FRANKENSTEINS FLUCH - Terence Fisher

Gruselschocker aus Großbritannien, Spanien, Frankreich usw.
Antworten
doobee
Beiträge: 75
Registriert: Mi., 04.11.2020 07:04

FRANKENSTEINS FLUCH - Terence Fisher

Beitrag von doobee »

Frankensteins Fluch
The curse of Frankenstein
Grossbritannien 1957
Regie: Terence Fisher
Peter Cushing, Christopher Lee, Robert Urquhart, Hazel Court, Melvyn Hayes

frankensteins-fluch.de.jpg

Die Geschichte wird in einer Rückblende erzählt. Baron Victor Frankenstein (Peter Cushing) wartet in seiner Zelle auf seine Hinrichtung. Er bestellt einen Priester, dem er seine Geschichte erzählt: Der junge Baron Victor (Melvyn Hayes) erbt das Vermögen der Familie Frankenstein, nachdem das letzte Familienmitglied, seine Mutter, verstorben ist. Er ist ein wissbegieriger Exzentriker und engagiert Paul Krempe (Robert Urquhart) als Privatlehrer. Jahrelang forschen die beiden an der Erschaffung künstlichen Lebens. Nachdem es ihnen gelungen ist einen toten Welpen zu reanimieren, will Victor das Unmögliche wagen: die Erschaffung des perfekten Menschen! Den Körper beschaffen sie sich von einem kürzlich Hingerichteten. Die nicht passenden Körperteile werden durch andere ersetzt. Frankensteins Cousine Elizabeth (Hazel Court) ist in der Zwischenzeit im Hause Frankenstein eingetroffen. Sie will Victor heiraten, wie zwischen ihm und seiner Tante vereinbart war. Sie ahnt nichts von dem Treiben ihres Geliebten, obwohl Paul, der inzwischen immer mehr Skrupel hat, sie eindringlich bittet das Haus zu verlassen. Schliesslich ist der künstliche Mensch beinahe fertig, nur das Wichtigste fehlt noch: das Gehirn eine Genies. Dieses beschafft sich Victor, indem er Professor Bernstein (Paul Hardtsmith) umbringt. Das Gehirn wird jedoch bei einer Rangelei zwischen Victor und Paul beschädigt. Trotzdem planzt es Victor dem Körper ein. Als er diesem in einer Gewitternacht Leben einhaucht, erwacht nicht der erhoffte Uebermensch zum Leben, sondern ein abscheuliches Monster (Christopher Lee)…….

Dies also ist er, der erste reine Horrorfilm der Hammer Studios und zugleich der erste, in welchem das Traumpaar Peter Cushing und Christopher Lee gemeinsam vor der Kamera standen. Wir haben es mit einer äusserst gelungenen Schauermär zu tun, wobei die Mad Scientist-Elemente vorwiegen und nur wenig Platz für klassischen Gothic-Grusel lassen. Der Film hält sich nur rudimentär an Mary Shelley’s Romanvorlage. So spielt hier nicht die Kreatur die Hauptrolle, welche wir erst nach knapp 50 Minuten das erste Mal zu Gesicht bekommen. Zudem ist diese in der Vorlage eher tragischer Natur, hier ist sie viel animalischer und gewalttätiger. Drehbuchautor Jimmy Sangster legte mehr Wert auf die Charakterzeichnung des manischen Victor Frankenstein und dessen Kampf gegen Paul, dem bewusst wird dass dieses Experiment in einer Katastrophe enden muss und den Baron stoppen will. Die Kulissen sind wie gewohnt sehr farbenprächtig und aufwändig. Regisseur Terence Fisher und Kameramann Jack Asher verstehen es hervorragend, mit den richtigen Einstellungen die Spannung zu steigern. Unvergesslich ist die Szene, als das Monster zum ersten Mal sein Antlitz enthüllt und sich in seiner ganzen Ungeheuerlichkeit präsentiert. Das Geschehen wird getragen vom brillanten Score von James Bernard, welcher die Spannung im richtigen Moment vorantreibt und im Allgemeinen eine sehr gute Hintergrundmusik liefert.

Peter Cushing ist die perfekte Besetzung des Barons. Fieberhaft, ruhe- und skrupellos unternimmt er alles um sein Ziel zu erreichen. Ethische Bedenken haben keinen Platz, sein Freund Paul und seine Braut Elizabeth sind nur störende Objekte auf seinem Weg zur Allmacht. Diesen getriebenen Charakter porträtiert Peter Cushing meisterhaft. Christopher Lee als Frankensteins Monster ist ebenfalls ein Glücksgriff, schon wegen seines Körperbaus. Auch versteht er es ohne Worte, nur mit seiner Körpersprache, den Zuschauer zu bewegen. Ein Jahr später sollte er im legendären „Dracula“ endgültig zeigen können welch grossartiger Schauspieler er war. Hazel Court als Elizabeth und Robert Urquhart als Paul wissen auch zu gefallen. Ihr Spiel ist differenziert und ausdrucksstark.

Fazit: Hammer-Klassiker mit schöner Schaueratmosphäre und gleichzeitig der Start der besten Partnerschaft, die es je ihm Horrorgenre gegeben hat: Peter Cushing und Christopher Lee! Aber nicht nur deswegen gibt’s von mir 9/10

Benutzeravatar
Count Yorga
Beiträge: 60
Registriert: Sa., 31.10.2020 20:43
Wohnort: Down South

Re: FRANKENSTEINS FLUCH - Terence Fisher

Beitrag von Count Yorga »

IFB Filmprogramm
IFB-3901-FRANKENSTEINS-FLUCH-Hammer.jpg
:hut:

Antworten