem spontan nur eine Radiowerbung aus "Der Hexer" mit einem anschließenden Maschinenpistolen-Gewitter in den Sinn kommt. Also wurde folglich meistens Wert auf die Dosierung gelegt und es sollte sich der Großteil der erst gar nicht gezeigten Szenen in der Fantasie der Zuschauer abspielen. Oftmals geglückt, aber auch häufig vollkommen misslungen, stehen also romantische Verbindungen zu Buche, die mehr oder weniger in Erinnerung geblieben sind. In diesem Thread soll die Chronologie der Verbindungen sowie der Alternativen dargestellt werden. Es soll kein falscher Eindruck entstehen, dass der Versuch gestartet wird, die Reihe in irgend einer Form romantisieren zu wollen. Liebe, Zuneigung und Gefühl ist und bleibt lediglich eine Zutat, der ich persönlich nie viel Gewicht zugebilligt habe und daher eher die Beiträge schätze, die sich in vornehmer Zurückhaltung und Diskretion gefallen, oder sich verspielt in Andeutungen verlieren.