DAS GESCHLECHT DER ENGEL - Ugo Liberatore

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Richie Pistilli
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DAS GESCHLECHT DER ENGEL - Ugo Liberatore

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Das Geschlecht der Engel (D)
Das Geschlecht der Engel - Der LSD-Trip (D)
Schätzchen die nie müde werden (AUT)
Il sesso degli angeli (IT)
Le sexe des anges (F / B)
The Sex of Angels (USA)
Los ángeles pecadores


IT / D 1968


R: Ugo Liberatore
D: Bernard De Vries, Rosemary Dexter, Doris Kunstmann, Laura Troschel, Giovanni Petrucci, Efisio Cabras, Brizio Montinaro, Hans Jürgen Neumann, Silvana Broc



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Deutsche Erstaufführung: 09.10.1970

Filmportal

Italo-Cinema.de

Cinecensura

Score: Giovanni Fusco

OFDb



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"So, es kann losgehen. Der Knabe gehört jetzt uns!"


Nora (Doris Kunstmann), Nancy (Rosemary Dexter) und Carla (Laura Troschel) sind drei verwöhnte Gören aus gutem Haus, die für einige Tage mit einer Bootsfahrt nach Jugoslawien der Einöde des Alltags entfliehen wollen. Damit auf dem mehrtägigen Yacht-Trip auch bloß keine Langeweile aufkommt, erkiesen sie am Vorabend der geplanten Reise noch schleunigst den attraktiven Marco (Bernard De Vries) in einem nahe gelegenen Strandclub als Objekt ihrer Begierde aus, um ihn unter Vortäuschung eines unwiderstehlichen Angebots für den nächsten Tag auf ihre Yacht einzuladen. Dass es sich bei dieser verführerischen Einladung aber letzten Endes um eine mehrtägige Yacht-Reise auf der Adria handelt, wird dem ahnungslosen Marco bewusst verschwiegen, denn seine Anwesenheit an Bord soll schließlich einem ganz speziellen Zweck dienen. In der Annahme, lediglich ein paar nette und unverbindliche Stunden mit drei adretten Damen zu verbringen, paddelt Marco am nächsten Tag erwartungsvoll mit einem Schlauchboot zur Yacht hinaus, wo er sogleich nach seiner Ankunft von der verlockenden Nancy in Beschlag genommen wird. Nach ein paar lustvollen Stunden in Daddys Kajüte eröffnet Nancy dem völlig erstaunten Marco wie aus heiterem Himmel die Hiobsbotschaft, dass sie sich im Rahmen einer mehrtägigen Reise zwischenzeitlich im Hafen von Rovinj (Kroatien) eingefunden haben. Als Krönung des Ganzen beinhaltet die kostenlose Schiffstour auch noch einen ganz speziellen Programmpunkt, nämlich ein bewusstseinserweiternder Selbsterfahrungstrip im Rahmen einer kollektiven LSD-Orgie.


Um unnötigen Risiken vorzubeugen werden vor Antritt der halluzinogenen Drogen-Reise sämtliche Gefahrenobjekte (u.a. eine funktionstüchtige Schrotflinte) sicherungsverwahrt, bevor Nancy die mitgebrachten Zuckerwürfel mit einer ordentlichen Menge Lysergsäurediethylamid-Lösung beträufelt. Als dann kurz darauf die hochpotenten Sandoz-Tropfen ihre bewusstseinserweiternde Wirkung entfalten, beginnt für die vier Urlauber eine halluzinogene Reise ins farbenprächtige Wunderland des menschlichen Unterbewusstseins. Doch anstatt einer Rückkehr in die Normalität kommt es am nächsten Morgen zu einem bösen Erwachen, denn während des nächtlichen Trips kam es zu einem tragischen Unglücksfall, infolgedessen die drei schuldgeplagten Acid-Ladys eine folgenschwere Entscheidung treffen, die ihr zukünftiges Leben unwiderruflich belasten wird.


"Was haben wir bloß heute Nacht getan? Ich kann mich an kaum etwas erinnern..."


