FRANKENSTEIN MUSS STERBEN - Terence Fisher

Gruselschocker aus Großbritannien, Spanien, Frankreich usw.
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doobee
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FRANKENSTEIN MUSS STERBEN - Terence Fisher

Beitrag von doobee »

Frankenstein muss sterben
Frankenstein must be destroyed
Grossbritannien 1969
Regie: Terence Fisher
Peter Cushing, Veronica Carlson, Simon Ward, George Pravda, Freddie Jones

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Baron Victor Frankenstein (Peter Cushing) ist zurück und noch immer mit seinen schauerlichen Experimenten beschäftigt. Als er Dr. Heidecke (Jim Collier) umbringt und dessen Kopf zurück bringt in sein Labor, welches er in einem leerstehenden Haus ausserhalb der Stadt eingerichtet hat, überrascht er dort einen Dieb. Dieser kann fliehen und erzählt der Polizei eine wirre Geschichte von einem Labor, einem menschlichen Körper in einem Glaskasten und einem abgetrennten Kopf. Victor ist klar dass er fliehen muss, da die Polizei nicht lange auf sich wird warten lassen. Er begibt sich nach Altenburg und mietet dort unter dem Namen Fenner in einer Pension, welche von Anna Spengler (Veronica Carlson) geführt wird, ein Zimmer. Der Verlobte von Anna, Dr. Karl Holst (Simon Ward), arbeitet in der lokalen Irrenanstalt. Er klaut dort Rauschgift, welches er für die Ruhigstellung von Annas schwerkranker Mutter braucht. Victor findet dies heraus und beginnt, Karl und Anna zu erpressen. Zuerst mal muss Anna ihre restlichen Gäste loswerden, damit Victor im Keller der Pension in Ruhe sein neues Labor einrichten kann. Danach zwingt er Karl, ihm bei der Entführung von Dr. Friedrich Brandt (George Pravda) aus der Irrenanstalt zu helfen. Dr. Brandt war ein brillanter Wissenschaftler, welcher gleichzeitig wie Frankenstein mit Hirntransplatationen experimentierte und sich mit diesem auch schriftlich austauschte. Dr. Brandt gelang es eine Formel zu entwickeln um das Gehirn einzufrieren ohne die Zellen zu zerstören und dieses somit ewig konservieren zu können. Etwas, was Frankenstein nie geschafft hat. Doch kurz bevor sich die beiden treffen konnten wurde Dr. Brandt wahnsinnig. Deshalb plant Frankenstein, ihn von seiner Geisteskrankheit zu heilen damit ihm dieser sein Wissen preisgeben kann. Die Entführung aus der Anstalt gelingt, aber Dr. Brandt erleidet dabei eine Herzattacke. Frankenstein hat nur eine Möglichkeit, sein Gehirn zu retten: er muss es in einen anderen Körper transplantieren. Diesen beschaffen sich er und Karl in der Person von Prof. Richter (Freddie Jones), welcher ebenfalls im Irrenhaus arbeitet. Die Transplatation ist erfolgreich, doch Ella Brandt (Maxime Audley), die Frau von Friedrich, kommt Frankenstein auf die Schliche. Dieser muss erneut fliehen, zusammen mit Karl, Anna und seiner Schöpfung. Es kommt zu einer Verkettung von tragischen Ereignissen und im Haus der Brandt’s kommt es zum finalen Showdown….

Dieser fünfte Teil der Hammer Frankenstein-Saga wurde wiederum von Regie-Veteran Terence Fisher inszeniert. Er tut dies äusserst routiniert und gekonnt und holt das Beste aus dem sehr guten, mit einigen Twists ausgestatteten Script heraus. Das Resultat ist ein hervorragender Mad Scientist-Schocker, neben dem Original sicher der Beste der Serie. Er scheint irgendwann nach „Frankensteins Rache“ und vor „Frankensteins Ungeheuer“ angesiedelt zu sein, denn hier hat Victor keine verbrannten und unbrauchbaren Hände wie in „Frankenstein schuf ein Weib“ und auch sind er und seine Taten überall herum bekannt, sodass er unter falschem Namen auftreten muss. Frankenstein war nie wahnsinniger und bösartiger als hier, ein Teufel in Menschengestalt. Völlig kaltblütig und emotionslos erpresst und demütigt er Karl und Anna, getrieben von seinem Wahn. Er schreckt sogar nicht davor zurück Anna zu vergewaltigen. Ein ganz neuer und furchteinflössender Charakter, der uns hier präsentiert wird. Dr. Brandt ist sicherlich die tragischste aller Frankenstein-Kreaturen. Die Szene, wo er erwacht und realisiert dass er in einem fremden Körper steckt oder als er zu seiner Frau Ella zurückkehrt und von dieser zurückgewiesen wird, sind ungemein emotional ohne jedoch ins Kitschige abzudriften. Der Film bietet auch einige sehr starke Spannungsmomente, etwa die Entführung von Brandt aus dem Irrenhaus oder die Durchsuchung von Annas Pension durch die Polizei. Die Geschichte gipfelt dann in einem grandiosen Showdown, meiner Meinung nach der Beste der Serie. Die Settings, ob ausserhalb oder im Studio, sind fantastisch. Das Ganze wird getragen vom beeindruckenden Score von Maestro James Bernard, welcher ein schönes Eingangsthema beinhaltet und jeweils mit raffiniertem Streicher-Einsatz Spannung aufbaut.

Peter Cushing liefert einmal mehr eine geniale Performance ab. Mit erstaunlicher Leichtigkeit wandelt er sich vom perfekten Gentleman, wenn er z.B. Ella Brandt bezirzt um deren Sorgen zu zerstreuen, zum skrupellosen und brutalen Unterdrücker, Erpresser und Mörder. Walter Thorley, Frankensteins Assistent Dr. Hertz in „Frankenstein schuf ein Weib“, ist auch wieder mit von der Partie. Dieses Mal in der Rolle von Inspector Frisch, welcher krampfhaft aber ziemlich erfolglos versucht, Frankensteins Untaten aufzudecken.

Fazit: Meisterhaftes Sequel, mit bestechendem Script und einem überzeugenden Schauspieler-Team, allen voran Peter Cushing. Ein wahres Highlight und einer der besten Hammer-Filme überhaupt. 9/10

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Sid Vicious
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Re: FRANKENSTEIN MUSS STERBEN - Terence Fisher

Beitrag von Sid Vicious »

Ui. Cushing zieht hier eine ganz tolle Show ab. Ein wirklich toller Film, der mich bei jeder Sichtung packen kann.
BildBildBildBildBild

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Count Yorga
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Registriert: Sa., 31.10.2020 20:43
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Re: FRANKENSTEIN MUSS STERBEN - Terence Fisher

Beitrag von Count Yorga »

NFP Filmprogramm
peter_cushing.jpg
:hut:

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