DIE RACHE DER PHARAONEN - Terence Fisher

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doobee
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DIE RACHE DER PHARAONEN - Terence Fisher

Beitrag von doobee »

Die Rache der Pharaonen
The Mummy
Grossbritannien 1959
Regie: Terence Fisher
Peter Cushing, Christopher Lee, Yvonne Furneaux, Felix Aylmer, Raymond Huntley, George Pastell

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Aegypten 1895: die Archäologen John Banning (Peter Cushing), sein Vater Stephen (Felix Aylmer) und sein Onkel Joseph Whemple (Raymond Huntley) finden nach langer Suche das Grab von Ananka, Prinzessin der zwei Königreiche und Hohepriesterin des grossen Gottes Karnak. John hat ein gebrochenes Bein und kann bei der Graböffnung nicht dabei sein, also machen Stephen und Joseph den Job ohne ihn. Bevor sie die Grabkammer betreten, werden sie vom Aegypter Mehemet Bey (George Pastell) eindringlich gewarnt: „Der, welcher die Gräber Aegyptens zu plündern versucht, stirbt!“ Natürlich ignorieren die beiden die Warnung und entdecken in der Grabkammer den Sarkophag von Ananka. Während Joesph weggeht um John die gute Nachricht zu bringen findet Stephen die Schriftrolle des Lebens. Draussen hören John und Joseph einen fürchterlichen Schrei. Als Joseph in die Grabkammer zurück eilt findet er Stephen in einem katatonischen Zustand. Etwas Schreckliches muss geschehen sein.... Drei Jahre später in England: Stephen ist Patient in der Nervenheilanstalt von Engerfield und erwacht aus seinem Schockzustand. Er erzählt John eine unheimliche Geschichte. Er habe damals laut aus der Schriftrolle des Lebens gelesen und damit die Mumie des Hohepriesters Kharis (Christopher Lee) erweckt. Dieser war der Geliebte von Ananka und versuchte, die Prinzessin wieder zum Leben zu erwecken. Wegen dieser Gotteslästerung wurde er lebendig in einer Kammer des Grabraumes von Ananka begraben, um auf ewig ihr Wächter zu sein. Nun sei Kharis zurück und wolle Rache nehmen an den Grabschändern. John tut dies als wirres Geschwafel eines kranken Menschen ab. Doch die Mumie lebt! Mehemet hat sie nach England gebracht und mit Hilfe der Schriftrolle zum Leben erweckt. Nun soll sie die Rache an den Frevlern vollziehen. Stephen und Joseph fallen dem Monster schon bald zum Opfer, während John verzweifelt versucht herauszufinden wie er sein eigenes Leben und das seiner Frau Isobel (Yvonne Furneaux) retten kann. Isobel sieht Prinzessin Ananka verblüffend ähnlich. Könnte dies der Schlüssel sein, die unbezwingbare Mumie zu zerstören?

Nach den grossen Erfolgen von „The Curse of Frankenstein“ und „Horror of Dracula“ war zu erwarten gewesen dass sich die britischen Hammer-Studios bald schon einem weiteren Universal-Monster widmen würden: der Mumie. Es war ein geschickter Schachzug dass sie dafür wiederum Ihr absolutes Traumpaar verpflichteten: Peter Cushing und Christopher Lee. Gepaart mit der überragenden Regie-Arbeit von Terence Fisher war so der Erfolg garantiert und die Erwartungen entsprechend hoch. Diese wurden in jeder Beziehung erfüllt. Die Geschichte lehnt sich nicht an den Universal-Klassiker „The Mummy“ von 1932 an, sondern an die späteren Filme „The Mummy’s Hand“ und "The Mummy's Tomb“ welche in den frühen 40er-Jahren entstanden waren. Das Produktionsdesign ist Klasse; ob im alten Aegypten oder im viktorianischen England, die wunderschönen Settings sind farbenprächtig und aufwendig ausgestattet. Auch die Kostüme sind erstklassing und Kameramann Jack Asher spielt geschickt mit teils knalligen Farbeffekten. Die östlich geprägte, phasenweise recht unheilschwangere Musik von Franz Reizenstein untermalt die Bilder glänzend. Der Film bietet keine grossen Ueberraschungen, man kann sich relativ einfach vorstellen wie die Geschichte enden wird. Doch er ist stets unterhaltsam und auch die Effekte und das Mumiendesign sind sehr gut gelungen.

Christopher Lee als Kharis / Mumie ist einmal mehr ein Gewinn. Ob als lebendiger Hohepriester oder als wieder erweckter, mumifizierter Rächer, seine beeindruckende Gestalt und seine Körpersprache sind sehr bemerkenswert. Seine Mumie ist im Gegensatz zu Imhotep (Boris Karloff) aus dem Universal-Film ziemlich agil und furchteinflössend. Und Peter Cushing übertrifft sich mal wieder selbst. Ob als Van Helsing, als Dr. Frankenstein oder hier als kühl analysierender Archäologe Banning, es gibt keine Rolle welche dieser grossartige Mime nicht zu seinem persönlichen Triumph hätte machen können.

Fazit: grosses Hammer-Kino aus der Blütezeit der Studios. Ein Beweis, dass man mit wenigen Mitteln einen beeindruckenden Klassiker schaffen kann, der viel besser ist als die heutigen, Millionen-teuren CGI-Spektakel aus Hollywood. 9/10

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Sid Vicious
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Re: DIE RACHE DER PHARAONEN - Terence Fisher

Beitrag von Sid Vicious »

Ein schöner und farbenintensiver Film, den ich ebenfalls sehr gern mag.
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