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Mit seinem Regiedebüt DAS GESCHLECHT DER ENGEL ist Regisseur Ugo Liberatore (LOVEMAKER, BORA BORA, INCONTRO D'AMORE - BALI) zweifelsfrei eine filmische Glanzleistung gelungen, die neben dem phänomenalen SKLAVEN IHRER TRIEBE, INTERBARRANG oder KREUZFAHRT DES GRAUENS dem Genre italienischer Yacht-Exploitern zugeordnet werden kann. Dementsprechend kam mir während des Handlungsverlaufs auch immer wieder unweigerlich TOP SENSATION in den Sinn, denn die Handlungskulisse beider Filme stellt nun mal eine Yacht dar, die sich logischerweise überwiegend auf dem himmelblauen Meer fortbewegt. Und schöne Urlaubsinseln gibt es natürlich auch in beiden Filmen zu bestaunen. Zudem liegt den beiden kammerfilmartigen Inszenierungen ein außergewöhnliches Experiment zugrunde, dessen verheerende Ausgänge jeweils das letzte Drittel der jeweiligen Handlungsverläufe maßgeblich mitbestimmt. Und leichtbekleidete Damen mit scharfen Schrotflinten sind natürlich auch in beiden Filmen vorhanden.


DAS GESCHLECHT DER ENGEL überzeugt mit einer sonnigen Urlaubsatmospähre, einer charmant-naiven Handlung sowie mit drei äußerst verzückenden Drug-Queens, wobei das Kernstück des Films zweifelsfrei der halluzinogene LSD-Trip darstellt, der letztlich mächtig in die Hose geht. Etwas verstörend wirkt daher auch die Menge an LSD, die von den Damen ganz unbedarft auf die Zuckerwürfel geträufelt wird. Dass bei einer solchen Maßlosigkeit eine Eskalation im Rahmen der kollektiven Sternenfahrt vorprogrammiert ist, dürfte eigentlich niemanden mehr verwundern. und der fantastischen Kameraarbeit von Leonida Barboni ordentlich Eindruck schinden,


Die Darbietungen der drei halluzinogenen Darstellerinnen entpuppen sich allesamt zum dahinschmelzen, denn eine der Damen verzückt mehr als die andere. Doris Kunstmann (BORA BORA, LOVEMAKER, HEIßES PFLASTER KÖLN) spielt nicht nur die Tochter eines wohlhabenden Yachtinhabers, sondern hat auch zugleich die Rolle des Kapitäns inne. Der außer Kontrolle geratene LSD-Trip setzt der guten Doris von allen Beteiligten am meisten zu, denn sie schiebt am Morgen danach während ihres 'Coming Downs' ein ordentliches Maß an Paranoia, die sie wiederum fast an den Rand eines Nervenzusammenbruchs bringt. Kein Wunder, denn während des Trips ist etwas absolut Schreckliches passiert, mit dem zuvor keine der Damen gerechnet hat. Die reizende Rosemary Dexter (IN DEN ADERN HEIßES BLUT, VOM TOD BEGLEITET, SIEBEN STUNDEN DER GEWALT) überzeugt ebenfalls in ihrer Rolle, die sie mit Bravour ausfüllt. Laura Troschel (VIER FLIEGEN AUF GRAUEM SAMT, DELITTI, DJANGO - DER TAG DER ABRECHNUNG) verkörpert schließlich die jungfräuliche 'Carla', die ihre Unschuld während der eskalierten Urlaubsreise schließlich im Tausch gegen ein wenig Morphium verliert. So hatte sie es sich wahrscheinlich nicht vorgestellt.


Obendrein wurde der deutsche Kinofassung eine exzellente Synchronisation verliehen, die den ausgelassenen den Filmspaß mit herrlichen Dialoge um ein Weiteres nach vorne treibt. Als Krönung des Ganzen gibt es dann auch noch eine Filmmusik von Giovanni Fusco auf die Ohren, deren Titeltrack bis heute in meiner persönlichen Rangliste ganz weit oben rangiert.



Fazit: Ein yachtmäßiger LSD-Trip mit drei äußerst verzückenden, aber zugleich auch goldlosen Rauschengeln an Bord.



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Filmausschnitt:
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Score:







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(Beitrag aus dem alten DP-Forum: 23.04.2014)
Zuletzt geändert von Richie Pistilli am Mo., 19.02.2024 22:28, insgesamt 6-mal geändert.

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Richie Pistilli
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Re: DAS GESCHLECHT DER ENGEL - Ugo Liberatore

Beitrag von Richie Pistilli »

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Schnittfassungen:



Ein Vergleich mehrerer Schnittfassungen brachte zu Tage, dass die deutsche Kinofassung (KF) nicht nur gekürzt war, sondern auch noch dem eigentlichen Ende beraubt wurde. Leider entspricht auch die deutsche VHS-Fassung mit einer Laufzeit von ca. 85 Minuten der gekürzten Kinofassung, die ich vor einigen Jahren im Kölner Filmhaus bestaunen durfte.

Zum Vergleich standen mir neben der deutschen VHS-Fassung (KF) die italienische Originalfassung (OF) mit einer Laufzeit von ca. 100 Minuten und die englische Fassung (VOD) mit einer Laufzeit von ca. 95 Minuten zur Verfügung:





1. prägnanter Unterschied: Die Verlust der Unschuld:



Nachdem Carla in der Wohnung des schmierigen Morphiumdealers verschwunden ist, schlendern Nora und Nancy schlechten Gewissens in Richtung Hafen. Dann kommt es in beiden Fassungen (KF und VOD) zu einem Schnitt, wobei jeweils zwei unterschiedliche Handlungsstränge an den Tag treten. Die beiden folgenden Bilder zeigen die Anfangs- sowie die Endszene jeweils vor und nach dem Beginn der beiden unterschiedlichen Handlungsstränge:


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KF: Carla und Nancy befinden sich wieder auf der Yacht und versetzen Marco eine Morphiumspritze. Dieser versucht an Deck zu kommen, wird aber von den beiden LSD-Furien wieder brav ins Bettchen verbannt. Danach kommt ein direkter Schnitt in die Steuerkajüte, wo Nora gerade eine Durchsage über das Lautsprechersystem der Yacht macht.


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VOD: In dieser Schnittfassung sieht man nach dem Schnitt wie alle drei Damen zunächst im Hafen gemeinsam das Boot betreten, bevor sie mit erstarrten Gesichtern die Rückfahrt zur Yacht antreten. Kaum angekommen, gibt Nora erstmal per Funk die Nachricht durch, dass sie wie geplant erst in ein paar Tagen zurückkehren, infolgedessen Carla völlig geschockt reagiert.


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Danach folgt auch hier wieder der Schnitt auf Nancy bei ihrer Durchsage (Bild 2: Endszene) und beide Fassungen laufen wieder einigermaßen konform weiter.


OF: Diese Fassung enthält die beiden unterschiedlichen Szenen in der richtigen Reihenfolge. Zudem beinhaltet die italienische Originalfassung direkt nach dem Schnitt (obiger Ausgangspunkt) eine zusätzlichen Handlungsszene: Man sieht wie Carla das Haus des schmierigen Morphiumdealers völlig verstört wieder verlässt und mit erstarrter Mine vor dem Haus zusammensackt. Dadurch wird der Preis ihres Handelns viel intensiver herausgestellt. Erst danach besteigen die Damen dann im Hafen gemeinsam das Boot (VOD).



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2. prägnante Abweichung: Das Ende



KF: Sowohl die deutsche VHS-, als auch Kinofassung enden am Schluss abrupt inmitten einer Szene (Blick von der Yacht auf die im Meer schwimmende Missetat), womit das eigentliche Ende gänzlich unter den Tisch fiel. Das Ganze wirkt nicht nur wie ein verheerender Filmriss, sondern beförderte im Vergleich zu den beiden anderen Fassungen Erschreckendes zu Tage: Die KF wurde nicht nur um so einige Rollenmeter erleichtert, sondern auch ihres eigentlichen Endes beraubt. Dass der Film in der KF einen völlig anderen (oder besser gesagt: so gut wie gar keinen) Sinn ergibt, muss wohl nicht extra betont werden.


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VOD: Bei dieser Schnittfassung sieht man die drei LSD-Girlies nach ihrer grausamen Tat zunächst etwas länger mit geschockten und versteinerten Gesichtern aufs offene Meer starren (Blick von der Yacht = Ende der KF). Nach dem nächsten Schnitt finden sich die drei Damen plötzlich wieder in der mittlerweile verlassenen Strandbar ein, wo sie bereits zu Beginn des Films den adretten Marco aufgabelten. Während des gesamten Finales, das in der KF gänzlich fehlt, fällt unter den schuldbeladenen Damen kein einziges Wort mehr, da sie erheblich unter den Konsequenzen ihres verwerflichen Handelns zu leiden haben. Die Missetat zollt letztendlich bei allen ihren Tribut: Nora versucht ihre Qual durch teilnahmsloses tanzen zu betäuben, Nancy stiert mit einem paralysierten als auch vorwurfsvollen Blick aus der Hängematte (in der sie einst Marco kennen lernte) auf ihre beiden Mitstreiterinnen und Carla zerbricht an der Last ihres schlechten Gewissens, indessen Folge sie sich für eine endgültige Lösung ihres Problems entscheidet.


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OF: Diese Fassung enthält im Finale noch eine weitere zusätzliche Szene:


Nachdem die starr dreinblickenden Gesichter der drei betrübten Rauschengel hintereinander mit einem Kameraschwenk gezeigt werden, folgt anstatt des direkten Schnitts auf die Jukebox mit der davorstehenden Nora, zunächst eine weitere Zwischenszene, an deren Ende sich Nora ihres sehr auffallenden Mantels entledigt und erst dann zur Jukebox schreitet, um ihren Verdrängungstanz zu den wundervollen Klängen von Giovanni Fusco zu starten.


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Aufgrund der gravierenden Laufzeitunterschiede scheinen bei der KF auch noch weitere Handlungsszenen von Kürzungen betroffen zu sein, die ich aber im Rahmen des Schnelldurchlaufs leider nicht ausfindig machen konnte.



Fazit: Einzig die italienische Originalfassung scheint komplett zu sein!






Schlagzeilen:

"Drei Freundinnen und ein Mann auf der Kreuzfahrt der Sünde – der Fünfte im Spiel ist der Engel des Todes! … danach weinen sie die schwarzen Tränen der Sünde
Ihren Begierden ausgeliefert, treiben sie auf der Todesyacht dahin...
Ein Spiel mit dem Tod – gefühlskalt und hemmungslos
Sie suchen den Rausch – und finden den Tod
"


Quelle: Filmproduktionsfirma Seitz



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(Schnittbericht aus dem alten Forum: 03.10.2014)
Zuletzt geändert von Richie Pistilli am Mo., 19.02.2024 23:16, insgesamt 3-mal geändert.

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Setzer
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Re: DAS GESCHLECHT DER ENGEL - Ugo Liberatore

Beitrag von Setzer »

Es gibt eine Crowdfunding-Aktion zur Restaurierung:

https://www.indiegogo.com/projects/the- ... aPdUCzWY#/

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Richie Pistilli
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Re: DAS GESCHLECHT DER ENGEL - Ugo Liberatore

Beitrag von Richie Pistilli »

Setzer hat geschrieben:
Mi., 18.05.2022 07:53
Es gibt eine Crowdfunding-Aktion zur Restaurierung:

https://www.indiegogo.com/projects/the- ... aPdUCzWY#/

Wow! Vielen Dank für die Info.

Grundsätzlich eine feine Sache, die ich auch sofort unterstützen würde, wenn eine andere Überweisungsfunktion zur Verfügung stehen würde.
Eine Kreditkarte besitze ich leider nicht. Bleibt zu hoffen, dass das Unterfangen aufgeht und dieses filmische Glanzstück im Sommer 2022 auch endlich in digitaler Form das Licht der Welt erblickt.

Mal gespannt, welche Fassung restauriert wird. Laut dem Title-Credit scheint es sich um die englischsprachige Fassung zu handeln, die aber im Vergleich zur italienischen Fassung 5 Minuten weniger Laufzeit aufweist. Bleibt zu hoffen, dass die fehlenden Szenen (bzw. das Finale) aus der italienischen Fassung irgendwie integriert werden. Zumindest sieht die Bildqualität der geplanten BD schon mal sehr lecker aus:




:hallo1:




ps: Das schöne Sommerwetter löst bei mir gerade Laune auf eine delirierende Bootsfahrt aus...
Vielleicht landet der Film heute Abend noch im Player :P

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Richie Pistilli
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Re: DAS GESCHLECHT DER ENGEL - Ugo Liberatore

Beitrag von Richie Pistilli »

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Nora (Doris Kunstmann), Nancy (Rosemary Dexter) und Carla (Laura Troschel) sind jung, intelligent, schön und reich. Und sehr neugierig. Neugierig nach der Droge... Auf einem Segeltörn wollen die Freundinnen die die gefährliche Wirkung von LSD erfahren. Am eigenen Leib. Ein schreckliches Experiment aus Langeweile, das ein Opfer braucht: Und es in dem jungen Carlo (Bernard De Vries) findet, der das Trio begleitet. Der LSD-Trip an Bord entfesselt die Mädchen - führt zu einem chaotischen Durcheinander, bei dem Carlo schwer verwundet wird. Nur eine rasche Operation kann ihn retten. Doch Hilfe würde für die Mädchen auch die Aufdeckung ihres Drogenexperiments bedeuten. Deshalb treffen sie eine schreckliche Entscheidung. Kalt und gewissenlos. [Quelle: VMP VHS]


Anmerkung: Offensichtlich hat der Verfasser der Inaltsangabe etwas durcheinander gebracht, denn der von Bernard De Vries verkörperte Charakter hört auf den Namen Marco. Bei Carlo, der von Giovanni Petrucci gespielt wird, handelt es sich um den Maler, den die drei jungen Damen zu Beginn des Films aufsuchen.


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"Vom Wunschdenken zur Traumerfüllung - ein sehr langer Weg, der aber hoffentlich niemals unerfüllt enden wird."


Und schon wieder sind fast zwei Jahre seit dem letzten Posting ins Land gezogen, ohne etwas von einer geplanten Veröffentlichung für den deutschen Markt zu hören. Dabei ist das HD-Master bildtechnisch allererste Sahne, wie anhand der Screenshots zu ersehen ist. Kein augenkrebsverusachender Margentafarbentouch, kein ersichtlicher Einsatz von bildzerstörerischen DNR-Filter - einfach nur eine filmidentische Farbenpracht, die diesen sowieso schon wunderbaren noch fabelhafter erscheinen lässt. Zudem beruht das HD-Master auf der italienischen Schnittfassung, die, wie weiter oben bereits aufgezeigt, alle vorhandenen Szenen mit an Bord hat. Die Lauflänge dieser fabehaften Fassung beläuft sich übrigens auf 105 Minuten. Es wäre ein absoluter Traum, wenn sich eins unserer Premium-Label dieses prächtige HD-Master krallen würde und diese wundervolle deutsch-italienische Koproduktion von Ugo Liberatore auch endlich hierzulande in der erstklassigen Synchronfassung veröffentlicht. Soweit mein frommster Wunsch.


Dabei hätten es die drei bezaubernden Rauschgiftengel mehr als verdient, auch hierzulande endlich ihr berauschendes Fest feiern zu dürfen, das letztlich aber in einem absoluten Fiasko endet. Während die erste Hälfte des Films noch einen ausgelassenen Frohsinn ausstrahlt, wendet sich in der zweiten Filmhälfte das Blatt und das Unheil nimmt unaufhaltsam seinen Lauf - denn aus den drei bezaubernden Rauschgoldengel, bei deren Anblick einem direkt warm ums Herz wird, werden plötzlich drei infernale Höllenengel, die ihrem auserkorenen Knaben unerbittlich aufs Übelste mitspielen. Ein gnadenloses Unterfangen, dass schließlich auch an den drei hinreißenden Damen nicht spurlos vorübergeht, denn für ihren folgenschweren Drogentrip zahlen sie letzten Endes einen dermaßen hohen Preis, den sie bis zu ihrem Lebensende niemals vollständig abbezahlt bekommen.



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Richie Pistilli
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Re: DAS GESCHLECHT DER ENGEL - Ugo Liberatore

Beitrag von Richie Pistilli »

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Beim Ansehen der italienischen Originalfassung ist mir im Vergleich zur zehn Minuten kürzeren VOD-Fassung (englischsprachig) noch weiterer gravierender Unterschied aufgefallen. Dies betrifft die Szene, in der Bernard De Vries in den Genuss kommt, Doris Kunstmann zu entkleiden. Besagte Szene verläuft in den jeweiligen Fassung völlig unterschiedlich. Vermutlich beinhalten die beiden Fassungen auch noch weitere abweichende Szenenabfolgen.


Zudem besitzt die italienische Fassung eine ganz andere Titelmusik: Während sowohl die VOD- als auch die deutsche Kino-/VHS-Fassung mit einem orchestralen Musikstück (Track 01 auf dem Soundtrack-Album) eröffnet wird, beginnt die italienische Fassung mit einer beatlastigen Komposition (Track 13). Des Weiteren folgt auch noch ein Bildvergleich zwischen den beiden Fassungen. Unglaublich, was in der 4:3 Fassung so alles an Bildinhalt fehlt.



Abweichender Szenenverlauf:

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Bildvergleich:


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ps: Die Szene, in der Bernard De Vries den Duschvorhang zuzieht (vorletzter Bildvergleich) weist beispielsweise ebenfalls einen Unterschied auf.

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Dschallogucker
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Re: DAS GESCHLECHT DER ENGEL - Ugo Liberatore

Beitrag von Dschallogucker »

Dies betrifft die Szene, in der Bernard De Vries in den Genuss kommt, Doris Kunstmann zu entkleiden.
Was du für schöne Sätze bilden kannst :herz:


Eine Blu würde ich mir sofort kaufen, viele lieber als alte Karnstein Gruseleien

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Sid Vicious
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Re: DAS GESCHLECHT DER ENGEL - Ugo Liberatore

Beitrag von Sid Vicious »

Ich habe alte Notizen gefunden, die ich mal (nach dem Korrigieren von Kommata und Grammatik) poste:

„Das Geschlecht der Engel“ startet in einer behaglichen Atmosphäre. Die darin agierenden Darsteller/innen sind mir allesamt sympathisch und ich fühlte mich bestens aufgehoben. Das mehr oder minder Kuriose an der Sache: Es ereignet sich nichts Spektakuläres, allerdings sind die Kamerabilder und der Score derart vorzüglich, sodass es mir die Ereignisarmut einerlei ist.

Die eigentliche Lösung liegt im Ermessen des Rezipienten, ob dieser nun den offensichtlichen Weg beschreitet oder ob er sich von seiner Phantasie auf andere Wege (ver)führen lässt, bleibt ihm (dem Rezipienten) selbst überlassen.

Fazit: Ein stiller Trip in die späten 60er Jahre, begleitet von toller Fotografie und dito toller Musik. Geheimtipp
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Richie Pistilli
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Re: DAS GESCHLECHT DER ENGEL - Ugo Liberatore

Beitrag von Richie Pistilli »

Dschallogucker hat geschrieben:
Di., 20.02.2024 23:54
Eine Blu würde ich mir sofort kaufen, viele lieber als alte Karnstein Gruseleien

Na, na, na... Wer den alten Herrn Graf Karnstein nicht ehrt, dem wird von den drei Rauschgoldengeln auch die delirierende Schiffsfahrt in HD verwehrt. :D

Spaß beiseite. Eine BD mit der deutschen Synchro wäre ein absoluter Traum - zumal dieser im Gegensatz zu den meisten meiner anderen Filmwünsche machbar sein müsste, denn die deutsche 35mm-Fassung durfte ich vor einigen Jahren, gemeinsam mit TRAXX, im Kino bestaunen.




Sid Vicious hat geschrieben:
Mi., 21.02.2024 11:10
Die eigentliche Lösung liegt im Ermessen des Rezipienten, ob dieser nun den offensichtlichen Weg beschreitet oder ob er sich von seiner Phantasie auf andere Wege (ver)führen lässt, bleibt ihm (dem Rezipienten) selbst überlassen.

Schätze mal, dass die meisten männlichen Betrachter den Auswüchsen ihrer Phantasie hilflos erliegen würden 8-)



Was mich gerade etwas wurmt, ist die Tatsache, dass "Imgur" bereits ein Bild der gerade erst vorgestern geposteten Bildergalerie gelöscht hat.
War die letzten Jahre mit Imgur sehr zufrieden, da dieser Bildhoster stets zuverlässig war. Seit ca. einem Jahr sind sie aber dazu übergegangen, vornehmlich Bilder zu löschen, auf denen etwas zuviel nackte Haut zu sehen war - und ich spreche hier nicht von tatsächlichen Nacktbildern! Auf dem aktuell gelöschten Bild war obendrein nur das Gesicht der gänzlich angezogenen Doris Kunstmann zu sehen, wobei sie sich gerade ein Stück Zucker in den Mund schiebt. Dass dieser Zuckerwürfel mit den magischen Tropfen beträufelt war, konnte Imgur doch eigentlich gar nicht wissen. :?

Den abweichenden Szenenverlauf sowie den Bildvergleich hatte ich gestern schon in weiser Voraussicht bei "postimg.cc" gepostet.
Kennt zufällig jemand einen zuverlässigen Bildhoster, der mir per PN mitgeteilt kann? (würde ungern den Filmthread für etwaige Rückmeldungen nutzen)
Leider ist der boardinterne Bildhoster auf eine gewisse Dateigröße (MB) limitiert, so dass ich manche Screenshots über einen externen Hoster einbinden muss.


Das gelöschte Bild werde ich im Laufe des morgigen Tages wieder ersetzen.

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